Hilfe! Was ist ein Hiroshima Tumor??

[RenateT]

Hallo Ihr guten Geister,
ich war am Mittwoch bei der Mamo und dort wurde mir mitgeteilt, das ich so schnell wie irgend möglich operiert werden müsste. Die Arzthelferin meinte beim Anblick der anschließenden Ultraschall-Untersuchungsbilder:"Sieht aus wie Hiroshima".
Mein Gym., der die Mamo nicht selbst durchführte, meinte am nächsten Tag nur das der Mamo-Spezialist ein begnadeter Diagnostiker sei aber menschlich ein arsch...
Gab mir aber dennoch keinerlei Auskünfte über diesen Tumor in meiner rechten Brust. Nur einen OP-Termin für nächsten Dienstag!!!
Hat irgend jemand eine idee, was das damit auf sich hat.
Bin ein wenig verzweifelt, traue mich aber auch nicht die OP abzusagen und einen anderen Arzt auf zu suchen.

[Monika Rasch]

Hallo RenateT,
so was kann man gerade vor diesen Tagen so wenig gebrauchen.
Aber nun mal ganz langsam.
Also, der begnadete Diagnostiker meint was ????
Das diese Geschwulst bösartig sei, er ist sich da also ganz sicher ??
Auf das , was die Arzthelferin da von sich gegeben hat, würde ich nichts geben.
Sie hat sicher nur gesagt, was sie sieht.Aber nicht das Krankheitsbild benannt.
Also, die normale Vorgehensweise sieht meines Wissens (korrigiert mich bitte, wenn ich was falsches sage) vor einer OP auf jeden Fall erst mal eine Probeentnahme von Tumorgewebe vor.
Dafür gibt es mehrere Verfahren.
Nach dem, was dabei rauskommt, wird dann besprochen, wie weiter behandelt werden soll.
Optionen : möglicherweise nur Antihormontherapie--möglicherweise eine Chemotherapie,um den Tumor vor einer eventuellen Operation zu verkleinern bzw das Ansprechen auf die Chemotherapie zu überprüfen--möglicherweise erst eine Operation und anschliessende Chemotherapie--oder/und anschliessende Antihormonbehandlung( bei Östrogen und/oderProgesteronRezeptorposivem Krebs--möglicherweise eine anschliessende Srahlentherapie( oft bei brusterhaltendem Vorgehen).
Also, lass Dich nicht drängen.
So eilig ist es nicht, dass man einfach so schnell operieren muss..
Ich würde Dir dringend empfehlen, den Op Termin aufzuschieben und erst mal eine zweite Meinung ( Brustzentrum) einzuholen.
Auch solltest Du vielleicht überlegen, ein Stück des Tumorgewebes einfrieren zu lassen.
Weitere gute Informationen findest Du bei
www.mamazone.de
Les Dich da erst mal durch.
Überstürze nichts.
Komm zur Ruhe und lass Dich nicht überfahren.
Brustkrebs ist kein Notfall, der am anderen Tag operiert werden muss.
Hier noch eine Adresse,
http://www.ebreastctr.com/
Dort hatte ich meine Zweitmeinung eingeholt.
Ich wünsche Dir, dass Du die nächsten Tage/ Wochen / Monate gut überstehst.
Augen auf und durch !!!
Freundliche Weihnachtsgrüsse

[RenateT]

Hei Moni,
danke für deine schnelle Hilfe.
Der Arzt, der die Mamo durchgeführt hat, hat auch direkt 2Punktionen, sprich Gewebeproben entnommen.
Das Ergebnis scheint gestern bei meinem Gyn angekommen zu sein. Er behauptet aber, das es nichts von bedeutung sei, was dort in dem Brief steht.!?
Ich werde jetzt erst einmal auf den beiden Seiten nachschauen, die du mir angegeben hast.
Vielen lieben dank erst einmal und auch dir eine schöne Weihnachtszeit.

Renate

[Monika Rasch]

Immer wieder gerne !!

[Monika Rasch]

Ach, und noch was.
Lass Dir bitte von jedem Befund eine Zweitausfertigung für Deine persönliche Mappe geben.
Die solltest Du auf jeden Fall anlegen und dann hast Du alles beisammen.
Das wird der Arzt Dir nicht verweigern.
Den meisten Ärzten sind aufgeklärte Patienten lieb.
Wenn Dir was an Fragen einfällt, mach Dir einen Zettel und frag dann ab.
Gerade am Anfang , wenn man den Durchblick noch nicht hat, ist das hilfreich, um später noch mal nachlesen zu können.
Das wars erst mal .
Bis denne

[Wamper]

Na das ist eine Hiroshima-Erklärung! Bedauerlich, dass nur die Sprechstundenhilfe mit dir spricht. Gut, dass du die Nerven behalten hast und hier schreibst.

Laß dir eine Kopie deiner Unterlagen geben und frage hier mal nach, wer dir einen Arzt in deiner Region empfehlen kann. Du mußt wissen was los ist, schließlich mußt du eine Entscheidung treffen. Dazu hast du durchaus bis zum nächsten Jahr Zeit. Hab ruhig den Mut, die Op zu verschieben, wenn dir deine Fragen nicht klar beantwortet werden. Der Krebs ist schon einige Jahre alt und auf ein paar Tage mehr kommt es auch nicht an.

Ich hätte da ein paar Fragen für den Arzt:
- Ist eine Chemo vor der Op sinnvoll?
- Wie groß ist der Tumor?
- Gibt es einen oder mehrere Herde (sehr wichtig: wenn mehrere Herde da sind, ist möglicherweise keine brusterhaltende OP möglich)?
- Wie lautet die Histologie (Ergebnis der Gewebsentnahme)?
- Sie Rezeptoren bestimmt worden?
- Kann brusterhaltend operiert werden und wie sieht die Brust dann aus?
- Kann man Lymphknoten tasten oder im Ultraschall sehen?
- Wieviel Lymphknoten sollen entfernt werden (wenn im Ultraschall keine tastbar sind und nur 1 Herd da ist, reichen oft 1 oder 2 Wächterlymphknoten)?

Nur Mut! Dorothea

[Biggi]

Hallo RenateT,

ich weiß leider mit dem Begriff "Hiroshima-Tumor" gar nichts anzufangen.
Es tut mir nur unendlich leid, dass Du so kurz vor dem Fest so eine recht unqualifizierte Hiobs-Botschaft bekommen hast. Sei nicht mutlos und versuche, positiv zu denken. Die Adressen, die Moni Dir nannte, werden Dir sehr hilfreich sein.
Ich wünsche Dir trotz allem ein schönes Fest und dass Du nie die Hoffnung verlierst. Für die bevorstehende Operation natürlich alles Gute und viel Kraft!

[Brigitte A.]

Liebe Renate!
Wenn der Begriff "Hiroshima" Dich so beschäftigt (und das würde er mich sicher auch, denn da kommen ja direkt die übelsten Assoziationen), wie wäre es, wenn Du einfach nochmal in der Praxis dieses Diagnostikers anrufst, erzählst, was die Arzthelferin gesagt hat und daß dich das nicht mehr losläßt und dann fragst, was das bedeutet!? Vielleicht meinte sie ja nur, daß die Form aussieht wie ein Atompilz!
Ich habe auch gerade eine Krebsdiagnose bekommen; bei mir war die Biopsie negativ und ich habe gegen den Willen meines Gyns trotzdem operieren lassen (komisches Gefühl im Bauch plus zweitmeinung), und dann stellte sich heraus, daß bei der Biopsie daneben gestochen worden war. Seitdem versuche ich für mein persönliches Seelenheil alles zu verbalisieren, was mir im Kopf herumgeht- schließlich kann keiner wissen, daß ich ein Fachwort noch nicht kenne, daß ich gerade keine Lust auf Mitleid/ Ablenkung etc. habe oder daß ich mich wahnsinnig über jemanden ärgere.
Mein Rat: Alles fragen und auch sagen: "Sie haben mich mit derundder Aussage total verunsichert, der Dr. XY hat dasunddas gesagt und ich weiß überhaupt nicht, wem ich noch glauben kann!" etc.
Seit ich meinem Gyn gesagt habe (und zwar unter Tränen, denn cool wollte ich zwar sein, klappte aber nicht , wie sehr ich mich geärgert hatte über seine Arroganz("was haben sie denn da für einen schneidwütigen Arzt gefragt, der hat ja keine Ahnung...etc!") und seinen Tonfall und natürlich seine Diagnose ("Das geht von allein wieder weg, sie haben nur ne Entzündung!") begegnet er mir mit Respekt, erklärt alle seine Schlußfolgerungen und hat mir seine Unterstützung zugesichert auch für den Fall, daß ich den Gynäkologen wechseln und nicht mehr zu ihm kommen möchte.

Also: Ehrlichkeit siegt und wie die anderen schon sagten: Überstürz nichts, schreib dir alles auf, was du fragen willst und hör auf deinen Bauch!

Ich wünsch Dir alles gute,

B.A.

[RenateT]

Danke Brigitte !
Genau das habe ich heute früh mit meinem Gyn gemacht.
Ich habe ihn angerufen und mein Problem erklärt, woraufhin er etwas verstännislos antworteteas wäre doch alles garnicht so schlimm und darum dachte er, er mich nicht richtig aufklären.
Fact ist nun: Die Biobsi war für'n Arsch....Das Ergebnis ist total unklar. Es könnte bösartig sein, muss aber nicht. Der Tumor, Zyste oder was auch immer es nun ist, ist derzeit 0,7 - 0,8mm groß und bedarf ganz einfach einer genauen Klärung.
Er hat mir den schnellen Termin für Dienstag vorgeschlagen, weil ich gerade einen neuen Job angefangen habe und mein Arbeitgeber zwischen Weihnachten und Neu Jahr geschlossen hat, dachte er das es mir ganz recht wäre es dann zu operieren.

Warum können die meisten Ärzte nicht einfach tachles reden. Wir können doch auch nur bis vor den Kopf gucken und nicht weiter.
Ich finde das einfach zum Kotzen!

Renate

[RenateT]

Erst einmal vielen Dank an Euch, die mir mit Rat und Tat so hilfreich (und vorallem !!) so schnell geholfen haben.
Ich bin eigentlich die Ruhe selbst - nach dem ich in den von Moni empfohlenen Seiten gestöbert habe.

Nach dem ich dann heute früh meinen Arzt angerufen habe geht's mir noch besser.

Ich denke aber, das ich diesen Eingriff machen lasse.
Zum einen habe ich dann klarheit und zum anderen weiss mein Arzt nun, das er mit mir keine solchen Späße mehr machen darf.
Das beste daran ist noch, das der Arzt, der die Mamo und die Biobsi durchgeführt hat noch eine auf den Deckel bekommen wird - einmal von meinem Gyn und einmal über die Ärztekammer.... aber das wird leider noch bis anfang Januar dauern, weil er zur Zeit Urlaub hat!

Euch allen wünsche ich ein schönes und friedliches Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.

Liebe Grüße
Renate

[Brigitte A.]

Hallo Renate!
Bist Du echt zur Ärztekammer marschiert? Ich überlege ja auch wegen meiner verpatzten Biopsie... Andererseits fand ich die Ärztin super sympatisch, hab mich gut untersucht gefühlt und nachdem das Ergebnis negativ war, hat sie ja sogar meinen Gyn angerufen, um zu sagen, daß ihr das nicht geheuer ist und ich doch bitte trotzdem operieren lassen soll...Vielleicht schreib ich ihr nur nen Brief!
Mal sehen. Was ist denn jetzt passiert bei Dir? Rausgeschnitten? Und was ist dabei rausgekommen? erzähl mal!

[RenateT]

Hallo Brigitte,
Sorry für die späte Antwort!
Also, ich habe mich am 27.12 tatsächlich unters Messer gewagt.
Ich wollte halt auch gewisheit haben. Schon kurz nach der OP hat mir mein Artz gesagt, das das Ergebnis gutartiger Natur sei
Drei Tage später habe ich dann den abschließendern Bericht von dem Pathologen ausgehändigt bekommen, die das Gewebe noch einmal genau untersucht haben. Ebenfalls alles ok.
Nun warte ich nur noch auf eine Antwort von der Ärztekammer.
Ich denke einfach, das soetwas nicht sein darf.
Auch Ärtze haben sich gefälligst zu benehmen und können uns nicht einfach wie ein Stück Fleisch behandeln.
Ich werde berichten, sobald ich was erfahre.
Bis dahin alles gute.
Renate

[Monika Rasch]

:
ALLES GUT AUSGEGANGEN.
ICH FREUE MICH !!!!

[Birgit64]

Hallo RenateT,
freue mich, dass das Ganze ein glückliches Ende genommen hat. Kann deine Erleichterung gut nachfühlen. Dass du die Ärztekammer wegen des unmöglichen Benehmens des Arztes informiert hast finde ich klasse. So etwas darf einfach nicht vorkommen, denn so geht man nicht mit Menschen um.

Liebe Grüße