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  #1  
Alt 11.12.2015, 16:14
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northdakota northdakota ist offline
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Standard psychologische/ philosophische Fragen

Bei diesem thread hier sollen nicht die medizinischen Aspekte der Erkrankung im Vordergrund stehen, sondern mehr die menschlichen, psychologischen und philosophischen Fragen, die damit einhergehen und darüber würde ich mich gerne mit euch austauschen. Nehmt euch Zeit für diesen thread. So viel wie ihr braucht. Ich fände es schön, wenn es hier ein wenig ruhiger, stressfreier abläuft. Solche Gedanken brauchen Zeit und Ruhe.

Bei dieser Diagnose ist jeder unausweichlich mit seiner Endlichkeit plötzlich in einer Härte konfrontiert, die erstmal so überwältigen kann, dass man handlungsunfähig/ hilflos ist. Die Schwere der Krankheit, Länge und Intensität der Behandlung können uns daran hindern dass wir gleich wieder ausblenden, verdrängen und zum Alltag und unseren Automatismen, Gewohnheiten zurückkehren. Das stetige Verdrängen der Tatsache unserer Sterblichkeit lässt aber ein Gefühl immer größer werden, unsere Zeit nicht sinnvoll genug zu nutzen, wie wir es eigentlich sollten.
Ich kenne viele Menschen, durch meine Arbeit, die sich nie mit dem Tod und ihrer eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen. Wenn sie nicht selber durch Krankheit betroffen sind, sind sie es eines Tages durch andere Nahestehende und das nicht erledigte Thema ist wieder da. Ich beobachte bei diesen Menschen, dass sie oft auf irgendetwas warten, statt aktiv zu werden und muss immer an die Parabel „vor dem Gesetz“ von Kafka denken.

Zitat aus Wiikipedia:
Zitat:
Die Parabel handelt von dem Versuch eines Mannes vom Lande, in das „Gesetz“ zu gelangen. Der Mann erfährt von einem Türhüter, der davor steht, dass es möglich sei, aber nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Er wartet darauf, dass ihm der Türhüter Einlass gewährt, „Tage und Jahre“, sein ganzes Leben lang. Er versucht, den Türhüter zu bestechen. Er bittet sogar die Flöhe im Pelzkragen des Türhüters nach jahrelangem Studium derselben, ihm zu helfen. Aber alles ist vergeblich. Kurz bevor der Mann vom Lande stirbt, fragt er den Türhüter, warum in all den Jahren niemand außer ihm Einlass verlangt hat. Der Türhüter antwortet, dieser Eingang sei nur für ihn bestimmt gewesen. Er werde ihn jetzt schließen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vor_dem_Gesetz
Das Gesetz kann konkret oder übergeordnet ausgelegt werden: als Lebensgesetz der persönlichen Selbstverwirklichung oder als göttliches Gesetz des Daseinssinns oder Heilsfindung. Der Mann vom Lande verfehlt in seiner Mutlosigkeit oder sogar Feigheit und seiner Autoritätsfurcht sowohl die selbstbestimmte Sinnsuche, wie er auch durch seine lächerlichen Bestechungsversuche offenbart, dass ihm eine wirkliche Glaubenshaltung fehlt. Diese hätte ihm Mut und Zuversicht verliehen seinen Weg durch die Tür zu gehen. Der Türhüter kann als Prüfungsinstanz begriffen werden, welche die existentielle Ernsthaftigkeit der Sinnsuche ausforscht. Er personifiziert die erschreckenden Herausforderungen des Lebensweges oder, anders interpretiert, kann er auch als Projektions-Figur für die Angst des Mannes vom Lande gesehen werden.


Eine andere Variante die eigenen wichtigen Lebensthemen zu ignorieren und auszublenden, ist das hier im Krebsforum oft zur Sprache kommende, oder auch anders sichtbar werdende "Helfersyndrom". Es ist immer leichter, sich mit den Problemen anderer zu beschäftigen, als mit den eigenen. Das ständige Ablenken von sich selber, ist zunächst entlastend, eigene Probleme sind nicht mehr sichtbar. Das Kümmern um die anderen, wird entsprechend von denen verstärkt, so dass die Gefahr besteht immer mehr in dieser Rolle festzustecken. Dem wird dann oft das idealisierende Mäntelchen der Selbstlosigkeit umgehängt. (Geben ist Seliger denn Nehmen). Das sich immer mehr verlieren, kann sich zunehmend zur Sucht "Gebraucht zu werden" verändern.
Wenn ich diese, sich ständig um andere kümmernden Menschen frage, was hat der andere Gutes für dich getan, sind sie nicht imstande, etwas Substantielles zu nennen, weichen gerne aus, weil mein hartnäckiges Fragen ihnen verdeutlicht, dass sie etwas Wichtiges nicht mehr sehen können und verloren haben. Im schlimmsten Falle werden sie sogar noch schlecht behandelt, von denen, um die sie sich selbstlos kümmern, haben aber immer sofort Ausreden, wie, er/sie tue ihnen leid, meine es nicht so. Oder sei ja die Tochter/ der Sohn/ der Mann/ der Freund/ die Freundin, die niemals im Stich gelassen werden können.

Ich beabsichtige mein Leben nach meiner Heilung in manchen Aspekten anders zu leben als vorher, weil ich das Leben nicht mehr als endlos sich dahinziehende Zeit begreifen möchte. Ich will noch mehr darauf achtgeben, Zeit nicht zu verschwenden. Natürlich habe ich dies, auch wg. meinem Alter (58 J.) nicht mehr in dem Maße getan.

Trotzdem bin ich nach der Diagnose immer wieder mit Fragen beschäftigt, ob das jetzt alles war und wie es mir damit geht. Diese Fragen habt ihr euch sicher auch gestellt und freue mich auf rege, tiefsinnige, lebendige und auch fröhlich-beschwingte Teilnahme und Austausch.

Ich beginne mit der Frage:

Welche Gedanken habt ihr seit eurer Diagnose entwickelt, die euch weiterhin immer noch beschäftigen und nicht loslassen. Über welche Veränderungen habt ihr nachgedacht? Was habt ihr diesbezüglich schon unternommen?

Ich habe heute einen schönen Sinnspruch bei einer Betroffenen aus dem Forum gelesen.

Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren. (Rilke)

Ich habe Lust den Drachen so manchen Schatz noch zu entreißen, ihr auch?

Viele liebe Grüße an alle
Doris

Geändert von gitti2002 (02.07.2023 um 22:38 Uhr) Grund: Zitatcode und Link eingefügt
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  #2  
Alt 13.12.2015, 08:53
Mäxchen Mäxchen ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Liebe Doris!
Ich habe bereits gestern deine interessanten Ausführungen und Gedanken gelesen und mir selbst dazu Gedanken gemacht. Leider kenne ich die Geschichte von Kafka nicht.
Meine Diagnose habe ich Anfang November bekommen, wusste aber bereits Mitte Oktober, dass der Knoten in der Brust keine Zyste ist.
Anfangs ist man natürlich völlig durcheinander und ängstlich, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt. Ich habe mich dann sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt und auch mit den verschiedenen Therapieoptionen und deren Auswirkungen auf mein Leben auseinandergesetzt. Das Wissen über die Krankheit hilft mir, denn dann ist es nichts unbekanntes, übermächtiges, gegen dass ich wehrlos wäre.
Ich bin ein sehr strukturierter Mensch und gewohnt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und dass will ich bei meiner Krankheit auch. Mir fällt es schwer mich fallen zu lassen und anderen zu vertrauen. Ich glaube da muss ich noch an mir arbeiten.
Mit Tod und Vergänglichkeit habe ich nicht nur in meinem Beruf (ich bin Kinderärztin) sondern auch privat schon in jungen Jahren zu tun gehabt. Meine Mutter ist mit 49a an Brustkrebs gestorben, Ich war damals 23a und habe mir gedacht: Das Leben kann deutlich kürzer sein, als man erwartet. Daher habe ich schon sehr früh versucht Dinge, die ich gerne mache nicht auf später zu verschieben sondern gleich anzugehen. Zum Beispiel habe ich sehr, sehr viele Reisen mit meiner Familie unternommen. (Konsumgüter anzuhäufen hat mich nie interessiert, wir haben das Geld immer in Flüge gesteckt).
Mit meinem Mann habe ich oft gesprochen was einem einmal in schlechten Zeiten hilft und wir waren uns einig: die Erinnerung an viele gemeinsame Erlebnisse, vorallem auch mit unseren Kindern.
Im großen und ganzen bin ich sehr glücklich mit meinem Leben und möchte nicht viel ändern. Ich arbeite gerne in meinem Beruf, liebe meine Famile und Freunde, verbringe sehr viel Freizeit in der Natur (klettern, wandern, mountain biken und laufen). Natürlich ist in meinem Leben nicht immer alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, aber es ist dann halt anders gekommen und ich war damit auch nicht unzufrieden.
Ich bin mir bewußt, dass ich sehr privilegiert lebe und dadurch viele existentielle Sorgen wegfallen. Reich sind wir nicht, aber ich brauche keine Angst haben finanziell unterzugehen.
Was ich bewußt ändern werde, ist weniger "zerstreut" zu arbeiten. Ich habe neben meiner eigenen Ordination oft andere Ordinationen vertreten, um den Ärztinnen zu helfen. Da werde ich jetzt mehr Egoismus an den Tag legen und sehr auf meine Freizeiten achten. Nein sagen lernen gehört dazu und fällt mir nicht leicht, da ich immer der Meinung war das geht schon noch, ich schaffe das schon.
Weiters versuche ich mehr im hier und jetzt zu leben und mir weniger Gedanken über die Zukunft zu machen. Ich habe in letzter Zeit einiges über Meditation und Achtsamkeit gelesen und versuche dass, so gut es geht umzusetzen.
Ich habe mir auch einen Termin bei einer Psychoonkologin vereinbart und erhoffe mir Unterstützung in der Aufarbeitung der Dinge, die mich stressen könnten. Außerdem habe ich bei meiner Tochter (13a) bemerkt, dass sie Angst hat ich könnte sie vorzeitig verlassen. Da möchte ich sie gerne unterstützen und beruhigen.
So jetzt mache ich erstmal Schluß. Es ist ein sehr großes Thema, dass du hier ansprichst und ich werde mich bestimmt noch mal melden.
Wünsche Dir, und allen anderen, dass ihr noch viele Schätze in eurem Leben findet!
Liebe Grüße Andrea
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  #3  
Alt 14.12.2015, 20:22
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northdakota northdakota ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Hallo liebe Betroffene und Interessierte,
erstmal freue ich mich über das Interesse für den thread, der sich darin äußert, dass es doch viele neugierig gemacht hat und sie sich den thread wenigstens angeschaut haben. Ich gehe ganz bewusst nicht auf die bisherige Beiträge ein, weil ich erstmal noch abwarten möchte, ob noch andere dazu kommen, und danke schon mal für die beiden Beiträge.
Ich glaube ich habe das Thema zu weit oben angesetzt. Das ist halt meiner Art oder meiner momentanen Stimmung geschuldet. Aber es geht gar nicht um mich.
Meine eigentliche Absicht war, einen Stein ins Rollen bringen, oder es zumindest zu probieren. Dies hier ist unser aller Thread, unser aller Podium, wo jeder, der von Bk betroffen ist, die Möglichkeit hat über seine Erfahrungen, Gedanken und Gefühle zu berichten, die im Zusammenhang mit der Erkrankung stehen. Da es in den anderen Beiträgen meist nur um medizinische Fragen und Parameter geht, die mich natürlich auch zunächst stark interessierten und es auch toll fand hier soviel Antworten zu finden, habe ich aber im Laufe der Zeit, (seit Sept. 15) immer mehr eine andere Form des Austauschs vermisst. Wo, wenn nicht hier, könnte so ein Austausch stattfinden.
Ich fand es immer schade, wenn solche Themen zwischen der Erörterung medizinischer Fragen schnell wieder untergingen. Deshalb bin auf die Idee gekommen, dem hier noch einen extra Raum zu geben.
Z.B. Eine Betroffene schrieb, dass ihr Partner sie während der Erkrankung verlassen hatte und sie offensichtlich sehr darunter litt. Mehr nicht. Nur dieser Satz. Sie hat sich dann noch dafür entschuldigt, dass sie diesen Satz überhaupt geschrieben hatte, aber sie stand so unter Druck und musste ihn loswerden. Ich will hier keine Psychoonkologie anfangen, aber mich nervt es, wie sehr wichtige Themen, nur angerissen, an der Oberflächliche bleiben, oder zwischen Alltagsplauderei und Nebenwirkungserörterungen nur so vorbeirauschen, wo wir uns doch mehr an Interesse und Verständnis entgegenbringen könnten. Das Gefühl, der andere kennt es auch, empfindet ähnlich, oder sieht es anders und hat einen anderen Weg gefunden, entlastet, gibt einem das Gefühl nicht allein damit zu sein.

Ich frage mich in dem Zusammenhang, wie das betroffene Frauen früher gehandhabt haben, als es noch kein Internet, Foren etc. gab. Das muss sehr belastend gewesen sein.

Ich habe natürlich auch Verständnis dafür, dass nicht jeder das Bedürfnis hat, seine Erfahrungen und Gefühle hier einzubringen, und sich hier wie in einem Aquarium fühlt, von unbekannten Zuschauern und Mitlesern beäugt zu werden. Das ist nicht jederfrau Sache. Und vielleicht bleibt es dann notgedrungen bei diesem Versuch hier, weil ihr passendere Wege des Austausches gefunden habt.

Wäre aber auch schön dies hier wieder zu erfahren. Wäre ja auch wieder ein Thema, das alle betrifft. Wo habt ihr Orte des Austausches gefunden, die euch bei der Bewältigung geholfen haben.

Ich z.B. habe angefangen mehr von Menschen zu lesen, die selber Betroffene waren und darüber auch geschrieben haben. Bis zu meiner eigenen Erkrankung hatte ich es gar nicht mitbekommen, dass Susan Sontag auch jahrelang an BK erkrankt war und fand es plötzlich hochinteressant, wie sie sich mit ihrer kritischen, wachen Art mit diesem Thema auseinander gesetzt hat. Interessant fand ich, wie sie sich mit dem Thema der Scham bez. der Erkrankung Krebs auseinandergesetzt hat.

Für heute erstmal genug. Vielleicht habt ihr noch weitere Themen, die euch mehr interessieren. Ich freue mich.

Viele Grüße und Kraft an euch alle
Doris

Geändert von northdakota (18.12.2015 um 08:48 Uhr)
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  #4  
Alt 16.12.2015, 23:05
Überraschung1 Überraschung1 ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Hallo Northdakota
Ein wunderbares Thema, welches Du hier anschneidest. Habe mich schon mehrmals gewundert über die halbfachlichen Diskussionen - die traue ich mir schlichtweg nicht zu.
Am 25. Nov. erhielt ich meine Diagnose, und bereits jetzt habe ich das Gefühl, längstens nicht mehr die Person zu sein, die ich mal war.
Ich habe nicht das Gefühl, etwas im Leben verpasst zu haben, ich habe nicht den Eindruck, die sagenumwobene Weltreise antreten zu müssen. Mein Leben habe ich mir stets nach meinen Vorstellungen eingerichtet. Ich habe niemanden, dem ich etwas vorwerfe, und niemanden, den ich - wissentlich - etwas schuldig bin. Ich habe keine Kinder (und bin jetzt das erste Mal froh darüber), und bin seit ca. 6 Monaten Single (und auch hierüber bin ich froh, denn ich denke, jemanden gehen zu sehen, der einem am Herzen liegt, ist nicht schön). Tolle Freunde helfen mir durch meine Zeit, ein wunderbarer Chef und Team stärkt mir den Rücken im Geschäft. Und obwohl ich zweifelsohne Angst habe, was da noch auf mich zukommt, habe ich eine Ruhe in mir, die mir neu ist. Kleine Unpässlichkeiten des Lebens, sie haben mich früher schon nicht gross berührt, jetzt sind sie mir nur noch ein Lächeln wert. Ich geniesse Zeit mit Freunden, Familie und Kollegen sehr viel bewusster. Stets habe ich mich gefragt, soll ich es diesem oder jenem erzählen, dass ich erkrankt bin, würde ich es wissen wollen an seiner Stelle. Und ich denke, ja, ich würde wissen wollen, wenn jemand krank ist. Ich versuche auch Freundin zu bleiben, mich auch für Andere zu interessieren, denn das Leben geht weiter, und nur weil ich krank bin, bin ich nicht der Mittelpunkt der Welt geworden. So lange wird meine Zeit hier nicht mehr sein - doch ich will ihr noch die besten Seiten abgewinnen.
Viele Grüsse Euch allen
Überraschung 1
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  #5  
Alt 17.12.2015, 01:29
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Pitti70 Pitti70 ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Hallo Doris, ich danke dir für dieses Thema. Auch wenn ich bisher nicht das Gefühl hatte, dass ich woanders diesbezüglich nicht erhört worden bin, doch so ein Extratread ist schon toll...

Für meine Gedanken habe ich einen Weg gefunden, sie "freizulassen": und zwar habe ich (m)einen Blog angefangen. Ist für mich eine Art Tagebuch, ohne dass es alle gleich lesen können. Sehr wenige haben die Adresse.

Aber ich kopier euch mal zwei Tage als Beispiel:

Zitat:

10.11.2015

Woran liegt es, dass ich überall nur „Krebs“ lese und sehe? Ist es vielleicht wie „schwanger“? Ist man schwanger, sieht man ja auch nur noch dicke Bäuche.. Oder woran liegt es? … Ich habe eindeutig zu viel Zeit. Naja eigentlich zu wenig Energie für Sinnvolles.. also wird im Netz gesurft … Krebs scheint irgendwie „in“ zu sein.. ich meine hier nicht den Hinweis auf Vorsorge etc.. nein ich meine, dass jeder derzeit was dazu „beitragen“ möchte…

FB z.B. ...Teile dies oder jenes, wenn du einen Krebskranken kennst… teile dies oder jenes, wenn du Krebs scheiße findest.. Hey welches Lebewesen findet Krebs toll? (außer Frau Krebs den Herrn Krebs und andersrum)

Ja und dann gibt’s just noch den Club der roten Bänder seit gestern…. Tolle Serie bestimmt, wirklich! Nur ich habe nicht mal den Vorspann geschafft. Warum? Weil ich nicht nur ein medialer Zuschauer bin.. ich bin mitten drin.. mein Krebs hat keine Werbepause… mein Krebs schmerzt im Moment.. mein Krebs macht mich gerade schlapp… mein Krebs macht mich gerade emotionaler denn je.. mein Krebs kann mich töten...

Und wenn ich dann in anderen Postings lese… „bei einem Glas Wein – Club der roten Bänder schau“ .. dann macht mich das wütend.. ich weine.. ich bin wütend, weil ich wütend bin und weine mehr… ich möchte bitte eine Werbepause um Kraft zu tanken....



Zitat:
17.11.2015 - Wünsche

Seit ein paar Tagen beschäftigt mich eine Bemerkung von meinem Sohn. „Mama, schreib dir ne Bucket-List. Was möchtest du noch alles erleben.“

Er hat sicher schon oft gesehen/gelesen: Mensch X mit Krankheit Y hat einen Lebenswunsch Z bevor er stirbt. .. . Insofern war ich eher erschrocken, dass mein Sohn da an mich dachte… hey, ich habe nicht vor, Arschloch Krebs gewinnen zu lassen. Also meinte ich, dass ich mich mit dem Thema erst gar net befassen möchte. …. Ja möchte… aber gehört ist gehört.. seit dem nun spukt es in meinem Kopf und ich beschäftige mich doch damit….. also so allgemein… so ganz hypothetisch… was wäre wenn..
Was möchte ich noch erleben?
Mein erster Gedanke war mein PUR-Konzert.. ich habe Karten für das PUR-Konzert im April.. dahin will ich, komme was wolle.. ich gehe dahin!! BASTA
Ich war noch nie ein Abenteurer und auch bei dem Gedanken, wenn morgen mein letzter Tag sein würde, bereue ich dies schon mal nicht. Wie langweilig: ich will nicht aus einem Flugzeug springen, ich will nicht von einem Berg springen, ich will nicht in tiefe dunkle Gewässer tauchen, ja ich will nicht mal auf andere Kontinente… ich will nur LEBEN .... und zu meinem PUR-Konzert im April.
Ansonsten war mein größter Wunsch: noch ein Familientreffen. Den Wunsch habe ich mir bereits erfüllt, bevor die anderen von meiner Krankheit erfahren haben. Ohne Mitleidsgesichter alle wieder treffen – unbezahlbar - … ich fand es so entspannend und konnte es richtig genießen.
Und sonst?
Mir würde da der Führerschein einfallen.. .aber den habe ich unter anderem auch nicht, weil ich nie Geld für diesen hatte.. ja und das wird sich auch jetzt nicht ändern.. also zu wenig Mut und zu wenig Geld… gerade hätte ich zwar mehr Mut, aber dafür noch weniger Geld.. was für ne Ironie des Lebens.
Wenn ich wieder gesund bin, möchte ich sehr gern Urlaub mit meinem Sohn machen. Hatten wir noch nie… Ich möchte ihm Leipzig zeigen…. Super Hotel, einen ganzen Tag in den Leipziger Zoo, meine Kirche zeigen, einfach mal rumfahren und alle Orte aus meiner Kindheit besuchen. Ja, alles möchte ich ihm zeigen.. und danach fahren wir nach München...
Hmm wenn ich so überlege.. nein.. nicht aus dem Flugzeug springen… - aber ich war z.B. noch nie in den Bergen, bin noch nie Ski gefahren, ins Lindenberg-Musical ….
Als ich die Diagnose bekommen habe, waren meine ersten Gedanke: ich möchte gern ALT werden, ich möchte gern OMA werden… oder wenigstens den ABI-BALL von meinem Sohn noch erleben..


Liebe Grüße von Anita
__________________



(ED:02.10.2015)
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  #6  
Alt 17.12.2015, 19:45
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Kamel Kamel ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Liebe Doris
Danke für diesen Ausstausch.

Ich hatte bei der Diagnose nicht den Schock, denn andere beschreiben, denn als Klinikseelsorgerin habe ich sowohl auf der Gyn, wie auch in der Onkologie und Palliativstation, Neonatologie, viele Menschen beleitet mit Diagnose Krebs und auch beim Sterben.
So hbe ich ein Bild was mich bei Brustkrebs erwartet.

Aber das Thema Tod / Sterben/ Leben hat mich schon schon als Jugendliche interessiert. Der Glaube und Zweifel und auch einige Jahre GottLosigkeit und ein Kindheitstrauma haben mich in diesem Thema immer wieder verändert. Ich erlebe immer wieder neue Aspekte für mein Leben darin. Ich finde es sehr spannend.

Lange Jahre habe ich auch Meditation und Imagination gemacht - seit einigen Jahren nicht mehr, weil das Sitzen sich mit negativen Erleben verbunden hat, dennoch erlebe ich die Meditation im der Gartenarbeit, in der Kreativität und wenn ich alleine spazieren gehe.

Zunächst ist der Tod für mich nichts Endgültiges und nicht immer bedrohlich, manchmal ist er auch gut. Dennoch will ich leben, gut leben, noch möglichst lange leben. Und wenn ich dann irgendwann nicht mehr leben kann, dann darf er mich "heimsuchen". Es ist nicht der Tod vor dem ich Angst habe, sondern das Sterben. Wie werde ich sterben, wie sind die Schmerzen und Umstände? Und das Wie habe ich nicht in der Hand.

Leben heißt für mich, jeden Tag leben, mit all seinen Alltäglichkeiten. Ja, ich habe auch so eine rote Punkte -Liste, von Dingen, die ich gerne machen möchte - die habe ich schon ca 10 Jahre. Und vor ca. 5 Jahren habe ich alles organisiert was ich für mein Steben/ Tod tun kann: angefangen von Patientenverfügung, Vollmachten, Testament, Beerdigungsinstitut, meinen Wünschen zur Beerdigung - die ich mit meiner Frau und Bruder besprochen habe, und Briefe für meine Frau nach meinem Tod. Und ich unterschreibe es jährlich. Ich bin 50 J. alt.
Es war für mich eine große Erleichterung, als ich alles geregelt hatte und als ich diesen Sommer die Diagnose Brustkrebs bekam, dachte ich, ich kann mich auf Leben konzentrieren, alles andere ist schon geregelt.

Und deshalb war mir ein Fest, der mich in die dritte Lebensphase als Frau in einem Ritual einweiht, sehr wichtig. Als Jugendliche wurde meine Blutungen schamvoll erklärt und nicht gefeiert - dass sollte jetzt mit den Wechseljahren anders sein.

Das Leben ist wertvoll, aber ich lebe ganz normal, und wenn ich Zeit vertrödele dann ist das auch ok. Nicht immer kann ich in der Extase und Einheit mit Schöpfung und allem Lebenden leben - das sind Sternstunden, die aber in den Alltag hineinstrahlen und die ich nie vergesen werde.
Tja und mein heutiger Glaube: dass wir nicht allein sind, dass wir von der Schöpferkraft und Weisheit begleitet sind. Es ist personell im Du und doch weit mehr und unfassbar. Es gibt alles Leben und nimmt es wieder auf. Ich bin ein Tropfen Wasser im Ocean, verbunden mit dem ganzen Wasser und bleibe doch Tropfen, solange ich hier auf Erden lebe. Statt Wasser kann ich auch Liebe sagen. Dass diese Leibe mich immer umgibt, durch Menschen, durch die Schöpfung, durch das Göttliche.
Bis jetzt trägt mich dieser Glaube um zu Leben und die Angst des "Wie Stebens" auszuhalten. Aber die Angst gehört auch zu mir, ist eine Teil von mir, eine wichtige Stimme in mir um leben zu wollen.

Es klingt niedergeschrieben so abgeklärt, aber das ist es nicht, es ist immer wieder nur ein Versuch zu beschreiben, was mich zum Thema bewegt....

Bin gespann auf weitere Beiträge,
Gruß Kamel
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  #7  
Alt 17.12.2015, 21:03
Fin-ja Fin-ja ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Liebe Kamel,

nicht so viel wie du, aber auch ich war schon vorher im Leben mit dem Tod, bei einigen auch durch Krebs, konfrontiert. Und ich erlebe es auch so, dass es mich dadurch bei meiner eigenen Krebserkrankung vielleicht in manchem nicht ganz so aus der Bahn wirft, weil ich mich mit vielem schon auseinander gesetzt habe. Und dennoch finde ich es gleichzeitig auch hart und wehrt sich alles in mir, denn ich möchte sehr gern noch leben.

Vieles von dem, was mir im Leben wichtig ist, lebe ich schon. Was mir schwer fällt: Es gibt etwas, das mir sehr wichtig ist, das Wichtigste im Leben überhaupt und wofür ich noch keinen Weg finde, dies zu leben. Das macht mich schon auch traurig und manchmal auch verzweifelt.

Wie du es beschreibst mit dem Tropfen im Wasser, der Liebe, die einen umgibt, das gefällt mir gut, wie du es ausdrückst.

Viele Grüße
Finja
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  #8  
Alt 17.12.2015, 23:31
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susisausewind susisausewind ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Hui, dass ist ein wirklich interessanter thread.
Ich habe schon viele Jahre mit Krebs Patienten gearbeitet und vieles gesehen. Ganz speziell BK Patientinnen durch die ich schon früh erkannt habe, dass es bestimmte Wege für mich geben wird sollte ich einmal betroffen sein.
Diese Wege bin ich gegangen. Nicht immer bin ich auf Verständnis gestoßen,aber das ist nicht wichtig, weil es mein Weg ist den ich gehen muss. Den kann mir niemand abnehmen.
Ich bin ein sehr strukturierter Mensch mit einem ausgeprägten Helfersyndrom, welches mir sehr viel Stress und Arbeit beschert hat.Ich habe mich dabei sehr oft vergessen. Hinten angestellt. Seit der Diagnose habe ich erkannt, dass ich mir selber mehr helfen muss. Ich mehr auf mich achten muss, Grenzen ziehen, aufzeigen und die auch einhalten muss.
Das gelingt mir gut, mit kleinen Ausrutschern.
Ich lebe mein Leben bewusster. Ein Rehakollege hat es treffend formuliert: wir sind angezählt und dessen muss man sich bewusst sein.
Natürlich wünsche ich mir noch viel Leben, doch da ich nicht weiß wie viel Zeit mein Leben noch hat, genieße ich jetzt bewusst denn was bleibt sind Erinnerungen und ich möchte meiner Familie soviele Erinnerungen wie möglich hinterlassen.
__________________
Stark ist wer mehr Träume hat als die Realität zerstören kann!
Peter Maffay
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  #9  
Alt 19.12.2015, 00:06
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Eva-Lynn Eva-Lynn ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Liebe Doris, das ist ein wunderbares Thema für einen neuen thread. Ich selbst bin seit Oktober "dabei", bin 35 Jahre alt, verheiratet und habe ein kleines Mädchen, das gerade vor einigen Tagen ein Jahr alt geworden ist.
Ich habe schon früher über den Tod nachgedacht, über Endlichkeit und Vergänglichkeit. Das war nicht meine größte Angst, eigentlich denke ich garnicht so sehr darüber nach. Vielleicht kommt das noch.
Meine Traurigkeit und Fassungslosigkeit bezog und bezieht sich einzig und allein auf mein Baby. Ich konnte es nicht fassen, ein so wunderbares Geschöpf in die Welt gesetzt zu haben und zu lieben, nur um es bald nicht mehr erleben zu dürfen. Es allein und ohne Mutter aufwachsen zu lassen. Ich habe nächtelang geweint, weil ich darüber nachdachte, dass ich es nicht erleben kann, wie sie aufwächst, in die Kita kommt, zur Schule geht usw..ich darf auch heute nicht weiter darüber nachdenken, weil ich sonst wieder anfange, traurig zu sein.
Ich habe mir vorgenommen, die Zeit die da ist, zu genießen. Ich möchte so viel wie möglich von meinem kleinen Mädchen erleben und ihr trotz der Erkrankung, einen Alltag ermöglichen.
Die Familie ist zusammengerückt. Meine Eltern, mein Mann, Geschwister von uns. Meine Schwester ist mehrere WE sehr weit gefahren, um bei mir zu sein. Wir reden mehr und anders als früher. Es hat sich verändert. Das Zusammenrücken empfinde ich als etwas sehr Schönes. Ich genieße die Momente in Familie, weil es diese sind, die wichtig und schön sind. Sie geben Kraft, nicht nur mir, und das ist wichtig. Viel zu oft habe ich das früher nicht wahrgenommen, vieles nicht gesehen.
Auch die eigenen Prioritäten haben sich komplett verschoben und verschieben sich noch immer. Ich bin noch nicht angekommen. Noch weiß ich nicht, wie es nach dem Jahr weiter gehen wird. Überlege, mich komplett beruflich zu verändern. Habe vorher 40 h im sozialen Bereich gearbeitet und nebenbei studiert. Nun ist das alles nicht mehr so wichtig. Karriere....was heißt das schon! Aber wie gesagt, ich schwimme noch, ohne Land zu sehen. Aber ich möchte mir Zeit nehmen. Erst Zeit gewinnen und dann die Zeit nutzen. Dazu habe ich mir nun einen gnadenlosen Optimismus zugelegt, der mich selbst total überrascht. Ich weiß garnicht, wo der herkommt. Sonst bin ich eher pessimistisch angelegt. Aber wie auch immer, es tut mir verdammt gut, nicht über das Schlimmstmögliche nachzudenken sondern die Dinge, die ich schön sind.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit und warte auf weitere Beiträge
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  #10  
Alt 18.02.2016, 13:12
Octo Octo ist offline
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Standard AW: psychologische/ philosophische Fragen

Hi,
ich greif mal zu dem Thread, da es ums psychologische geht...

die eher philosophische Frage, warum ich als kleine Schwester von Syssiphos mein Leben lang im Misthaufen stehe und mit der Mistgabel die Aufgabe habe nach einem kleinen positiven Pfützelchen in dem ganzen Mist( = mein Leben) zu stochern, beantworte ich immer damit, daß "jeder sein Päckchen zu tragen hat".

seelisch/psychisch gehts mir nach Chemo,OP und Komplettremission, also sprich "geheilt und mit guter Prognose" (bei dem Ausdruck verdreh ich als schon die Augen) nicht gut.

vielleicht würds mir ja besser gehen, wenn ich nicht die Augen verdrehen würde und eher die Einstellung hätte
"juchhuuu, ein Neuer Lebensabschnitt beginnt,KLASSE, GEHEILT nach Diagnose!!"
nunja...Einstellungen kann ich mir bekanntlich nicht im Aldi aus dem Regal nehmen, "ach probier ich doch mal die pikant-gewürzte Einstellung...vielleicht schmeckt sie mir ja"

ich kann sie mir durch reine Gedankenanstrengung"thinkpositive" nicht herbeizaubern....wenn überhaupt, brauchts Zeit eventuell...sicher bin ich mir da aber bei diesem Thema - Krebs - ganz und gar nicht.

"Es gibt nix Gutes, außer man tut es"...versuch ich, also

1.bin ich momentan auf der Suche nach prof.psychologischer Unterstützung/Therapie, das gestaltet sich auch schwierig...Wartelisten, bzw. erst gar keine Neupatienten...
um es zu überbrücken, unter der Annahme, also IRGENDWAS muß ich tun, damits nicht schlimmer wird, habe ich mich zur Beratungsstelle der Caritas geflüchtet....nächsten Dienstag das zweite Gespräch dort, die symphatische Dame will mit mir schauen, was "wir" dafür tun könnten, damit ich in der Gegenwart bleibe....
ich erinnere: ich grabe seit ich 16 bin im Mist...klar über die Zeit hab ich auch immerwiedermal "was Positives" nunja, oder was man dafür halten könnte...gefunden, unterm Strich jedoch alles
unheimlich anstrengend, langwierig und nervenaufreibend...

die Diagnose und Behandlung seit Sommer letzten Jahres macht da nun auch keine Ausnahme....im Gegenteil sie bestätigt natürlich meine "Misthaufen-Sicht"....ich muß mich anstrengen, schon wieder! nach dem Pfützelchen zu stochern...ob ich eines Finde???....tja, keine Ahnung.

2.ebenso zur Überbrücken habe ich mir zumindest mal eine Verordnung endlich geben lassen für RehaSport (alles muß man den Ärzten aus den Rippen schneiden, das ist auch "sowas", ätzend)...immerhin hab ich nach Suche einen Verein hier in meinem Wohnort gefunden, der das scheints anbietet.
von stat. Reha will ich erstmal nix wissen, da ich vor ner WiederaufbauOP grade stehe und danach ....eventuell...
allerdings hab ich immernoch keine Lösung für meinen Kater, ich hab kein Geld, ihn drei/vier Wochen in Pension zu schicken
Geld- auch ein sehr leidiges Thema , mein Leben lang schon, jetzt natürlich auch.

3. ebenso zur Überbrückung hab ich mir ein AD verschreiben lassen....
geht mir aber auch schon wieder auf den Keks.
dies eben auch ein leidiges Thema aus der Vergangenheit in dem Sinne,
Suchtthematik, und es verstößt gegen meine Prinzipien, "etwas" zu nehmen, schon seit Jahren

für den Moment, also seit ner Woche wars o.k.....bevor ich "oben" ganz austicke....es ist ein bißchen eine Art Grundruhe nun eingekehrt, schlafen kann ich dadurch auch, einschlafen durchschlafen,
aber ich spüre die Wirkung, auch wenns ne Minimalstdosis ist an Muskeln und Trägheit des Körpers generell und das ärgert mich...
werde es also zwischendurch ohne wieder versuchen, deshalb ja der Rehasport, mal sehen...logisch das Bewegung den Schlaf fördert
ich bewege mich ja seit nem dreiviertel Jahr nicht mehr!!!

wozu auch:-)....ja, DAS ist eben meine Einstellung grad...
WOZU soll ICH bitteschön die ganze Zeit im Mist stehen und mich anstrengen zu stochern....
wenn ich nämlich dann mal was Positives gefunden habe (vor Diagnose war dies der Fall, Job gut, Geld gut, Zeit gut, Sohn gut...endlich mal nach so langer Zeit eine Art grünliches Ästchen über dem Misthaufen)

tja....dann wird wieder ne Fuhre Mist über mir abgekippt....und es heißt
"weiterstochern" bins leid...hilft aber nix. logisch

um dem Thema der Caritas-Psychologin mal aufzugreifen...was ich dafür tun kann um in der Gegenwart zu bleiben..
nun da fällt mir natürlich was ein:-)

langgehegter Traum, Wunsch, Ziel......ein Hund.
vor Diagnose war ich fast soweit....eben alle Parameter haben gepaßt, vor allem der Parameter Geld

könnt ich mich ja nun allen Widrigkeiten zum Trotz hinstellen und sagen, ist mir egal ob es auf dem Misthaufen stinkt....der Hund kommt her!!!
tja....kleines Gedankenspiel hinsichtlich meines Lebens würde heißen:

entweder ich sitz dann in einem Jahr mit nem Rezidiv da UND mit Hund
sechs Stunden Chemoambulanz...wohin mit Hund, OP UND Hund...meine Nachbarin füttert zwar meine Katze für die paar op-Tage, ein Hund ist ne andere Geschichte
ODER, der Hund läuft vor nen LKW und fabriziert nen Sachschaden von tausenden Euros....
sprich....IRGENDE Schxxxxx wird dann schon passieren, damit mirs nicht zu wohl wird in meinem Misthaufen

abgesehen davon hab ich nicht mal Geld fürne Hundeimpfung...
also völliger Quark!

Gruß
octo

Geändert von gitti2002 (18.02.2016 um 16:59 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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Stichworte
philosophische, psychologische


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