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  #16  
Alt 09.04.2010, 22:58
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard AW: Alles Sch......

Liebe Petra, du hast Recht, das Schreiben des Gedichts hat mir sehr gut getan, aber am Tagebuch zu schreiben bringe ich einfach nicht mehr. Meine Hand streikt und obwohl mein Kopf voll ist und alles raus will, kann ich einfach nicht mehr schreiben. Und ich schreibe sooo gern. Ich muss wohl erst wieder zur Ruhe kommen und mal wieder richtig schlafen, denn da habe ich ein riesen Manko.
In einem muss ich dir aber vollkommen Recht geben: Ein Lächeln des Kranken entschädigt für alles

LG.............Ute

Liebe Dagmar, hab ganz lieben Dank für deinen Link, ich werde auf jeden Fall reinschauen. Die Angst wird mich wohl immer begleiten, weil ja jedes Sterben anders ist, aber vielleicht kann ich mich dadurch ja ein wenig vorbereiten.
Ich habe für den Notfall die Nr. des Paleativdienstes und dafür bin ich dankbar.
Ich hoffe mein Mann darf auch so friedvoll einschlafen.

L. G. ..............Ute


PS. Dem möchte ich mich noch anschließen!!!!!!!!!!!

Geändert von Bärin61 (09.04.2010 um 23:00 Uhr)
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  #17  
Alt 14.04.2010, 00:01
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard So fühle ich mich

Befreit!

Tod oh Tod, du grausiger Gesell,
nimm deine Sense und spute dich schnell.


Die Geißel der Krankheit hat uns getroffen,
wir brauchten nun niemals um Leben zu hoffen.


Ich will ja nicht jammern und auch gar nicht klagen,
aber ein Leben ohne dich, kann ich nicht ertragen.



Im Fieber der Nacht, da bin ich ertrunken,
mein Lebensschiff ist ohne dich gesunken.


Der Tod nahm dich mit, ich war nicht bereit,
doch du, du bist nun endlich befreit.

Copyright by Bärin61

Geändert von Bärin61 (14.06.2010 um 14:06 Uhr)
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  #18  
Alt 14.04.2010, 07:13
Auntie Little Auntie Little ist offline
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Standard AW: So fühle ich mich

Liebe Bärin,

lass Dich einfach mal virtuell

Drück Dich
Birgit
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  #19  
Alt 14.04.2010, 09:47
Binie Binie ist offline
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Standard AW: So fühle ich mich

Liebe Bärin

.........
__________________
Herzlichst

Sabine
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  #20  
Alt 14.04.2010, 22:15
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard AW: So fühle ich mich

Ich danke Euch!!!!!!
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  #21  
Alt 16.04.2010, 19:17
Benutzerbild von hohesonne
hohesonne hohesonne ist offline
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Standard AW: So fühle ich mich

Liebe Bärin,

grade erst habe ich dein Gedicht gesehen.
Ja, es geht schon unter die Haut...
Ich weiß gar nicht was ich dir schreiben kann um dir Gutes zu tun....

hohesonne
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  #22  
Alt 01.05.2010, 09:51
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard Kommt jetzt das Ende?

Ich habe wieder Mal sehr lange überlegt ob ich noch einen Beitrag schreibe, denn helfen kann mir doch niemand hier und nun tue ich es doch! Es fällt mir aber so unendlich schwer die Situation zu akzeptieren und komme einfach nicht damit klar nichts tun zu können, einfach nur zusehen zu können wie es immer schlechter wird.
Am Mittwoch, vor fast zwei Wochen, ist mein Mann gestürtzt und hat sich ausgerechnet am rechten Arm verletzt, Gott lob hat er sich ihn nicht gebrochen. Ich versuchte vor dem Sturz schon meinem Mann klar zu machen, dass er nicht mehr alleine gehen soll, er ist so wackelig auf den Beinen und kann die Füsse oft nicht so bewegen wie er es braucht. Die Lähmung der gesammten rechten Seite nimmt rasant zu. Am Sonntag drauf ist er dann auch promp wieder gefallen, diesmal voll auf den Wäscheständer, der das natürlich nicht aushielt und umgekippt ist, mit dem Po war mein Mann im Korb mit der Bügelwäsche. Wenn die Dinge nicht vor dem Fensten gestanden hätten, hätte er sich warscheinlich den Kopf an der Fensterbank aufgeschlagen. Nach diesem Erlebnis sagte ich ihm, dass ich das Gitter von seinem Bett hoch mache wenn er nicht ruft. Ich habe schon vor einer Weile ein echt gutes Notrufsystem gekauft, wie ein Babyfon aber mit einem Alarmknopf, den benutzt er jetzt auch. Mit dem Laufen ist es aber so schlecht geworden, dass ich den Rollstuhl zum Einsatz bringen musste, ich schaffe es einfach nicht mehr meinen Mann vom Wohn- ins Esszimmer zu bringen. Jeder eingene Schritt den er macht wird für mich zum Kraftakt, dabei wiegt den Kerl gerade mal noch 60? kg, da sollte man doch annehmen, dass es ein Klacks ist ihm zu helfen? Aber er ist so steif in der rechten Seiten- und er hat auch Angst, dass ich ihn fallen lasse- dass ich für einen Transport von A nach B nur noch den Rollstuhl nehmen kann. Nun saß er gestern morgen in seinem Rollstuhl am Tisch, hat eine geraucht, gefrühstückt und ich fragte dann ob er nicht mal zum Klo müßte, was er aber verneint hat. Nach dem morgendlichem Ritual wollte ich ihn dann ins Bad bringen, waschen und anziehen, und da habe ich dann die Pfütze auf dem Boden gesehen, er hatte unter sich gemacht, ohne es zu merken. Nun muss er auch noch wieder Windelhosen tragen, womit hat er das nur verdient? Und ich kann nur reagieren, kann gegen diesen ganzen Scheiß nicht das geringste tun!
Als wir von dem Tumor erfahren haben wollte ich mit ihm gegen einen Baum fahren, tat es aber nicht, weil ja einer hätte überleben können- aber jetzt frage ich mich: Warum habe ich es nicht versucht? Vielleicht wäre ihm dieses jetzt erspart geblieben? Ich habe einfach nur noch Angst zu versagen, ihm nicht so helfen zu können wie er es braucht, Fehler zu machen die ihm nicht gut tun, sein Leid noch schlimmer machen!
Ich bin total deprimiert und muss trotzdem immer ein Lächeln im Gesicht haben damit mein Schatz nicht merkt wie es mir wirklich geht. Sein Gehirn ist aber nicht mehr in der Lage alles zu verstehen und umzusetzten, für ihn scheint alles so richtig zu sein. Scheiße, Scheiße, Scheiße......
Ich wünsche euch allen viel Kraft, so wie mir auch.
L G....................Bärin
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  #23  
Alt 01.05.2010, 11:30
Team Team ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

Liebe Bärin,

es ist schlimm zu lesen wie es Deinem Mann geht. Aber genauso schlimm zu lesen wie es Dir geht. Ich kann Deine Angst davor etwas falsch zu machen gut verstehen. Aber ich denke, dass Dein Mann das ganz anders sieht. Er sieht vorallem alles was Du für ihn machst. Ob etwas besser oder anders als andere ist dabei nur nebensächlich. Du strengst Dich an und das merkt er. Das ist ein großer Liebesbeweis und für Deinen Mann die größte Hilfe. Wie geht es ihm psychisch. Mein Vater hat immer gesagt ihm geht es gut und ist mit diesem optimismus uns voraus gewesen. Auch in den Phasen am Anfang seiner Krankheit als er nicht alleine gehen und aufs Klo konnte waren wir für ihn da. Es war für ihn nicht einfach und ungewohnt, dass seine Kinder ihn putzen und waschen müssen - aber ich glaube er hat gemerkt, dass wir alles für ihn machen und daraus hat er Kraft geschöpft. Allerdings war auch ich über die ganze Zeit sehr angespannt, voller Angst und Sorgen. Es gibt leider für keinen von uns angehörigen ein Patentrezept, aber ich bin davon überzeugt, dass jeder alles so macht wie es geht und das ist sicherlich das beste. Scheiße (wie Du es beschreibst) ist harmlos ausgedrückt die Krankheit macht nicht nur den Patienten krank sonder auch die angehörigen wie Dich. Hast Du niemanden mehr der Dir hilft, der Dich bei der Pflege unterstützt?
So wie man Deine Gedanken lesen kann, bist Du kurz davor selbst am Boden zu liegen...
Ich kann Dir nur mit Worten helfen und so vielleicht etwas Beistand geben. Aber ich bin mir sicher, dass Du die ganze Scheiße für Deinen Mann und für Dich sehr gut meisterst. Nichts muss perfekt sein und wenn etwas nicht so funktioniert wie Du es willst, denke daran, dass an allem niemand und vor allem nicht Du schuld bist. Einzig und allein die Krankheit dieser scheiß Tumor der aus welchem Loch auch immer kommt. Du gibst Dein bestes und sicher noch ein Stück mehr. Ich und viele die auch nicht immer schreiben, sondern diese Zeilen von Dir nur lesen denken an Dich und wissen wie es Dir geht. Welche Angst Du hast. Deinen Mann zu verlieren, dass Deine Sorgen Dich auffressen, was noch vor Euch liegt und was kommen wird. Jeder schickt Dir ein Stück Kraft und ich hoffe, dass die bei Dir an kommt. Für Dich und für Deinen Mann.
LG, Stefan
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  #24  
Alt 01.05.2010, 15:06
Benutzerbild von Rosalisa
Rosalisa Rosalisa ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

liebe bärin
was du da geschrieben hast, das klingt genauso wie unsere geschichte. die halbseitige lähmung die immer schlimmer wurde, die vielen kleinen unfälle, der rollstuhl. die hilflosigkeit. für mich kam dann der punkt den pflegedienst helfen zu lassen. so konnte ich morgens auch meinen kindern gerecht werden und wusste mein mann wird prima und liebevoll versorgt. der pflegedienst kam bei uns nur morgens, das reichte, den rest tagsüber habe ich gemacht. so hatte ich hilfe, habe ihn auch selbst versorgt.
du brauchst auch selbst viel kraft und kleine inseln der erholung! bitte versuche abzugeben und dir helfen zu lassen.
es hat auch meinem mann sehr gefallen, in andere gesichter zu sehen und mit ihnen zu sprechen. das war abwechslung, die ihm und auch mir gut tat. nicht immer nur er und ich.
viele dicke kraftpakete für dich!!!

Geändert von Rosalisa (03.05.2010 um 21:12 Uhr)
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  #25  
Alt 01.05.2010, 16:49
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

Lieber Stefan, vielen Dank für deine lieben Zeilen, es hat so gut getan soviel Verständnis zu lesen.
Meinem Mann geht es nach eigener Aussage immer gut, auch mir gegenüber. Das macht es natürlich schwer zu reagieren, aber sein Gehirn läßt eine andere Aussage auch gar nicht zu.
Ich weiß auch, dass ich nicht anders handeln kann als ich es schon tue, aber helfen tut dieses Wissen auch nicht. Es ist einfach nur schlimm.
Ich hoffe eure guten Gedanken erreichen mich bald.
L G........................Ute
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  #26  
Alt 01.05.2010, 17:54
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

Liebe Bärin,

ich kann mich so gut in Eure Lage hineinversetzen und kenne auch die Ängste und Sorgen. Meine Tochter ist den gleichen Weg gegangen wie Dein Mann und diese Ängste hatte ich auch 3 Jahre lang. Ich habe funktioniert wie ein Roboter, habe immer aus dem Bauch raus gehandelt und so, wie ich selber auch behandelt werden möchte in diesem Zustand. Kann man dann irgendwas falsch machen? Ich glaube nicht, es ist alles richtig, denn man handelt aus Liebe und wünscht doch seinem Partner oder seinem Kind nur das Beste!
Diese Lähmungen hatte meine Tochter auch, es war der gleiche Weg, Lähmungen, dann Rollstuhl und eine kurze Bettlägerigkeit. Aber auch mich hat diese Krankheit so verändert, ich habe erst dadurch begriffen, was wirklich wichtig ist im Leben! Ganz andere Prioritäten habe ich gesetzt, und für meine Tochter war ich immer da, zu jeder Tages- und Nachtzeit, während der vielen Krankenhausaufenthalte. Sie konnte sich voll und ganz auf mich verlassen, so wie Dein Mann es auch kann. Glaube mir, diese Geborgenheit ist so wichtig für einen Kranken. Aber Du solltest auch auf Dich achten, und die Hilfe eines Pflegedienstes wenigstens bei der Grundpflege am Morgen ist bestimmt für Dich eine sehr große Hilfe. Es ist ja nicht nur die Pflege, es sind soviele Kleinigkeiten und Tipps, die Erleichterung bringen können. Und darauf weist ein Pflegedienst bestimmt hin, er berät in Sachen Hilfsmittel. Ich bin zwar vom Fach, bin Krankenschwester, aber die letzten 4 Wochen haben wir auch den Pflegedienst in Anspruch genommen. Meine Tochter wohnte nicht bei uns, sie war verheiratet, wohnte 6km entfernt.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf diesem schweren Weg.

Alles Liebe
Hedwig mit Karin ganz fest im Herzen
__________________

Jeder Tag ist ein Stück Abschied
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  #27  
Alt 01.05.2010, 19:42
Benutzerbild von tarbitha
tarbitha tarbitha ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

Liebe Bärin mir fehlt gerade die Energie die richtigen worte zu finden , ich kenne deine Gefühle , es war mit meiner Mutter letztes Jahr ganz ähnlich... Ich möchte dir trotzdem gern ganz viel Energie rüberschicken und dich bezügl Pflegedienst ermutigen - bei uns war er die letzten 4 Monate 3 mal am Tag und hat sehr geholfen. Wir haben ihren Wunsch erfüllt, sie durfte zu Hause bleiben bis zum ende.
Viel viel Kraft für die kommende Zeit!!!
Lg
__________________
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Mama.... 21.2.1947 - 15.08.2009

Du hast es geschafft ! Endlich gehts Dir wieder gut !

ICH LIEBE DICH !!


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  #28  
Alt 01.05.2010, 23:23
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

Hallo ihr Lieben, vielen Dank für die Sorgen die ihr euch um mich macht, aber die Pflege an sich ist mein kleinstes Problem. Ich habe als Hilfskraft gelernt auch Menschen mit Behinderung zu versorgen, damit komme ich sehr gut klar. Mein Mann hat auch vor einiger Zeit ganz klar geäußert keine fremden Menschen an sich ran zu lassen und diesen Wunsch werde ich respektieren. Wie gesagt, damit habe ich kein Problem, ich kann ihn auch im Bett versorgen. Was fragen zu diesem Thema angeht habe ich kompetente Leute an meiner Seite. Trotzdem werde ich mir aber Hilfe holen müssen wenn ich aus gesundheitlichen Gründen selber dazu nicht in der Lage sein sollte.
Ich habe ein riesengroßes Problem mit der körperlichen Entwicklung meines Mannes, weiß nicht wie ich damit umgehen soll und ob ich dabei keinen Fehler mache bis ich mir richtig sicher bin. Heute zum Beispiel wollte er etwas von mir haben und ich konnte ihn einfach nicht verstehen weil er sich nur noch sehr schlecht ausdrücken kann. Wie oft sind wir einfach über seine Wünsche hinweg gegangen, weil ich einfach nicht dahinter kam was er von mir wollte. Das belastet mich, aber ich weiß nicht was ich tun soll. Heute war er auch so ungestüm, dass er oft in den Rollstuhl gefallen ist und das bereitet ihm noch mehr Schmerzen. Das sind die Situationen mit denen ich nicht klar komme und die mich richtig fertig machen. Ihr habt aber alle recht wenn ihr sagt ich muss auch an mich denken. Wenn ich mal einkaufen muss, dann kommt eine ganz liebe Frau von der Hospitzbewegung mit der mein Mann sehr gut klar kommt. Ich bin jetzt allerdings auch gezwungen worden das Haus zu verlassen um einfach mal einen Kaffee trinken zu gehen. Daran muss ich mich allerdings erst gewöhnen.
Dank eurer lieben Antworten habe ich mich ein wenig beruhigt und werde die nächsten Tage wohl etwas gelassener durch stehen. Bis das nächste passiert.
Habt Dank und ich euch. L G .............Ute
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  #29  
Alt 02.05.2010, 12:13
Mara M Mara M ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

Liebe Bärin,
ich möchte dir erzählen wie ich mich damals gefühlt habe.

Als mein LG(lebensgefährte)immer schlechter laufen konnte und auch seinen Sessel nicht immer traff,dann stürzte und dabei mehr als einmal auf die Hunde fiel,baute sich ein unheimlicher Druck auf.Es kam zu der Hilflosigkeit,das Gefühl man bräuchte 6 Augen und 8 Arme um alles bewältigen zu können.
Er wollte alles alleine meistern und hat nicht auf seinen Körper gehört,bis ich einmal,nur ein einziges mal komplett die Beherrschung verloren habe.
Ich war so wütend das ich fast geplatzt bin und habe ihn angeschrien wie noch niemals vorher.Das alles war an einem Mittwoch und begann früh am morgen.

Wie immer stand er allein auf und fiel natürlich fast augenblicklich hin,sein rechter Fuss sah so übel aus,überall aufgeschrammt und Blutergüsse.Ich versuchte ihm aufzuhelfen und bekam eine recht wüste Beschimpfung zu hören,habe aber trotzdem weitergeholfen und ihn zu seinem Sessel gebracht.Dann ging ich in die Küche um Kaffee und sein Frühstück zu holen,war noch nicht ganz raus da knallte es schon wieder und mein alter Hund bellte ihn richtig fuchtig an,er ist mal wieder allein aufgestanden,nur um sich zu beweisen es geht und dann auf den armen Hund gefallen.
Ich also wieder rein und er sagt er will ins Bad,sofort und sich rasieren.Da er nicht mehr stehen konnte setzte er sich aufs WC,ich kniete vor ihm mit einer Schüssel warmen Wasser in der einen Hand,mit der anderen habe ich versucht ihn abzustützen.Vorher machte ich den Vorschlag sich doch ausnahmweise mal trocken zu rasieren,dazu kam kein Kommentar,aber der Blick hat mich fast erdolcht.
Als ich dann gesehen habe wie er sich rasiert hat habe ich fast einen Anfall bekommen,ich hatte echt Angst um seine Augen und Nase weil mit der rechten Hand ging sogut wie gar nichts mehr.
Rasur wurde dann beendet,nachdem ich klitschnass war er auch und im Bad konnte man schwimmen.
Wieder raus in seinen Sessel TV angemacht,ihn beschworen nun doch bitte sitzen zu bleiben bis ich das Bad fertig habe.
Was soll ich sagen,keine 10 minuten später höre ich die Tiere bellen,von draussen nur ich hatte sie ja nicht rausgelassen.Ich raus und sehe Ihn mitten im Garten liegen und die Tiere bei Ihm und versuchten alle Ihm beim aufstehen zu helfen,das klappte nun gar nicht und da wir viel Splitt im Garten liegen hatten war nun neben seinem Fuss auch sein Arm,Gesicht ganz schlimm und sein Bein völlig verkratzt und Blut überall.

Da bin ich ausgerastet.Ich habe Ihn angeschrien was er doch für ein Idiot ist.Sein Auto wird gehegt und gepflegt,wenn mal zu wenig Luft im Reifen ist dann wird langsam aber sofort die nächste Tankstelle angefahren und der Schaden behoben.Aber seinem Körper gibt er überhaupt keine chance.
Ich sagte so sinngemäss....
Du siehst doch das dein Körper grad nicht kann,warum musst du noch mehr kaputt machen was du nicht einfach in Ersatzteilhandel neu kaufen kannst.Ausserdem machst du mich kaputt mit deinem Egoismus.Du bist krank,ja,aber nicht blöd also ändere was oder mach dein Ding alleine ich habe die Nase voll und zwar gestrichen.
(Natürlich hätte ich ihn nie alleine gelassen aber ich glaube in dem Moment meinte ich es wirklich so.)

Na das brachte bei uns die Wende und er hörte auf sich so zu benehmen und nahm auch Hilfe an,zumal er da wohl erstmals begriffen hat wie fürchterlich auch für mich diese Situation ist.

Damit will ich nicht sagen du sollst mal ausrasten sondern einfach nur das auch wir alle in dieser Situation waren,einfach nur schlimm.Niemand kann dir wirklich helfen,aber zuhören und verstehen.

Ich schicke dir ganz viel Mut und Kraft für die Zeit in der du beides benötigst.

Liebe Grüsse
Mara
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  #30  
Alt 02.05.2010, 17:13
Bärin61 Bärin61 ist offline
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Standard AW: Kommt jetzt das Ende?

Liebe Mara, da hast du ja echt üble Erfahrungen gemacht. Bei mir war es bei Gott nicht so schlimm, aber auch ich habe meinen Mann vor die Wahl gestellt, entweder festschnallen und Bettgitter hoch oder rufen. Er hat sich für das Letztere entschieden. Heute zum Beispiel kann er nichts umsetzen von dem was ich sage und ich weiß nicht ob es nur heute so ist oder jetzt immer so bleibt? Hilfe hat mein Mann auch fast sofort angenommen, da gab es kaum Probleme, zum Glück.
Ich danke dir für deinen Bericht, zeigt er mir doch mal wieder wie unterschiedlich diese Krankheit verläuft. Ich hatte immer sehr viel Angst vor einer Wesensveränderung, bin davon aber verschont geblieben.
Lebt dein LG noch, wenn ja wie geht es ihm denn heute?
Auch ich wünsche dir viel Kraft deinen Weg zu gehen.
L G......................Bärin
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