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  #1  
Alt 27.06.2007, 01:07
Elinor Elinor ist offline
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Registriert seit: 12.01.2007
Beiträge: 4
Standard Richtige Pflege? Ahnungslos...

Hallo an alle,
bei meiner Mutter wurde vor einem Jahr ein Glioblastom festgestellt. Seit dem folgte eine Op, Bestrahlung und Chemo mit Temodal. Nachdem sie immer häufiger Krampfanfälle hatte und ihre rechte Seite fast gelähmt war wurde ein neues MRT gemacht, mit keinem guten Ergebnis. Jetzt haben sie die Chemo umgestellt auf Acnu Ara-C. Seit dem Krankenhaus wird es immer schlimmer. Die rechte Seite ist jetzt komplett gelähmt und Sprechen geht auch nicht mehr.
Das absolut drängende Thema ist jetzt wie pflegen wir sie richtig. Die Treppe ist bald, nein sie ist eine unüberwindbare Hürde...Ich weiss wir hätten das ganze Haus schon vorher präparieren können, aber wir wollten ihre Gefühle nicht verletzen und es ging auch noch ganz gut bis vor 2 Wochen. Pflegedienst kommt eigentlich gar nicht in Frage. Wir sind zu viert das sollten und wollen wir selber schaffen. Nur grade fühlen wir alle Überforderung...Es ist eine Gradwanderung...
Wie habt ihr das geregelt? Mit wem setzt man sich in Verbindung? Gibt es irgwelche Grundregeln die ich lernen kann...wie oft wäscht man z.B. gubts irgwelche Haltegrifftechniken...das sieht beim schreiben jetzt irgwie blöd aus..aber ich will auch nichts falsch machen...

Hoffe auf eure praktischen Tips...vielen Dank im Voraus..

Liebe Grüße
Elinor
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  #2  
Alt 27.06.2007, 08:33
Benutzerbild von Rosalisa
Rosalisa Rosalisa ist offline
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Ort: bei Hamburg
Beiträge: 83
Standard AW: Richtige Pflege? Ahnungslos...

Hallo Elinor !
Kann Euch nur raten, suche Dir einen guten Pflegedienst.
Mein Mann / Glioblastom, halbseitige Lähmung, Rollstuhl/ brauchte auch sehr viel Hilfe und ich konnte das alles irgendwann nicht mehr leisten mit 3 Kindern. Es kommt der Moment, da sind die Kräfte verbraucht. Ihr braucht Hilfe und scheut Euch nicht, sie auch anzunehmen.
Der Pflegedienst wird von der Pflegekasse bezahlt. Die Leistungen stehen jedem kranken Menschen zu.
Bei uns waren sehr sehr nette Frauen, die meinem Mann und mir geholfen haben. Der Pflegedienst zeigt Euch auch, wie Ihr selbst helfen könnt, es gibt jede Menge Hilfsmittel. Ich war erstaunt, mit wieviel Sorgfalt, ja bald liebevoll, sie ihm begegnet sind.
Wie oft und welche Hilfe Ihr in Anspruch nehmt entscheidet Ihr allein. Bei uns kamen sie morgens. So konnte ich die Kinder für die Schule "startklar machen".
Es war für mich am Anfang ein komisches Gefühl, ich wollte es unbedingt alleine schaffen. Aber es tat mir dann doch recht gut, ein wenig "abzugeben".
Viel Kraft und Energie wünsche ich Euch !!!
D.
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  #3  
Alt 27.06.2007, 08:38
Benutzerbild von HeikeW.
HeikeW. HeikeW. ist offline
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Registriert seit: 25.06.2006
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Beiträge: 326
Standard AW: Richtige Pflege? Ahnungslos...

Hallo Elinor...
als erstes möchte ich dir sagen, wie leid mir das mit deiner Ma tut. Meine Schwiegermutter hat auch ein Glioblastom. Sie war für ein paar Tage hier bei mir zu Hause, mit Pflegedienst. Es war trotzdem sehr schwer. Denn der Pflegedienst ist ja nicht rund um die Uhr da. Ich will euch nicht den Mut nehmen, im Gegenteil, es ist bewunderswert, wenn ihr es allein schaffen wollt und auch könnt. Aber es wird nicht einfach.Meine Schwiegerma musste dann ins Krankenhaus und die Ärzte haben uns dringend geraten , sie in ein Heim zu geben. Es fiel mir sehr schwer, aber ich musste einsehen, das es nicht anders ging. Meine Kleine( damals gerade mal fünf Jahre alt) hat sehr damit zu kämpfen. Sie kommt damit auch nicht klar, das ihre Lieblingsomi sterben wird. Wir mussten uns nach der kurzen Zeit, die sie hier war, schon professionelle Hilfe für die Kleine holen. Ich habe auch ein schlechtes Gewissen...Aber was sollte ich denn machen???Ich besuche sie oft es geht und versuche es ihr so schön und angenehm wie möglich zu machen. Wir haben das Zimmer schön dekoriert und erfüllen ihr jeden erfüllbaren Wunsch. Leider geht es ihr mittlerweile so schlecht, das wir eigentlich nur noch für sie da sein können.
Soweit ich weiß, gibt es Kurse , in denen man die Pflege etwas erlernen kann. Fragt doch mal bei eurer Krankenkasse nach. Ich bin zwar ständig bei meiner Schwiegerma im Heim und bekomme so einige Griffe mit, aber wie bitte soll man das hier nur durchs schreiben erklären.

Ich wünsche euch, das ihr es irgendwie schaffen könnt, aber scheut euch auch nicht, hilfe zu suchen, wenn ihr merkt, das es doch nicht so geht.....

Ein riesen Kraftpaket für euch alle...
__________________
Liebe Grüsse

Heike



Wenn ihr mich sucht, so sucht in eurem Herzen.
Dort werdet ihr mich finden...



Moni 26.10.1947- 16.03.2008 ( Glioblastom)

Papa 17.11.1940- 19.06.2009 ( Alzheimer)
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  #4  
Alt 29.06.2007, 00:14
Elinor Elinor ist offline
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Registriert seit: 12.01.2007
Beiträge: 4
Standard AW: Richtige Pflege? Ahnungslos...

Hallo an euch beide,

erstmal vielen Dank, dass ihr so schnell geantwortet habt!!
Ich war am Dienstag völlig durcheinander und verwirrt..wenn man immer mit dem thema beschäftigt ist und so hautnah alles miterlebt ist es manchmal schwer einen rationalen weg zu sehen...
ich hab mich am nächsten morgen mit meinem vater unterhalten und auf schnelles handeln gedrängt...heute war jmd da wg dem treppenlift und ein rezept fürs pflegebett haben wir jetzt auch..das mit dem plfegedienst wird vermutlich irgwann nicht mehr zu vermeiden sein, aber wir lassen ihr und uns noch zeit bis es wirklich notwendig wird...
zum glück ging es ihr am mittwoch soooooooo viel besser..es war fast ein kleines wunder..die treppe hatten wir mit guter technik und ihrer mitarbeit gut gemeistert...es ist unglaublich wie sich ihre verfassung von tag zu tag ändern kann..heute war z.b. wieder ein nicht ganz so guter tag..aber gestern...

ich bin seit langem nicht mehr so glücklich ins bett gegangen, mit einem richtigen lächeln auf dem gesicht und das nur weil die treppe geschafft war,meine mutter friedlich im bett lag und beim gute nacht sagen mich angelächelt und meine hand gestreichelt hat...
diese momente sind es die kraft geben, in ihnen liegt zwar auch wehmut, aber sie überstrahlen die ganze trauer..

ich wünsche allen hier im forum viele solcher Momente voller Liebe und Dankbarkeit!

Danke euch zwei, dass ihr da ward...

Liebe Grüße
Elinor
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  #5  
Alt 02.07.2007, 07:25
HeikeF HeikeF ist offline
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Registriert seit: 08.02.2007
Ort: NRW
Beiträge: 351
Standard AW: Richtige Pflege? Ahnungslos...

Tipp: Gute Pflegedienste aber auch Einrichtungen von der Krankenkasse bieten mittlerweile Kurse an für pflegende Angehörige.
Nutz diese doch.

Ansonsten, bei einem guten Pflegedienst bekommst Du sämtliche "Griffe" erklärt.
Würde mir aber trotzdem einen Pflegedienst jetzt schon als "Entlastung" mit dazu holen und wenn es nur für einmal am Tag ist.

Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit.
Habe meinen Vater mit dem Pflegedienst Zuhause bis zu seinem Tod gepflegt.

Wünsche Euch viel Kraft und Energie
Heike
__________________
(Meine geschriebenen Ideen, Bastel-Tipps, Berichte, Gedichte, Reime dürfen weder kopiert noch anderweitig, ohne meine Genehmigung, veröffentlicht werden HF)

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ghlight=HeikeF

Leben ist, zeichnen ohne Radiergummi (K.Snyder)

Für alle die Kraft brauchen:
http://de.youtube.com/watch?v=dQhKjrlx0jI
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