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Alt 11.11.2003, 12:43
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Beiträge: n/a
Standard Meine Tante geht ins Hospiz

Hallo,

ich möchte einmal meine Gefühle und Gedanken aufschreiben und hoffe dass vielleicht der eine oder andere von Euch etwas dazu sagen kann.

Meine Tante (Schwester meiner Mutter) leidet seit einigen Jahren an Lungenkrebs. Nachdem sie das letzte 1/4 Jahr im KH (OP von Metastasen im Gehirn, Bestrahlungen und Chemo) verbracht hat und zuletzt noch zur Reha war ist es jetzt ganz schnell mit ihr bergab gegangen. Sie kam Mitte letzter Woche aus der Reha, dort war sie wenige Tage zuvor noch recht guter Dinge gewesen und freute sich sehr auf ihre Wohnung (sie lebt allein), und noch am selben Abend musste sie mit Fieber wieder ins KH. Lungenentzündung. Diese haben sie wohl halbwegs in den Griff bekommen aber sie soll nun aus dem KH wieder raus kann aber nicht mehr allein in ihrer Wohnung bleiben, ihr Bruder hat nun übergangsweise einen Platz in einem Pflegeheim organisiert weil sie ca. 2 Wochen warten muss ehe ein Platz im Hospiz frei ist. Soweit ich es von meinen Verwandten gehört habe will sie nun auch selbst keine Behandlung mehr und wird in das Hospiz gehen dass sie sich selbst vor ca. 2 Jahren ausgesucht hatte.

Ich fühle mich hilflos wie ich mich verhalten soll. Ich habe meine Tante sehr gern und merke dass mir der bevorstehende Verlust immer bewusster wird und ich will sie auch besuchen aber habe auch grosse Angst davor. Ich habe Angst davor meine Tante zu sehen, den Verfall zu sehen. Als ich sie vor ein paar Wochen noch vor der Reha im KH besuchte war ich schon sehr erschrocken und verunsichert und was mich an mir selbst so ärgert ist dass ich aus lauter Unsicherheit anfange zu plappern und habe Schwierigkeiten mit meinen Gefühlen umzugehen und sie zu zeigen oder auch nur einfach da zu sein und mal zu schweigen. In unserer Famile sind imer alle so kühl und beherrscht... und diese Situation ist für mich immer noch sehr fremd und beunruhigend. Ich habe Angst davor dass ich letzten Endes vermeiden könnte zu meiner Tante zu fahren bis es zu spät ist und ich will ihr doch aber zeigen dass ich an sie denke und sie nicht plötzlich "ignorieren" nur weil ich nicht damit umgehen kann.

Der andere Punkt der mich beschäftigt ist mein Sohn der knapp 6,5 J. alt ist. Ich weiss nicht wie bzw. ob ich ihn darauf vorbereiten soll dass die Tante sterben wird. Er reagiert immer schnell verstört (mit abends nicht einschlafen können) wenn auch nur im Fernsehen oder in einem Buch eine Fantasiefigur stirbt und macht sich viele Gedanken darum. Ich habe schon in Ladinas Buchtipps gestöbert und schon den einen oder anderen hilfreichen Hinweis gefunden aber bin noch nicht sicher wie ich mich verhalten soll. Soll ich "vorsorglich" ein Buch bereithalten und es ihm erst sagen wenn es soweit ist und dann darüber sprechen bzw. ggf. das Buch vorlesen oder lieber schon vorher darüber sprechen? Wenn ihr trotzdem noch einen Buchtipp hättet (vielleicht habe ich etwas übersehen,also auch wenn das Thema Sterben sicher allgemein jetzt wichtig ist wäre es vielleicht schön ein Buch zu finden dass genau auf unsere Situation passt, nämlich (Gross-)Tante ist an Krebs erkrankt und stirbt).

Vielen Dank fürs zuhören.

Kerstin
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