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  #1  
Alt 25.02.2010, 20:21
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zuviel zuviel ist offline
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Standard Gedanken

Hallo ihr lieben, ich befinde mich seit zwei Wochen in einer Krise. Ich habe meine Onkologien gesehen und die sagte mir ich bin Austherapiert, also keine Chemo( die ich wahrscheinlich sowieso nicht gemacht hätte). Im Moment bekomme ich nur die Aredia Infusionen alle vier Wochen, Montag hatte ich die zweite hinter mir. Leider fühle ich mich immer schlapper und komm bald gar nicht mehr hoch, das passt gar nicht zu mir, ich bin eigentlich immer positiv und gut gelaunt, aber seit zwei Tagen habe ich Zweifel. Ich will doch noch so viel machen, aber habe ich die Zeit dafür. Ich habe das Gefühl sie läuft mir davon und ich bin nicht mehr schnell genug da mitzuhalten. Dann diese tausend Fragen, was wäre wenn, wenn ich diese Gene nicht hätte, wenn ich noch ein paar Jahre zu leben hätte, ich dachte ich habe noch sooo viel Zeit und jetzt alles weg.
Warum, warum ich warum nicht jemand böses oder jemand der nie Zufrieden ist, warum ich die doch zufrieden mit ihrem Leben ist auch wenn das schon so lange eingeschränkt ist.?????????????????
Dann denke ich wieder besser ich als jemand aus meiner Familie, ich dachte ich kann da sicher besser mit umgehen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.
Ich fühl mich so alleine und möchte so stark sein für die anderen. Für meinen Mann der jetzt schon Angst hat in ein leeres Haus zu kommen. Für meinen Sohn, wer soll ihm denn die Leviten lesen und die Moralpredigten halten wenn ich nicht mehr da bin.
Jetzt bin ich noch da aber ich denke das kann es auch nicht sein, ich hatte noch so viel vor und fühl mich so leer. Vielleicht von den Medikamenten, denn Schmerzmittel kann ich ja nehmen und mach im Moment reichlich gebrauch davon.
Manchmal habe ich dann gute Momente, wenn ich dann Morgens aufstehe und denke wau ich glaube heute geht es mir besser, dann kommt nach einer Stunde wieder der Hammer, ich muss mich hinlegen fühl mich müde und ausgelaugt. Positiv bleiben denke ich dann, wird gleich schon wieder besser und ruckzuck ist mal wieder ein Tag um. So geht das jetzt immer rapider den Berg herab, ich denke ach Morgen wird es sicher besser.
Ich die Macherin, die die immer lacht und sagt es kommt was kommt, wir können eh nichts ändern. Dann Denke ich wieder, hätte ich etwas anders machen können, hätte ich mehr Einfluss auf mein Schicksal nehmen können.
Warum habe ich mir vor fünf Jahren nicht beide Brüste abnehmen lassen wie es mir die Aerzte geraten haben, war ich zu Eitel oder hat mich wirklîch nur das Bild meiner Mutter zurückgehalten die damals keine Brust mehr hatte und schon mit 36 Jahren gehen musste. Ich denke es war pure Angst, ich hab auch immer gedacht das wird kein zweites mal mehr kommen, alles wird gut hab ich gedacht. Tja jetzt sitz ich hier und denke und denke, vielleicht sollte ich mal eine Pause machen und nicht mehr nachdenken.
Alle die ihr das selbe Problem oder Schicksal habt schliesse ich mit ein in meine Gedanken, ich hoffe Morgen habe ich wieder mehr Kraft und es wird bestimmt ein besserer Tag. Ich denke es geht tausenden von Frauen so wie mir und ich hoffe ihr habt auch einen besseren Tag. Alles wird gut, so oder so. Das ist mein Motto und ich versuche weiter Stark zu sein für meine Familie, meine beiden Männern die mich so toll unterstützen und doch so hilflos neben mir stehen, ich wünschte ich könnte ihnen eine grössere Stütze sein ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und mehr Einfluss darauf haben, dann wieder denke ich mir, nein das wäre nicht gut es kommt was kommt.
So das waren meine Gedanken heute Abend und ich wollte sie mit jemanden teilen der das gleiche durchlebt wie ich.
Danke das ihr meine Gedanken gelesen habt.
LG an alle
Pia
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  #2  
Alt 25.02.2010, 21:22
susaloh susaloh ist offline
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Liebe Pia,
gelesen habe ich deine Gedanken, deinen Hilfeschrei, und kann dir doch nicht helfen. Du tust mir unendlich leid und ich weiß nicht, ob dich irgendetwas trösten kann. Alles was ich dir sagen kann, ist: Du bist nicht alleine. Hier verstehen wir dich. Ich wünsche dir, dass du in dir die Stärke findest, um das alles durchzustehen.

Alles Liebe
Susaloh
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  #3  
Alt 25.02.2010, 21:47
Benutzerbild von anthierry
anthierry anthierry ist offline
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Liebe Pia,
ich hatte gerade soviele Gedanken als ich deine Zeilen gelesen habe - jetzt ist alles wie weg...
Nur soviel im Moment: es geht mir wie dir!
Am 31. Oktober letzten Jahres haben mir die Ärzte in der Notaufnahme gesagt, ich würde die Nacht nicht überleben und wenn, dann die nächsten Tage nicht. Meine Familie kam, meine Mutter wachte die ganze Nacht an meinem Bett und ich wartete darauf dass es 0 Uhr wird (verrückt). Aber danach wurde ich ruhiger, da ich mir einfach nicht vorstellen konnte jetzt zu gehen. Ich habe noch einen 14jährigen Sohn daheim, der ganz genau wie deiner mal ab und zu "eine Ansage" braucht und nicht nur das - ich bin einfach noch nicht soweit jetzt zu gehen. Hoffnung auf Therapien wurden mir auch nicht mehr gemacht und das Krankenhaus (Brustzentrum in Berlin) "schob" mich auf die Palliativstation/Hospiz zum sterben ab. Jedenfalls empfand ich das damals so. Aber das war irgendwie mein Glück. Dort wurde mir nicht die Hoffnung genommen, sondern ich wurde wieder "aufgepäppelt". Der dortige Chefarzt wagte in Absprache mit meiner Onkologin noch eine Chemo, die letzte von den 13 hatte ich letzte Woche. Im Brustzentrum war man der Meinung die Chemo würde mich gleich beim ersten Mal hinraffen.
Nun - ich bin noch da. Jetzt zittere ich vor dem CT-Termin am 5. März, denn erst da wird man sehen, ob die Chemo überhaupt etwas gebracht hat.
Was soll ich sagen - meine Gefühlen schwanken von Tag zu Tag. Mal habe ich Hoffnung, dass es was gebracht hat, dann wieder nicht. Dann überkommt mich die Angst, es doch nicht mehr bis zur Jugendfeier meines Sohnes zu schaffen. Ich kann völlig verstehen was du gerade durchmachst, wenn man die Ausweglosigkeit von den Ärzten regelrecht vor den Latz geknallt bekommt.
Es ist so unfair, wenn einem die Chance genommen wird zu kämpfen. Und wir wollen doch kämpfen! Aber was, wenn wir es nicht mehr in der Macht haben.
Bitte lass uns unsere dunklen Gedanken irgendwie verscheuchen! Wenn's nur so einfach wäre...
Ich wünsche dir (und mir), dass uns doch noch etwas Zeit bleibt und vielleicht doch noch das eine oder andere Wunder geschieht.
An "besseren" Tage sage ich mir dann, wenn du dich jetzt aufgibst, dann hat dich der blöde Krebs da wo er dich haben will. Aber auch mir gelingt es momentan selten positiv zu denken.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du nicht aufgibst. Du hast bis jetzt so viel geschafft! Und ich wünsche dir noch ganz viel Zeit.
Herzlichst Anja
__________________
Erstdiagnose Jan. 2004
pT4a(mf)pN2a (5/6) M1 G1-2 ER 80% PR 80% C-erb Score 1+) Ablatio links, 6 Knochenmetas - Rezidive 2007 und 2009
Krebs ist nichts für Feiglinge. Krebs ist eine Erfahrung, auf die ich gern verzichtet hätte.
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  #4  
Alt 25.02.2010, 22:20
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Elanor Elanor ist offline
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Liebe Pia,
viele Frauen hier sind durch schlimme Zeiten gegangen, ich gehöre zu denen die sich prophylaktisch die Brüste hat amputieren lassen (BRCA1). Meine Mutter ist mit 39 an Brustkrebs gestorben. Mit diesen Bildern im Kopf fällt es mir emotional sehr schwer sich (und auf der anderen Seite auch paradoxer weise sehr leicht) in Deine Situation zu versetzen. Es ist zu schmerzhaft.
Das Leben bietet sehr oft einem die Situation sich für den einen oder anderen Abzweig zu entscheiden, diese Entscheidung etwas zu tun oder zu lassen prägt dann manchmal das ganze restliche Leben. Aus irgendwelche Gründen (Erfahrungen, Hoffnung etc.) geht man den einen Weg und nicht den anderen, man entscheidet immer mit dem derzeitigen Wissens- und Erfahrungshintergrund den man hat und nur sehr selten selten würde man, wenn man ehrlich ist, etwas anders machen wenn man die Zeit zurück drehen könnte (aber nicht mehr wüsste als damals). Ich habe einen recht komischen Glauben: ich habe schon recht früh an eine Art Schicksal geglaubt, wie bei den Nornen, den Schicksalsweberinnen. Wann Dein Leben beginnt, die groben Muster, also was Dir an wichtigen Dingen zustossen wird, was Dein Leben ausmachen wird, und der Zeitpunkt Deines Todes sind festgelegt, die Farben und Details bleiben Dir überlassen. Ich wusste nach dem Tod meiner Mutter dass Brustkrebs mein Schicksal sein würde, jetzt, nach 27 Jahren hab ich mich operieren lassen und zwar den Tod durch Brustkrebs sehr wahrscheinlich vermeiden können, bin aber trotzdem durch diese Krankheit gezeichnet. Du hast gehofft. Und da hat Dich diese Scheiss-Krankheit genau da getroffen, worin sie so erfolgreich ist. Hoffen und Hoffnung zerstören. Man wiegt sich in Sicherheit und fängt wieder an zu leben und dann schlägt die Krankheit wieder zu. Ich habe nach dem Tod meiner Mutter eine komplett andere Lebensbewältigung (ich war 14 als sie starb) in Angriff genommen. Ich male mir immer das worst-case-szenario aus (und durchlebe diese Vorstellungen auch) und wenn es besser kommt habe ich Glück. Mein Mann hat vor ein paar Jahren MS bekommen und diese Strategie hat mir gute Dienste geleistet. Mein Vater ist damals als meine Mutter so krank war nicht auf die Idee gekommen, dass psychologische Hilfe vielleicht eine gute Idee für seine Tochter wäre. Nehmt Ihr so etwas in Anspruch? Vielleicht gibt es eine positivere Form der Problembewältigung für Deine Männer? Krebs ist eine sehr spezielle Krankheit finde ich und es ist sicher nicht abwegig in einem Brustzentrum nach einem/einer Psychologen/Psychologin zu fragen.
Ich wünsche Dir alles erdenkliche Gute, wenig Schmerzen, viel Kraft, genug Zeit um noch Dinge zu tun die Dir wichtig sind. Denke daran, Du kannst Deinen Lieben keine Schmerzen abnehmen. Durch Deine Art und Deine Haltung wirst Du Deinem Sohn für immer ein Vorbild und somit in seiner Zukunft sehr oft unendlich wichtig sein. Er wird seine Erfahrung die er mit Deiner kraftvollen und lebensbejahenden Art gemacht hat, auch Deinen Zweifeln und Schmerzen, in seine zukünftige Familie übertragen. So ist es mir ergangen. Meine Mama ist jeden Tag in meinem Leben da. Ich vermisse sie jeden Tag aufs Neue. Sie hat mir unendlich viel Liebe hinterlassen und eine Millionen Samenkörner an Wissen und Erfahrung, die zur richtigen Zeit aufgehen, und die ich zum Teil meinem sechsjährigen Sohn weitergeben kann. Vielleicht kannst Du eine Art Tagebuch oder Briefe schreiben, die Dein Sohn an seinen zukünftigen Geburtstagen öffnen kann. Mir hätte es viel gegeben, wenn meine Mutter das getan hätte. Aber sie hat einfach zu lange gehofft, dass alles wieder gut werden würde und irgendwann war es dann einfach zu spät.
Noch einmal, alles alles Gute, für einige Gelegenheiten gibt es keine Worte, viel Kraft, liebe Grüsse

Elanor
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  #5  
Alt 26.02.2010, 08:18
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zuviel zuviel ist offline
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Hallo ihr lieben, ja gestern war mein schwarzer Tag, ich weiss das ich nicht alleine bin und habe deshalb ja hier geschrieben. Susaloh ich danke dir für deine Worte, ja es war schon ein Hilfeschrei und ich bin froh deine Worte gelesen zu haben. Ich wünsche dir das alles gut geht und das die Krankheit dich nicht irgendwann wieder einholt. Du hast recht sei positiv. Ich versuche mein bestes zu geben so oder so. Ich will stark sein und habe eben manchmal so uneendlich schwache Momente, ich glaube das gehört dazu. Liebe Antheyrie es ist so unendlich traurig aber kämpfe weiter du hast den richtigen Weg eingeschlagen da bin ich sicher. Ich glaube das jeder für sich abmachen muss was er verkraften kann, es tut mir so leid für dich und doch bist du stark, mach weiter so, für dich und deinen Sohn. So ein kleiner Knirps braucht doch seine Mama, er ist bestimmt ganz stolz auf dich auch wenn ich glaube das man in dem Alter noch nicht bewusst damit umgeht, man denkt immer alles wird gut. Wir Frauen sind schon stark, und wir können alles hinauszögern, weil wir uns dazu zwingen und unsere Stärke uns manchmal motiviert wieder aufzustehen obwohl wir gerade gefallen sind. Lass dich ganz herzlichst umarmen, ich werde viel an dich denken. Tu alles was du denkst was dir gut tut. Mir fehlen ein bischen die Worte um dich zu unterstützen, am liebsten wäre ich bei dir und würde eine knuddelunsunterstützdrückdichimarmStunde veranstalten, aber glaub mal das schaffen wir auch auf diesen Weg.Danke.
Liebe Elanor, ja den Weg den du gegangen bist kenne ich, nur ist es wie du sagst ich habe einen anderen Weg eingeschlagen. Ich dachte mit 32 nichts passiert mir mehr, ich war über das Alter weg in dem meine Mutter krank wurde und hatte bis dahin immer Angst. Als diese endlich weg war brach er aus. Ich war 17 als meine Mutter starb es war nie eine einfache Zeit, meine Mutter wurde das erste mal mit 27 krank, hatte vier Kinder und war stark. Nur beim zweiten mal war sie 35 und dann ging alles ganz schnell, ja ich denke auch viel an meine Mutter, ich habe immer noch in den Ohren, `du wirst noch an mich denken und was ich dir heute gesagt habe`ja da hatte sie recht. Dann nachdem ich krank wurde und wir den Gentest machten der dann auch positiv war, genau wie bei meiner kleinen Schwester( die ist heute 38 und hat auch schon zwei mal mit BK zu tun gehabt, sie hat sich beide Seiten wieder aufbauen lassen) Weisst du ich habe immer gedacht besser ich als unsere Kleine, aber wir suchen uns das ja nicht aus. Ich bin 8 Jahre älter und denke mir immer ich stecke solche Belastungen besser weg, aber so ist das nicht. Ich bin der Realist und sie ist der Verdränger. So laufen die Wege, du hast sicher den richtigen Weg eingeschlagen. Manchmal so wie die letzten zwei Tage habe ich das gefühl mich erdrückt die Last die ich mit rumschleppe und es geht nichts mehr, aber ich hoffe das ich noch gute Tage haben werde und diese auch voll ausnutzen werde, nein ich bin mir sogar sicher.
Nochmal vielen herzlichen Dank für eure Worte. Man sagt ja nicht umsonst geteiltes Leid ist halbes Leid. Danke danke danke.
Euch allen einen schönen Tag, lasst euch herzlichst gedrückt sein.
LG Pia
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  #6  
Alt 26.02.2010, 20:26
Sousha Sousha ist offline
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Liebe Eleanor,

ich habe gerade sehr betroffen Deinen Beitrag (und ddie der anderen) gelesen. Ich kenne es sehr gut, dieses Gefühl kämpfen zu wollen und nicht zu können. Das Ringen um die Stärke, die einmal da war. So zu sein, wie man sich kennt. Das Suchen nach der Quelle, die Kraft gibt und Zuversicht und jeden Tag hilft zu überstehen. Die Frustration, wenn es nicht gelingt. Sich selbst nicht leiden zu können an den Tagen, an denen gar nix mehr geht. Nicht jammern zu wollen, sich niemandem zumuten wollen an diesen Tagen. Stark sein für die anderen.... Für die anderen bin ich eine Powerfrau, Miss 1000 Volt, immer eine Lösung findend, das Positive sehend, stark eben.

Ich habe im Verlauf meiner Erkrankung (BK 2006, 7 LK, Rezidiv 2009 lokalrezidiv Axilla) eine interessante Erfahrung gemacht. Ich habe mich gefragt: "Was soll das?" Also was ich da veranstalte. Nur damit niemand sich unwohl oder verpflichtet oder sprachlos fühlt in meiner Gegenwart habe ich immer die "Tapfere" gezeigt. Ja, ich bin echt tapfer! Wie alle hier! Aber irgendwann war ich auch richtig schwach. Ich wollte nicht mehr kämpfen, sah keinen Sinn, habe mich nicht wieder erkannt mit all dem Gewicht, den diversen Einschränkungen, der Trägheit, dem Schlafbedürfniss, den Schmerzen... usw. Anzuerkennen, dass ich nie wieder die sein werde, die ich einmal war, der Umwelt das zuzumuten, dass ich keine Lust mehr habe, nicht positiv denke, keine Kraft mehr finde, unter all dem richtig leide... das war für mich als toughe Frau nicht einfach.

Jetzt mute ich mich zu. Ich sage Verabredungen ab, wenn ich Schmerzen habe, zeige meine Angst, meine Nervosität vor jeder Untersuchung, betrinke mich wenn ich das alles nicht mehr aushalte und zwinge mich zum Blick nach vorn und vor allem zum Blick in die Veränderung. Ich habe manchmal Angst, will niemanden sehen, kann die Schlafstörungen, Hitzewallungen, Schmerzen, Schwellungen etc. manchmal nicht mehr ertragen. Und auch nicht, dass ich nicht mehr so bin, wie ich war. Peu a peu schraube ich die Erwartungen an mich selbst herunter. Uff! Das ist schwer. Wirklich.

Manchmal spüre ich, dass nicht die anderen erwarten, dass ich stark bin, sondern ich selbst. Dass das was ich denke, was ich sein sollte mit den Erwartungen der Menschen um mich herum nichts zu tun hat. Sie sind bereit mich mit meinen Einschränkungen zu lieben, wenn ich es denn zulasse.

Heute zeige ich mich nicht nur stark und zuversichtlich, sondern auch ängstlich, müde, verzweifelt und zweifelnd. Ich bin beides. Aber früher konnte ich das nicht zeigen.

Die Menschen, die sich auf mich einlassen wollen wirklich wissen, wie ich mich fühle. Sie teilen mittlerweile nicht nur meine Stärke, sondern auch meine Ängste!

Vielleicht ist dies das Geheimnis: Nicht immer stark sein zu wollen und anzuerkennen, dass all diese dunklen, angstmachenden Gefühle zum Überleben und auch zur Liebe und Freundschaft gehören. Zu akzeptieren, dass es Momente gibt, in denen man das alles nicht mehr ertragen kann und sich am liebsten zurücklehnen und überlassen möchte.

Immer stark sein zu müssen/wollen ist anstrengend und raubt uns die zum Überleben so dringend benötige Energie. Das zu "fressen" hat mich Jahre gekostet und ich bin noch nicht durch damit.


Sei zuversichtlich und überlass Dich auch den schwachen Momenten. Dann geht es für die Familie halt mal anders als gewohnt... aber es geht.

Viel Mut zur Schwäche wünscht


Sousha
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  #7  
Alt 26.02.2010, 21:31
R.Koehler R.Koehler ist offline
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Liebe Pia, Sousha, Anja

eure Gedanken die ihr hier beschreibt sind genau meine Gedanken. Man kommt nicht zur Ruhe, die Gedanken kreisen und kreisen. Ich saß sogar schon an meiner Todesanzeige, an der Trauermusik usw.. Es klingt verrückt aber es ist so!
Dann kämpft man wieder und hofft. Spielt nach außen die Starke bis zu dem Zeitpunkt, wo die Nerven versagen!
Uns allen wünsche ich weiterhin viel Mut und Kraft die sch... Krankheit zu bekämpfen und wie schon Pia schreibt geteiltes Leid ist halbes Leid!
Alles Liebe und Gute an alle
von Rosi
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  #8  
Alt 27.02.2010, 08:08
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zuviel zuviel ist offline
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Liebe Rosi, du hast Recht, die Gedanken an die Rede, die Anzeige und die Musik ist mir auch schon mehr als einmal durch den Kopf gegangen. Noch haben wir Einfluss und das lässt uns wohl manchmal davon träumen alles noch rauszulassen was uns so auf dem Herzen liegt. Die Vorstellung wenigstens hier noch mitreden zu können ist schon verlockend. Dann wird alles wieder so unrealistisch und man denkt, vielleicht habe ich ja doch noch Zeit. Liebe Rosi, Kraftauch dir wünsche ich sei weiter Stark und habe Mut. Ich denke an dich und die anderen und mir ist viel leichter seid ich hier geschrieben habe. Danke.
Liebe Grüsse Pia
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  #9  
Alt 27.02.2010, 10:26
susaloh susaloh ist offline
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Liebe Regina,
ich weiß nicht wo du bist, aber wir beide sind uns scheinbar geistig gerade sehr nahe, zeitgleich habe ich einen Beitrag geschrieben in meinem "Tumormarker-Thread", der sich um die gleichen Gedanken rankt wie dieser hier von dir. Wenn ich diesen deinen Beitrag lese, ist es mir beinah unheimlich, wie sehr du meine eigenen Gedanken beschreibst, wie du Worte und Bilder findest, die mir fehlen.

Ich weiß, dass es keine Lösung für das Problem als solches gibt.

Du schreibst:
"sich über eine lange Zeit, mehr oder weniger, mit dem nahendem Tod zu beschäftigen, zu erleben wie das Leben immer weniger wird, hat etwas sehr Surreales. Immer mehr empfinde ich mich als Tröster, Beistand, bemühe ich mich den anderen es "leicht" zu machen anzunehmen, was kommen wird, möchte ich ihnen ihren schon jetzt erlebten Schmerz nehmen. Ich erlebe seit langer Zeit meinen Tod, meine Beerdigung, die Traurigkeit der mir nahe Stehenden, und das ist eine schwere Last, so empfinde ich es."

Die einzige Möglichkeit für mich damit umzugehen, jetzt wo es mir ja noch gut geht, ist, selbst aktiv zu werden: Vielleicht zu helfen, anderen diese spezielle Last ein wenig zu erleichtern, ihr Alleinsein zu lindern, und damit vielleicht auch meine eigene Last tragbarer zu machen. Unsere Situation ist deswegen surreal gegenüber den Realitäten der anderen, WEIL wir allein sind. Vielleicht gelingt es ja mit anderen zusammen, diese Realität aus der Surrealität zu holen. Bei der Anzahl von Betroffenen, ist es doch eigentlich eine ganz eigene Realität mit Extistenzberechtigung. Oder ist das Quatsch?

Liebe Grüße
Susaloh
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  #10  
Alt 27.02.2010, 19:55
Sousha Sousha ist offline
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Hallo Ihr tollen Frauen,

ich meine das ernst, weil ich diese Offenheit in diesem Thread als sehr wohltutend empfinde.

Ich gehe mit der Erkrankung sehr offen um und auch ich finde es bisweilen schwierig zu entscheiden, was ich meiner Familie/Freunden zumuten kann.
Ich sage ihnen immer wieder, dass sie mir mitteilen müssen, wenn es für sie zuviel wird. Als ich von meinen Behandlungswochen in Oberstaufen abgeholt wurde, war ich jedesmal so voller Eindrücke und z.T. schmerzvoller Erfahrungen, dass ich das bereits auf der Rückfahrt beschreiben musste. Meine Mutter hat mir an einem dieser Tage mal gesagt, dass sie jetzt einen Themawechsel benötigt, weil sie von meinen Erzählungen sehr betroffen war. Sie hat mir dann erklärt, dass sie ein schlechtes Gewissen hat so etwas zu sagen. Ich habe sie beruhigt und auch dazu ermuntert immer wieder eine Grenze zu ziehen, wenn es für sie zu schmerzhaft wird. Ich wünsche mir das von den mir nahestehenden Menschen, weil es ja schließlich nicht nur um mich und meine Erkrankung geht.

Als mich einige Freunde nach der OP des Rezidivs aus dem Krankenhaus abgeholt und nach Hause gebracht haben, haben sie Wein besorgt und kleine Köstlichkeiten und wir haben zusammen gegessen, geweint, gelacht und es war eine sehr warme und liebevolle Athmosphäre. Ich war nach dieser Nachricht, dass "er" schon wieder versucht sich in mir breit zu machen sehr geschockt und in Endzeitstimmung. Ich habe sie gebeten, sich zu überlegen, ob sie mich auch auf dem letzten Weg begleiten würden, wenn es denn so kommen sollte. Ich bat sie, sich das gut zu überlegen, weil dies eine sehr spezielle Sache ist. Ich habe die Erfahrung einer Sterbebegleitung bei einem sehr geliebten Menschen gemacht und es war sehr schmerzvoll und traurig und zugleich auch sehr kostbar für mich. Wir konnten sie in Liebe bis zum letzten Augenblick begleiten und ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und froh, dass ich den Mut hatte diese Situation zu durchleben.

In Gedanken habe ich bereits "geplant" wer mein Auto bekommen soll, wer für meine Katzen sorgt, welches Schmuckstück für wen bestimmt ist, welches Lied an meiner Beerdigung gespielt werden soll (My way), wer es singen soll und dass meine Asche ins Meer verstreut werden soll. Ich stelle mir vor, wer wohl alles kommt und dass die Menschen nicht in Schwarz erscheinen sollen. Ich versuche alle noch offenen Konflikte zu bereinigen, damit diesbezüglich nichts ungeklärt bleibt. Oder einfach den Menschen immer wieder sagen, wieviel mir ihre Freundschaft bedeutet und sie teilhaben zu lassen an meinen Gefühlen, Gedanken, Ängsten, Hoffnungen....

Das kennt ihr sicher auch: Jeder kommt mit einem Buch, einem Tee oder einer Internetadresse um die Ecke und manchmal ist es mir einfach schon zu anstrengend zu entscheiden was ich heute essen will.Es ist gut gemeint, aber manchmal überfordert mich das alles.

Für viele gesunde Menschen bedeuten diese Gedanken an meinen Tod so etwas wie Aufgabe. Aber das ist es nicht für mich. Ich empfinde es eher als Akzeptanz meiner Lebensumstände. Ich bin momentan medizinisch und mental weit entfernt vom Sterben und mache mich wieder auf ins "normale" Leben mit arbeiten und so. Dennoch weiß ich nicht was kommt und ich habe durch diese Erkrankung die Endlichkeit menschlichen Daseins begriffen.

Der Austausch mit betroffenen ist etwas besonderes. Es ist als würden wir uns einer eigenen Sprache bedienen. Es ist einfacher all die Erfahrungen und Gefühle, die mit der Erkrankung zusammenhängen zu beschreiben, angefangen damit welch ein Schock die Diagnose auslöst, über die individuellen Strategien damit umzugehen bis hin zu Themen wie Schlafstörungen, Ödeme, Portprobleme, Behandlungsansätze, usw. Gott sei Dank habe ich Freunde, die sich auf diese Dinge einlassen können und mich wirklich stützen, wenn ich es brauche. Dennoch ist es anders als mit betroffenen zu sprechen.

Heute war ich am See (ich wohne in der Nähe des Bodensees) und es war frühlingshaft, sonnig und roch nach Frühling. Erste Krokusse habe ich gesehen und meine Mutter hat Kässpätzle für mich gekocht. Nach der langen Behandlungszeit, der Müdigkeit, den Schmerzen, der Apettitlosigkeit, der langen Dunkelheit und dem vielen Schnee fühle ich das Leben auch in mir erwachen. Hoffnung, Lebendigkeit und Liebe zum Leben durchfluten mich, lassen mich meine Vorstellung von Glück empfinden und Pläne schmieden, wie das zu realisieren ist. Es ist nicht vermessen seine Träume zu erfüllen! Der einzige Unterschied zu Menschen die gesund sind ist der, dass ich nicht mehr lange damit warten werde.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen

ein Frühlingserwachen ohnegleichen!

Sousha
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  #11  
Alt 28.02.2010, 11:01
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ängel ängel ist offline
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Ich danke euch allen für die lieben Worte, dass iihr so offen eure Gedanken darlegt für uns alle, dass ihr mir aus der Seele sprecht und dass es mir auch möglich sein darf, hier meine Gedanken und Ängste offenlegen zu dürfen.

Ich habe auch das Gefühl dass ich diese Gedanken und Worte zu keinem meiner Freunde und Verwandten sprechen kann, aber manchmal muss ich es einfach loswerden und wichtiger ist noch, dass auch andere so denken und fuhlen wie ich.

Danke!
Ängel
__________________
Ängel
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  #12  
Alt 28.02.2010, 13:12
R.Koehler R.Koehler ist offline
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Hallo ihr Lieben,

ich bin froh, das ich mit meinen Ängsten und Gefühlen nicht allein bin. Es sind z.Zt. viele Frauen im Forum die das metastisierende Stadium erreicht haben und nicht wissen, wie sie mit ihren Ängsten und Gefühlen umgehen sollen. Die Familie macht sich schon genug Sorgen und versucht einen immer abzulenken! Da finde ich es schön, dass man wenigstens hier auch einmal weinen und nach Hilfe schreien darf. Man wird verstanden, bekommt Mut zugesprochen und wird auch einmal geknuddelt! Das ist für mich und sicher auch für euch sehr wichtig!
Wir hier im Thread sind alles tapfer, ja ich möchte sogar sagen harte, mutige, aber auch gefühlvolle und angstvolle Frauen.
Meine Eltern z.B. denken ich werde trotz Metastasen wieder gesund. Was soll ich Ihnen sagen! Sie klagen mir noch ihr Leid und ich versuche ihnen noch zu helfen! Mein Mann und mein Sohn leiden und zittern vor jeder Untersuchung mit mir!
Ich wünsche euch noch allen einen nicht so stürmigen Sonntag (laut Wettervorhersage). Bei uns ist es z.Zt. frühlingshaft mit 11 Grad im Schatten. Es ist herrlich draußen!
Liebe Grüße an alle und ein
von Rosi
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  #13  
Alt 28.02.2010, 22:21
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zuviel zuviel ist offline
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Hallo Rosi, ja das mit den Eltern ist so eine Sache, vielleicht wollen sie einfach nur glauben das du wieder Gesund wirst, oder sie haben nicht die selben Informationen wie wir, die das Internet als Quelle nutzen. Weisst du die Strauss-Strategie passt allen denen, die nicht sehen wollen und es nicht wahrhaben wollen. Oder sagen wir mal viele, ja und dann gibt es da noch die Ignoranten, die meinen sich in alles reinsteigern zu müssen, damit sie ja kränker sind als du, die kenn ich auch, manchmal sage ich mir da kann man doch nicht neidisch drauf sein, aber sicher bin ich mir da nicht. Ich kenne da jemanden zum Beispiel die sich regelmässig bei mir ausheult, aber ich habe beschlossen ihr meine Meinung dazu zu sagen, ich kann da kein Mitleid mehr haben mit selbstgemachten Depressionen und sich hineinsteigern in SEIN Unglück. Dann sag ich mir wieder, für diese Menschen ist es auch nicht leicht und jeder empfindet alles anders. Manche sind bei einem Schnupfen schon der Meinung jetzt geht nichts mehr. Na diesen Leuten wünsche ich das sie nie etwas schlimmeres bekommen, wie sollen die das aushalten. Ja das mit den Eltern ist auch so eine Sache, meine Oma war den Tag bevor meine Mutter 1982 starb( auch an BK mit Hirnmetastasen) noch am Bett meiner Mutter und meinte sie soll sich doch mal ein bischen zusammenreissen und aus dem Bett kommen. Sie könnte doch wohl nicht den ganzen Tag dort liegen bleiben, schliesslich warten unten ja der Mann und die vier Kinder und ihr selber ginge es ja auch nicht so gut, sie müsste am nächstem Tag zum Arzt und da müsse meine Mutter sie schliesslich hinbringen. Tja ich glaube wir müssen mit solchen Menschen leben, aber ich habe beschlossen so etwas nicht mehr auszuhalten und zu unterstützen. Wehr dich und lass sie an deinem Unglück und auch Glück teilnehmen, ich bin sicher das echte Freunde und Familie damit umgehen müssen. Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen wenn ich mal heulen muss oder sage ich will noch nicht gehen, hab doch noch so viel vor, aber dann sag ich mir wieder es wird wenn wir nicht mehr da sind auch nicht leichter und vielleicht ist es besser man sagt sich alles noch bevor es zu spät ist. Meine Freunde und Familie werde ich nicht mehr schonen, das ist das Leben die Realität, aber ich versuche sie behutsam dorthin zu bekommen das wir es gemeinsam akzeptieren können. Nicht leicht das ganze aber ich habe eine sch....... Woche hinter mir und fühl mich leichter je mehr ich die anderen teilnehmen lasse. Ich möchte das alle meine Gedanken noch geteilt werden mit den Menschen die ich liebe und wenn ich diesen Weg gehe denke ich das ihnen das auch leichter fällt wenn sie wissen was die letze Zeit in mir vorgeht. Ich habe keine Angst vor dem Tod, ich bin nur so wütend das ich meine lieben nicht weiterbegleiten kann, dann sag ich mir wieder ich habe den leichtesten Part( ganz abgesehen von den physischen Schmerzen) mir geht es gut nachher. Immer die die bleiben leiden immer noch weiter. Ich spreche seit zwei Tagen mit meinen Mann darüber und auch mit Freunden und es geht mir gut. Ich glaube meinem Mann geht es auch ein bischen besser, seid wir noch mehr reden, ich bitte ihn auch mir seine Aengste zu sagen, das fällt ihm schwer aber ich habe ihm gesagt das es mir genau so wichtig das es ihm gut geht, wie ihm, das es mir gut geht. Alles nicht so leicht, es tut so weh man möchte schreien wütend auf etwas draufhauen, jeden Augenblick geniessen lachen weinen und alles auf einmal. Ich möchte jeden Moment mit meinen lieben auskosten, ob es mir gut oder schlecht geht, ob es ihnen gut oder schlecht geht. Au ich glaub das war wieder zu viel, ich drücke dich ganz fest und wünsche dir alles alles Gute, viel Mut, viel Frohsinn und Glückliche Momente, alles halt was zum Leben gehört.
LG Pia
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  #14  
Alt 01.03.2010, 12:39
R.Koehler R.Koehler ist offline
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Liebe Pia,
ich denke und fühle auch wie Du. Nur mein Mann hat sich jetzt total verschlossen, er ist wie gelähmt. Er redet kaum, ich kann reden wie ich will "rede doch endlich mir mir" nichts! Was soll ich nur tun? Zum Arzt geht er nicht. Vielleicht braucht er Antidepressiva. Ich brauche immer jemanden zum Reden und mit dem man noch Spaß haben kann!
Er ist mit der Situaion überfordert, das ich eventuell bald gehen werde. Deswegen organisiere ich schon mein Ableben, solange ich noch kann (heimlich)!
Ich habe auch eine Freundin die liegt schon seit Dezember in der Nervenklinik. Vorige Woche rief sie mich an und sagte mir, wie schwer krank sie sei! Sie hat das Bournoutsyndom "weiß Du wie schlimm das ist, ach Rosi ich bin ja so krank" und heulte. Ich mußte echt an mich halten. Ich werde jetzt immer leicht aggresiv, wenn mir Menschen sagen wollen, wie schlimm sie krank sind und nur "Zipperlein" haben!
Ich sagte nur das Bournoutsyndrom habe ich nebenbei! Manche schnallen es nicht, wie es um einen steht!
Heute ist wieder so ein sch.. Tag. Ich bin zu nichts fähig. Ich muss mich dann erst einmal 1 Stündchen aufs Ohr hauen. Vielleicht geht es dann wieder besser.
Tschüßi bis bald
Rosi

Geändert von R.Koehler (01.03.2010 um 14:25 Uhr)
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Alt 01.03.2010, 13:59
Ortrud Ortrud ist offline
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Standard AW: Gedanken

Hallo Rosi,
wenn ich Deine Zeilen lese, wird mir ganz anders. Ich möchte so gerne helfen, weiß aber, dass ich keine Möglichkeiten habe.
Mir fehlen die richtigen Worte, um Dir Trost zuzusprechen. Ich kann Dich aber ganz lieb.
Ich weiß nicht, ob es Dir wirklich hilft, aber es ist sehr schön, wenn man weiß, es denkt jemand an dich, der weiß, wie es dir geht.
Genieße jeden Tag.
Ortrud
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