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  #1  
Alt 12.01.2011, 16:30
Farbenkind Farbenkind ist offline
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Standard pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

Hallo zusammen,

ich lese schon seit einiger Zeit mit, hatte kurz überlegt, mich an das Thema "Hilfe nach Wertheim" dranzuhängen, möchte das aber nicht zu sehr durcheinander bringen.

Ein paar kurze Worte zu mir, bevor ich zum Thema komme:
Ich bin 30 Jahre alt, lebe seit einigen Jahren in Vorarlberg, Österreich, schreibe an meiner Doktorarbeit (bzw. pausiere im Moment...). Ich habe keine Kinder, bin Single, lebe ca. 500km von meiner Heimat entfernt. Meine Freunde hier sind zum größten Teil keine sonderliche Hilfe, ich steh den Kram also mehr oder weniger allein durch (meine Eltern waren allerdings während meines KH-Aufenthaltes und eine Woche danach bei mir).

Am 25.11. erhielt ich die Diagnose Zervikalkarzinom, am 26.11. die Information, dass die Gebärmutter raus muss. Es folgten einige Untersuchungen, am 15.12. war bereits die OP. Ich habe also schon 4 Wochen Genesungszeitraum hinter mir und bis jetzt war ich äußerst zufrieden und zuversichtlich. Klar, es ist irgendwie mühsam, und die ganze Zeit das Sofa zu hüten rockt auch nicht wirklich, aber es ist doch alles sehr gut verlaufen.

Der Befund lautet:
Gering differenziertes, teilweise klarzelliges Plattenepithelkarzinom der cervix uteri, Malignitätsgrad 3.
Grad 3 pT1b1N0(0/10)R0L1.

Bisher war keine Folgebehandlung angedacht. Gestern habe ich erfahren, dass das Tumorboard am Montag beschlossen hat, dass ich vorsorglich nun doch bestrahlt werden soll, da es eine Lymphgefäßinfiltration gab. Es soll nur minimal bestrahlt werden, nur "von innen" und etwa 4 Sitzungen.

Bisher hab ich hier noch keinen solchen Fall gefunden. Daher wollte ich mal nachfragen, ob es bei Euch Mädels welche gibt, die auch nur eine solche minimale Bestrahlung hatten. Was kommt denn da auf mich zu, reicht das überhaupt aus? Habe ich bei einer solchen Bestrahlung auch mit Nebenwirkungen zu rechnen? Gibt es Möglichkeiten, mich vorzubereiten (Nahrung, Cremes, Scheidenspülungen wasweißich...)

Bisher war ich sehr guter Dinge, erstaunlich ruhig und gefasst. Aber so langsam scheint nun doch der Groschen zu fallen und ich scheine zu verstehen (sicher bin ich mir da noch nicht), was hier eigentlich gerade passiert.

Ich danke schon jetzt für Eure Antworten
das Farbenkind
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  #2  
Alt 12.01.2011, 17:02
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

Hallo Farbenkind,

ein warmes Willkommen hier, auch wenn der Anlass wirklich nicht schön ist

Ich hatte in 2008 auch FIGO 1B, 2 Lymphknoten von 62 befallen, G2, R0. Im August schloss sich an meine Wertheim OP noch eine kombinierte Radio/Chemo an. Kein Zuckerschlecken

Eine Bestrahlung von innen hatte ich nicht (Afterloading genannt), aber Nitsrek hier auch dem Forum hatte eine, soweit ich weiss.

Wenn die Ärzte eine "minimale" Bestrahlung empfehlen, würde ich persönlich vorsichtig sein und erstmal fragen, mit wie viel Gy über welchen Zeitraum (also wie oft) bestrahlt werden soll. Bei meiner Chemo haben die Ärzte auch gesagt, dass es nicht so schlimm wird - war es aber

Ich kann nicht aus Erfahrung berichten, habe aber gelesen, dass die Frauen mit Afterloading das Procedere der Vorbereitung schlimmer fanden als die Durchführung selbst. Nebenwirkungen können (müssen aber nicht!!!) vielfältig auftreten: von Trockenheit über wundsein der Schleimhäute, bis Entzündungen kann da natürlich einiges vorkommen. Nahezu alle Beschwerden klingen aber nach Abschluss der Behandlung recht schnell ab. Ich hatte eine Bestrahlung von aussen, 28 Stück im Zeitraum von 6 Wochen. Das schon mal einen ordentliche Dosis, die dann auch einen Strahlenkater, Müdigkeit, auch Fatigue, Durchfälle etc. verursachen kann. Ich hatte mit der Bestrahlung relativ wenig Probleme und alles ist gut abgeheilt. Es gibt Frauen hier, die sich Tampons mit Creme (weiss aber nicht welche) eingeführt haben etc. Ich bin z.B. immer mit voller Blase hin gegangen, weil sie dann nicht so ziepte. Aber wie gesagt: ich bin auch nicht afterloadingerfahren...

Ich habe durch nichts vorgebeugt, sondern meinen Körper machen lassen. Das hat sich bei mir als gut und ausreichend erwiesen - bei anderen Frauen mit stärkeren Nebenwirkungen hätte das nicht ausgereicht.

Jeder Körper reagiert total verschieden auf die Behandlung. Daher sind die Erfahrungswerte, die Du hier erhältst nicht allgemein gültig, sondern sehr individuell zu betrachten.

Ich hoffe, Du bekommst noch ein paar hilfreichere Antworten und wünsche Dir erstmal alles Gute. Deine Seele braucht noch Zeit - so eine Diagnose haut jeden erstmal komplett aus den Latschen
__________________
Liebe Grüße

Cee


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  #3  
Alt 12.01.2011, 17:14
Farbenkind Farbenkind ist offline
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Standard AW: pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

Hallo Cee,

vielen Dank für die Antwort.

Ich weiß noch nichts genaueres, das Erstgespräch in der Strahlenklinik steht noch aus. Ich wollte mich nur schonmal vorab erkundigen. Evtl. gibt es ja Dinge, die angesprochen werden sollten und die ich in meinem naiven Leichtsinn einfach nicht bedenke.

Ich hatte ja bereits gelesen, dass es pro Leben nur eine bestimmte Strahlendosis gibt, die nicht überschritten werden darf. Auf meine Frage, ob denn dann für eine evtl. notwendige Rezidivbehandlung noch "was übrig" ist, meinte der Gynäkologe (nicht mein behandelnder Arzt, ich war gestern nochmal wegen Schmerzen im KH), dass das sicher der Fall wäre. Mehr weiß ich leider auch noch nicht.

Gibts diese Tampons denn quasi fertig in der Apotheke oder muss ich die selbst bauen?
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  #4  
Alt 12.01.2011, 17:34
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

ich glaube, die musst Du selber basteln
__________________
Liebe Grüße

Cee


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  #5  
Alt 12.01.2011, 17:37
gela 77 gela 77 ist offline
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Standard AW: pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

Hallo Farbenkind,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum.
Habe gerade gelesen, das du Afterloadings bekommen sollst und Fragen dazu hast. Bei mir wurden 3 dieser inneren Bestrahlungen gemacht, ausserdem noch 2x 28 Bestrahlungen von aussen.
Kann dich berühigen, hört sich schlimmer an als es ist..
Direkt bei dieser Art der Bestrahlung kannst du keine Tampons einführen, da du während der Bestrahlung einen Aplikator in der Scheide hast.
Der wird dir eingeführt und du musst ruhig liegen bleiben, damit er seine Position nicht verändert. Dannach wird die Lage dann nochmals per Röntgen
kontrolliert und dann erfolgt die Bestrahlung.
Da du wohl eine geringe Dosis erhälst, brauchst du die wg. Nebenwirkungen (hoffentlich) heine Sorgen machen. Natürlich wird die Schleimhaut gereitzt sein, das lässt sich aber gut im Anschluß behandeln. Auch kann deine Blase gereitzt geagieren. Alles in Allen würde ich aber mal behaupten, das packst du...und dann kannst du dich auf deine Erholung freuen und hoffentlich bald wieder alles machen wonach dir der Sinn steht.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen deine Angst nehmen.
Liebe Grüße gela
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  #6  
Alt 12.01.2011, 22:31
Farbenkind Farbenkind ist offline
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Standard AW: pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

Hallo Gela, auch Dir vielen Dank für Deine Antwort. Wirkliche Angst habe ich eigentlich nicht. Ich habe volles Vertrauen zu den Ärzten und bin mir sicher, dass die schon wissen, was sie tun. Ich bin nur so ein Plan-Mensch, der gern alles vorneweg weiß, auch wenn das gar nicht immer so gut ist.
Ich denke, ich warte jetzt mal das Gespräch mit dem zuständigen Arzt ab.
Wenn es allerdings noch schlaue Ratschläge zu Vor- oder Nachbereitung gibt, wär ich dafür sehr dankbar

Cee, bei meinem Glück hätt ich die Teile selbst hergestellt, um dann im Nachhinein zu erfahren, dass es da schon was in der Apotheke gibt

Liebe Grüße und einen schönen Restabend
das Farbenkind
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  #7  
Alt 13.01.2011, 11:17
ichmagnichtsneuesmehr ichmagnichtsneuesmehr ist offline
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Standard AW: pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

hallo farbenkind,
ich habe die bestrahlung auch hinter mir und kann dich beruhigen. ich hatte lediglich einige wochen später eine blasenentzündung. ansonsten keine beschwerden, keine schmerzen.
nun, am ersten tag dauerte alles ca 1 1/2 stunden. aufklärung, applikator einführen, dann die genaue position bestimmen und ins ct mit dem gesamten gedödel. diese prozedur ist nötig, um für die bestrahlung die genaue position zu ermitteln. keine schmerzen, nur darf die psyche nicht verrückt spielen. es gibt wohl viele frauen, die angstzustände bekommen, weil sie während der bestrahlung zuviel nachdenken. ich habe einfach abgeschaltet, konnte musik hören.
der applikator wird mit einem metallgestänge am bein und tisch befestigt. zuerst ein komisches gefühl, aber ich wurde über jeden schritt aufgeklärt. wie gesagt, null schmerzen.
für alle fälle kannst du die bestrahlung jederzeit unterbrechen und wieder fortsetzen. ich hatte mehrere kameras im raum und eine gegensprechanlage und min. 2 leute beobachteten mich die ganze zeit.
die bestrahlung dauert unterschiedlich, es kommt darauf an, wie lange dieser bestrahlungskopf in gebrauch ist. meine bestrahlung dauerte zwischen 10 und 15 minuten.
falls du noch fragen hast, kannst du mich gerne kontaktieren.
liebe grüsse ute
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  #8  
Alt 13.01.2011, 14:23
Farbenkind Farbenkind ist offline
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Standard AW: pT1b1 mit Lymphgefäßinfiltration, minimale Bestrahlung soll erfolgen

Hallo hallo,

vielen lieben Dank für Eure Antworten. Speziell auch an Tante Emma für den Link. Den Thread hatte ich nicht gefunden, sonst hätte ich mich gleich dort dran gehängt.

Ihr habt mir auf jeden Fall schonmal sehr weiter geholfen, so dass ich jetzt etwas besser weiß, was ich aus dem Doc alles rausholen bzw. erfragen muss.

Mein MRT vor der Op hat auch geschlagene 40 Minuten gedauert (angekündigt waren 20). Da hab ich die Methode entwickelt, einfach die Augen zu schließen, schon kriegt man gar nicht mehr mit, was passiert und es ist etwas einfacher zu ertragen. Vielleicht hilft das ja auch beim Afterloading trotz "Angeschraubtsein".

Die Möglichkeit, Musik zu hören, gefällt mir sehr gut. Das werde ich auf jeden Fall in der Klinik ansprechen.
Bis jetzt habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt (in der operierenden Klinik) und hoffe, dass das auch bei der Bestrahlung so bleibt.

Tante Emma, was Du bisher durchmachen musstest, klingt wirklich nicht sehr angenehm. Ich hoffe, dass es Dir derzeit einigermaßen gut geht. Ich werde die Bestrahlung auf jeden Fall machen, denn ich möchte jeden Weg nutzen, um diesen Scheiß dahin zu schicken, wo er hingehört: ins Nichts.

Liebe Grüße
Katrin
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