Tieferer Sinn des ganzen

[Resi HST]

Ihr lieben!
Die Erkrankung ist eine Station im Leben. Ich denke schon dass diese Station einen Sinn macht. Ich habe seit 2012 3 gravierende Erkrankungen gehabt. Da geht es nicht um Schuld zu erkranken. Es heißt ja nicht wenn ich dies oder das tue oder lasse bekomme ich diese oder jene Krankheit.
Mir wurde von meinem Chef vorgeworfen dass ich mich immer durch Krankheit drücke und nicht belastbar bin. Dadurch habe ich eine Position nicht bekommen, die für mich wie gemacht war. Seit längerem bin ich in der Arbeit unglücklich. Ich arbeite bei der Kirche und bin enttäuscht über den Umgang dort. Das ist sicher nicht ausschlaggebend für den Krebs. Obwohl es mein Immunsystem sehr angeschlagen hat.
Trotzdem sehe ich einen Sinn oder mehr eine Chance: die Krankheit schenkt mir Ruhe und Zeit zu reflektieren. Und sie holt mich wirklich aus der bedrückenden Arbeit heraus. Ich gehe achtsamer mit mir um, lerne authentischer zu sein.
C.G. Jung: "wir haben die Aufgabe das zu werden was wir sind" auf diesem Weg begegnete mir eine Krebserkrankung. Ich betrachte sie als Werkzeug.
Ich vertraue auf Gott, bitte ihn um Kraft, formuliere meine Wünsche wobei sie mir klar werden. Manchmal werfe ich ihm alles vor die Füße wie Jesus das gemacht hat. "Mein Gott mein Gott warum hast Du mich verlassen?" Trotz Krankheit fühle ich mich nicht verlassen. Habe mich auch mit dem Sterben auseinander gesetzt. Ich habe keine Angst davor, Gottvertrauen. Vielleicht ist es dort schöner wo ich dann hin komme? Trotzdem: Ich will gesund und alt werden, mein Leben auch nicht komplett umkrempeln. Einiges wird sich neu sortieren. Gespräche mit Gott sind schön und helfen mir. Ich führe ein Gebetstagebuch. So gehen die Wünsche und Gedanken, aber auch die Dankbarkeit nicht verloren.
Irgendwann kann ich mal drin lesen wenn ich mag.
Jede Lebensstation hat einen Sinn, der Krebs soviel wie alle anderen, so bewerte ich das. Es ist gerade dran und will beackert werden.
LG
Resi