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  #1  
Alt 03.10.2006, 22:38
suzal suzal ist offline
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Registriert seit: 23.04.2006
Beiträge: 226
Standard Neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo, liebe Forumbesucher!

Ich bitte um Eure Hilfe!

Bei mir wurde ein invasives duktales Karzinoms niederer Reife (G3) diagnostiziert! Größe 2,7 cm und auch der Lymphknoten ist vergrößert!

So jetzt gibt es verschiedene Behandlungsmethoden und ich bin mir noch immer nicht sicher, welche ich wählen werde!

Mir wurde im 1. KH eine Versuchsreihe angeboten, da würde ich so eine neoadjuvante Chemotherapie machen! Bedeutet 8 Chemozyklen, OP, Chemo, Bestrahlungen!

Der 2. Chirurg hat dann gemeint, er würde es so machen, zuerst operieren - schauen wie groß der Schaden tatsächlich ist, dann wird die Chemo bestimmt und dann kommen die Bestrahlungen.
Dieser Weg wäre mir auch der Liebste!

Aber mein Frauenarzt ist eher für die neoadjuvante Chemotherapie und meint, wenn der Chirurg jetzt schneidet, dann könnten Zellen abwandern......
Jetzt frage ich mich aber, wozu gibt es dann eigentlich die Chemo nach der OP????

Ich bin jetzt total verunsichert und würde um Eure Hilfe bzw. um Eure Erfahrungen bitten!

Ich bin 43 Jahre alt und würde ganz gerne noch ein paar Jährchen auf dieser Welt bleiben!

Danke Euch für die Unterstützung!

Liebe Grüße
Susanne
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  #2  
Alt 03.10.2006, 22:44
susaloh susaloh ist offline
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Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs

So, noch eine Susanne (hier wimmelt es nur so davon!) Willkommen im Forum! Du stehst vor einer wichtigen Entscheidung und wirst hier gute Informationen bekommen (und auch Zuspruch und Trost, wenn du ihn brauchst!)

Es ist aber sehr spät und ich kann nicht mehr viel schreiben, aber schau doch mal unter dem thread "Fragen zur OP", da wurde das Thema "Neoadjuvante Chemo" gerade heute ausführlich diskutiert! Ansonsten mehr morgen!!

Liebe Grüße
Susanne
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  #3  
Alt 03.10.2006, 23:20
Benutzerbild von Claudia C.
Claudia C. Claudia C. ist offline
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Registriert seit: 18.05.2006
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Beiträge: 153
Standard AW: Neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs

Liebe Susanne,

vor 4,5 Monaten stand ich wie Du vor dieser Entscheidung. Ich konnte mich recht schnell mit dem Gedanken an eine neoadjuvante Chemotherapie anfreunden und hab es bisher auch nicht bereut.
Für mich gab es 2 Vorteile, an der klinischen Studie teilzunehmen: engmaschige Betreuung und vorallem sehen, fühlen und messen zu können, was sich beim Tumor tut. Denn wenn er reagiert (weicher wird, nicht mehr so klar abgrenzbar, kleiner...), dann ist davon auszugehen, dass die Chemo wirkt. Und wenn schon der Tumor reagiert, dann wiederum bedeutet das, dass einzelne Zellen, die wohlmöglich unterwegs sind, ebenfalls eins drauf kriegen.

Mein Arzt meinte damals noch, dass es evtl. auch eine Typfrage sei, dass es eben Frauen gäbe, die den Tumor erst mal so schnell wie möglich los werden wollen. Ich hatte bisher kein Problem damit, dass der Knoten noch in meiner Brust ist. Aber ich freue mich, zu spüren, dass er sich verändert, viel weicher geworden ist. Und die Chemo wirkt ja auch ziemlich unmittelbar, so dass Du keine Nachteile hast, wenn Du den Tumor erst mal drin lässt.
Dieser Weg hat auch den Vorteil, dass ab einer bestimmten Tumorgröße viel eher brusterhaltend operiert werden kann (hängt natürlich auch davon ab, wo genau der Tumor sitzt), nachdem er unter der neoadjuvanten Chemo geschrumpft ist.

Welche Studie ist Dir vorgeschlagen worden? Wenn es die GeparQuattro sein sollte, so gibt es hier im Forum auch einen separaten Thread hierzu. Gib den Begriff einfach mal bei der Suche ein.

"wie groß der Schaden wirklich ist..." zitierst Du den Chirurgen.
Klingt jetzt nicht so schlüssig für mich, denn eigentlich wird der Tumor doch ziemlich genau klassifiziert bei der Diagnose. Also weiß man doch eigentlich, womit man's zu tun hat.

Wie ist übrigens Dein Her2/neu Status? Müsste in Deinen Befunden stehen...

So, das waren jetzt viele sachliche Infos und das alles in den ersten Tagen (vermute ich aus dem, was Du schreibst). Ich möchte Dir auch ganz viel Mut machen, nach vorne zu blicken! Wichtig ist auch eine positive, vertrauensvolle Einstellung der Therapie gegenüber. Nachdem DU Dich für einen Weg entschieden hast.

Ich kann mich wirklich positiv für eine Studienteilnahme aussprechen.
Du schreibst von einem KH. Keine Uniklinik?

Erstmal liebe Grüße,
frag ruhig, wenn Du mehr wissen möchtest

Claudia
(T1c, M0, Nx, G2, Her2/neu 3+, hormonpositiv - Teinahme an GeparQuattro, Arm C)
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  #4  
Alt 04.10.2006, 11:38
Leni 47 Leni 47 ist offline
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Beiträge: 248
Standard AW: Neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo,auch ich hatte mich für die neoadjuvante Chemotherapie entschieden,ich habe es nicht bereut
Tumorstadium vor Therapie.
cT2,cN1,cM0
Nach Therapie
ypT1a,m,in Situ,pN0,0-14,cM0,G2,R0
war in der Gepar-Quattro-Studie Arm A
Ich hatte am Anfang auch Bedenken,weil man ja über einen längeren Zeitraum diesen Tumor,den man ja schnellstmöglich loswerden will,noch drinhat,ich würde aber heute wieder die gleiche Entscheidung treffen,denn es hat sich gelohnt. Liebe Grüße Leni
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  #5  
Alt 04.10.2006, 18:33
suzal suzal ist offline
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Registriert seit: 23.04.2006
Beiträge: 226
Standard AW: Neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo Leni, Claudia u. Susanne!

Möchte mich ganz herzlich bei Euch für die vielen Informationen bedanken! Finde es ganz wichtig, wenn man sich austauschen kann und dafür bin ich Euch echt dankbar!

Ich hatte heute die CT Untersuchung und Labor! Morgen bekomme ich sämtliche Befunde! Ich hoffe, dass die Ärzte nicht noch was gefunden haben!!!!

Gebe Euch morgen meine Werte durch!

Habe mich noch immer nicht durchgerungen für die neoadjuvante Chemotherapie! Irgendwie sträubt sich mein Innerstes dagegen! Ich kann nicht sagen warum, aber ich komme eher damit klar, gleich Operieren, auch wenn die Brust nicht erhalten wird, als die ganze Chemo vor der OP! Es wird eine schwere Entscheidung! Am Freitag habe ich noch einen Termin bei einer Spezialistin!

Werde heute noch mit meinem Lebensgefährten darüber sprechen!

Bedanke mich für Eure Unterstützung und wünsche Euch alles Gute!

Ich brauche noch etwas Bedenkzeit und auch noch Zeit, dass ich diese Diagnose erst einmal verarbeite!
Komme damit noch nicht ganz klar!

Liebe Grüße aus Wien
Susanne
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  #6  
Alt 04.10.2006, 19:22
P.W. P.W. ist offline
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Registriert seit: 27.08.2006
Ort: Hamburg
Beiträge: 38
Standard AW: Neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo Susanne,

das ist echt ein Schock, so eine Diagnose. Ich wollte auch sofort operiert werden, als ich erfahren habe, dass da so ein Scheißding in mir drin ist.

Nach mehreren Gesprächen und ein wenig Bedenkzeizt habe ich mich für die neoadjuvante Chemo entschieden. Die Gründe bewegen sich von - fühlbaren Veränderungen (wenn nichts mehr da ist, was soll ich dann noch fühlen), - messbar, - Ausgangsituation ist ein intaktes Immunsystem (was nach der Chemo dann doch anders aussieht) und die Geschichte mit dem Operieren und flugs machen sich so ein paar Krebszellen auf den Weg, um sich evtl. anderswo zu verstecken. Ich habe auch einen invasiv duktalen Krebs, der außerdem HER2 neu Rezeptoren positiv ist, wodurch zum Schutz der gesunden Zellen im Zuge der GeparQuattro Studie ein Medikament mit dem Namen Herzeptin verabreicht werden kann.

Ich bin in deinem Alter, habe zwei große Töchter und einen kleinen Sohn, was mich im Nachhinein noch mehr für die Studienteilnahme eingenommen hat, leiste ich damit doch einen Beitrag, dass Frauen (oder Töchter), die nach mir erkranken, aufgrund der Ergebnisse noch besser behandelt werden können.

Ich drück dir die Daumen, dass sich alles zum Guten wendet. Und unabhängig davon, welchen Weg DU beschreitest, es wird für dich genau der richtige sein.

Ich schicke dir ganz viel Kraft und Zuversicht,

Petra
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  #7  
Alt 04.10.2006, 20:47
susaloh susaloh ist offline
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Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs

Hallo Susanne,
Ich habe mich zunächst aus objektiven Gründen spontan für die neoadjuvante Chemo entschieden. Besonders die Tatsache, dass man sieht wie und worauf der Tumor anspricht, hat mich überzeugt; dass bei mir nicht brusterhaltend operiert werden konnte, war von Anfang an klar. Letztendlich war es aber vor allem aus psychologischen Gründen die richtige Entscheidung, wie ich bald feststellen konnte. Vor Beginn der Chemo hatte ich das Gefühl, mit einer tickenden Zeitbombe rumzulaufen, schrecklich war das. Aber sobald ich die erste Chemo "intus" hatte, habe ich mir immer vorgestellt, wie sie dem Tumor zusetzt, und das war eine tolle Vorstellung! Der fantastischste - weil völlig unerwartete - Moment war drei Tage nach der ersten Chemo. Da war der Tumor ganz plötzlich und ganz deutlich schon ein ganzes Stück geschrumpft (wobei man dazu sagen muss, dass mein Tumor extrem groß war und die Brust komplett und solide ausfüllte). Ich konnte es kaum fassen und habe in der Nacht vor Freude kein Auge mehr zugetan!!! Mir ist es sehr eingeleuchtet, dass der Tumor während der Chemo ziemlich außer Gefecht gesetzt war und auf keinen Fall mehr Zellen ausschicken würde, daher war die Tatsache, dass er da noch in meiner Brust war, nicht mehr wirklich beängstigend für mich.

Nun könnte man ja argumentieren, dass es ja auch anders kommen kann, nämlich dass der Tumor nicht gut anspricht und vielleicht sogar während der Chemo noch wächst! Das kommt ja durchaus auch vor - dann wird die Chemo aber ganz schnell abgeändert oder abgebrochen. Psychologisch gesehen hätte das wohl andererseits den gegenteiligen Effekt, man wäre deprimiert nd bekäme noch mehr Angst. ABER: Wenn das bei mir so gewesen wäre, wäre ich nach der ersten Panik letztendlich doch froh gewesen, dass es durch die neo-adjuvante Chemo wenigstens bemerkt werden konnte, dass die Chemo nicht wirkt! Stell dir vor, du bekommst die Chemo nachher und sie wirkt nicht, aber man ahnt es nicht und alles ist umsonst! So muss man zwar mit der Tatsache leben, dass der Krebs sehr agressiv ist, aber kann ihm auch mit anderen Waffen entgegentreten.

Du merkst schon, ich bin ein großer Verfechter der neoadjuvanten Chemo. Ich bin aber auch sonst so, sehe Gefahren immer lieber ins Auge, weiß lieber so viel wie möglich, Wissen hilft bei mir gegen die Angst. Ich weiß aber auch, dass da jeder verschieden ist, bei manchen ist es für ihr Seelenheil richtiger, sich gar nicht so genau zu informieren, den Ärzten und vor allem ihrem Glück/Schicksal zu vertrauen - das ist auch ein Weg, das muss jeder für sich selber wissen.....

Liebe Grüße
Susanne
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