Darmkrebs, Lymphdrüsenkrebs und jetzt Lungenkrebs

[hopsebiene]

Hallo,

Ich bin neu hier und es geht auch nicht um mich, sondern um meine Oma (66 Jahre alt).

Sie kämpft seit 1996 mit Krebs, erst mit Darmkrebs, dann war es Lymphdrüsenkrebs und jetzt die Lunge.
Darmkrebs konnte geheilt werden. Der Lymphdrüsenkrebs wurde operiert, nur leider nicht vollständig entfernt, so dass er nach kurzer Zeit wieder zu wachsen anfing. Die Ärzte in der Charité Berlin sagten ihr jedoch, ist nichts Böses was da wächst, es sei alles glatt umrandet, kein Grund zur Sorge, und andere Patienten möchten auch gern mal einen Termin.
Dieser Tumor wuchs und wuchs also, ohne dass es die Ärzte kümmerte, man konnte ihn schon fühlen von außen (in der rechten Leiste)...
Nach einem Gespräch mit einem anderen Arzt wurde sie binnen einer Woche operiert, da waren allerdings schon die Blutgefäße in der Leiste schön in den Tumor eingewachsen und so verteilte der Krebs sich mittels Metastasen in der Lunge...Chemos, Bestrahlungen und nun hat sie 4cm Metastasen im Bauch (zusätzlich zu denen in der Lunge, die trotz Chemo nicht weg gehen, kleiner werden oder wenigsten zu wachsen aufhören...)
Sie hat schon zig Chemotherapien hinter sich, Bestrahlungen und ist wirklich schwach...
letzte Woche hat man angefangen den Lungenkrebs zu bestrahlen, haben sie aber einen Tag später abgebrochen, weil sie nochmal untersuchen wollten (Lungenfunktionstest), heute morgen haben sie zu ihr gesagt, dass sie noch 10 mal bestrahlen wollen (also 10 Tage), dass es aber eigentlich schon zu spät ist. Danach wollen sie nochmal ein CT machen und "falls sie dann noch lebt" (Zitat vom Arzt) ne Chemo machen...

Ich hab solche Angst...
Die haben uns vor vier Jahren im Oktober mal gesagt, wir sollten lieber damit rechnen, dass es das letzte Weihnachtsfest ist, bis jetzt hat sie durchgehalten, aber sie hat glaub ich einfach keine Kraft mehr zum Kämpfen...

Was kann man denn noch machen????

Tut mir leid, wenn das irgendwie alles unverständlich geschrieben ist, aber ich so durcheinander...
Ich nehm jetzt erstmal ein paar Tage Urlaub und sehe mir die ganzen Befunde mal an...
Dann kann ich vielleicht spezielleres sagen...

LG Kati

[Annika0211]

Liebe Kati.
Es tut mir unendlich leid, dass deine Omi und eure Familie dieses Schicksal getroffen hat. Lass dich drücken

Auf der einen Seite lese ich von einer verzweifelten Enkelin, die eine riesen Wut im Bauch hat, weil dieses Urteil gefällt wurde und sie "ohnmächtig" dabeisteht und nicht helfen kann.
Auf der anderen Seite frage ich mich grade: Wie sind DIE den drauf???
So, wie es sich anhört, haben die Damen und Herren in Weiß deine Omi aufgegeben...

Natürlich kannst du Zweitmeinungen mithilfe der Befunde deiner Oma anfordern - davon habe ich hier reichlich gelesen - aber das Wichtigste ist: Sei einfach für die Omi da und gib Ihr Hoffnung, auch wenn du schwer zweifelst und sie selbst weder ein noch aus weiß.

Sie hat schon so viel durchmachen müssen und vielleicht weiß sie auch, wie es um sie steht, will vielleicht niemanden beunruhigen etc.
Sei immer für sie da, lass sie nicht alleine und hab mit ihr zusammen die Kraft und den Mut, nach Vorne zu schauen und euch (vielleicht sogar gegenseitig) zu unterstützen.

Ich wünsche dir ganz viel von der Kraft, die man für diese verdammte Situation braucht, wenn man einen geliebten Menschen zu verlieren droht.
Man ist sicher ohnmächtig, wenn man "nur" schon das Urteil der Krankheit hören muss.
Sicher bekommst du hilfreichere Tipps von andern Usern, ich wünsch es dir.
Gib die Hoffnung nicht auf und versuche, für und vor allem mit deiner Omi zu kämpfen! Gib ihr die Stärke, die sie jetzt vielleicht nicht mehr aufbringen kann. Du hast sie tief in dir drin...