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  #31  
Alt 04.12.2012, 12:05
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Ja, das liebe Umfeld kann einem schon den Tag vermiesen. Als ich im Krankenhaus lag, gab es da so einen Typen, der hat morgens den Kaffee ausgeteilt und sich dabei aufgeführt wie - ach keine Ahnung, auf jeden Fall ganz furchtbar. Und da ich morgens eh nicht ansprechbar bin vor meiner vierten Tasse Kaffee, und der Typ einem nur eine zuteilen wollte, bin ich jeden Morgen mit dem aneinandergeraten.

Zum Freunde durchsortieren ist so eine Krankheit jedenfalls gut geeignet. Ich finde es zwar wirklich übel, dass da fast niemand übriggeblieben ist, aber andererseits ist es vielleicht besser so. Nun weiß man, auf wen man sich noch verlassen kann im Zweifelsfall.
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  #32  
Alt 04.12.2012, 20:53
Pfalzlerche Pfalzlerche ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Liebe Maya,
Dir geht es so wie den meisten von uns. Ich habe auch Tage, an denen ich nur heulen könnte.

Ich kann Dir nur den Rat geben, dass Du, wenn Dir die Ärzte und das andere Personal nicht sympathisch sind, ein anderes Brustzentrum aufzusuchen.
Das Recht hast Du.

Ich habe mit einer Frau im Bestrahlungszentrum gesprochen, die in Heidelberg operiert wurde und sich sehr im Stich gelassen gefühlt hat. Sie war nur eine Nummer unter vielen.

Ich selbst bin hier in unserer kleinen Stadt im Brustzentrum operiert worden und kann nur sagen, dass das gesamte Personal sehr liebevoll mit uns Patientinnen umgegangen ist. Die Oberärztin, die mich operiert hat, war jeden Tag bei mir um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. (Ich bin aber nur Kassenpatientin)

Vielleicht ist das der Vorteil der kleineren Krankenhäuser, dass sie sich mehr Zeit für die Patienten nehmen können.

Das Brustzentrum hat doch sicher auch eine Psycho-Onkologin. Du solltest um einen Gesprächstermin bitten. Das wird Dir sicher sehr helfen.

Was Deine Freundin angeht ist das sicher kein Einzelfall. Niemand weiss so genau, wie er mit uns Betroffenen umgehen soll. Wir selbst wissen das ja
auch nicht.

Kopf hoch, es wird auch wieder besser.
Ich drücke Dich ganz lieb.

Liebe Grüsse

Doris
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  #33  
Alt 05.12.2012, 08:11
freundchen70 freundchen70 ist offline
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Standard Ich steh noch am Anfang

Liebe Maya,
auch ich möchte dich hier mal etwas aufmuntern. Freu dich, schmeiß eine Party, denn du hast doch soooo großes Glück und es gibt noch keine Metastasen. Die Tumore sind noch klein und du wirst das alles schaffen.
Meine Diagnose ist deiner ähnlich und ich bin froh und dankbar, daß alles so glimpflich ausgegangen ist.
ZUr OP noch: Ich hatte auch überhaupt keine Schmerzen. hatte auch nur einen relativ kleinen Schnitt seitlich. Habe schon einen Tag vor der OP angefangen Arnica D6 Globulis zu nehmen. Die Wunde verheilte super. Kaum Wundflüssigkeit und auch als ich nochmals operiert werden musste verlief alles glatt.

Depri-Tage wird es zwischendurch immer mal geben. Die hätten wir aber auch alle ohne den Krebs.

Ich wünsch dir alles Liebe

Martina

Achja, zu den Freunden noch. Ich habe eine ganz liebe und nette neue Freundin kennen gelernt.
Vergiss die andere oder rede mit ihr darüber. Keiner kann diese Situation nachvollziehen.

Nochmals ganz liebe Grüße
Martina

Geändert von gitti2002 (07.12.2012 um 12:38 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #34  
Alt 07.12.2012, 12:12
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Maya60 Maya60 ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Liebe Forumfreunde, eure Antworten geben mir den Mut weiter zu schreiben und Fragen zu stellen, es gibt sonst niemanden mit dem ich reden kann.

Mittlerweile hat auch eine zweite Freundin sehr merkwürdig reagiert, ich versteh es nicht, es ist so, als ob die nicht kapieren, das ich wirklich krank bin und haun dann nochmal einen drüber, warum machen die das? ???
Vielleicht aus Hilflosigkeit, damit sie sich nicht mit mir befassen müssen?
Ich zwinge mich keinem auf und auch bin ich nicht aufdringlich, da bin ich mir sicher und trotzdem reagieren sie so... Habt Ihr dazu irgendwelche Ideen???

Ich hatte gestern ein MRT Brust, leider wußte ich nicht was mich erwartete, ich leide nicht unter Klaustrophobie, aber ich war nah an Panik in dem Gerät, die lauten Geräusche haben mir keine Angst gemacht, aber auf dem Bauch liegen , absolut regungslos und kaum Luft bekommen und das für eine halbe Stunde hat viel Kraft gekostet, ich sprach mit mir selber, und sang mir Lieder vor und versuchte meinen ganzen körper zu lockern und irgendwann war es dann vorbei.
Das Tolle ist, das ich tatsächlich nur diese beiden Knoten habe links und alles nah beieinander, die andere Brust ist frei und auch die Lymphknoten, das Ergebnis muss es wert gewesen sein, das durchgemacht zu haben.
Jetzt muss ich Donnerstag ins Krankenhaus, schon morgens um 7 Uhr, Wächterlymknotenmarkierung, Blutentnahme Anästhesist, nochmal mit den Chirugen sprechen, ich soll auch da bleiben, nicht nochmal nach Hause abends, am nächsten Morgen wird der eine Knoten radiologisch markiert, damit er während der Op gefunden werden kann, werde 4 Tage bleiben, wenn alles gut geht.
Ich habe auch begriffen, auch mithilfe des Forums, das ich lebenslang krank bin/sein werde. Aber ist es nicht eine Chance, das Leben genießen zu lernen? Sicherheit, dass man alt wird hat man nicht, der berühmte Dachziegel kann einem jederzeit auf dem Kopf fallen, Autounfall oder ähnliches und dann kann es auch vorbei sein. Es sind jetzt solche Gedanken die mir durch den Kopf gehen.

In den ersten Tagen, nach der Diagnose schoss es mir täglich durch den Kopf: du hast Krebs! ganz besonders stark war es, nach dem Aufstehen morgens, der Gedanke kann so schnell und stark, so wie man einen Lichtschalter anknipst. Aber heute war es nicht so, ich nehme an, ich habe es etwas verinnerlicht, bin ein Schrittchen weiter.
Erst muss ich die Op hinter mich bringen, dann weiter sehen, ... und es ist merkwürdig, es überkommt mich nicht , dieses Gefühl der Angst davor, noch nicht....
Ich freue mich auf eure Kommentare, auch bezüglich der Freunde.
Liebe Grüße
Maya
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  #35  
Alt 07.12.2012, 13:08
Benutzerbild von remeni
remeni remeni ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Hey Maya,
du bist super auf dem Weg! Dass deine Angst dich nicht mehr so beherrscht, ist auch ein Zeichen dafür, dass du dich ein wenig eingefuchst hast, soweit das eben geht. Gehst du nächsten Donnerstag zur OP rein? Dann kommt der Mistkerl raus, etwas anderes wurde nicht gefunden- hey, das klingt doch alles schon sehr positiv.
Meine Panik war schlagartig weg, als mich die Stationsärztin in mein Zimmer geschoben hatte und mir Bett und Klo zeigte und mein operierender Arzt vorbei schaute und unser "Date" für den nächsten Morgen bestätigte

Zu den Freunden noch mal: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zu Beginn meiner Erkrankung und während der Chemo ICH die Starke bei vielen meiner Freunde sein musste. Ich habe sie vertröstet, dass es nicht so schlimm ist, dass ich noch nicht gleich sterbe. Das klappte so gut, bis einige das nur noch als ein Thema unter anderen erwähnten, also musste ich doch mal jammern, dass Chemo doch nicht so einfach ist

Wenn du kannst, habe ein wenig Nachsicht. Die wenigsten Freunde und Bekannten und auch die eigene Familie begreift, was die Diagnose wirklich heißt. Auch sie müssen es erst lernen und sich damit auseinander setzen. Es sterben ja immer nur die Anderen.

Zitat:
Zitat von Maya60 Beitrag anzeigen
Aber ist es nicht eine Chance, das Leben genießen zu lernen?
Genau, nimm es auch als Chance, ehrlich und offen zu den Anderen zu sein. Was spricht dagegen, der Freundin auf den Kopf zu zu sagen, deine Reaktion war jetzt doof! ?

Ist sie wirklich die Freundin, kann sie sauer reagieren. Dann wirst du aber merken, ob sie sich für dich interessiert oder ob sie lieber auf Abstand geht. Dann kannst du ein wenig aussortieren.
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  #36  
Alt 07.12.2012, 13:45
Irisa Irisa ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Liebe Maya,

Zitat:
Zitat von Maya60 Beitrag anzeigen
Mittlerweile hat auch eine zweite Freundin sehr merkwürdig reagiert, ich versteh es nicht,
<snip>
Vielleicht aus Hilflosigkeit, damit sie sich nicht mit mir befassen müssen?
"Vielleicht aus Hilflosigkeit": genau DAS ist es! Die Diagnose schockt in der Regel auch jeden Außenstehenden. Dazu kommt m.E. immer
die Angst, dass es jeden treffen kann, auch einen selbst.
Ich habe schon früh bemerkt, dass die Menschen aus meinem Umfeld nach "Fehlern" bei mir suchten, irgendetwas, das erkennen ließ,
ich hätte den Krebs zumindest teils selbst verschuldet. Das hat mit Selbstschutz zu tun. "Die hat immer soooo viel Kaffee getrunken!
ICH tue das nicht. Ich bleibe also gesund".
Es ist pure Angst, Maya, und hat überhaupt nichts mit Dir zu tun. Das macht es für Dich natürlich auch nicht unbedingt einfacher, aber
zumindest solltest Du den Grund für diese Reaktionen nicht bei Dir suchen.

Ich habe einige Kontakte einfach eine Weile ruhen lassen, und siehe da: mit etwas Abstand ging es dann wieder besser. Heute bemühe
ich mich, im Umgang mit Freunden den Krebs und alles was dazu gehört nicht allzu sehr zu thematisieren. Was natürlich nicht immer
klappt und gerade in der "Anfangszeit" kaum zu vermeiden ist, weil Dir ja kaum etwas anderes im Kopf umhergeht.
Aber irgendwann tut es auch DIR wieder gut, diesem verflixten Vieh einfach nicht mehr soviel Raum in Deinen Gedanken zu geben! Bis
dahin gehen aber leider noch einige Tage ins Land, denn derzeit musst Du Dich wirklich auf Deine Genesung konzentrieren und Dich
eben auch gedanklich mit dem Vieh beschäftigen.

Und JA, wir "Krebsmädels" werden nun einmal von Zeit zu Zeit überempfindlich. Mimosenhafte Sensibelchen, die ab und an jedes Wort
auf die Goldwaage legen. Und eine etwas harsche Bemerkung, die uns an einem Tag nicht sooo viel ausmacht, lässt vielleicht am
nächsten Tag unsere Welt einstürzen. Ist so. Krebs ist eben nicht mit Schnupfen zu vergleichen, Krebs geht auch an psychische Substanz.
Und diese Mimosentage sind auch mir, nach so vielen Jahren, leider erhalten geblieben. Doch heute weiß ich immerhin: die gehen vorüber.


Zitat:
Zitat von Maya60 Beitrag anzeigen
Das Tolle ist, das ich tatsächlich nur diese beiden Knoten habe links und alles nah beieinander, die andere Brust ist
frei und auch die Lymphknoten, das Ergebnis muss es wert gewesen sein, das durchgemacht zu haben.
Yesssss ... DAS ist die richtige Einstellung! Mit einer klitzekleinen Einschränkung: nicht "das Ergebnis muss es wert gewesen sein",
sondern "ist es wert"!



Zitat:
Zitat von Maya60 Beitrag anzeigen
Ich habe auch begriffen, auch mithilfe des Forums, das ich lebenslang krank bin/sein werde. Aber ist es nicht eine
Chance, das Leben genießen zu lernen?
Nunja, ich habe mir dafür meine eigene kleine Philosophie zurechtgelegt: Da nagt dieses Untier in mir, und dagegen muss ich nun definitiv
den Rest meines Lebens ankämpfen. Aber als "krank" verstehe ich mich nur zu Zeiten, in denen ich wirklich eingeschränkt bin. Also wenn
irgendetwas zwickt, oder kneift oder nervt. Soll heißen: An Tagen von Untersuchungen oder Therapien (z.B. Chemo): da bin ich "krank".
An beschwerdefreien Tagen bin ich "gesund".

Laut protestieren möchte ich jedoch gegen den zweiten Satz, den ich in diesem Forum für meine Begriffe schon viel zu oft gelesen habe.
Denn ICH habe mein Leben genossen, BEVOR ich Krebs bekam. Ich fand mein Leben gut, ich habe möglichst das Beste aus meiner
jeweiligen Lebenssituation herausgeholt, trotz einiger "Talfahrten". Und ich hätte diese schreckliche Krankheit wirklich nicht gebraucht,
um mir dessen bewusst zu werden.
Ich denke eher: Mein Leben ist immer noch gut, OBWOHL ich Krebs habe. Und das werde ich mir von dieser grauenhaften Krankheit
NICHT zerstören lassen!

Kopf hoch, Maya! Kehre die Krümelchen Deines Selbstbewusstseins zusammen und backe Dir daraus ein Neues. Ist vielleicht nicht so
elegant wie das alte, aber es reicht allemal, um dem Mistvieh Paroli zu bieten!
Und vielleicht sogar, um etwas Nachsicht gegenüber so einigen Mitmenschen zu üben, bei denen es mit der Empathie hapert ...

Iris
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  #37  
Alt 07.12.2012, 16:14
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Zitat:
Zitat von remeni Beitrag anzeigen
Zu den Freunden noch mal: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zu Beginn meiner Erkrankung und während der Chemo ICH die Starke bei vielen meiner Freunde sein musste. Ich habe sie vertröstet, dass es nicht so schlimm ist, dass ich noch nicht gleich sterbe. Das klappte so gut, bis einige das nur noch als ein Thema unter anderen erwähnten, also musste ich doch mal jammern, dass Chemo doch nicht so einfach ist
Kicher, ja, das kommt mir bekannt vor. Bei einer alten Schulfreundin musste ich total abwiegeln, weil die wirklich bald mehr Panik geschoben hat als ich. Was war das Ergebnis ? Vor einem halben Jahr bekomme ich eine total böse Beschwerdemail : "Während deiner Krebserkrankung habe ich dir IMMER geholfen, und wer kümmert sich mal um mich ???"

Da habe ich ihr dann erstmal ausführlich geschrieben, dass meine Therapie noch ein paar Jahre weitergeht, schönen Dank noch, und ich durchaus noch ein paar Nebenwirkungen habe etc. pp.

Den Kontakt zu einer anderen alten Schulfreundin habe ich abgebrochen, weil sie halt nur ein Thema hat : Kinder. Finde ich in Ordnung, soll sie mal. Aber dass sie selbst nachdem ich an Krebs erkrankt bin noch versucht, mich zu bequatschen, ich soll doch jemanden adoptieren oder wenigstens ein Pflegekind nehmen, und nicht kapiert, dass man als Krebspatientin dafür überhaupt nicht mehr in Frage kommt, das finde ich schon übel. Vielleicht melde ich mich in 15 Jahren noch mal bei ihr, dann müssten ihre Kinder so langsam aus dem Haus sein.

Im Endeffekt hat sich eine neue Freundin super gut verhalten, einfach indem sie nie müde geworden ist, mich einmal die Woche zu fragen, wie es mir geht.
Und die Erklärung dafür ist, dass sie selbst nach einem schweren Autounfall jahrelang krank war und außerdem in ihrem Freundeskreis schon mit Brustkrebs zu tun hatte.
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  #38  
Alt 07.12.2012, 21:20
Benutzerbild von brynja82
brynja82 brynja82 ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Liebe Maya,
erstmal daumen hoch, dass die weiteren untersuchungen ohne befund waren.
Zitat:
Zitat von Maya60 Beitrag anzeigen
Ich habe auch begriffen, auch mithilfe des Forums, das ich lebenslang krank bin/sein werde.
ne,ne, neeeeeeeeeeeeee
wenn ich mit dem krebs fertig bin, bin auch gesund!!!!
und falls er sich traut noch mal um die ecke zu gucken, muss er halt wieder mit mir kämpfen. und weil ich ihm gerade so was von in den A....... trette, glaube ich nicht das er wieder kommt.

also GESUND auch wenn die medizin was anderes sagt, ich fühle mich doch gesund viel wohler.

aber das muss jeder für sich wissen, wie er am besten damit umgehen kann.

aber egal wie wir es nennen, hauptsache es geht dir bald wieder richtig gut

Liebe Grüß
Brynja

Geändert von gitti2002 (07.12.2012 um 23:44 Uhr) Grund: Zitatcode eingefügt
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  #39  
Alt 07.12.2012, 22:36
Lotte210 Lotte210 ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Hallo zusammen :-)

Mir ist auch aufgefallen, dass es den ein oder anderen gibt, der total schwer mit der Diagnose Brustkrebs umgehen kann.
Aber auch das totale Gegenteil.

Habe als es bekannt wurde, sowohl aus dem Büro, als auch aus dem Bekanntenkreis viele sms und mails bekommen.
Meine wenigen Freunde, aber auch meine Bekannten kümmern sich echt klasse um mich.
Nicht jeden Tag - aber einmal die Woche meldet sich wer und teilt das dann den Anderen mit.

Für meine bessere Hälfte war es die ersten Tage auch sehr schwer.
Kam ja alles ziemlich überraschend.
Wir haben dann alles ganz ausführlich besprochen.
Solange sind wir noch gar nicht zusammen.
Jetzt nach der ersten Zeit ( hatte am 29.11. meine 1.Chemo) ist er auch nicht mehr so übervorsichtig mit allem, was er sagt.
Ganz oft machen wir auch nur Blödsinn und lachen uns schlapp.
Ich bin total stolz, dass er da mit mir auf einer Wellenlänge liegt.

Und für die, die damit nicht so umgehen können, bin und bleibe ich so wie immer.
Entweder die kommen damit klar, ansonsten halt nicht.
An den Tagen, wo es mir gut geht und an den Tagen, wo es mir halt nicht so gut geht.

Ich drücke Euch allen die Daumen und lasst Euch nicht unterkriegen.

Lg Lotte
__________________

Ich liebe dieses Leben
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  #40  
Alt 08.12.2012, 17:32
Pfalzlerche Pfalzlerche ist offline
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Liebe Maya,
diesen Gedanken direkt nach dem Aufwachen kenne ich. Im Moment denkt man noch, man hätte einen schrecklichen Albtraum gehabt und dann holt einen die Wirklichkeit ein.
Als ich ins Krankenhaus zur OP ging war ich allerdings sehr ruhig und erstaunlicherweise auch ganz locker.
Mir machen inzwischen die Bestrahlungen unheimlich zu schaffen. Ich muss dazu sagen, dass ich an Reflux leide und wenn der Kopf so flach liegen muss, bekomme ich keine Luft mehr, habe keinen Speichel mehr, kann nicht mehr schlucken und werde panisch. Vorgestern hat mir der Arzt in der Strahlenklinik Beruhigungstabletten verschrieben und gestern war es etwas erträglicher. Mein Kopf wurde etwas höher gelegt. Nur hat er festgestellt, dass ich die Tablette schon eine Stunde vor der Bestrahlung einnehmen muss, da bei mir die Wirkung doch erst später eintritt. Diese Tabletten wirken für 1 - 2 Stunden. Ich hoffe, dass es nun besser wird, denn ich habe ja noch 28 Bestrahlungen vor mir.

Dein Befund ist wirklich gut (war meiner auch) aber es ist unheimlich schwer zu glauben, dass alles wirklich nicht so schlimm ist. Jedenfalls sitzt immer im Hinterkopf das Wort "Krebs" und es will nicht verschwinden.
Es wird immer wieder vorkommen (bei mir heute morgen) dass Du da sitzt und mit einem Mal purzeln die Tränen ohne erkennbaren Grund. Denn eigentlich sollte man doch froh sein, dass der Krebs heraus ist, die OP ist gut überstanden und die Chance, dass er wieder kommt, besteht nach der Bestrahlung nur noch zu 10 %. Aber seit der Diagnose hat sich die Welt verändert.
Was Deine Freunde angeht, so ist es mir mit meiner "besten" Freundin auch so ergangen. Ihr Kommentar war : ich will davon nichts mehr hören, ich kann so etwas nicht gebrauchen und will es auch nicht haben.
Du kannst Dir vorstellen, dass mich das unheimlich getroffen hat.
Andererseits haben sich andere Freundinnen ganz anders gezeigt, mich immer wieder aufgemuntert und auch schon mal gesagt, komm, weine Dich mal bei mir aus, dann geht es Dir wieder besser und wenn Du jemanden zum Reden brauchst, ich hab immer für Dich Zeit. Das baut doch unheimlich auf, noch dazu, wenn das nicht mal die besten Freundinnen waren.

Es stimmt schon, nicht jeder kann mit solch einer Krankheit umgehen aber es genügt doch oft schon, einfach mal zuzuhören, statt das Gespräch abzubrechen.

Kopf hoch Maya, wir stehen das durch.

Alles Liebe für Dich

Doris
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  #41  
Alt 08.12.2012, 19:24
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Hei, eine Sache noch von mir, das ist mir nämlich heute so richtig aufgefallen. Ich habe ja auch einen Krebs mit guter Prognose, also unter 10 % Rückfallwahrscheinlichkeit. Aber diesen Gedanken "Dies und das lohnt sich nicht mehr, weil ich habe ja KREBS" den hatte ich auch sehr lange. Offenbar hat sich in diesem Sommer, wo ich mich auch wieder halbwegs normal fühlte nach den ganzen Therapien, etwas in meinem Kopf geändert, geschlagene 2 Jahre nach der Erstdiagnose.
Beweis : ich habe mir meine Zähne machen lassen, mir eine teure Winterjacke zugelegt, die mindestens 10 Jahre hält und heute nen neuen Spielepc bestellt. Mein Kopf ist jetzt offenbar wieder der Meinung, dass das Leben weitergeht. Hat halt nur ein bisschen gedauert .
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  #42  
Alt 12.12.2012, 08:09
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Maya60 Maya60 ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Guten Morgen liebe Forumfreunde,
heute ist mein letzter Tag vor dem Krankenhausaufenthalt. Ich sitze in meinem Wohnzimmer und ziehe Schlüsse.
z.B. das ich immer für andere da war und komischerweise, wenn ich mich gerade umschaue ist keiner mehr für mich da.
Wenn ich mal auf Leute treffe, dann wird aus Höfflichkeit gefragt wie es ausschaut. Ich äußerte ein paar Mal, das ich mir nicht sicher bin , wie ich in der Frühe um 7 Uhr es schaffen soll im Brustzentrum zu sein.
Vielleicht habe ich gehofft, das jemand anbietet mich zu fahren oder mit mir zu kommen. Ist so ein Gedanke so abwegig???
Nun wird sich meine gerade volljährig gewordene Tochter um ihre (noch im Anfangsstadium) demente Oma kümmern und mich ins Krankenhaus begleiten, zumindest bis ich dort bin, denn ich will nicht alleine hingehen. Dann muss sie zurückfahren und zuhause übernehmen, weil Oma nicht solange alleine bleiben kann. Meiner Mutter sage ich, dass ich zu einer Schullung muss, alles andere würde sie nicht verkraften. Mein Sohn fragt nicht und redet nicht darüber, ich habe alle auf dem Laufenden gehalten und war ehrlich, aber in der Pubertät ist es sowieso nicht leicht über Gefühle zu sprechen und erst recht nicht zu sagen, dass man Angst hat und sich Sorgen macht. Meine kleine Familie..., da müssen wir durch, und wir werden es schaffen!
Es ist alles so merkwürdig. Angst vor dem Krankenhaus habe ich nicht, zumindest merke ich davon nichts.
Ich nehme es, wie es kommt. Aber es ist alles anders als vorher, und nach der Op werde ich auch anders sein, so hoffe ich es zumindest, ich werde genauer hinschauen bei Menschen, nicht mehr soviel mich einwickeln lassen, etwas Distanz behalten.
Vielleicht werde ich neue Menschen kennenlernen. ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass eine andere Welt sich mir geöffnet hat, ich kann es nicht so gut beschreiben.
Aber ich gehöre nun woanders dazu und weiß gar nicht so richtig wie es mir damit geht.
Ich bin im Moment etwas ratlos....
Habt Ihr ähnliche Gefühle gehabt???

Liebe Grüße
Maya
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  #43  
Alt 12.12.2012, 09:00
dasriek dasriek ist offline
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Liebe Maya, ich glaube, zumindest das Gefühl aus dem bisherigen Leben gerissen zu sein, kennen alle hier. Lass Dich mal in den Arm nehmen. Es ist gut, alles mal zu hinterfragen. Man kann auf diese Weise auch ein ganzes bisschen Balast los werden...
Gelernt habe ich, klar zu sagen, was ich will und was ich nicht will. Man kann - nebenbei unabhängig von allen Krebsen dieser Welt - nicht voraussetzen, dass das Gegenüber ahnt, spürt oder was auch immer, was man von ihm erwartet. Komischerweise fällt mir das mit dem Krebs im Hintergrund viel leichter als vorher - als ob ich erst jetzt ein Recht darauf erworben hätte...
Also: hoffe nicht darauf, dass Dir jemand Hilfe anbietet. Fordere sie aktiv ein. Mehr als einen Korb holen kannst Du Dir nicht - und dann weißt Du zumindest, was von demjenigen zu halten ist - oder dass der eben Dir in dieser Situation tatsächlich nicht helfen kann. Nur weil wir Krebs haben, ist ja der Rest der Welt nicht aus seinem Netz von Pflichten und Beziehungen entlassen.
Das mit dem Dazugehören verstehe ich gut. Ich habe irgendwo mal hier in diesem Forum gelesen, Krebs verändere die Persönlichkeit - wenn ich so darauf schaue, wie ich jetzt bin und vorher war, stimmt das schon.
Aber jetzt wünsche ich Dir zuerst einmal einen problemlosen und schnell vorbeigehenden Krankenhausaufenthalt. Für mich war der das kleinste aller Probleme - möge es Dir ebenso gehen!
Sehr herzliche Grüße
Ulrike
__________________
Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer.
(Unbekannt)
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  #44  
Alt 12.12.2012, 13:38
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Ich unterschreib das mal. Besser kann ich es auch nicht sagen.

Alles Gute im Krankenhaus ! Das wird schon (zumindest, solange es da genug Kaffee gibt ).
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  #45  
Alt 12.12.2012, 14:36
Benutzerbild von Finistère
Finistère Finistère ist offline
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Standard AW: Ich steh noch am Anfang

Hallo Maya,

lass dich mal knuddeln. Alles Wesentliche hat Ulrike schon sehr treffend geschrieben und ich möchte mich dem anschließen.

Ich habe übrigens durch meine Erkrankung einige sehr nette Frauen kennengelernt und möchte den Kontakt zu ihnen nicht mehr missen.

Jetzt wünsche ich dir alles Gute für deinen Krankenhausaufenthalt und hoffe bald danach wieder von dir hier zu lesen.

Liebe Grüße
Gaby
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