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  #1  
Alt 05.02.2008, 16:33
Krümmelchen Krümmelchen ist offline
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Registriert seit: 05.02.2008
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Standard Motivation?

Hallo Ihr,

ich lese schon lange in diesem Forum und habe Hoffnung hier ein bischen Mut und Tipps für die Unterstützung sowie Motivation zu finden.

Kurz meine Geschichte:
Mein Papa hatte im August 2007 eine schwere Lungenentzündung, die sich nach abklinge im September in die Diagnose Lungenkrebs wandelte. Stadium 4! Irreparabel! Nicht heilbar! Was bedeutet das eigentlich? Ich meine wie viel Zeit hat man mit dieser Diagnose? Mein Papa ist 54 Jahre und noch nicht einmal Opa. Die ersten Wochen waren für mich sehr schlimm, da ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, selbst beim schreiben dieser Zeilen kommen mir die Tränen. Obwohl er ja der Jenige ist der heulen müsste, denn er hat ja die Krankheit. Von Beginn an war er sehr positiv eingestellt und motiviert.

Als erstes bekam er Bestrahlung, die er meiner Meinung nach sehr gut überstanden hat. Bis auf nen schlimmen Husten kaum Nebenwirkungen. Seit Dezember bekommt er Chemo. Die ersten drei Wochen waren ganz OK bis auf Darm etc. über Weihnachten, Silvester war Pause und seit Januar fast jede Woche Dosis. Bis auf Gestern, er fühl sich so schwach obwohl noch nicht mal die hälfte der Chemo vorbei ist. Er lässt sich gehen und hängt voll durch, kann nachts nicht schlafen und zweifelt daran, ob das Alles überhaupt etwas bringt. Er hat seine Motivation verloren.

Mein Bruder und ich möchten ihm gern etwas Motivation geben nur wissen wir nicht wie. Hat einer von Euch eine Idee?
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  #2  
Alt 05.02.2008, 18:38
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Ute 2007 Ute 2007 ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallo Krümmelchen,

ich kann mich da Krabben nur anschließen. Viele von uns haben sich während der Chemo so gefühlt wie dein Vater. Es ist eine unheimliche Belastung für den Körper, denn er muss ja alle Zellen die nicht zerstört werden sollen, wieder erneuern. Das kostet eine Menge Kraft und macht müde und kraftlos.
Hinzu kommt, das man selbst mit den Reaktionen des eigene Körpers überhaupt nichts anfangen kann, da man sich ja so gar nicht kennt. Auch bei mir hat das zeitweise zu einer gewissen Mutlosigkeit geführt.
Die gute Nachricht ist, dass der Körper sich nach den Strapazen der Chemo wieder erholt und die ganzen Nebenerscheinungen wieder vergehen.
Also lasst den Kopf nicht hängen. Er leidet halt unter den Nebenwirkungen der Chemo.
Seid für ihn da und wenn es geht, dann fördert ihn ein bisschen. Frische Luft tut unheimlich gut und weckt auch die Lebensgeister wieder ein wenig. Mir haben Spaziergänge immer sehr geholfen auch wenn es manchmal unheimliche Überwindung gekostet hat loszulaufen.

Ich wünsche dir alles gute und schicke dir und deiner Familie mal ein dickes Kraftpaket.

Liebe Grüße

Ute
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  #3  
Alt 05.02.2008, 20:29
Quirin Quirin ist offline
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Beitrag AW: Motivation?

Hallo Krümmelchen
Frag mal den Arzt nach näheren Angaben.Ist der Krebs kleinzellig oder nicht kleinzellig.Sind Metastasen da?
Wieviele Lymphknoten sin befallen?.
Und frag den Arzt nach der Chance.
Du mußt zuerst ein Bild haben und dann kannst du deinem
Vater helfen und ihn motivieren.
Ihm gegenüber äußerst du dich zunächst in den Punkten,die positiv sind.Damit er erst mal die Chemo
hinter sich bringt.Und sieh zu,dass er so viel wie möglich
an kaloriehaltigen Lebensmitteln ist.
Liebe Grüße
Quirin
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  #4  
Alt 05.02.2008, 21:41
Krümmelchen Krümmelchen ist offline
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Standard AW: Motivation?

Vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Was ich weiß ist, dass er kleinzellig ist. Er hat Metastasen in Lunge und Bronchien, aber nicht viele (was immer ein Arzt damit meint) und 2 Lymphknoten sind befallen. Über Aussichten meinen die Ärzte kann man Nichts Genaues sagen, kommt darauf an wie die Therapie anschlägt.

Mein Problem ist, dass ich ein sehr strukturierter Mensch bin ich erkenne ein Problem, erfasse die Lösung, los geht’s und im Handumdrehen ist alles wieder in der richtigen Bahn. Nur gibt es in diesem Fall keine klare Lösung und mit dem Handumdrehen funktioniert das auch nicht.

Wir sagen ihm immer, dass dies Andere vor ihm, die Chemo auch überstanden haben, und dass er sich doch nicht unterkriegen lassen wird.
Das mit der frischen Luft sehe ich auch so nur meine Mama ist sich nicht sicher ob wir ihn einfach drängeln sollen zum rausgehen. Wir wollen ihn nicht
zwingen. Als Angehöriger möchte man alles richtig machen aber leider weiß man nicht wie man das so recht anfangen soll.

Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe Euch zu schreiben, mein Mann ist zwar immer für mich da, nur weiß er auch nicht so recht was er mir raten soll.

Ich Grüße und Danke Euch Krümmelchen
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  #5  
Alt 05.02.2008, 22:09
Olli_EU Olli_EU ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallo Krümelchen,

da hast Du Recht dass es beim Krebs keine klare Lösung gibt.

Auch für das verhalten von Angehörigen gibt es keine „Schiene“.
Versucht aber nicht Deinen Vater zu gängeln. Verhaltet euch normal, macht mal Scherze, redet nicht nur von der Krankheit. Mut zusprechen ist schon richtig.

F.G. Wolfgang
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  #6  
Alt 05.02.2008, 22:14
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gwenda gwenda ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallo Krümmelchen,

mein Mann hat auch einen Kleinzeller, auch Metastasen in der Lunge und in einer Lymphe.

Die Chemo hat ihn auch jedesmal runtergezogen. Müde, schmerzende Knie, keinen Appetit, zu Tode betrübt, 4-6kg Gewichtsverlust.

Nach einer Woche fange ich dann an ihn wieder aufzubauen.
Ute oder Biba haben mal geschrieben 5 Mahlzeiten am Tag. Das ist genau richtig. Er kann nicht viel essen, aber öfter. Alles anbieten was er mag und vor Allem Kalorienreich.

Wenn Du Fragen hast kannst Du Dich gerne melden.

Liebe Grüße

Sigrid
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Die Hoffnung stirbt zuletzt -
Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose
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  #7  
Alt 06.02.2008, 17:39
Krümmelchen Krümmelchen ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallöchen,

beim essen gibt er sich sehr viele Mühe obwohl die ersten zwei Tage nach der Dosis Chemo nix im Magen bleibt ob vorn oder hin… raus. Da er sich zur Aufgabe gemacht hat für meine Ma und sich jeden Abend (wenn er nicht zu schwach ist) etwas zu köcheln gibt es immer genau das, worauf er appetit hat. Da er keinen Tee mehr sehen kann, ist Cola mitlerweile sein Leibgetränk. Ich bewundere meine Eltern wie sie mit der ganzen Situation umgehen. Und hoffen, dass die Motivation, der Wille bald wieder kommt. Ich habe gelesen, das Aroniasaft gut für Chemo-Patienten sein soll, hat davon schon mal einer gehört? Oder ist das mehr nur Werbung für ne Sachen die für alles gut ist?

Liebe Grüße und Danke, dass es Euch gibt….
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  #8  
Alt 06.02.2008, 21:34
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gwenda gwenda ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallo Krümmelchen,

wir haben auch viel von zusätzlichen oder alternativen Möglichkeiten zur Chemounterstützung gehört.
Wir haben für uns entschieden keine zusätzlichen Mittel einzunehmen. Allein schon wegen der Wechselwirkungen.

Ich sage mir immer:

Sollte eines dieser Mittel tatsächlich eine nachweisliche Wirkung entwickeln - wäre es sicher schon in das Krebsschema aufgenommen worden.

Mistel soll z.B. die Metastasenbildung verstärken.


Liebe Grüße

Sigrid
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  #9  
Alt 06.02.2008, 22:44
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Motivation?

Liebe Sigrid,

immer wieder hört oder liest man ja, dass Mistel bei bestimmten Krebserkrankungen besser nicht gespritzt werden sollte. Ob man das nun eher glauben will oder doch hofft, dass die Mistel was bewirkt ist natürlich jedem seine Sache.
Aber da du im Satz davor darauf hinweist '.....Sollte eines dieser Mittel tatsächlich eine nachweisliche Wirkung entwickeln - wäre es sicher schon in das Krebsschema aufgenommen worden....'
möchte ich doch eine Info ergänzen. Bei palliativer Behandlung wird die Mistel von der Krankenkasse bezahlt. In meinen Augen, könnte man das dann schon so verstehen, dass Mistel in diesem Fall etabliert ist.
Liebe grüße
Jutta
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  #10  
Alt 06.02.2008, 22:54
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Standard AW: Motivation?

Hallo Jutta,

Du hast Recht. Ich wußte nicht, dass die Kasse es übernimmt. Meinst Du, beim Kleinzeller wäre es auch gut?

Liebe Grüße

Sigrid
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  #11  
Alt 06.02.2008, 23:01
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Motivation?

Liebe sigrid,

ich glaube sobald im Befund 'palliativ' steht wird es übernommen. Ich denke, dass es vom Krebs her unabhängig ist. Allerdings hab ich die Info, dass man auf jeden Fall 'sein' Mistelpräparat austesten lassen muss (Misteldifferenzierungstest). Dieser Test wird aber glaube ich nicht gezahlt. Ansonsten ist es die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, dass 'richtige' Präparat zu finden und man kann es auch direkt bleiben lassen.
Ob es hilft oder nicht ......keine ahnung. Ich will hier auch niemanden überreden. Jeder musss für sich ja seinen Weg finden.
Die Schulmedizin sagt aber zumindest, dass Mistel hilft die Nebenwirkungen einer Chemo besser vertragen zu können. Sie soll wohl für bessere blutwerte sorgen.

Liebe Grüße
Jutta
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  #12  
Alt 06.02.2008, 23:02
Olli_EU Olli_EU ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallo Sigrid,

ich habe mal gelesen dass Mistel bei einem Kleinzeller nicht angesagt ist.

F.G. Wolfgang
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  #13  
Alt 06.02.2008, 23:10
Candykosho Candykosho ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallo Krümmelchen
also zur Motivation kann ich nur sagen, ich und meine Mama haben meinen Papa jeden Wunsch von den Augen abgelesen, wir haben ihm gebracht auf was er Appetit hatte.
Ich hab es immer so gemacht wenn ergar nich mehr wollte, wenn ihm die Chemo zu viel wurde, habe ich ihm viel von den Geschichten der Patienten und deren ANgehörigen hier im Forum erzählt und hab oft auch positive Reaktionen ausgedruckt und ihm zu lesen gegeben. Das hat ihn echt motiviert, da er gesehen hat, dass die Menschen auch die Krankheit haben und es denen gut geht (ich hab halt wirklich nur die guten Sachen ihm zu lesen gegeben). Das hat meinem Papa auch sehr geholfen, da hat er immer Mut geschöpft. (Obwohl ich wiederum wußte, dass es wohl nicht wirklich so ist.). War sehr schwer für mich, aber Hauptsache meinem Papa ging es dann wieder gut.

Lg Candy
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  #14  
Alt 06.02.2008, 23:11
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gwenda gwenda ist offline
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Standard AW: Motivation?

Hallo Wolfgang,

sowas in der Art hab ich auch mal läuten hören. Ich denk mal, das Risiko ist zu groß. Bzw. wir können ja mal den Onkologen unseres Vertrauens fragen.


Hallo Jutta,

ich dachte Weihrauch wäre gut für die Blutwerte?!? Kann mich aber auch verhört haben.

Liebe Grüße

Sigrid
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  #15  
Alt 07.02.2008, 08:09
Krümmelchen Krümmelchen ist offline
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Standard AW: Motivation?

Guten Morgen Candy,

vielen Dank für Deine Tipps. Bisher bin ich mir noch nicht sicher ob ich ihm wirklich etwas von diesem Forum erzählen soll. Er kennst sich mit dem Internet recht gut aus, da habe ich bedenken, dass er sich den nicht so positiven Sachen widmet. Bei der Chemo nimmt ihn es immer sehr mit zu sehen, wie manche den Kampf nicht überstehen. Vielleicht denke ich zu viel nach um ja nichts falsch zu machen. Fürs Wochenende hat der Wetterbericht Sonne und keine minus Grade gemeldet. Ich habe mir vorgenommen meinen Pa zum Spaziergang zu überreden und wenn es nur ne viertel Stunde ist. Vielleicht motivieren ihn die Frühjahrsblüher. Meiner Ma würde es glaub auch gut tun. Zum Thema Wunsch von den Augen ablesen bin ich noch nicht so gut, nur gestern hatte ich den richtigen Riecher, es gab Heringsfilet in Sahnesoße mit Kartoffeln. Er hat (für seine Momentanen Verhältnisse) richtig reingehauen.

Du schreibst so in der Vergangenheit. Was ist genau mit Deinem Papa?

Liebe Grüße und einen sonnigen Tag Krümmelchen.
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