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  #1  
Alt 13.08.2007, 19:25
arjuna arjuna ist offline
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Registriert seit: 13.08.2007
Beiträge: 8
Standard Cavatak - Hoffnung für Hautkrebspatienten?

Hallo - ich habe schon eine Weile hier im Forum rumgestöbert ... hab mich aber heute erst entschlossen mich anzumelden.

Ich bin selbst kein Patient, sondern "nur" Angehöriger. Meine Mutter erkrankte im Mai an einem Melanom (1,2 oder 2,1 mm tief - bin immer von 1,2 ausgegangen - jedoch gestern meinte mein Vater es sind 2,1 - naja genau weiss ich es leider nicht) - Metastasen wurden keine gefunden ... Aktuell bekommt sie einmal die Woche Interferon (peg)

Ich suche nun schon seit Monaten nach einer geeigneten Therapie... allerdings war das meiste dabei nicht wirklich erfolgversprechend.

Eine Ausnahme gibt es allerdings - ein vollkommen neuer Ansatz, der mir etwas Hoffnung gibt. In Australien haben Forscher im Mai (oder Juni?) eine größere Studie mit "Cavatak" begonnen am Menschen zu testen - leider gibt es bisher noch keine Ergebnisse im Netz zu finden ... ich warte schon jeden Tag darauf etwas positives zu hören.

Hinter dem Namen Cavatak verbirgt sich ein ganz gewöhnlicher Schnupfenvirus (Cocksakevirus), der gerade Tumorzellen befällt und diese zur eigenen Reproduktion umbaut. Dieser wird direkt in den Tumor gespritzt ... langfristig soll allerdings auch getestet werden, ob eine intravenöse Gabe möglich ist.

Das Interessante an der ganzen Geschichte ist, dass man ein unveränderten Virus, der sich an im Lauf der Evolution hervorragend an den Menschen angepasst hat, als Waffe gegen Krebs nutzt.

Ich hoffe für meine Mutter, aber auch für alle anderen Betroffenen nicht nur hier im Forum, dass dies zu einem Durchbruch in der Hautkrebsbehandlung führt ... Von der wissenschaftlichen Seite spricht zumindest viel dafür.

Für Interessierte noch ein Link mit zusätzlichen Informationen (leider nur in englisch):
http://www.viralytics.com/pdf/070713...Y%20REVIEW.pdf

Ich hätte aber auch noch eine persönliche Frage ... Was schätzt ihr, wie hoch die Lebenserwartung meiner Mutter im schlimmsten Fall mit aktuell Stadium II ist?
(keine Metastasen/2,1mm/ClarkIV/ulzeriert)
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  #2  
Alt 14.08.2007, 14:56
arjuna arjuna ist offline
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Registriert seit: 13.08.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Cavatak - Hoffnung für Hautkrebspatienten?

Scheinbar weiss keiner, was er mir antworten soll.

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  #3  
Alt 14.08.2007, 15:43
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Beiträge: 1.675
Standard AW: Cavatak - Hoffnung für Hautkrebspatienten?

Hallo Arjuna,

danke für deinen Beitrag und auch den Link zur australischen Seite.
Im Sommer 2004 hieß es in Europa schon " australische Forscher haben eine Impfung gegen Melanome in Erkältungsviren gefunden".

Deine Mutter scheint momentan Metastasenfrei zu sein, sie bekommt als Immuntherapie peglysiertes Interferon. Laut Richtlinien ist deine Mutter gut versorgt, da die meisten nur das normale Interferon erhalten, welches 3 x wöchentlich gespritzt werden muß.
Ist deine Mutter in einer Studie, da das peglysierte Interferon bisher noch nur für Hepatitis zugelassen wurde? Wie lange soll sie IF spritzen?

Arjuna, sollten die australischen Wissenschaftler tatsächlich einen Durchbruch bei der Melanom-Therapie gefunden haben, werden sicherlich europäische Wissenschaftler auch diesen Gedanken in die Tat umsetzen.
Studien an der Maus gibt es jede Menge, erst in der Phase III kann man wirklich sagen, ob es tatsächlich etwas bringt.


LG
babs_Tirol
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"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
-Meine im Krebskompass verfassten Beiträge dürfen in anderen Foren, oder HP’s nicht ohne meine persönliche Zustimmung kopiert oder veröffentlicht werden-
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  #4  
Alt 14.08.2007, 17:41
arjuna arjuna ist offline
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Registriert seit: 13.08.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Cavatak - Hoffnung für Hautkrebspatienten?

Danke sehr, dass Du geantwortet hast

Ich weiss, dass Studien an der Maus nicht direkt auf den Menschen übertragbar sind, aber anders als zum Beispiel eine aktive Immunisierung ist im Fall dieses Virus der menschliche Körper nicht aktiv an der Bekämpfung des Tumors beteiligt.

D.h. dieser Virus zerstört Krebszellen unabhängig davon, in welcher Verfassung der Patient sich befindet.

Zudem gab es auch schon erste Tests am Menschen ... dort wurden sowohl die Krebszellen des injizierten Tumors, als auch andere Tumore zerstört. Das Besondere ist ja auch, dass der Tumor sich scheinbar schützt vor dem menschlichen Immunsystem. (Wohl ein Problem der Impfstrategie) Deshalb kann auch der Virus nicht angegriffen werden und infiziert damit Stück für Stück mehr Zellen - baut diesen Zellen um für die Reproduktion und binnen weniger Stunden wird die Zelle zerstört und wieder Millionen neuer Viren frei.

Übrigens ... Die Studie in Australien rekrutiert wohl aktuell noch Patienten im Stadium IV ... Vielleicht hilft diese Information irgendwem


Meine Hoffnung ist, dass die Forschung so schnell vorangetrieben wird, dass adäquate Medikamente auf dem Markt sind, bevor die Krankheit meiner Mutter eventuell voranschreitet.

Gegenwärtig kreisen meine Gedanken nur darum ... fühl mich echt mies ... aber das kennen wohl die meisten, die sich hier im Forum aufhalten.
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  #5  
Alt 14.08.2007, 18:02
arjuna arjuna ist offline
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Registriert seit: 13.08.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Cavatak - Hoffnung für Hautkrebspatienten?

Achso ... hab gar nicht auf Deine Frage geantwortet.

Ja sie ist in einer Studie und hatte wohl auch Glück, dass sie gerade in den Arm mit dem peglysierten(?) Interferon gerutscht ist. Naja wenn man von Glück in solch einer Situation sprechen kann.

Ich hab sie auch gefragt, wie lange die Therapie gehen soll. Sie hat in etwa folgendes geantwortet: "Wenn ich es überlebe 5 Jahre"
Ich glaube sicher war sie sich aber nicht.

Meine Mutter lässt auch das Ganze gar nicht richtig an sich ran ... Sie hat als Ärztin in Ihrer langen Praxis soviele Menschen an Krebs sterben sehen - Sie hat schon seit Jahren Angst davor - denke auch, dass sie schon viel länger wusste, dass dieser Fleck an ihrer Wade wohl nichts Gutes bedeutet. Hätte das Ding nicht geblutet oder hätte sie die Blutung mit ihren Möglichkeiten stillen können, dann wäre sie wohl noch viel später zum Hautarzt gegangen. (Das sind alles Vermutungen - und im Nachhinen sollte man auch keine Vorwürfe machen) Im Prinzip war es wohl großes Glück, dass noch keine Metastasen in dem Wächterlymphknoten zu finden waren und das Melanom doch noch so "flach" war.
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  #6  
Alt 16.08.2007, 07:48
momikappe momikappe ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Cavatak - Hoffnung für Hautkrebspatienten?

Hallo Arjuna,
auch ich bin für meinen Mann auf der Suche nach zusätzlichen Therapiemöglichkeiten - so etwas ähnliches wie die Australier machen auch Ärzte in München/Tübingen/Berlin... schau' mal in diesen Link

http://www.krebs-kompass.de/Krebsnew...xt&printview=1

Ich werde das Thema weiter beobachten....
LG,
Monika
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  #7  
Alt 16.08.2007, 12:18
arjuna arjuna ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Cavatak - Hoffnung für Hautkrebspatienten?

Hallo

Diese Nachricht kannte ich ja noch gar nicht. Aber es scheint sich in die Richtung wohl etwas bewegen.

Der Professor, der in Australien den genetisch unveränderten Virus erforscht, macht dies wohl schon seit sehr langer Zeit (mitte 80er Jahre?). Denke mal, dass "Cavatak" das erste Medikament auf dieser Basis sein wird.

1. Ist es natürlich, d.h. wir haben fast alle damit schonmal Kontakt gehabt und deshalb ist es relativ unbedenklich - Bei einem genetisch veränderten Virus könnten ja durchaus unversehbare Komplikationen auftreten.
2. Hat die Firma (Viralytics) dafür schon zwei klinische Studien bewilligt bekommen - Einmal für eine Injektion in den Tumur von Patienten, aber auch eine für einen Versuch den Virus über die Blutbahn zu verabreichen

Ich hoffe nur, dass die Hoffnungen nicht unbegründet sind und so viel wie möglich Patienten davon profitieren können.

MfG
Arjuna
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