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  #1  
Alt 24.11.2011, 06:07
inri inri ist offline
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Registriert seit: 24.11.2011
Beiträge: 3
Standard Primärtumor nicht gefunden

Hallo zusammen,

schade das ich hier schreibe, aber bin total fertig.
Meine Mutter, 55 Jahre, hatte seit August starken Husten, der Arzt ging von einer verschleppten Erkältung aus und sie hat einiges an Antibiotika bekommen. Als es einfach nicht besser wurde, ist sie zur HNO Ärtzin gegangen. Sie konnte auch nichts finden und hat sie in die UNI Klinik nach Freiburg geschickt, ist direkt am Wohnort meiner Mam.
Dort wurden dann einige Untersuchungen gemacht. Sie wurde echt auf den Kopf gestellt. Einen gesschwollenen Lymphknoten haben sie auch entfernt. Gestern war die letzte Untersuchung und das Gespräch wie es nun weiter geht.
Sie hat Krebs, was ihr vorher schon gesagt wurde, auch das sie schon Metastasen in der Lunge hat. In der Lunge sind es nur ein paar Metastasen, wohl nicht viele.
Den Primärtumor haben sie nicht gefunden, was wohl bei 5-10% vorkommen soll.
Die Ärztin hat ganz klar gesagt, an dem Krebs wird sie sterben, es gibt nur 5% Heilungschancen. Sie wissen nicht wie lange sie noch hat. Es können 6 Monate sein, aber auch 5, 10 oder 20 Jahre sein.
Ab nächste Woche fängt die Chemo an.

Bin total fertig und nur am heulen, bin in der 16. Woche schwanger und hatte vorher 3 Fehlgeburten. Im Mai bin ich zu meinem Freund nach Hessen gezogen und wohne nun 310km entfernt. Mein Frauenarzt sagte, ich solle es nicht zu nah an mich lassen, da ich dadurch auch mein Baby verlieren könnte.

Von meiner Schwester durfte ich mir am Dienstag am Telefon noch anhören, wieso ich mich nicht um meine Mutter kümmere und nicht runter komme. Sie versteh es nicht, dass ich an mein Baby denke. Sie meint, das unsere Mutter wichtiger ist.
Klar ist mir meine Mutter wichtig, aber ich muß an mein Baby denken. Nach der letzten Fehlgeburt habe ich es nur geschaft, weil ich meinen Freund hatte. Wenn ich es diesesmal verliere, werde ich mich zu meiner Mam legen, ist das besser?!

Weiß nicht was ich machen soll. Im März wollen wir nun auch heiraten. Was wenn sie es bis dahin nicht schaft? Im Mai kommt ihr erstes Enkelchen, was wenn sie es nie sieht?

Habe solche Angst, vielleicht könnt ihr sie mir ein bisschen nehmen. Ich kann nicht mehr.

Gruß inri

Geändert von inri (24.11.2011 um 06:13 Uhr)
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  #2  
Alt 24.11.2011, 07:22
meine-kleine meine-kleine ist offline
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Standard AW: Primärtumor nicht gefunden

Hallo Inri!!!

Ich kann Dich sooo gut verstehen.
Bei meinem Vater wurde im Mai diesen Jahres ein Teil eines Tumors an der Leber entfernt.
Das Schlimme ist, das der Rest des Tumors unauffindbar ist.
Er hat Chemo bekommen , die er überhaupt nicht vertragen hat und somit mußten sie abbrechen, weil er in dem Zeitraum von Mai bis jetzt 32 kg abgenommen hat.
Er vermeigert jegliche Nahrung und wird daher künstlich ernährt.
An einem Tag schöpft man Hoffnung und am nächsten haut die Realität dir wieder aufs neue ins Gesicht.
Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft.
Vorallem lasse Dir nicht vorschreiben was Du richtig oder falsch machst.
Denke an Dein Baby das ist wichtig., denn Dein Baby hat auch ein Recht auf das Leben, ganz egal welche Einstellung Deine Schwester hat.
Ihr solltet in so einer Situation zusammen halten.

Du mußt stark sein und solche Fragen wie schafft sie es oder wird sie ihr Enkelkind überhaupt noch sehen,von dir abwälzen!!Es ist nicht leicht, das weiß ich auch!! Versuch es!! Für Dein Kind!!
LG

Geändert von meine-kleine (24.11.2011 um 07:24 Uhr)
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  #3  
Alt 24.11.2011, 07:43
simi1 simi1 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2011
Beiträge: 551
Standard AW: Primärtumor nicht gefunden

Liebe Inri,

zur Krebserkrankung deiner Mutter kann ich dir leider nichts sagen, da ich in diesem speziellen Bereich keine Erfahrung habe.
Zu deiner Schwangerschaft möchte ich dir aber raten: Achte bitte bitte nur auf dein Baby und dich! Das ist auch im Interesse deiner Mutter. Sie möchte sicherlich, dass ihr Enkelkind gut und gesund zur Welt kommt und du tust ihr absolut keinen Gefallen, wenn du nun irgendein Risiko eingehst. Ab der ca. 29. SSW ist das Baby so weit, dass es auch bei einer Frühgeburt zu über 90% ohne Spätschäden überlebt. Dann kannst du dich, je nach Lage der Dinge, mehr einbringen.
Für die nächsten Wochen würde ich dir aber den dringenden Rat geben, bleib zuhause, lass dir von deinem Gyn fürs Baby ungefährliche Beruhigungsmittel geben und konzentrier dich voll auf deine Schwangerschaft. UND LASS DEINE SCHWESTER REDEN ... IST DANEBEN UND UNWICHTIG!

Zu Beginn meiner ersten Schwangerschaft bekam mein Vater die Diagnose ALS. Ich lag wenige Tage später mit Blutungen und einer drohenden Fehlgeburt im Krankenhaus - von der 10. bis zur 27. SSW. Es ging glücklicherweise gut, aber kümmern konnte ich mich so auch nicht. Er hatte zu seinen eigenen Problemen noch die Angst um sein Enkelkind und Schuldgefühle, der Auslöser gewesen zu sein.

Alles Gute und pass auf euch auf!
Simi
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  #4  
Alt 24.11.2011, 10:02
inri inri ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Primärtumor nicht gefunden

Hallo ihr beiden,

danke euch fürs schreiben. Das Krebs schlimm ist und man immer noch nicht wirklich ein Heilmittel hat weiß ich. Das viele daran sterben auch, aber das es sein kann, dass man ihn nicht mal findet, das wußte ich nicht.

Man hätte ihn wohl auch nicht gesehen, wenn sie früher hin wäre und er noch nicht gestreut hätte.

@meine-kleine: Ich drücke deinem Vater alle Daumen. Krebs ist eine so schreckliche Krankheit.

@simi: Du machst mir echt Angst. Wenn ich jetzt Wehen bekomme habe ich auch dieses Kind verloren. Werde nachher noch ins Krankenhaus fahren und nach dem Baby schauen lassen. Schmerzen habe ich keine, aber sicher ist sicher. Vielleicht kann ich ja auch ein Beruhigungsmittel nehmen, dass dem Baby nicht schadet.
Ich darf es nicht verlieren, das schaffe ich nicht noch mal.

Gruß inri
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  #5  
Alt 24.11.2011, 11:13
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Primärtumor nicht gefunden

Hallo Inri,

bitte, bitte, denke an dich und dein Baby, egal was deine Schwester oder andere sagen! Mein Vater hat die Diagnose Krebs bekommen, als ich im achten Monat war und ist dann ein paar Tage vor der Geburt seiner Enkelin gestorben. Ich hab das damals auch alles nicht an mich rangelassen und habe erst später bewusst um ihn getrauert. Ich habe vor einiger Zeit schmerzlich erfahren, wieviel die Kleinen im Bauch schon mitbekommen. Meine Tochter ist jetzt 16 und leidet seit meiner eigenen Krebserkrankung unter massiven Verlustängsten und hat diverse psychische Probleme. Ihre Therapeuten erklärten mir, dass sicher auch der Tod meines Vaters dabei mit eine Rolle spielt, obwohl sie damals noch gar nicht auf der Welt war......
Ein CUP-Syndrom (wo man den Primärtumor nicht findet) ist gar nicht so selten, dafür gibt es hier im Forum unter "Krebsarten" diverse Einträge. Ich persönlich kenne mehrere Frauen damit (auch mit Metastasen), denen es gar nicht so schlecht geht (hängt wohl aber auch sehr davon ab, wo theoretisch der "Übeltäter" sitzt).
Ich wünsch dir alles Gute und lass dir kein schlechtes Gewissen machen...wen meine Tochter jetzt schwanger werden würde und mir würde es wieder schlechter gehen, würde ich auf jeden Fall wollen, dass sie nicht an mich, sondern an ihr Kind denkt...

Liebe Grüße

Petra
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  #6  
Alt 24.11.2011, 11:17
meine-kleine meine-kleine ist offline
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Standard AW: Primärtumor nicht gefunden

Hallo Inri!!!

Ich hoffe, das es Dir und Deinem Baby gut geht!!!

Mein Papa mußte letzten Freitag ins KH weil er unerträgliche Magenkrämpfe hatte.Es stellte sich heraus das er eine Entzündung am Dünndarm hat.Der Stuhl und Urin hat sich im Magen gesammelt, was er ausgebrochen hat.

Die Ärzte können nicht mit Sicherheit sagen ob es sich um einen neuen Tumor am Dünndarm handelt. Es ist also unheimlich wichtig, das er noch 2 Chemos bekommt, damit man durch röntgen und diversen anderen Untersuchungen endlich sagen kann was es ist.
Momentan weiß ich nicht mehr was ich denken und fühlen soll.
Ich bin nur noch am weinen!
Was ist wenn es ein neuer Tumor ist?
Was hat mein Papa verbrochen, das er so bestraft wird?
Warum er?
Mit all diesen Fragen schlafe ich abends irgenwie ein und wache morgens damit auf.
Anfang letzter Woche sagten die Ärzte das die Blutwerte super sind.
Wir haben uns riesig gefreut.
Und jetzt kommt das nächste Loch in das man fällt.

Aber auch aus diesem finden wir wieder raus.
Trotz allem ist man doch irgendwie stark und ich sage mir immer wieder : Die Hoffnung stirbt zuletzt!!

LG
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  #7  
Alt 24.11.2011, 13:29
simi1 simi1 ist offline
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Beiträge: 551
Standard AW: Primärtumor nicht gefunden

Liebe Inri,

bitte entschuldige vielmals! Auf keinen Fall wollte ich dir Angst machen.
Es tut mir wirklich sehr sehr leid!!!

Simi
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  #8  
Alt 25.11.2011, 09:46
inri inri ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Primärtumor nicht gefunden

Hallo,

@simi: Schon OK, jetzt weiß ich noch mehr das ich auf mein Baby aufpassen muß.

@meine-kleine: Oh man, hoffe echt das es deinem Vater bald besser geht. Es ist echt schrecklich diese Krankheit.
Und ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

@Petra: Werde an mein Baby denken, ich brauche dieses Baby. Noch eines zu verlieren überstehe ich nicht.
Das die Babys das im Bauch so sehr merken wußte ich echt nicht.

@me: War gestern noch im KH, wollte einfach sicher gehen das mit dem Baby alles OK ist. Dem Baby geht es gut und ist gehüpft. Es ist richtig groß geworden, gemessen hat sie es aber nicht. Brauchte sie ja nicht, wollten ja nur wissen das es lebt und das tut es.
Heute morgen lag ich noch etwas im Bett und habe mich auf meinen Bauch konzentriert und habe es richtig gemerkt. Bin doch erst in der 16.SSW. War echt toll.
Mit meiner Mam habe ich gestern noch geredet, aber sie versteht es leider auch nicht wirklich, aber ist mir jetzt egal.
Meine Sis war leider schon immer so, muß alles nach ihr tanzen. Allerdings hatte sie vor 2 Jahren auch Krebs, also hat sie das auch schon durch.
Verstehe aber trotzdem nicht, wieso mein Baby nicht so wichtig ist. Naja, damit muß ich mich leider abfinden. *schnief*

Es tut echt gut hier zu schreiben,
Gruß inri
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