Ständige Übelkeit über 2 Wochen nach Cisplatin/Caelyx-Chemo

[beate48]

Hallo,
ich möchte euch kurz meine Geschichte mitteilen: 2004 Diagnose von Eileiterkrebs Stadium Figo II b, Operation, anschließende Chemo nur zur Vorsorge, dann 2 Jahre tumorfrei, 2007 Diagnose von 2 Metastasen in der Milz und einer in der Leber. Seitdem ständige Behandlung mit Chemos (Carbo/Taxol gute Remission für 1/2 Jahr), dann bei Progress Gemcitabine mit mäßigem Erfolg. Anfang 2009 erneutes Staging, Tumormarker angestiegen und Progress, erneute Chemo mit Cisplatin (Unverträglichkeit auf Carbo mittlerweile) und Caelyx. Da ich massive Angts vor den Nebenwirkungen des Caelyx hatte, habe ich meine Gynäkologin/onkologin so lange bequatscht, bis sie mich zum Chirurgen geschickt hat. Ich war der Annahme, da seit zwei Jahren die gleichen Metas bestehen, warum man dieses nicht operieren kann. Die Gynäkologin sprach von eventuellen Mikrometastasen in der Bauchwand, so dass ich von einer OP nur bei kompletter Entfernung der Metas profitieren würde. Der Chirurg hat mir dann nach Einsicht der CT-Bilder zuversichtich versichert, dass eine Operation nur Vorteile bringen würde, er den Zeitpunkt für eine Operation für gut hält. Nun ich habe den Eingriff machen lassen und wurde bitter enttäuscht. Der Professor operierte nicht selber sondern ein Oberarzt, der hat mir einen 30 cm langen Oberbauchschnitt verpasst und nix gemacht, d. h auf und zu. Die Metastase an der Leber lag im Versorgungsstern u´nd konnte nicht entfernt werden, so hat er nix gemacht... Bis zur Operation war ich in sehr guter Verfassung, habe Sport getrieben, bin mit meinem Hund spazieren gegangen, etc. Nach der Operation habe ich mich einfach nicht erholt, auch psychisch habe ich diese OP noch nicht verdaut. Mir wurde dann sofort zu der bereits geplanten Chemo geraten, die ich jedoch zunächst auf Grund der Operationsnachwirkungen nicht antreten konnte. Jetzt habe ich zwei Zyklen hinter mir und habe das Gefühl, diese Chemo bringt mich um... Ich leide über zwei Wochen unter einer ständigen Übelkeit, die weder durch Vergentan, Vomex, MCP, Emend oder Navoban zu durchbrechen ist. Alle Erinnerungen an den Tag der Chemo und das was ich da getrunken und gegessen habe, erfüllt mich mit Ekel, Brechreiz und Erbrechen. Trinken kann ich auch kaum etwas, es schmeck mir gar nichts!!! und alles erfüllt mich mit Ekel. Auch mich selber kann ich nícht riechen, ich habe den ständigen Geruch vom Caelyx in der Nase, obwohl ich 3x am Tag duschen geh. Außerdem quält mich auch noch ein massiver Speichelfluss. Weiß jemand Rat? Ich bin fast soweit die Chemo abzubrechen. Ich denke es ist eine Kopfsache, aber den Kopf kann ich leider nicht ausschalten, mein Kopf weiß ich brauch die Chemo, aber mein Körper lehnt momentan alles ab...
Freue mich auf Antwort

[Siby]

Liebe beate!
Ersteinmal möchte ich dich hier im Forum recht herzlich begrüßen.
Leider ist ja der Anlass der uns hier her führt nicht sehr schön, aber hier wirst du immer Frauen finden die dir "zuhören" und versuchen zu helfen.
Nun zu deinem Problem, bitte nimm es mir nicht krumm, aber ich meine das du nach deinen sehr schlechten Erfahrungen ein nervliches Problem hast, was ja kein Wunder ist. Du solltest dir meiner Meinung nach unbedingt Hilfe bei einem Onkopsychologen suchen. Eventuell sogar ein paar Medis nehmen, damit du wieder auf die Beine kommst.
Ich habe auch psychologische Hilfe in Anspruch genommen, auch eine Zeit lang Antidepressiva genommen und es hat mir geholfen. Meine Ärzte haben mir gesagt wenn die Psyche nicht mitmacht, kann der Körper auch nicht mehr und ich finde da ist was wahres dran. Du brauchst (meiner Meinung nach) Hilfe deine Ängste und deinen Ekel zu überwinden. Die Familie und Freunde können in solch einen Fall meist sehr wenig helfen.
Ich nehme dich mal virtuell in den Arm und hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Alles, alles Gute.
LG Siby

[beate48]

Liebe Sybi,
danke für Deine lieben Zeilen. Ich denke, dass Du recht hast. Nach der OP habe ich bereits eine Psychologin aufgesucht, die jedoch auch nicht so richtig weiß, was sie mit mir anfangen soll. Medis will sie auf Grund der Kontraindikation mit Chemo nicht verabreichen. Im Klinikum gibt es Psychoonkologen, aber irgendwie bekomme ich dort keinen Zugang. Im Moment fühle ich mich mit meinen Ängsten, Beschwerden und Sorgen komplett vernachlässigt und unverstanden, renne vom Hausarzt in die Klinik, habe auch schon eine Onkologische Praxis ausprobiert.., aber nichts befriedigt mich momentan. Habe auch schon eine Hypnose vorgeschlagen, was natürlich nur belächelt wurde

Ganz liebe Grüße
Beate

[Siby]

Liebe Beate!
Es tut mir sehr leid, daß du von deinen Ärzten so im Stich gelassen wirst.
Du mußt versuchen, dich durchzusetzen um an einen Psychologen zu kommen. Ich habe aber auch während der Chemo Antidepressiva bekommen.
Meine Psychologin meinte, der Wirkstoff Citalopram ist mit Chemo verträglich.
Ich hatte auch keine Probleme.
Meine Ärztin ist auch keine Onkopsychologin, aber sie hatte eben Erfahrungen mit Krebspatienten, was bei deiner wohl nicht der Fall war.
Aber es gibt auch noch mehr Atimetika, oder deine Ärzte geben dir noch etwas zur Beruhigung, damit du die Chemo besser durchstehst. Ich weiß, es ist schwer für sich zu kämpfen wenn es einem nicht gut geht, aber............
Hast du nicht eventuell Jemanden, der dich unterstützen kann?
Ich wünsche dir alles Gute und gib nicht auf!
LG Siby

[beate48]

Liebe Christine,

nein, diese Kombination ist noch nicht ausprobiert worden, ich werde es vor der nächsten Chemo anbringen. Aber was meinst Du mit "uhrgenau"? Wenn ich Pech habe, müssen sie den Cis-Durchlauf wieder stoppen, da ich beim letzten Mal allergisch mit Rachenjucken, Zungenbrennen und Handinnenflächenrötung und Juckreiz reagiert habe. Ich bin bei dieser Chemo einfach nicht genug ausgeglichen und merke, dass ich mich voll sperre. Ist das normal? Wenn ich hier lese, wie lange ihr alle schon mit dieser Erkrankung lebt kann ich Euch nur beglückwünschen und es gibt auch mir wieder etwas Kampfgeist zurück. Aber manchmal habe ich auch das Gefühl, das Klinikum Essen ist ein gutes Brustkrebszentrum, aber das EK läuft einfach so neben her. Weiß aber auch nicht, an wenn ich mich noch wenden sollte. Weite Reisen sind bei mir während der jetzigen Chemo nicht drin. Vor allem hätte ich diese OP nicht machen lassen sollen, die hat meinem bisherigen Kampfgeist ganz schön geschmälert.. Man sollte nach vorne schauen...

Vielleicht kannst Du mir auch beantworten, welche Hautveränderungen bei Caelyx auftreten und wie ich sie frühzeitig erkennen kann. Suche jeden Tag den Körper ab, aber zum Glück bisher nichts. Stimmt es dass ich mich mit meinen herkömmlichen Cremes und Körpercrems nicht mehr eincremen darf? Ich bin da im Moment auch total ratlos.. , habe sogar Angst mich zu schminken, aber wer geht schon gerne wie ein "Käse" spazieren?

Liebe Grüße
Beate

[bibest]

Hallo Beate,

ich habe die Chemo ambulant machen lassen. Bei Frau Dr. Bückner am Kurt- Schuhmacher Platz in Bochum. Das ist direkt am Bochumer Hauptbahnhof und da fährt Dich das Taxi aus Hattingen sicher hin. Ich wohne nur 6 km von Hattingen Mitte entfernt und bin da immer gut hingekommen. Vielleicht wäre das eine Alternative zur Klinik?

Alles Gute Dir

Birgit