Tumormarker: Marker für die Brust in Ordnung und für die Eierstöcke deutlich erhöht !

[Sonnenhunger]

Liebe Kämpferinnen,

jeder hier hat sein Päckchen zu tragen ... und vielen hilft es sehr, Tipps und Erfahrungen der Leidensgenossinnen mitgeteilt zu bekommen.

So habe ich mal wieder ein Problem, das mich aus der Ruhe bringt.

Nach Brustkrebs-Therapie im Jahre 2007 und Axilla-Rezidiv Anfang 2008 gewann das Leben das Normalität. Tumormarker von Brust und Eierstöcke waren immer im Normbereich.
Doch jetzt spielen die Tumormarker für die Eierstöcke verrückt: sie sind auffällig erhöht. Ich habe weder eine Infektion noch Arzneimitteländerungen (bin triple negativ, daher keine Hormontherapie). Erblich gedingten Brustkrebs schließen die Ärzte aus, da weder meine Mutter noch Großmutter der mütterlichen Seite Krebs haben.

Hat jemand Erfahrungen mit solchen Erscheinungen ? Muss ich mir Sorgen machen, den Koffer bereit stellen, eine "Auszeit" organisieren (wüsste allerdings nicht wie, derzeit kann ich mir einen Ausfall gar nicht erlauben) ?

Ich finde, jetzt reicht´s !

Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße
Sonnenhunger

[sissy]

Hallo Sonnenhunger,

welcher Marker wird bei dir für die Eierstöcke gemessen?
Bei mir wird nur immer CA 15/3 und CEA gemessen.
Ich kann aber nachfühlen, wie es dir geht, wenn so eine Marker wieder mal hochgeht.
Ich weiß aber leider auch keine Antwort.
Viele von hier, meinen ja auch die Marker sagen eh nicht so viel aus.
Die können schon mal hochgehen.
Ich bin aber selber auch immer sehr verunsichert darüber.


Ich wünsche dir, dass es ein "Ausrutscher" war und das nächstemal alles wieder o.k. ist.

L. G.
Sissy

[Sonnenhunger]

Liebe Sissy,

herzlichen Dank für deine liebevolle Zusprache; das braucht die verzweifelte Frau, die wieder mal den Boden unter den Füßen verliert, ab und zu ...

Zu deinen Fragen:
es handelt sich um den Marker CA 15.3.
Ich hatte die Tumormarker alle vier bis füng Wochen regelmäßig bestimmen lassen - immer vom selben Labor. Somit sind Vergleichswerte da. Bisher waren die Marker noch nie erhöht, auch nicht während der Primärerkrankung 2007 und des Axillarezidivs Anfang 2008. So weit ich weiß, ist das normal. Die Marker sind nur dann von Bedeutung, wenn es um die Metastasenstreuung geht. Und genau das ist jetzt meine große Sorge. Mit dem Stempel "triple negativ" und "hoher Chemoresistenzgrad" brauche ich nicht viel Fantasie, um mir die Folgen auszumalen.

Inzwischen war ich eine PET/CT und Ganzkörper-MRT über mich ergehen lassen. Die Ergebnisse erfahre ich nächste Woche.
Außerdem weiß ich seit ein paar Tagen, dass in der Axilla wieder mindestens zwei verdickte Lymphknoten sind: ein neues Axillarezidiv im Anmarsch ??? Einen LK kann ich hervorragend tasten - wie eine Erbse.

Ich muss gestehen, dass ich mich seit der schockierenden Infos über die Tumormarkererhöhung entsetzlich elend fühle. Bin leichenblass, mir ist ständig schwindelig, habe immer einen Kopfschmerzdruck im Stirnbereich, kann mich schlecht konzentrieren .... bin einfach völlig daneben. Meine Gedanken kreisen nur noch um zahlreiche Ängste, die ins Rollen gebracht wurden: Angst vor Eierstockkrebs, Angst vor Hirnmetastasen, Angst vor Knochenmetastasen, Angst vor der totalen Überflutung mit Metastasen ... Angst vor einem ganz schnellen Ende, Angst vor lebensunwerter Lebensqualität. Wie könnte ich´s meiner Mama sagen, dass sie ihr eigenes Kind überlebt ? Wie könnte ich es meinem Partner sagen ?

Die Hoffnung stirbt zuletzt - aber dennoch ist das Wissen um die kalte Realität ständig präsent.

Liebe Grüße
Elfriede

[bergmädel]

Hallo Elfriede,

als ich noch in einer Mistelstudie war, wurde bei mir auch der Eierstockkrebsmarker regelmässig gemessen, und zwar der Tumormarker CA 125.

Der 15-3er hat meines Wissens keine Aussagekraft für Eierstockkrebs, sondern ist ein wichtiger Brustkrebsmarker.

Leider schreibst Du nicht, inwiefern sich der Wert erhöht hat. Sehr gut ist aber, dass Du PET und MRT hast machen lassen. Nach Deinen gefühlten Axilla-Knoten ist eine Abklärung sicher notwendig.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Panikgefühl VOR einer schlechten Nachricht am größten ist. Du hast den riesengroßen Vorteil, dass Du nächste Woche schon Klarheit über die Befunde bestmöglicher Untersuchungen erhältst, und das ist Gold wert, vergiß das nicht.

Versuch, ruhig zu bleiben, und Dir zu sagen, dass Du nach der Befundbesprechung immerhin Klarheit hast.
Natürlich wünsche ich Dir gute Ergebnisse. Und es wäre schön, wenn Du hinterher erzählst, wie es gelaufen ist. Ich finde es immer ein bißchen schwierig auszuhalten, wenn man Forumsfrauen die Daumen drückt und hinterher keine Nachrichten mehr erhält. Nur wenn Du möchtest, ok?

Daumen sind gedrückt für Dich.
Sandra

[Luna10]

Hey Sonnenhunger!

Auch ich drücke dir sämtliche Daumen für gute Ergebnisse nächste Woche!

Sei lieb gedrückt

Sag bitte Bescheid, wie´s aussieht, ja? Ich habe schon in deinem vorigen Thread über Eierstockkrebs mitgelesen und -geschrieben.

Halt die Ohren steif!

Liebe Grüße

Luna

[Sonnenhunger]

Liebe Luna, liebe Sandra,

herzlichen Dank für eure lieben Worte der guten Wünsche.

Leider hat es nichts genutzt.

Die Ergebnisse sind niederschmetternd:

Unzählige Metastasen in den Knochen - Bruchgefahr -, außerdem sind Lunge und Leber geradezu mit Metas überflutet. Im Gehirn gibt´s auch einen Tumor.

Im März haben die üblichen bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Sonografie, Knochenszinti nichts gezeigt, gar nichts. Und nun sind die Metastasen regelrecht explodiert - riesige Anzahl, zum Teil Größen bis 7 cm. Enorm vergrößerte Lymphknoten in der Brust - bis 3 cm - sind auch entlarvt worden.

Die Ärzte sind lieb und nett, aber hinter allen Maßnahmen, die sie mir vorschlagen, knistert die Melodie vom Tode. Bisher habe ich keinen Onkologen finden können, der mich ermuntert, die Sache systematisch und klug "abzuarbeiten"; das Problem ist ja auch, die Reduktion der Tumorlast muss schnell un überall zeitgleich geschehen. Ich bin kein Mensch der aufgibt, so lange es noch ein Fünkchen Hoffnung auf lebenswertes Leben gibt. Aber der behandelnde Arzt hat das Ruder in der Hand .... wo ist er ?

Ich fühle mich wie ein einem Albtraum - als würde ich zwei Leben führen. So, als müsste ich jetzt den Albtraum bis zum bitteren Ende überstehen und könnte dann erwachen und in mein ganz normales Leben wieder `rüberspringen. Ich stehe morgens "ganz normal" auf und gehe "ganz normal" zur Arbeit, als wäre nichts geschehen ... als könnte ich durch Ignoranz der Situation den Krebs Wegzaubern ... Aber was sollte ich denn auch anderes tun ???? Ach, ich bin verzweifelt. Am liebsten würde ich schreien, aber mir versagt die Stimme. Am liebsten würde ich toben, aber ich bin kraftlos. Am liebsten würde ich riesengroße Tränenbäche weinen, aber ich erstarre.

Meine Gynäkologin meint, ich solle jetzt alles, was ich mir im Leben noch vorgenommen haben, verwirklichen. Aber davon geht jetzt gar nichts - die Voraussetzungen sind nicht vorhanden.

Ich wünsche euch allen, dass euch solch ein furchtbarer Schock erspart bleibt !

Liebe Grüße
Elfriede

[Karin B.]

liebe Elfriede,
ich weiß genau, wie dir im Moment zumute ist. Auch bei mir sind die Metas innerhalb kürzester Zeit 3-4 Monate in Lendenwirbel (3+4 Wirbel auch Bruchgefahr) Leber und Lunge aufgetaucht. Auch bei mir war im Okt. und Dez. 07 bei den Untersuchungen, MRT und Knochenzynti alles ok. ja selbst jetzt sieht man auf dem Knochensiti nicht die Metas
Bei mir wurde eine Lungenpunktion gemacht, da erst Verdacht auf ein Lungencarzinom war. Gott sei Dank hat sich das nicht bestätigt und es war nur eine Meta. Ich hatte nun vorm Krebs genau 5 jahre Ruhe, habe mich schon in Sicherheit gewähnt.
Durch die Lungenpunktion konnte ein hist. Befund erstellt werden. Was früher beim BK niedrig war, nämlich die Hormrezeptoren sind nun auf 12!
Ich bin gerade mitten in der Bestrahlung für die Lendenwirbel, Bondronat habe ich schon 2x erhalten und ich bekomme nun auch Herceptin und ab dem 28.8. kommt dann als Chemo noch Navelbine hinzu.
Irgendwie gehe ich mit der Situation auch recht abgebrüht um, jedenfalls für Ausenstehende, in meinem Innern kann ich es auch irgendwie nicht fassen.
Nachdem vor 5 jahren bei mir einiges, wenn nicht sogar das meiste total schief gelaufen ist, bin ich nun zu meinem Ärzteteam, habe diese gefragt, ob sie voll hinter mir stehen und den Weg gemeinsam mit mir gehen, ansonsten würde ich mir, bevor die Therapie beginnt ein anderes Team suchen. Elfriede es wirkt! meine Ärzte, egal ob Gyn. oder Hausarzt, ja selbst Strahlen und Brustzentrum stehen im tel. Kontakt und besprechen untereinander, wie vorgegangen wird.
Ich hoffe, meine Metas in die Knie zu zwingen und ich hoffe das auch für dich.
Ich drück dir ganz ganz fest die Daumen liebe Elfriede, dass dein Ärzteteam genauso hinter dir steht.
alles alles Liebe für dich
Karin

[suze2]

liebe elffriede,

bin sehr erschrocken mit dir.
das ist ja wirklich eine böse überraschung.

ich find -glaub ich- jetzt keine richtigen worte des trostes, möchte dir nur ein kraftpaket und einen ganz lieben gruß schicken.

mögen die ärzte eine gute therapie für dich finden!!!

alles alles liebe
suzie

[bergmädel]

Liebe Elfriede,

bin geschockt und traurig nach Deinen Ergebnissen.

Was ist jetzt mit der Auszeit, von der Du gesprochen hast? Kannst und möchtest Du Dich krankschreiben lassen? Nein, natürlich kannst Du, würdest Du auch wollen, gerade?

Du schreibst, Du hast noch keinen Arzt oder Onkologen gefunden, der Dir eine strukturierte Therapie vorschlägt. Hast Du ein Brustzentrum in der Nähe, wo Du direkt Radiologen, Onkologe und Chirurgen auf einem Haufen hast, die sich über einander ergänzende Methoden, die Dir helfen können, austauschen könnten?

Wenn Du Hilfe möchtest beim recherchieren in irgendeine Richtung, sag' bescheid.

Und danke für Deine guten Wünsche an mich und andere, die Dir immer noch am Herzen liegen.

Liebe Grüße, Sandra

[sissy]

Liebe Elfriede,

ich bin auch geschockt und weiß jetzt nicht was ich dir schreiben soll.
Aber ein großes Kraftpaket schicke ich dir und
drücke dir ganz fest die Daumen, dass für dich eine richtige Therapie gefunden wird.


Recht liebe Grüße

Sissy

[Rena 47]

Liebe Elfriede,
lass dich drücken!! Mir ging es vor 6 Wochen ganz genauso. Im April CT o.B., aber Tumormarken stiegen, Ende Juni Skelettzinti o.B., aber TM steigen weiter. Am 08.07. dann ein PET/CT - und der ganze Oberkörper voller Metastasen. Ich hatte ja damit gerechnet, dass wieder irgendwo eine Metastase sitzt, der man mit Bestrahlung oder was weiss ich zu Leibe rücken kann. Aber dann das Ergebnis!!
Vom Schlüsselbei bis zur Gebärmutter an jedem Organ sitzen Lymphknotenmetas, ebenso in der Lunge und in der Leber.
Das Leben hat sich von einem Tag zum anderen verändert und geht doch weiter wie bisher.
Meine Frauenärztin und Freundin hat mir auch gesagt, "tu jetzt noch alles was Du schon immer machen wolltest" aber das ist leichter gesagt als getan.
Ich mach jetzt noch mal eine Chemo (Carboplatin in Kombi mit Herceptin) und hoffe, das es mir das Leben noch ein wenig verträglich verlängert. Viel ist nicht mehr möglich, da ich auch schon etliche Chemos in den letzten 4 Jahren hatte.
Ich bin völlig verzeifelt. Kämpfen will ich schon noch, aber nur noch mit Mittel die mir die Lebensqualität nicht vermiesen. Lieber 6 Monate weniger in guter Qualität als 6 Monate länger in schlechter Qualität leben. Gott sei Dank teilt mein Mann diese Ansicht ebenso wie mein behandelnder Onkologe.

Liebe Elfriede, Du siehst, Du bist nicht allein auch wenn das kein Trost ist.
Das Ende kann keiner voraussagen, vielleicht haben wir ja noch eine nette Zeit. Mein BK war vor 10 Jahren, dann hatte ich über 5 Jahre Ruhe bis die ersten Metas auftraten. Seitdem kämpfe ich mit allen Mitteln und bisher ja auch recht erfolgreich. Aber nun muss ich sehen wie ich damit fertig werde.

Nun habe ich mich mal so richtig ausgeheult, ist sonst gar nicht meine Art.
Also, weiterhin Kopf hoch, wir schaffen es noch eine Weile.
Ganz ganz liebe Grüße von
Renate

[Luna10]

Liebe Elfriede!

Ich war ein paar Tage nicht da und was muss ich da heute lesen?

Ich möchte jetzt nichts sagen, ich möchte dich nur virtuell in den Arm nehmen und halten.

...

Liebe Karin, liebe Rena,

es tut mir sehr leid und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Natürlich wünsche ich Euch alles Gute und eine gehörige Portion Mut. Aber das kann nicht wirklich trösten. Darum nehme ich auch Euch in die Arme und halte Euch.

Ich schließe Euch alle drei in meine Gebete ein. Ich werde jeden Tag an Euch denken und Euch Kraft und gute Gedanken schicken.

Mehr kann ich leider nicht tun.

Liebe Grüße

Luna

[suze2]

sonnenhunger, liebe elfriede,

wie gehts dir! hast du den kampfanzug an?
bitte lass doch hören, was es für einen therapieplan gibt!

drücke dir sehr die daumen, dass sich eine erträgliche und wirksame therapie finden lässt!

ach, du hast deine verzweiflung so deutlich beschrieben, dass ich dich einfach nur an der hand nehmen möchte.

alles liebe und von herzen die besten wünsche

suzie