Juckreiz am ganzen Körper nach Therapieende

[Anke44]

Liebe Kolleginnen,

als stille Mitleserin habe ich in den letzten Monaten meiner Therapie immer mal wieder hier gestöbert und auch die eine oder andere hilfreiche Information gefunden. Nun - ausgerechnet zum Ende meiner Therapie - nehme ich tatsächlich doch noch aktiv am Forum teil. Ich suche Hinweise, ob evtl. zwischen dem im Titel bereits erwähnten Juckreiz und meiner BK-Therapie eventuell ein Zusammenhang besteht, sprich: ob also von euch jemand etwas Ähnliches erlebt hat.

Kurz zu mir: Ich bin letztes Jahr im März erkrankt. Direkt brusterhaltende OP und anschließend geplante 8 Zyklen. Davon 4 x EC, 4 x DOC. Eigentlich war ich konstitutionell ganz fit, habe mir aber dann doch nach fast jedem Zyklus einen Infekt eingefangen. Zweimal war ich deswegen stationär. Den letzten Zyklus hat man mir dann auch aus dem Grund erlassen. So war ich im September durch mit der Chemo. Von Oktober bis November hatte ich Bestrahlung und wollte nun eigentlich schon in Reha sein. Nun quält mich aber seit Dezember ein heftiger Juckreiz, der sich sukzessive über den ganzen Körper ausgebreitet hat. Zu Anfang sah man keine Hautveränderungen, inzwischen habe ich aber auch Pusteln und Quaddeln entwickelt, die sich - je nach dem, wie stark ich Kratze - verändern. Die Reha musste ich deswegen bereits verschieben. Zum einen, um auszuschließen, dass es etwas infektiöses sein könnte, zum anderen, weil dieser Juckreiz mich nicht zur Ruhe kommen lässt. Die Ansteckungsgefahr ist inzwischen ausgeschlossen und nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt erhalte ich aktuell hochdosiert Antihistaminika und eine starke Salbe, was allmählich den Juckreiz etwas lindert. Die Verdachtsdiagnose lautet derzeit auf einen ersten Neurodermitisschub. Bislang hatte ich mit der Haut noch keine Probleme, bzw. kenne es nicht, dass ich über die Haut irgendwie reagiere. Neurodermitis kommt allerdings in meiner Familie vor.

Nach dem letzten 3/4 Jahr bin ich allmählich etwas zermürbt darüber, dass nun schon wieder ein neues Thema auftaucht. Deswegen versuche ich der Ursache und Therapiemöglichkeiten irgendwie so gut es geht auf die Spur zu kommen. Ich habe schon viel recherchiert. Mir ist aber bislang noch nichts begegnet, was über einen Zusammenhang zwischen BK-Therapie und Juckreiz berichtet. Auch mein Brustzentrum hat einen Zusammenhang weit von sich gewiesen. Trotzdem würde es mich interessieren ob es hier Frauen gibt, denen das, was ich hier schildere, bekannt vorkommt. Mit der AHT habe ich übrigens noch nicht begonnen. Daran kann es also auch nicht liegen.

Ich danke euch schon mal für eure Antworten und möglichen Hinweise.

Herzliche Grüße von Anke44

[Katzenmama6]

Hallo Anke44,

genauso erlebte ich das auch.
Ca. 1 Jahr nach Therapieende entwickelte ich einen starken Juckreiz und Hautveränderungen am ganzen Körper, ausgenommen Hand- und Fußsohlen und den Haarbereich am Kopf. Der Juckreiz brachte mich fast an den Rande des Wahnsinns. Nach etwa einem weiteren Jahr von einem Arzt zum anderen, äüßerte ein Arzt den Verdacht einer Neurodermitis und riet mir zu einem stationären Aufenthalt in einer Hautklinik.
Bei diesem Aufenthalt, bestätigte sich dann, nach vielen Untersuchungen, diese Diagnose. Lt. der Ärzte in meinem Alter (Ende 50) sehr selten. Ich war 10 Tage in der Klinik und wurde mit Ganzkörpersalbungen eines Cortisonmedikamentes, weiteren Salben und Antihistaminika behandelt. Es wurde eine Hausstaub- und Katzenhaarallergie festgestellt, aber auch nicht ausgeschlossen, dass die Chemo der Auslöser der Neurodermitis sein könnte.

Mit wesentlich weniger Symtomen konnte ich die Klinik verlassen und nach weiteren Monaten war ich für ca. 1 Jahr ganz beschwerdefrei. Seit dem treten immer Mal wieder Schübe auf, aber in sehr viel leichterer Form, die ich dann wieder sehr schnell in den Griff bekomme.
Vor dem ersten Krankheitsschub hatte ich keine Hautpropleme und auch in meiner Familie kommt Neurodermitis nicht vor.

Dir wünsche ich, dass deine Beschwerden bald besser werden. Ich weiß, was du mitmachst.
Katzenmama6

[Anke44]

Hallo Katzenmama6,

vierlen Dank für deine so schnelle Antwort! Mich würde interessieren, ob du evtl. auch Chemo bekommen hast und das gleiche Schema hattest, wie ich. Oder zumindest eines der Medikamente. Evtl. lässt sich ja da eine Parallele ziehen. Ich habe allerdings auch gehört, dass ein Neurodermitis-Schub u.a. auch durch die Wechseljahre ausgelöst werden kann. Und da bin ich ja nun mitten drin, dank der Chemo. Evtl. war das ja auch bei dir der Fall.

Zumindest lässt deine Geschichte hoffen, dass es eine passende Therapie gibt. Vielen Dank für die guten Wünsche und auch dir alles Gute.

Anke44

[monchen68]

Ich hatte das vor ca. 1,5 Jahren . Ohne Chemo oder eine Vorerkrankung.
Fing an einer kleinen Stelle am Bein an und hat sich über den kompletten Körper ausgebreitet. Lediglich Hände, Dekoltee und GEsicht waren nicht betroffen.
Ich konnte nicht mehr schlafen, nich tmehr länger sitzen, nichts ging mehr.
Was es war wurde nie rausgefunden, ich war deswegen 10 Tage im KH und drei Wochen in der Tagesklinik.

VOn Neuro, bis psyschich bedingt, bis Prurigo war alles im Gespräch.

Ich wurde wie du mit salben und Antihistamin behandelt. das hat mir auch geholfen, aber auch erst nach einer ganzen weile. Dazu hatte ich eine Lichtbehandlung, vielleicht würde die Dir auch helfen? War eine UVB-Bestrahlung in so einer Kabine in der ich fast nackt stand, ging nur ein paar sekunden.

Ich habe die Antihistamin weitergenommen, sie haben mir geholfen.

Ich weiß sehr gut wie es dir geht, hilft Dir nicht, ich weiß, aber es wird auch wieder besser. Ganz bestimmt!

Was es war, weiß ich bis heutenicht, meine Odysee bei zig ärzten ging letztlich über 1,5 Jahre. Heute bin ich frei davon, ich hoffe für immer!
Die Lichttherapie würde ich immer wieder machen.

[Katzenmama6]

Hallo Anke44,

ich hatte 6 Zyklen der Chemo TAC (eine Dreierkombi der Mittel, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Docetaxel). Vom 5. bis 14. Tag nach der Chemo mußte ich immer 2xtägl. Antibiotika einnehmen um einem Infekt vorzubeugen.

Die von monchen68 erwähnte Lichttherapie wurde bei vieler meiner Mitpatienten mit großem Therapieerfolg durchgeführt. Da ich wegen einer massiven Herzmuskelschwäche, vermutlich verursacht durch eines der Chemomedikamente, Entwässerungstabl. einnehmen mußte, war diese Therapie bei mir leider kontraindiziert.

Liebe Grüße für dich und hoffentlich bald gute Besserung.
Katzenmama6

[Anke44]

Vielen lieben Dank euch beiden für eure Infos und guten Wünsche. Das lässt zumindest hoffen, dass mir dieser Juckreiz nicht langfristig erhalten bleibt. Ob es einen Zusammenhang zur BK-Therapie gibt, wird sich vermutlich nicht nachvollziehen lassen. Ich gehe jetzt erst mal in Reha. Mit etwas Glück lassen sich dadurch die Symptome ja auch schon ein wenig beruhigen.

Euch auch alles Gute und liebe Grüße

Anke44

[mary-lara]

liebe anke

ich hatte ab der 5. von chemos auch juckreiz der auch nach therapieende nicht aufhörte!mir war klar dass es von der chemo und herceptin war,mein arzt meinte es habe nichts miteinander zu tun...egal.ich habe jeden 2. tag ein antihostamin genommen da ich sobald ich mich krazte oder irgendwo ankam gleich pusteln ähnlich wie beim nesselfieber bekam...nach ca 6 monaten nach der letzten chemo hatte ich genug,ging zum alternativarzt der mir alles logisch erklären konnte und verordnete mir dampfbad zum alle substanzen die noch in der haut sind rauszuschwitzen und darmspülungen um den körper von innen zu reinigen...diese therapie machte ich 2x/woche 3 monate lang,schon in der 2. woche brauchte ich keine anderen medikamente mehr und ich hatte nie mehr juckreiz!

liabs grüessli

[tasajo]

guten morgen,

bei plötzlich auftretenden, starkem juckreiz kommt mir sofort die leber in den sinn.
die chemo ist lebertoxisch und deshalb kann durchaus ein zusammenhang bestehen.
es dauert auch über ein jahr, bis der körper entgiftet ist.
was dabei sehr gut hilft, sind mariendistel-extrakte.
aber natürlich sollte man immer alles mit dem arzt absprechen....

lg und alles gute!