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  #1  
Alt 11.03.2008, 11:28
Franny08 Franny08 ist offline
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Registriert seit: 10.03.2008
Beiträge: 6
Standard Frage zum Allgemeinzustand

Guten Morgen,

ich bin neu hier und hab einfach mal einen neuen Thread eröffnet. Hoffe, das ist so o.k.

Bei meinem Vater (65) wurde im Juli 07 ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom (9x5cm) festgestellt. Chemo dann von August bis November, danach Pause. Ende Januar sollte mit einer neuen Chemo-Variante angefangen werden, leider ist mein Papa aber so schwach geworden, das er seit Januar - mit einer kurzen Unterbrechung - im Krankenhaus liegt (Bluttransfusionen, Antibiotika).
Seine Stimme ist komplett weg (habe gelesen Stimmbandlähmung wäre nicht ungewöhnlich in seinem Zustand), er kann nichts essen und sogar das Trinken fällt ihm schwer, immer mal hat er Fieber. Letzte Woche wurde jetzt per Laser eine vom Tumor verstopfte Bronchie wieder freigelegt, damit seine Lungenentzündung abheilen kann. Bis jetzt keine Metastasen. Er kann kaum aufstehen, ist schon mehrmals hingefallen und voller blauer Flecken und die erste Platzwunde hat er sich vor zwei Tagen geholt. Gestern hätte er eigentlich einen Augenarzttermin gehabt, aber die Ärzte haben gesagt das könnte er nachholen "wenn der dann daheim ist". Wir sind aus allen Wolken gefallen!

Jetzt meine Frage: Kann jemand wirklich in diesem schwachen Zustand entlassen werden? Gibt es dann künstliche Ernährung für zuhause? Oder könnte es sein, daß sie davon ausgehen, daß es sowieso nicht mehr lange geht?
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  #2  
Alt 11.03.2008, 13:45
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 884
Standard AW: Frage zum Allgemeinzustand

Zitat:
Zitat von Franny08 Beitrag anzeigen
...Jetzt meine Frage: Kann jemand wirklich in diesem schwachen Zustand entlassen werden? Gibt es dann künstliche Ernährung für zuhause? Oder könnte es sein, daß sie davon ausgehen, daß es sowieso nicht mehr lange geht?
Hallo.
Lass dich erstmal drücken
Es tut mir leid, dass es deinem Paps so schlecht geht.
Ich kann vielleicht nicht ausreichend Antwort geben, aber vielleicht melden sich auch andere, die mehr dazu wissen.
Zuerst wollte ich, dass sich überhaupt jemand meldet...

Ich denke, dass die vom KH deinen Papa nicht entlassen, solange sein Zustand nicht stabil ist. Das wäre auch eine Zumutung.
Wenn sich der also bessert und sie ihn entlassen, dann bleibt am Ball mit der Versorgung zu Hause. Es gibt so tolle Pflegedienste, die dafür da sind, Patienten und Angehörige zu unterstützen. Dein Papa wird mit einem Entlassungsbericht nach Hause geschickt und in dem steht, wer ihn weiterbehandelt. Entweder kann das der Hausarzt sein oder ein Arzt aus dem KH.
Bei uns war es so, dass der Hausarzt stark involviert war in Papas Krankheit. Aber auch das Tumorzentrum unserer Städt. Klinik, wo Papa dann zur Chemo und für Folgeuntersuchungen hinmusste.
Von seinem Hausarzt bekam er vor einigen Jahren (nach Darmkrebs-OP und anschließendem Darmverschluss), als er nur 48kg wog, Vitaminspritzen, die den Apptetit förderten, seinen Zustand absolut verbesserten. Er nahm dann auch wieder sehr gut zu und machte einen super gesunden Eindruck und konnte wieder Bäume ausreißen. Wir mussten alle nur Geduld haben. Wichtig war, dass er sich während dem "Wiederaufbau" total gut fühlte - danach dann sowieso.
Nach einer späteren Behandlung, als er wieder so abmagerte und nicht ans Essen dran konnte, wurde ihm vom Krankenhaus verordnet, dass er für Zuhause parenterale Ernährung über seinen Port bekam. Das ging alles reibungslos mit Hilfe des Pflegedienstes.
Sollten sich bei deinem Papa bei der Weiterbehandlung Lücken auftun, sei hinterher, dass was geschieht - und wenns über den Hausarzt ist. Ihr braucht einen vertrauenswürdigen Ansprechpartner.

Denk nicht, dass die Ärzte ihn aufgegeben haben.
Vielleicht gibt es solche Fälle, in denen die Ärzte den Angehörigen/Patienten das Gefühl vermitteln, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Ärzte in unserem Fall ALLES erdenklich mögliche getan haben, in Papas letzten 4 Monaten alles zu geben und zu tun.
Sie sind verpflichtet, Leben zu erhalten. Auch wenn es manchmal menschenunwürdig ist.

Wenn sie ihn nach Hause schicken sollten, damit er zu Hause sterben kann (sorry, aber das muss auch bedacht werden), dann tun sie das eigentlich nicht ohne Unterstützung und Information.
Für einen solchen Fall denke mal über einen Hospizplatz nach. Dort soll ein Patient optimal schmerzfrei betreut werden und die Angehörigen werden sogar mitbetreut.
Als es mit meinem Papi an Weihnachten immer schlechter zu Hause wurde, haben wir das auch getan und wir haben die Besten Erfahrungen mit dem Hospiz gemacht. Die Pflege zuhause konnten wir trotz Pflegedienst nicht mehr ausreichend leisten, seine Schmerzen müssen unerträglich gewesen sein (er hat es nie gesagt).
Im Hospiz ist IMMER jemand da - nicht vergleichbar mit manchen Krankenhäusern oder Pflegeheimen, wo das Personal oft überfordert ist und der Patient nur eine Nummer. Wenn du möchtest und es dir hilft, dann lies mal meinen Bericht über unsere Hospizerfahrung. Der ist sehr traurig, aber auch, wie ich finde, wunderbar. Wir waren ALLE sehr gut aufgehoben dort und Papa wurde die größte menschliche Würde für seine Reise hinter den Horizont zuteil.

Ich wünsche dir Kraft... vieeel Kraft für die weiteren Schritte, für das Handeln im Moment, für das Ertragen und das hilflose Zusehen-müssen bei dieser schweren Krankheit und für das Mutmachen gegenseitig.
Geb die Hoffnung niemals auf und zeig deinem Papa, wie sehr du ihn liebst und für ihn da bist - zu jeder Zeit. Lass auch dein Papa die Hoffnung spüren, damit er sich nicht aufgibt.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #3  
Alt 11.03.2008, 14:58
Franny08 Franny08 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Frage zum Allgemeinzustand

Hallo Annika,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich war gerade wieder bei Papa und heute ist es schlimm gewesen, weil er ständig husten musste und ich ihn fast nicht verstanden habe. Allein die Art wie er hustet bricht mir fast das Herz. Danach hab ich dann mit seiner Ärztin gesprochen. Entlassung ist momentan kein Thema, da er Fieber hat und seine Lungenentzündung noch nicht abgeheilt ist. Sie wollen sehen, daß sein Zustand sich verbessert und dann eventuell mit Chemotherapie weitermachen. Was in der Zwischenzeit passiert, kann natürlich keiner sagen.
Sie konnte mir nicht mal sagen, ob der Tumor denn inzwischen wieder gewachsen ist oder nicht. Sie müssten ein neues CT machen, was aber momentan nicht ansteht, weil sie sowieso nichts machen können solange die Entzündung da ist.
Meine Mama konnte ich auch etwas beruhigen, sie hatte wirklich Angst, sie könnte das alles nicht schaffen, vor allem weil er sich ja nicht auf den Beinen halten konnte, daheim und dann im Krankenhaus immer hingefallen ist.

Wir können nur abwarten, wie es weitergeht und das ist - wie du schon schreibst - das Schlimmste.... zuschauen müssen.

LG Franziska
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  #4  
Alt 11.03.2008, 16:35
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 884
Standard AW: Frage zum Allgemeinzustand

Hallo.
Dann wartet erstmal ab, dass sich der Zustand von deinem Papa bald bessert. Dafür ist er ja im KH. Macht euch erstmal nicht zu arge Sorgen, denn Priorität 1 ist einfach, dass die Entzündung zurück geht. Vorher hat alles andere keinen Sinn.
Sie werden ihn dort sicher auch stabilisieren. Seid weiterhin guter Hoffnung auf eine baldige Gesundung!!! Ich drück die Daumen mit!!!! Ganz fest!!!
Bleib mutig und stark!
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #5  
Alt 12.03.2008, 15:30
Franny08 Franny08 ist offline
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Registriert seit: 10.03.2008
Beiträge: 6
Standard Hilfe bei Stimmbandlähmung

Hallo,

wie ich schon kurz erzählt habe, hat mein Papa jetzt eine Stimmbandlähmung. Aufgrund seines schlechten Zustands (hat abgenommen trotz künstlicher Ernährung und seit heute bekommt er wieder Bluttransfusionen) kann er nicht zum HNO-Arzt und im KH können sie nichts machen.

Hat jemand Erfahrung damit, ob die Stimme wiederkommen kann, d.h. ob eine solche Lähmung zurückgehen kann?

Danke
Franziska
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