Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hirntumor

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.07.2007, 11:18
Tower Tower ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2007
Beiträge: 8
Standard seelische Vorbereitung vor OP???

Guten Tag alle miteinander,

wollte mal fragen wie ihr sich selber seelisch vorbereiten auf ein OP. Da ich den luxus habe bis ende Oktober vorbereitungen zu treffen, dachte ich mir ich stelle dieser Frage.

Ich habe schon die übliche vorbereitung-massnahmen gemacht (versicherungstechnisch, arbeit, usw). Ich gehe auch mehr oder weniger regelmaßig in Fitness Studio um ein bisschen Kraft aufzubauen.

Gläubig bin ich überhaupt nicht, oder besser gesagt ich glaube eher an die können einer Chirurg diese Tumor entfernt als ein Gott. Beten bringt mir personlich nichts.

Immer positiv denken geht leider nicht immer....kann mann sich überhaupt auf sowas seelisch vorbereiten?

danke in voraus!
Ralph
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.07.2007, 16:50
sommer71 sommer71 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.06.2007
Beiträge: 30
Standard AW: seelische Vorbereitung vor OP???

Lieber Ralph,

wir "kennen" uns ja schon von meinem Thread.

Wie meinst Du, daß Du Dich seelisch vorbereiten kannst?

Ich habe bei beiden OP's jede Menge Notfalltropfen zur
Beruhigung in mich reingeschüttet. Ich denke die
Angst bleibt immer da. Vor allem, wenn man schon so gut
informiert ist wie wir... Also die Angst vor den möglichen
Nachfolgen, denn die eigentliche OP ist ja nicht schlimm,
was kaum zu glauben ist.
Ich würde mir immer wieder sagen, daß alles gut wird
und so fest daran glauben wie Du es nur kannst. Meiner
Meinung nach ist positives Denken im Falle von einer
Krankheit wirklich extrem wichtig. Und bis Oktober kannst
Du ja noch genug üben
Es ist schön sich hier austauschen zu können.

Liebe Grüße
Sommer71
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.07.2007, 17:30
Patrick34 Patrick34 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 14.02.2007
Beiträge: 57
Ausrufezeichen AW: seelische Vorbereitung vor OP???

hallo tower erst mal muss ich sagen,das ich mich riesig für dich freue das du operiert werden kannst !!! das glück ist nicht jedem vergönnt.ich nehme zur zeit täglich 2 antidepressiva,und ich denke mal ohne die hätte ich mir wahrscheinlich schon den strick gedreht.

ich wünsche dir für alles was da kommen mag,alles gute
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.07.2007, 10:23
Tower Tower ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2007
Beiträge: 8
Standard AW: seelische Vorbereitung vor OP???

hey leute,

danke für die schnelle antworten!

ich habe glück in das
- tumor kann operiert werden (der prof. dr. dr. hat gesagt es ist eigentlich recht gut erreichbar, wegen die vorheriger OPs)
- tumor is noch nicht bösartig
- es wächst in den 'loch' vom die vorherige OP, statt durch gesunde gewebe)
- die neuro-ausfälle sind leicht, d.h. gesichtmuskulatur verspannt sich, linke arm und bein sind wie eingeschlafen, geht alles vorbei in wenige minuten.
- habe viel liebe und unterstutzung vom meiner Familie.

Das alles hilft eine positive denkweise zu schaffen....

Wegen den bevorstehende OP hab ich angst um die folgen - wenn ich halbseitig-gelämt bin, wie kann ich noch arbeiten und für meine Familie sorgen? Was ist wenn mein personlichkeit sich ändert, bekomme ich das selber mit?

Die ergebnisse/auswirkung der OP macht mir die meisten angst. Seltsamerweise hab ich eigentlich kein angst um sterben - weil das kommt so oder so....da hab ich viel mehr angst nicht mehr auto/motorrad/was auch immmer fahren zu konnen....macht das sinn?
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 24.07.2007, 22:05
fairlady fairlady ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 6
Daumen hoch AW: seelische Vorbereitung vor OP???

Ein liebes Hallo auch von mir und ein paar Gedanken, wie "Vorbereitungen" überstanden werden können.

Also, ich habe schon etwas in der Art, wie es sich bei mir dann ergeben hat, gelesen. Aber nichts ist ja ganz gleich.

Im letzten Jahr habe ich Euch über meinen gutartigen Glomustumor im Schädelbasis berichtet. Der Tumor war zwar gutartig, aber die Lage war sehr bedenklich. Um es klar zu sagen, die Lage war besch...... . Im Krupp`schen Krankenhaus in Essen wurde eine OP abgelehnt. Bestrahlung war dort der Vorschlag.
Allerdings bin ich den weiten Weg in die Charitè Berlin gefahren, habe mich dort in der Tumorsprechstunde vorgestellt. Nach sehr gewissenhafter Überlegung konnten mir die Ärzte dort eine Operation anbieten.
Ich habe vor Freude mitten auf der Straße laut geweint, als mir eine Ärztin diese Nachricht per Handy mitteilte.

Nun ja, am 27. März 2007 wurde im Benjamin Franklin Krankenhaus (ich denke, dass gehört auch noch zur Charitè Berlin)eine Embolisation bei mir durchgeführt und direkt zwei Tage später wurde ich am Glomustumor operiert. Es war sage und schreibe eine 17stündige Operation. Das es mindestens 10 Stunden dauern würde, wußte ich vorher schon. Das habe ich auch meinem Bruder verraten. Dem weiteren Familienkreis habe ich die Dauer und den Schwierigkeitsgrad der OP verschwiegen, denn die lieben Angehörigen waren auch so schon fertig genug.
Und Ihr lieben Menschen, die Operation ist erfolgreich verlaufen. Selbstverständlich habe ich bis zum heutigen Tag immer noch Nachwirkungen, aber das ist alles eine Sache der Zeit, bis sich die gereizten Nerven in meinem Körper wieder beruhigen.

Jetzt erzähle ich Euch von meinen Vorbereitungen.
Als bekennende Christin bin ich natürlich immer wieder täglich ins Gebet gegangen. Habe auch vielen anderen aktiven Christen meine Situation geschildert und um regelmäßiges Gebet von ihnen gebeten. So konnte ich sicher sein, dass viele Menschen für mich gebetet haben. Gleichzeitig habe ich noch intensiv an meinem Glauben gearbeitet, denn für mich war es sehr wichtig, mein ganzes Vertrauen auf Gott zu richten und ihm wirklich und wahrhaftig meine Zukunft zu übergeben. Es war auch für mich nicht einfach, aber es hat funktioniert.

Parallel dazu habe ich eine Patientenverfügung verfasst, die auch sehr sorgfältig bedacht sein mußte. Ich habe zwei Söhne. Meinem ältesten Sohn habe ich Handlungsvollmacht erteilt, da er schon einschlägige Erfahrung hatte. Ansonsten habe ich bis zu meiner Beerdigung vorgeplant.
Erstaunt war ich oft selber über meine Situation. Wie besonnen und ruhig ich diese Zeit verkraftet habe. Die Verwandtschaft und Freunde habe mich beobachtet. Sicher dachten sie, ich würde mich abends, wenn ich allein zu Hause war, richtig gehen lassen und in Weinkrämpfen schütteln. Aber zu 99% war es nicht so. Manchmal mußte auch ich schrecklich weinen, aber meistens nur, wenn mir von außen irgendwelche saublöde Gedanken zugetragen wurden. Es gibt leider eine Menge unsensibler Menschen, die ihr leichtsinniges Gerede nicht sonderlich unter Kontrolle haben.
Letztendlich bin ich auch alleine nach Berlin zur OP gefahren. Im starken Glauben, dass für mich in diesem Krankenhaus nur das Beste getan wird, bin ich dort ruhig angekommen.
Nun, ich bin kein Übermensch, und Reaktionen kamen bei mir auch noch auf - vor der Embolisation im OP zum Beispiel. Aber wenn ich die Situation als solche nachträglich betrachte, bin ich Gott dankbar, dass ich mich so voller Glauben in seine Hände begeben durfte.

Du hast geschrieben, Du bist nicht gläubig (christlich). Aber das macht doch nichts. Jeder versucht doch in solch schwierigen Lebenslagen, irgendwoher Halt, Verständnis und darüber hinaus Liebe zu bekommen, um nicht total zusammen zu brechen. Viele Richtungen werden angezapft, trotzdem jeder weiß, dass wir in solchen Situationen total hilflos sind und wir grundsätzlich nur auf irgendetwas vertrauen können - was auch immer.
Ich denke, in solchen schrecklichen Situationen kann jeder versuchen, wie auch immer, seine nötige Kraft dann auch bei Gott aufzuladen. Es schadet auf gar keinen Fall. Menschen können einem schon auf jeden Fall (manchmal auch unbewußt) sehr viel mehr schaden.
Gott ist für die Kranken da. Das hat er ausdrücklich gesagt. Die Gesunden brauchen ihn nicht so dringend. Und nebenbei bemerkt, Du brauchst ja auch niemandem darüber berichten, fall Du doch mal betest, und, jetzt wird es super interessant, es kostet Dich noch nicht einmal einen Cent.
Ich kann Dir nur raten, alle Möglichkeiten anzuzapfen, um diese Zeit für Dich gut zu überbrücken.

Ich wünsche Dir für die nächste Zeit bis zur OP viel Kraft und gute Gedanke.

Und halte Dich unbedingt von Negativ-Quatschköpfen fern.

Viele liebe Grüße

Ellenruth
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:12 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55