Nebenwirkungen Tac-Chemo

[Abendstern]

Hallo zusammen!

Ich habe mich hier noch gar nicht vorgestellt, aber mal ganz kurz: Ich bin 37 und im April wurde bei mir ein Triple negativ Tumor festgestellt, G 3. Nun habe ich meine zweite TAC-Chemo hinter mir und muss sagen, es geht mir durch die Chemo ganz schön schlecht. Überall hört man heutzutage, das wäre nicht mehr so schlimm mit der Chemo, die Nebenwirkungen hätte man gut im Griff? Ich nehme schon Selen und Vit D und Orthomol i-care. Trotzdem gehts mir echt bescheiden, übel, was gar nicht das schlimmste ist, sondern ich stehe irgendwie völlig neben mir, als hätte jemand mit einem Fleischklopfer mein Gehirn bearbeitet, schwindlig, wie auf Drogen, als wäre ich nicht ich selber. Die ersten zwei Tage gehts mir echt noch gut, am dritten Tag nachmittags gehts los und jetzt am 7. Tag fühle ich mich immer noch so. Ich habe zwei kleine Kinder, mein Mann arbeitet auch am Wochenende, das ist echt schwer auszuhalten. Ich kann mich nur damit motivieren, das es ja auch beim ersten mal irgendwann aufgehört hat und das es bestimmt besonders gut wirkt, wenns mir schlecht geht . Eigentlich wollte ich während der Chemo ganz vorbildlich Sport machen etc. aber da ist ja mal gar nicht dran zu denken... Hat jemand noch irgendeinen Tip, hab ich was übersehen ? Lg, Abendstern

[Jule66]

Hallo Abendstern,
erst einmal herzlich willkommen hier.
Die TAC Chemo ist eine recht heftige Chemo,die habe ich vor 2 Jahren auch bekommen.Mir ging es ähnlich-hatte auch recht heftige Nebenwirkungen,die von mal zu mal schlimmer wurden.Auch ich hatte keine Kondition mehr,Chemohirn etc.
Das Gute aber ist,dass sie sehr gut wirkt.Nicht nur ich,auch einige andere hier,hatten durch sie eine Komplettremission erreicht.
Ich weiß jetzt nicht,ob Du schon operiert wurdest oder die Chemo vor der OP bekommst.Ich hatte sie vorher ( neoadjuvant) und konnte dem Tumor beim schrumpfen zusehen.Das hat mich sehr motiviert.
Tja,die Nebenwirkungen: man muß sie ertragen,die Medis können leider nicht alles eliminieren.Aber,sag Dir,wenns Dir so schlecht geht,wie gehts den Tumorzellen dann erst?
Im Grunde mußt Du da Schritt für Schritt durch,von einer zur nächsten.Es ist irgendwann auch vorbei,dann gehts Dir auch wieder gut.Mir ging es immer ab dem 3.Tag nach Chemo schlecht,am 8.Tag nach Chemo ging es wieder bergauf.Die 3.Woche ging es mir fast gut.Auf diese Zeit solltest Du Dich konzentrieren,um kraft für die nächste Runde zu sammeln.
Ich habe nun keine wirklichen "Schäden" mehr von der Chemo.(Vielleicht noch ein bisschen Chemohirn-aber das benutzt man hinterher gerne als Ausrede)
Halte durch und wenn Du Fragen hast,dann stell sie ruhig-Du bist hier nicht allein.
Liebe Grüße,Jule

[wuermlie]

Hallo Abendstern,

ich habe zwar keine TAC Chemo bekommen sondern eine FEC die eigentlich 6 mal verabreicht wird alle 21 Tage, aber ich bekam sie 3 mal alle 21 Tage und dann 12 mal 1 x wöchentlich.
Die ersten zwei Tage fühlte ich mich etwas müde, aber dann besserte sich alles und an den Tagen wo mein Immunsystem eigentlich im Keller war fühlte ich mich fit wie ein Turnschuh. Sport konnte ich leider auch keinen machen. Was mich aber dann geschlaucht hat waren die wöchentlichen Chemos. Da ist man fast Dauer taun, zu mindest war es bei mir so.

Du schreibst du hast zwei kinder und dein Mann arbeitet auch am WE, warum fragst du nicht mal nach einer Haushaltshilfe bei deiner Krankenkasse, lass dich aber nicht abwimmeln, das steht dir zu.

[bduesseldorf]

Hallo Abendstern,

ich habe Anfang 2010 die TAC-Chemo bekommen und eigentlich gut vertragen. Kann aber auch daran gelegen haben, daß ich einen Medikamentenplan bekommen haben, wo ich beim ersten Lesen tierisch geschluckt habe. Tendenz war: Mittwoch vor der Chemo schon Tabletten und Cortison genommen, Donnerstag Chemo incl. Tabletten für die Nebenwirkungen, Freitags noch mals ins Brustzentrum um eine Spritze für den Aufbau der Leukos abholen, Samstagabend aus Erfahrung vor dem Schlafen eine Schmerztablette genommen und nach 10 Tagen nach der Chemo Antibiothikum verschrieben bekommen.

Muss aber auch beichten, daß es mich zum Ende der Chemo auch 1 Woche kräftig von den Blutwerten umgehauten hat.

Versuch einfach rauszufinden, was dir zur Chemo gut tut. Beim meiner allerersten Chemo (CFK 2003) habe ich immer tierisch geforeren, so daß ich nach der Chemo unter 3 Oberbetten im Bett mit voller Heizung lag. Tat mir aber zu dem Zeitpunkt gut.

Kopf hoch und denk dran, die Chemo ist irgenwan vorbei

Gruß Birgit

[Abendstern]

Danke für Eure lieben Worte. Es tut schon mal gut zu wissen, dass man nicht die einzige ist mit Nebenwirkungen. Ich habe mich für die Chemo nach der OP entschieden, rede mir aber trotzdem ein, dass ich an den Nebenwirkungen merke, wie toll die Chemo gegen den Krebs wirkt . Ich bin sonst eigentlich hart im nehmen, habe ich mir zumindest immer eingeredet, aber dieses Gefühl, nicht man selbst zu sein, finde ich schon ziemlich bedrohlich. Und irgendwie auch schade, nun hätte man mal Zeit zu lesen etc., aber ich kriege das zur Zeit gar nicht auf die Reihe. Nur dumpfes Vorsichhinbrüten bis die Nebenwirkungen weg sind...
Ja, ich habe jetzt eine Haushaltshilfe für 3 Tage in der Chemo-Woche je 3 Stunden. Allerdings musste man ja vor der Chemo angeben, wann man die denn braucht und das war kaum abzuschätzen. Bei mir sind die Nebenwirkungen halt ein bißchen zeitversetzt, vielleicht muss ich da mit der Hile noch mal etwas korrigieren.
Ich wünsche Euch auch das allerbeste! Abendstern

Hallo Birgit,

mein Plan klingt genauso, schon vorher Cortison, 3 Tage lang Tabletten und die Spritze. Übelkeitstabletten habe ich auch noch länger genommen. Nur Schmerztabletten und Tranquilizer habe ich weggelassen, fühle mich auch so genug auf Drogen .
Und Antibiotikum hast Du einfach so prophylaktisch bekommen? Also das bekomme ich nicht. Meine Werte scheinen bis jetzt aber auch in Ordnung zu sein.
LG, Abendstern

[Tracey]

Hallo Abendstern

Ich kann mich nur damit motivieren, das es ja auch beim ersten mal irgendwann aufgehört hat.....
Meine Chemo ist jetzt fast ein halbes Jahr her und es wurde es nach jeder schlimmer.
Ich habe während der Behandlung viele Tabletten genommen und fühlte mich genauso "daneben".
Dann habe ich mir Beschäftigungen herausgesucht, die mir Spaß gemacht haben.- z.B. Puzzeln(Hätte ich früher nie gemacht)Ich hatte so viele Pläne, aber ich konnte kaum etwas ausführen. In dieser Zeit habe ich auch gelernt NEIN zu sagen.
Und ich habe mir immer gesagt: Es kann nur noch besser werden.
Mein Partner hat mir oft Mut gemacht und mein kleiner Enkel (4J.)hat mich auf andere Gedanken gebracht.
So habe ich die Zeit überstanden.
LG Tracey

[mondschein65]

Hallo Abendstern!

Ich bin neu hier , 46 jahre alt und habe die TAC Chemo von Januar-April 2011
gemacht, bin also fertig damit (und das ist auch gut so).
Mir gings ab dem 3. Tag immer schlecht. Ich war müde und mir war übel.
Gebrochen habe ich nie.2 Tage habe ich mehr oder weniger im Bett verbracht. Dann ging es etwas besser aber die Übelkeit hat sich bis zum 10. Tag gehalten. Das fand ich am schlimmsten.
Meine Kinder sind auch noch klein (3+6), aber irgendwie wars doch zu schaffen.
Ich habe jede Chemo anders vertragen. Aber in der Woche vor der nächsten Chemo ging es mir immer gut, das hat mich getröstet.

Also Kopf hoch und durchhalten. Es ist zu schaffen.

Viele Grüße, mondschein

[Ylva]

Hallo Abendstern ,

meine Mutter (geb. 1959) bekam 2004 auch die TAC Chemo und wurde dann operiert. Während der Chemo wurde der Tumor zunehmend kleiner obwohl er sehr gross war (8cm)
Es ging ihr wärend der Chemo nicht gut. Sie hatte leider wirklich viele Nebenwirkungen, oft zu niedrige Leukos (muss aber dazu sagen das sie davor an GBS erkrankte und dadurch ein sehr sehr schwaches Immunssystem hatte..)

Es war absolut keine leichte Zeit und meine Mutter dachte nicht nur einmal daran, abzubrechen.
Aber, sie hat es durch gezogen und bis heute kein Rezidiv.

Ich wünsch dir alles,alles Gute viel Kraft - es lohnt sich!

Ylva