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  #61  
Alt 19.05.2015, 12:36
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weazel weazel ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Zitat:
Zitat von wkzebra Beitrag anzeigen
Dein letzter Satz hat mich umgehauen: Willst du dein Leben einfach so wegwerfen???
Eigentlich nicht, aber ich habe Angst das ich nach allen Tiefschlägen die ich in 42 Jahren hatte keine Kraft mehr für meinen vielleicht größten Kampf habe.
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  #62  
Alt 19.05.2015, 13:58
Benutzerbild von allgaeu65
allgaeu65 allgaeu65 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Stimmt Wkzebra,

mit den Medis gegen Übelkeit hatte ich nix damit zu tun. Also rein mit Cortison und Emenx sowie Vergentxx.
So habe ich während der Chemo mit Genuss meinen Lachs auf dem Brot genießen können.
__________________
Das Leben ist schönund das lassen wir uns nicht kaputt machen
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  #63  
Alt 19.05.2015, 15:18
Andrea68 Andrea68 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Liebe Weazel,

viele Tiefschläge verdauen - ja, manchmal denkt man, es geht nicht mehr. Aber irgendwie geht immer wieder weiter. Als ich 42 war, ist mein Mann völlig überraschend gestorben. Unsere gemeinsam aufgebaute Firma musste ich aufgeben, stand da mit 3 minderjährigen Kindern im Teeniealter. Kaum hatte ich beruflich wieder Fuß gefasst, kam der Krebs und mein Job war wieder weg. Du darfst mir glauben, den Gedanken an nicht-mehr Aufwachen-Wollen hatte ich damals auch.

Die Therapie 4 EC 12 Pacli habe ich gut vertragen. Mit OP und Bestrahlungen war ich 10 Monate krank geschrieben, habe in der Zeit aber weiterhin ohne Hilfe von außen für meine Kinder sorgen können sowie Haus und Garten in Schuss halten. Nach einem ziemlichen Fehlgriff bei meinem beruflichen Neuanfang habe ich im Juli 2014 dann wider eine gut bezahlte Stelle gefunden, wo ich mich sehr wohl fühle.

Also nicht vergessen: immer wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein kleines Lichtlein daher.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Andrea
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  #64  
Alt 19.05.2015, 17:27
Katzenmama6 Katzenmama6 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Zitat:
aber ich habe Angst das ich nach allen Tiefschlägen die ich in 42 Jahren hatte keine Kraft mehr für meinen vielleicht größten Kampf habe.
Hallo waezel,

sieh es doch mal so: Du bist eine ganz starke Frau, das hast du ja schon bewiesen, durch das Bewältigen der bisher erlittenen Tiefschläge.

Falls weitere Lymphknoten befallen sind, hast du trotzdem die Chance die
Erkrankung zu besiegen.
Obwohl meine Erkrankung bereits 2007 war, schreibe ich dir heute, um dir Mut zu machen. Zum Zeitpunkt meiner Diagnose, befand ich mich am Tiefst Punkt meines Lebens und glaubte an meiner familiären Situation zu zerbrechen. Dem Mistkerl wollte ich aber auf keinen Fall erlauben, mir den Rest zu geben und ich sagte ihm den Kampf an.
Heute, acht Jahre später, bin ich immer noch krebsfrei und fest überzeugt, diese Geisel der Menschheit, für immer besiegt zu haben.

Liebe waezel,

glaube an dich und deine Stärke, dann wirst du als Siegerin diesen Kampf beenden.
Katzenmama6
__________________
Optimismus ist die Fähigkeit,
den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen.
(Madeleine Robinson)
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  #65  
Alt 19.05.2015, 19:14
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weazel weazel ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Ich habe die letzten 5 Jahre alle Kraft der Familie geopfert. Wir hatten mehrere Schlaganfälle, Herzinfarkte, Prostata Krebs und Lymphkrebs bis zum Tod. Als sich dann alles beruhigte und wir dachten, nun können wir aufatmen kam meine Diagnose.
Ich weiss nicht woher ich die Kraft noch nehmen soll. Vielleicht verkrafte ich die OP noch, aber eine weitere Hiobsbotschaft ertrage ich nicht mehr.
Ich habe mal ein Bild hoch geladen damit ihr euch vorstellen könnt welch Angst ich vor Chemo habe. Auch vor den Nebenwirkungen wie gerade das Erbrechen, die Bläschen im Mund, Durchfall usw ..
Wir sind die ganze Zeit am positiv denken und hoffen und obwohl es erst hieß der Tumor ist klein und es ist kein agressiver Krebs und der Wächterknoten sieht unauffällig aus und fühlt sich unaufällig an und der Tumor wurde im gesunden rausgeschnitten , und doch bekommen wir dauernd wieder ein Brett ...
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  #66  
Alt 19.05.2015, 19:23
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Ich habe mich nicht erbrochen, ich hatte keine Bläschen im Mund und ich hatte keinen Durchfall ...

Das ist so, wie wenn man in den Urlaub fährt und erzählt, dass die Nachbarn vor 20 Jahren dort nur schlechtes Wetter hatten.

Aber Du bist ausgebrannt, da hilft kein rationales Argumentieren. Lass Dich psychologisch begleiten, das machte ich auch, damit ich den Nadeln ins Auge sehen konnte. Das hat prima geholfen. Nebenher habe ich dann noch mein Leben aufgeräumt.

Das ist nämlich das Gute an der Chemo. Man hat Zeit, sich nur um sich selbst zu kümmern und alle finden es in Ordnung.
__________________
lg
gilda
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  #67  
Alt 19.05.2015, 19:34
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GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Hallo waezel,

wenn ich dir jetzt erzähle, dass du es schaffen kannst klingt das vielleicht doof. Ich kann dir nur sagen, dass jede von uns Erkrankten und auch Angehörige immer noch Energiereserven haben, so die Diagnose zu meistern und die Therapien durch zu stehen. Wir gehen nicht so mir nichts dir nichts durchs Leben. Jede hat ein Päckchen, manche sogar ein dickes Paket zu meistern.
Immer wenn ich dachte, nichts geht mehr, ging es doch noch.
Wenn du immer für die Familie da warst, wird es jetzt endlich mal zeit, dass du dich wichtig nimmst und etwas für dich tust. Wenn du in einem zertifizierten Brustzentrum bist, solltest du um psycho-onkologische Hilfe bitten. Fordere das ein. Die Damen oder Herren tun alles, dass man den checken der Diagnose verarbeiten kann.

Sieh mal, was ist ein halbes bis ein Dreiviertel Jahr an Therapien gegen das eigene Leben. Wenn du einen Schritt nach dem nächsten gehst, wird es leichter werden. Jetzt erstmal die OP und dann weitersehen. Am Ende der Therapie wird es wieder heller. Ich habe damals einige Bekannte aussortiert, die mich nach Prognosen fragten. Niemand weiß, wer auf welcher Seite steht. Ich denke, das Glas ist halbvoll und nicht halbleer. Bei Brustkrebs sind so viele Fortschritte gemacht worden, dass heute reelle Chancen bestehen gesund zu werden. Meine Schwester sagte mir, als ich ihr von meinem Untermieter erzählte, gestorben wird später.
Alles Gute GlidingGeli
__________________

Mögest du dir die Zeit nehmen,
die stillen Wunder zu feiern,
die in der lauten Welt
keine Bewunderer haben.


Irische Sprüche
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  #68  
Alt 19.05.2015, 21:04
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Resi HST Resi HST ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Liebe Weazel, trotz zittern und Übelkeit nach der heutigen EC muss ich Dir antworten. Hol Dir Hilfe! Ganz wichtig. Du bist jetzt dran. Die anderen müssen jetzt für Dich da sein.
Lass Hilfe zu.
Für mich ist das Wort Kampf nichts. Ich will gerade nicht mehr kämpfen.
Das klingt nach Stress und Anstrengung, ich kann einfach nicht mehr, weil es zu viel Kampf in meinem Leben gab.
Loslassen und Vertrauen und Zulassen ist gerade eher meins.
Vielleicht hilft Dir das auch?
Nicht Anstrengen, zurücklehnen, abwarten, alle angebotene Hilfe (inclusive Therapien) annehmen.

Ich verschwinde wieder ins Bett, die NW sind übel, aber ich weiß dass es Freitag vergessen ist. Mein ganzer Körper reagiert wie er seit der Steinzeit soll auf die Vergiftung. Aber das beruhigt, denn er funktioniert!
Und schreibe weiter hier alle Ängste! Du machst das richtig, lass alles raus! Wir wimmeln Dich nicht ab, wissen doch wie Du Dich in Deinen Tiefs fühlst. Alles das gehört eben auch zur Bewältigung. Weinen, Toben, Verzweifeln
Jeder ist anders, für Dich scheint es wichtig das so zu machen.
Ich bin manchmal mit dem Auto unterwegs gewesen. Bei uns gibt es eine Alleen. Manchmal habe ich gedacht, ich lasse jetzt das Lenkrad los. Mir hat das Angst gemacht und ich habe mich gefragt, ob ich hochgradig Depressiv bin. Der Psychologe hat mir gesagt: "sie wollen Ruhe"
Damit hat er es getroffen! Das hat mir so sehr geholfen! Das versuche ich jetzt zu finden. Das heißt nicht, dass ich mich aus dem Leben zurückziehe. In der letzten Woche Chemo habe ich auf einer Hochzeit die Nacht durchgetanzt und bin 2000 km Auto gefahren um zu der Hochzeit zu gelangen.
Ich wünsche Dir alles gute
Resi

Geändert von Resi HST (19.05.2015 um 21:22 Uhr)
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  #69  
Alt 19.05.2015, 21:28
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weazel weazel ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Zitat:
Zitat von Resi HST Beitrag anzeigen
Liebe Weazel, trotz zittern und Übelkeit nach der heutigen EC muss ich Dir antworten. Hol Dir Hilfe! Ganz wichtig. Du bist jetzt dran. Die anderen müssen jetzt für Dich da sein.
Lass Hilfe zu.
Für mich ist das Wort Kampf nichts. Ich will gerade nicht mehr kämpfen.
Das klingt nach Stress und Anstrengung, ich kann einfach nicht mehr, weil es zu viel Kampf in meinem Leben gab.
Loslassen und Vertrauen und Zulassen ist gerade eher meins.
Vielleicht hilft Dir das auch?
Nicht Anstrengen, zurücklehnen, abwarten, alle angebotene Hilfe (inclusive Therapien) annehmen.

Ich verschwinde wieder ins Bett, die NW sind übel, aber ich weiß dass es Freitag vergessen ist. Mein ganzer Körper reagiert wie er seit der Steinzeit soll auf die Vergiftung. Aber das beruhigt, denn er funktioniert!
Ich wünsche Dir alles gute
Resi
Euch geht es selber so mies und ihr schafft es noch für andere da zu sein .. welch Hochachtung hab ich vor euch !
Auf familiäre Hilfe brauche ich nicht hoffen. Wir waren immer die, die für andere da waren und sich aufgeopfert haben. Jetzt wo es bei uns so weit ist das wir Hilfe brauchen könnten ist keiner da. Plötzlich werden sie alle ganz still und haben Besseres zu tun.
Selbst ins Krankenhaus hätte ich fast mit dem Taxi fahren müssen.
Wenn ich bedenke .. bis vor einem halben Jahr hatte ich wahnsinnige Angst vorm Zahnarzt .. und jetzt ..?

Meine Wunden verheilt, ich fühle mich gesund und doch wuchert eine solch Böse Krankheit in mir.
Wenn ich lese wie viele junge Menschen hier allein im Forum betroffen sind.

Ich sehe momentan nur das negative. Die letzten 4 Wochen hatten nichts positives. Kann ich der Knochensinti, dem Leber und Gebärmutterschall trauen ? Wer garantiert mir das nicht doch was übersehen wurde ?

Gibt es Menschen hier im Forum die es nicht geschafft haben ?

Wird meine OP genau so Komplikationslos verlaufen wie die Letzte ? Werde ich nach erneutem Öffnen der Narben mehr Schmerzen haben ?

Was wenn noch mehr Lymphknoten befallen sind ? Bis gestern hätte Bestrahlung gereicht ? Ist der Tumor doch aggressiver als die Stanze dachte ?
Mein Kopf steht nicht still. Ich war so früh beim Arzt. Damals hatte der Tumor angeblich 4,6 mm. Wann hätte ich denn noch früher zum Arzt gehen sollen ? Bevor der Krebs ausbricht ? Ich bin total überfordert. Bis gestern ging es mir noch relativ gut. Die erneute OP fand ich zwar nicht prickelnd aber ich hatte mich damit arrangiert und nun seit heute morgen weiss ich nicht mehr wo vorne und hinten ist.

Ich habe niemanden mit dem ich reden kann und langsam denke ich das ihr genervt von mir seid weil ich hier am heulen und jammern bin.

Es tut nur so unglaublich weh selbst betroffen zu sein und nichts dagegen machen zu können. Was bringt es zu kämpfen wenn der Krebs eh macht was er will. Er ist da und er wird mein ganzes Leben bleiben .. egal wie alt ich werde..
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  #70  
Alt 19.05.2015, 22:37
Mondsteinchen Mondsteinchen ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Liebe Weazel,

ich kann dich so gut verstehen. Mir erging es fast genauso. Nur mit dem Unterschied, dass ich beidseitig erkrankt war. Erste OP brusterhaltend beide Seiten. Wächterlymphknoten rechts pathologisch ohne Befund. Links wurde er zunächst nicht entfernt. Zweite OP Ablatio links, da im Nachhinein pathologisch viel schlimmer als rechts. In dieser OP wurde Wächterlymphknoten links während der OP im Schnellschnitt ohne Befund entfernt. Pathologisch untersucht und er war befallen. Die dritte OP war am 08.05.2014. weitere elf Lymphknoten wurden entfernt. Davon war Gottseidank nur noch einer befallen. Sagt man hier aller guten Dinge sind drei? Für mich war es jedesmal ein Riesen Schock. Habe gedacht, wann hört es endlich auf? War am Boden zerstört und habe viel geweint.

Therapien sind bis auf TAM und Herceptin abgeschlossen. Habe dosisdichte Chemo bekommen. Danach Bestrahlung beidseits. Es war ein schreckliches Jahr für mich. Heute kann ich sagen, dass ich an diesen Sch... Erfahrungen gewachsen bin. Es ist zu schaffen, glaub uns. Am Anfang steht man vor einem Berg voller Sorgen und Ängsten. Im Nachhinein bin ich sogar stolz auf mich, dass mich diese besch... Krankheit nicht kleingekriegt hat. Mir geht es wieder gut. Die Angst vor einem Rückfall bleibt. Aber das Leben hat mich wieder!
Und so wirst du auch denken und fühlen! Ganz bestimmt! Ich drück dich ganz doll virtuell.

Liebe Grüße
Barbara
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  #71  
Alt 20.05.2015, 01:06
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Resi HST Resi HST ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Liebe weasel,
Ich bin nicht genervt, keine Angst. Helfen hilft mir auch. Dem Nachdenken über andere geht ein Nachdenken über mich voraus, das mich weiterbringt. Die Erfahrungen sind anregend. Ich bin übrigens Taxi zum Krankenhaus gefahren, da meine Tochter erst später konnte. Ich bin froh, dass wir in Deutschland so gut aufgehoben sind und es Hilfe von außen gibt. Vergiss die Hilfe Deiner Familie, auch wenn es traurig ist. Organisier Dich selbst, wenn dann etwas kommt freue Dich! Meine Familie ist "ausgestorben" oder weit weg. Aber es gibt liebe Menschen, die Hilfe anbieten und das ernst meinen. Ich muss lernen das anzunehmen. Ich kann Deine Traurigkeit sehr gut verstehen.du hast für die Familie etwas getan und bist enttäuscht, dass sie Dich jetzt nicht beachten. Versuche die Erwartung loszulassen und zu schauen, was kommt.
Wenn Du mit niemandem redenkannst, schreib im Forum.
Aber noch wichtiger: such die gute psychologische Begleitung. Ich finde meine einfach klasse und bin offen für alles!
Zum Glück IST auch das gut geregelt und steht uns zu. Aber auch das verlangt Eigeninitiative, die ganz schön schwer ist in der Situation, die wir bewältigen müssen.
Freue Dich an Deinem Freund, der ist Deine Familie und an Deinem Sohn (meine Tochter ist 21). Ich bin ganz allein: meine Tochter ist 1000km weg, ich habe einen Freund in Bayern, wegen der Entfernung, die nicht zu ändern ist, haben wir uns statt auf Beziehung auf Freundschaft geeinigt. Das heißt ich stehe das alleine durch und es geht! HabMut.
Bin ich Dir zu nahe getreten oder konnte ich Dich trösten?
Viel Kraft trotz allem für Dich und alles gute.
PS es geht mir nach neuen Medikamenten besser. Mir ist nicht mehr übel Juchhu!
Und das erst bei der 4. EC. Ich bin hartnäckig geblieben und habe in der Praxis genervt. Sie waren schon leicht gereizt...
Resi

Geändert von Resi HST (20.05.2015 um 01:19 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #72  
Alt 20.05.2015, 08:00
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susisausewind susisausewind ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Liebe weazel,
Diese Zeit die wir durchmachen ist keine Leichte. Der Weg ist kein leichter, aber es ist zu schaffen. Wir alle können dein Gefühlschaos nachempfinden. Im großen und ganzen ist es jeder so gegangen.
Frag nicht was wäre gewesen wenn....zermürben dich nicht mit irgendwelchen Zweifeln. Du bist zur Untersuchung gegangen und nun geht alles seinen Weg.
Ich hatte nach Chemo und Op plötzlich die Aussicht auf eine weitere Chemo. Mein Entsetzen war riesig. Das hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm und hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Die Kontrolle drohte mir zu entgleiten. Ich konnte nicht klar denken, wie Direkt nach der Diagnose. Jetzt weiß ich, wenn es nötig gewesen wäre hätte ich sie gemacht und auch geschafft denn ich will LEBEN!
Die Chemo habe ich viele andere auch ohne nennenswerte Nebenwirkungen hinter mich gebracht. Mir war nie übel keine Bläschen oder sonst etwas. Es gibt gute Medis die das verhindern und die meisten Onkologen sind um ihre Patienten besorgt und bemüht.
Auch ich bin wie du ein Mensch mit ausgeprägtem Helfersyndrom und umso größer ist die Enttäuschung zu erkennen, dass jetzt keiner von denen des erwartet hast, da ist. Ärger dich kurz und dann schüttel dich. Diese und viele andere Erkenntnisse, auch positive, gehören zu dieser Krankheit und werden dich stärken, auch wenn du das im Augenblick noch nicht so sehen kannst.
Gehe Schritt für Schritt! Gib uns deine Hand und lass dir von uns helfen. Wir sind da! Zum lachen und zum weinen, zum Rat geben und um Rat zu bekommen. Gemeinsam schaffen wir das!
__________________
Stark ist wer mehr Träume hat als die Realität zerstören kann!
Peter Maffay
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  #73  
Alt 20.05.2015, 08:14
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wkzebra wkzebra ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Ich habe mich nicht erbrochen, ich hatte keine Bläschen im Mund und ich hatte keinen Durchfall ...
Ich auch nicht. Diese Nebenwirkungen KÖNNEN auftreten, sie müssen es aber nicht.

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Das ist so, wie wenn man in den Urlaub fährt und erzählt, dass die Nachbarn vor 20 Jahren dort nur schlechtes Wetter hatten.
Der Vergleich ist sehr treffend. Wir sind alle Individuen und wir wissen nicht, was bei den anderen jeweils noch mit reinspielt.

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Aber Du bist ausgebrannt, da hilft kein rationales Argumentie-ren. Lass Dich psychologisch begleiten, ...
Dem Vorschlag kann ich mich nur anschließen. Lass dir helfen! Eine Freundin, die ich während der Chemo kennengelernt habe, hat sich auch psychologische Hilfe geholt und das tut ihr gut.

Zitat:
Zitat von weazel Beitrag anzeigen
...Kann ich der Knochensinti, dem Leber und Gebärmutterschall trauen ? Wer garantiert mir das nicht doch was übersehen wurde ? ..
Garantien gibt es keine, aber gerade das Szinti stellt kleinste Umbauprozesse dar. Nach Behandlungsende hatte ich einen Fleck auf einer Rippe – höchstwahrscheinlich zurückzuführen auf einen Stolperer, nach dem ich mit dem Sattel auf dem Arm auf der Stallgasse gelandet und mit dem Oberkörper auf den Sattel geknallt bin.

Zitat:
Zitat von weazel Beitrag anzeigen
Gibt es Menschen hier im Forum die es nicht geschafft haben ? ..
Natürlich gibt es welche, die hier geschrieben haben und es nicht geschafft haben. Du darfst jetzt aber nicht den Fehler machen und dich daran orientieren. Krebs führt nun mal teilweise zum Tod, weil alle Therapien der Welt eben nicht immer Erfolg haben.

Zitat:
Zitat von weazel Beitrag anzeigen
Wird meine OP genau so Komplikationslos verlaufen wie die Letz-te ? Werde ich nach erneutem Öffnen der Narben mehr Schmerzen haben ? ..
Das weiß niemand. Du kannst aber auch mit dem Kopf gegen eine gut geputzte Glastür knallen, das tut auch höllisch weh (habe ich unfreiwillig ausprobiert).

Zitat:
Zitat von weazel Beitrag anzeigen
Mein Kopf steht nicht still. Ich war so früh beim Arzt. Damals hatte der Tumor angeblich 4,6 mm. Wann hätte ich denn noch früher zum Arzt gehen sollen ? Bevor der Krebs ausbricht ? Ich bin total überfordert...
4,6 mm. Du redest hier von MILLImetern! Mein Mistding hatte 2,2 cm. 2 Monate vor der OP war ich beim Gyn, leider ohne Sono (das habe ich damals einmal im Jahr gemacht und so war das bei dem Termin gerade nicht dran) und er hat es nicht getastet. Knapp 3 Wochen später habe ich den Knubbel zufällig beim Umdrehen im Bett entdeckt. Da mein Gyn Urlaub hatte, konnte ich das erst 2 Wochen später kontrollieren lassen.
Der Knubbel lag so fies, dass er nur in einer bestimmten Armhaltung zu ertasten war. Ein Sono hätte ich wohl dargestellt, aber letztendlich hätte das auch nur einen Zeitvorteil von 5 Wochen gebracht.

Zitat:
Zitat von weazel Beitrag anzeigen
Ich habe niemanden mit dem ich reden kann und langsam denke ich das ihr genervt von mir seid weil ich hier am heulen und jammern bin. ..
Nein, gerade dafür ist dieses Forum ja da.

Zitat:
Zitat von weazel Beitrag anzeigen
Es tut nur so unglaublich weh selbst betroffen zu sein und nichts dagegen machen zu können. Was bringt es zu kämpfen wenn der Krebs eh macht was er will. Er ist da und er wird mein ganzes Leben bleiben .. egal wie alt ich werde..
Du kannst etwas dagegen machen, nämlich dich für eine Therapie entscheiden und mitmachen!
Natürlich wird sich dein Bewusstsein für immer verändern. Mir wurde schlagartig klar, dass man, wenn es blöd läuft, keine Gelegenheit mehr bekommt, das Ganze, was man irgendwann mal machen möchte, auch noch umsetzen zu können.
So bin ich nach 25 Jahren wieder auf einem Pferd gelandet und so kleine Spontan-Kurzurlaube kommen auch hin und wieder vor.
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  #74  
Alt 20.05.2015, 11:49
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Resi HST Resi HST ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Liebe Susi und Zebra,
Gut Eure schönen Texte zu lesen! Das ist auch Balsam für mich! Susi dadurch habe ich nicht so viel Angst vor der Krankheit: selbst eine 2. Chemo ist zu überstehen. Auch ich würde nochmals alles tun.
Zebra, auch ich überlege mich wieder aufs Pferd zu setzen. Sattel und Zaumzeug gibt es noch. Du ermutigst mich, danke.
LG
Resi
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  #75  
Alt 20.05.2015, 13:57
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weazel weazel ist offline
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Standard AW: Nun auch ich

Nun liege ich im Krankenhaus auf meinem Bett. Im Lymphknoten war ein Tumor mit 6 mm. Dieser ist nicht aus der Kapsel gewachsen. Eine Garantie das es nicht weitere Lymphknoten erwischt hat , gibt es nicht. Ebenso wenig das bei der Resektion genug weg genommen wird. Ich habe keine Angst vor der OP aber Angst vor dem weiteren Befund ..
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