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  #1  
Alt 25.09.2010, 01:36
Benutzerbild von monkeponke
monkeponke monkeponke ist offline
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Standard Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Halloihr Lieben,

ich kann nicht schlafen, es ist jetzt halb zwei und mein Herz blutet. Ich habe heute meine Ex-beste Freundin gesehen und es tat mir im Herzen sehr weh. Alte Wunden rissen wieder auf und viele Fragen stellten sich mir:
Sie hat einen vollkommen neuen Look!
Sie raucht jetzt!
Sie ist shr dünn geworden und verkehrt mit Menschen, die sie früher ablehnte!
Sie war immer irgendwie in meiner nähe heute abend und warf böse Blicke zu mir!

etc etc

Ich war auf der Kerb in unseren Dorf meine Tochter trat auf und auch ihre. Ichw ar seit vier Jahren zu ersten XMal wieder fähig raus zu gehen nd länger auf zu bleibe, dass war so herrlich für mich. Dann stand ich da im Regen und sah zur Seite und ihre Augen blitzten mich an, dann dreht sie sich weg und zog ihren Mann weg.

Ich stand nur da wargut gelaunt und in meinem Herzen gab es einen Stich.
Ich sagte mir: " Liebes Gehirn bitte laß keine Emotionen zu, die mich nicht weiter bringen oder zu Heilung beitragen!"
Sie ist sehr dünn geworden, wir hatten vor der Diagnose Krebs zusammen bei Weigth watches abgenommen!
Als ich Arimidex, die Morphine, Antodepressiva, Antiepileptika und Parkinson Medikamente bekam und ich fast drei Jahre nur im Bett lag, habe ich alles wieder zugenommen.

Jetzt seh ich sie rauchend, gutaussehend, total verändert und so kalt!!
Ich fühlte mich dick, schmutzig und überflüssig!

Ich fühlte mich um mein Leben betrogen ...sie erinnerte mich an meinen Verlust. Ich gebe dem Krebs die Schuld, sie wollte mich nicht krank, ich war zu depressiv,zu unnütz. Ich trauerte um mein altes Leben und um unsee Freundschaft, die sie nicht mehr wollte. Sie wollte Spaß im Leben und ich war krank!

Es tat so weh, sie zu sehen .....



Gute Nacht
monkeponke
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Nur wer das Unmögliche wagt, macht das Mögliche wahr!
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  #2  
Alt 25.09.2010, 03:39
Beab Beab ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Denk nochmal darüber nach wenn Du morgen früh ausgeschlafen bist. Wem trauerst Du nach? Einer gefühlskalten, mitleidlosen schlanken Hülle?

In solchen Situationen wie in Deiner trennt sich die Spreu vom Weizen. Dass Dir das weh tat ist klar, weil Du ein ganz anderes Empfinden hast als diese Frau. ABER, dass DU Dir dick, schmutzig und überflüssig vorkommst, das ist wohl total absurd.

Solche Frauen, Menschen, wie sie ist, die finden wir überall. In guten Zeiten zusammen feiern, über Klamotten oder Problemchen reden, das ist nichts Besonderes.
Aber einen richtigen Kumpel haben, Freund oder Freundin, die auch in schweren Zeiten hinter uns stehen, ist das nicht viel mehr Wert als paar Kilos?

Und wen würde ich wohl vorziehen? Wen würden die anderen User hier vorziehen? Oder welche von Euch Beiden würde sich ein Mann als Partnerin wünschen? Mit wem kann man eher durch Dick und Dünn gehen?

Klar hat Dir das weh getan, das war ja auch entäuschend für Dich. Von ihr war das einfach mies. Unterste Schublade.

Also Kopf hoch, und beim nächsten Anlass bist Du wieder dabei. Und würdigst sie keines Blickes. Lass Dich von sowas nicht runterziehen!!!


Bea
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ein langer Abschied ging zu Ende. Meine Stiefmutter ( 3 Jahre älter als ich und 34 Jahre mit meinem Vater verheiratet) starb am 5. August nach schlimmer Krankheit friedlich in meinen Armen. Chondro Sarkom
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  #3  
Alt 25.09.2010, 08:49
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

@monkeponke

Du hast Dir selbst als "Fußnote" den Spruch "Nur wer das Umögliche wagt....." gesetzt und so gehe ich mal davon aus, dass Du heute - ausgeschlafen - die FREUNDSCHAFTLICHE BEGEGNUNG anders einschätzen kannst


Ich habe mir mal Dein Profil angesehen und festgestellt, dass Du einen recht kommunikativen Beruf erlernt hast....das beinhaltet möglicherweise, dass Du nach reiflicher Übrerlegung wohl doch imstande bist zu unterscheiden, w e r es wirklich gut mit Dir meint und Dein Leben mehr oder weniger eng begleiten sollte .


Mir scheint, dass sich nach einer schweren Erkrankung und dem Kampf um Stabilisierung bei vielen Betroffenen - was Freundschaften betrifft - sozusagen "Spreu vom Weizen" trennt


Freundschaften, die einer solchen Belastung nicht standhalten, sind sicher Deinen Kummer und Deine sichtliche Verwirrung nicht wert

Gleichwohl wird man nach bedrückenden Erlebnissen wachsamer und weiß doppelt zu schätzen, wenn man (beispielsweise) eine klasse Familie hat


Alles Gute

mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (25.09.2010 um 08:54 Uhr) Grund: vertippt
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  #4  
Alt 25.09.2010, 09:54
Benutzerbild von Hulda
Hulda Hulda ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Hallo Monkeponke,

wie gut ich Dich verstehen kann!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Auch ich hatte eine BFF (best Friend forever) die sich nun eine neue Freundin gesucht hat. Was habe ich mich noch bemüht, habe ihr trotz Krankheit beim Umzug geholfen, als ich meinen Schrebergarten aufgelöst habe hat sie noch meine geliebte Hollywoodschaukel bekommen (sie hat das selbstverständlich als Geschenk angesehen, hat niemals gefragt ob ich mal auf einen Kaffee wieder schaukeln möchte) u.s.w.
Vor einiger Zeit habe ich dann in F........ ein Foto gesehen. Da war sie mit ihrem Lebensgefährten und Ihrer neuen BFF und deren Mann drauf zu sehen. Bildunterschrift war: wahre Freunde machen das Leben lebenswert.

Du kannst Dir vorstellen, was das für einen Stich in mein Herz gegeben hat......

Auch ich habe leider sehr viel zugenommen (war leider noch nie die Schlankeste) und fühle mich nur noch dick und unförmig. Ich habe von Femara ständig Gelenkschmerzen, Schmerzen an den Fußsohlen, steife Sehnen u.s.w. Fühle mich manches Mal als körperliches Wrack und bin am überlegen, ob die Nebenwirkungen (der Preis fürs Überleben?) das alles wert sind.
Habe erst heute morgen überlegt, wie lange ich die Therapie noch durchhalten kann........

Und dann lese ich Dein Posting - und es spricht mir aus dem Herzen. Es ist sooooo traurig, wie die Krankheit uns verändert hat und dass nicht alle Freunde diese Verändung mit tragen können.
Wir haben uns das doch nicht ausgesucht - was würde ich darum geben, wenn ich mein altes Leben wieder hätte...........

Ich denk an Dich und drücke ein paar Tränchen aus den Augenwinkeln

Liebe Grüße
Ingrid
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  #5  
Alt 25.09.2010, 11:16
Susann1 Susann1 ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

hey, monkeponke.
ich hoffe, dir gehts heute morgen wieder besser...
kann dich sehr gut verstehen. der ausdruck "mir blutet das herz", ist einfach absolut treffend.
vielleicht ging es dir noch nicht einmal um deine freundin, sondern darum was der krebs mit dir gemacht hat, er macht einen nicht schöner. und dann trifft man auch noch jdm,der gut aussieht...
mir geht es gut, ich hatte keine chemo und mache nur AHB. trotzdem fühle auch ich mich um einige "gute" jahre manchmal betrogen. dann habe ich das gefühl, andere ziehen an mir vorbei. und ich fühle mich alt, hässlich und verfluche diese krankheit. und das tut alles verdammt weh.
ich kann deine gedanken zu 100% nachvollziehen.
liebes kleines monkeponke, nicht so traurig sein, ok.
ist doch gut, dass du draußen warst!! es geht doch wieder bergauf , oder? und diese frau, die kannst du mal ganz schnell vergessen.
denk dran, du bist nicht allein, vielen geht es ähnlich! und das leben wird trotzdem auch wieder schön werden!!
liebe grüße
susann
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  #6  
Alt 25.09.2010, 11:36
Destiny2010
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

auch ich habe eine Freundin, mit der ich vor meiner Erkrankung bei Weight Watchers war. Leider schafft sie es nicht, ohne mich durchzuhalten. Sie ist aber die beste Freundin, die es gibt, wie sich herausgestellt hat.

Eine andere "beste" Freundin hat sich jedoch abgewandt von mir. Ihr habe ich ca. 4 Jahre zur Seite gestanden, als ihr Mann sie mit 2 kleinen Kindern sitzen gelassen hatte. Sie kann mit meiner Erkrankung nicht umgehen, wenn wir uns zufällig begegnen, versucht sie nett zu sein, weiß aber nicht, was sie sagen soll. Sie sagt immer, sie will anrufen, tut es aber nicht. Vielleicht wäre es einfacher, sie würde sich von mir aktiv abwenden, dann wären die Fronten geklärt.
Aber ich habe langsam verstanden, dass es manch einer mit einem Krebs Kranken nicht aushält. Aber so eine Krankheit ist auch reinigend wie ein Regenguss. Die Freundschaften, die ich jetzt habe, sind rein und ehrlich.

Liebe Monkeponke : Ich hoffe, du überstehst dein "Tief". Seit meiner Diagnose im März 2010 gahre ich auch "Achterbahn", zumal ich eine schlechte Prognose habe und 2 Kinder, die ich gerne noch lange begleiten möchte.

LG Sylvia
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  #7  
Alt 25.09.2010, 11:37
Birke47 Birke47 ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Hollo monkeponke,

es tut mir wirklich leid, dass Du so schlechte Erfahrungen mit Deiner ehemalig besten Freundin machen musstest. Vom Kopf her weiss man, so einen Menschen braucht man nicht wirklich, aber das Herz geht da manchmal doch andere Wege. Es wird bestimmt auch wieder einige Zeit dauern, bis Kopf und Herz sich einig sind und neu aufgerissene Wunden heilen. Aber ich bin mir sicher, auch Du wirst neue "wahre Freunde" finden oder auch schon haben, die Dich so annehmen wie Du bist und gerade in den Zeiten, wo es Dir eben nicht so geht, an Deiner Seite stehen.

Ich habe auch das große Glück, solch wirkliche Freunde zu haben, auch wenn wir manchmal wochenlang nichts voneinander hören -meist aus zeitlichen Gründen-, aber wenn einer von uns Hilfe braucht, sind wir füreinander da und ich denke, das macht wahre Freundschaft aus! Auch habe ich wunderbare Kinder und einen tollen Mann, die mich nach meiner Diagnose auffingen und unterstützen (war sonst immer umgekehrt, da war ich immer der Fels in der Brandung war).

Sieh es einmal so, jedes Ende -und sei es noch so schlimm- bietet uns auch die Möglichkeit für einen Neubeginn. Meine Devise lautet "nicht wie schwer ist es den Berg zu besteigen, sondern wie schön mag die Aussicht von da oben sein und was gibt es da alles Neues zu entdecken".

Ich wünsch Dir und allen, die so eine traurige Erfahrung gemacht haben, liebe und wahre Freunde und drück Dich mal ganz doll

Hallo Susanne7,

klar darfst Du böse und wütent auf Deine ehemalige Freundin sein und ihr bei passender Gelegenheit die Meinung geigen. Oder wenn das nicht geht, schreibe ihr einfach einen Brief in dem Du ihr Deine ganze Wut, Entäuschung und Traurigkeit über ihr Verhalten mitteilst. Du brauchst den Brief ja nicht abschicken, aber manchmal hilft schon das reine Schreiben und vieleicht kommt auch etwas bei ihr an. Schlechtes braucht Du ihr nicht zu wünschen, bestraft hat sie sich schon selbst, indem sie so eine gute Freundin wie Dich im Stich lässt.

Lass Dich auch mal ganz doll

LG Birke
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  #8  
Alt 25.09.2010, 12:44
Benutzerbild von Cora
Cora Cora ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Hallo zusammen,

ich finde es immer wieder traurig wenn ich hier und auch in anderen Threads lese, wie sich sogenannte "best friends" plötzlich abwenden, und kann es manchmal gar nicht glauben. Aber auch wenn das Herz blutet wenn sie ihr wahres Gesicht zeigen, solche Menschen braucht man wie Bauchschmerzen
Ich habe festgestellt, dass es bei mir eher umgekehrt ist. Ich habe mich im Laufe meiner Krankheit so verändert, dass ich die Menschen jetzt mit anderen Augen sehe, und auch anders auf sie zugehe. Und ich sortiere schon im Vorfeld aus ( sorry, blöder Ausdruck ), wer mir nicht gut tut, und mit wem ich keinen näheren Kontakt will.
Auf diese Weise habe ich ein paar liebe Menschen kennengelernt, die ich früher nie getroffen hätte.
Ich will die mir verbleibende wertvolle Zeit mit Menschen verbringen, die mir viel geben und auch von mir annehmen.
Ich denke, alle, die diese schmerzliche Erfahrung machen mußten, dass nicht jeder Freund ist der sich so nennt, sollte nicht zu lange darum trauern, sondern den Blick freimachen für Menschen, die es wert sind, dass man sie Freunde nennt.
Ich habe eine Freundin seit 45 Jahren. Wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen. Sie gibt mir sehr viel Kraft. Und wenn ich das hier immer alles lese, weiß ich es noch mehr zu schätzen, und sehe es nicht mehr als so selbstverständlich an.
Euch allen ein gutes Wochenende
Cora
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Die Seele ist nie ohne Geleit der Engel
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  #9  
Alt 25.09.2010, 13:24
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Seid doch mal ehrlich: Glaubt Ihr wirklich, das passiert nur uns Krebspatientinnen?
Mir ist es GsD seit meiner Erkrankung nicht passiert, eher im Gegenteil. Dafür aber vorher. Ich denke, man täuscht sich einfach mal in einem Menschen, das hat nichts mit der Krankheit zu tun. Es fällt einem dann nur viel mehr auf, und man glaubt auch noch, den Grund dafür zu kennen.

Wenn ich den Thread allerdings insgesamt so anschaue (und es gibt derzeit noch so einen) - ich kann nur raten, holt Euch professionelle Hilfe! Die krankheit zieht Euch so in ein Loch, ich weiß nicht, ob man da so einfach wieder raus kommt. Egal, ob es die Angst ist, die einen auffrisst, das mies fühlen wegen dem Äußeren - lasst Euch bitte helfen!
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  #10  
Alt 25.09.2010, 13:48
Benutzerbild von Polaris
Polaris Polaris ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Hi Monkeponke,
ich glaube nicht, dass das am Krebs liegt, der wirkt höchstens wie eine Lupe auf dich und du nimmst das eher wahr.
Lass sie aus deinem Leben aussteigen und du fährst weiter. Das ist zwar traurig, aber ihr habt euch halt in andere Richtungen entwickelt. So würde sie nicht mehr zu deinem Leben passen. Ob sie nun bloß Spaß wollte *schulterzuck* Ziemlich oberflächlich, wenn sie nicht erkennen kann, dass du schwer krank bist/ warst. Brauchst du so jemanden?
Ich würde an die guten alten Zeiten denken, wäre aber gleichzeitig doch froh, dass es nun anders ist.

Ich denk zur Zeit auch oft daran, wie sich Beziehungen durch die Krankheit verändern. Deshalb ist das hier nach der Vorstellung mein erster Beitrag als Greenhorn hier ;-)

LG Polaris
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  #11  
Alt 25.09.2010, 14:24
Sybery Sybery ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Hallo,
auch ich hatte schon solche Erlebnisse.
Als ich vor 11 Jahren meine andere schwere Krankheit bekam verlor ich meine 2 Freundinnen.
Eine wollte mich nicht im KH besuchen, da der Weg zu weit war (15 Minuten mit der Stadtbahn.) Dann war sie einmal bei mir zu Hause und hat sich dann nie mehr bei mir gemeldet. Im nachhinein habe ich mir unsere Beziehung überlegt und habe festgestellt, dass ich mich von ihr habe ausnutzen lassen.
Sie hatte kein Auto und durch mich ist sie überall hingekommen.
Die andere telefonierte noch eine Weile nur mit mir. Dann habe ich ihr meinen alten Rechner und das Modem für ihre Kinder angeboten. Da kam sie auf einmal ganz schnell gerannt. Doch danach hat sie nie wieder von sich hören lassen.
Auch da habe ich mich ausnützen lassen.
Ich war eine lange Zeit sehr auf über diese "Damen" und auch auf mich selbst wütend.
Seither habe ich mir geschworen, anderen nur noch etwas Gutes zu tun, wenn ich eine Gegenleistung bekomme. Ich bin da ganz schön hart geworden.

Aber ich habe eine neue Freundin gewonnen. Eine Nachbarin mit der ich vorher nie viel geredet habe weil wir unterschiedliche Interessen haben.
Sie besuchte mich, als ich damals aus dem KH nach Hause kam und seither (11 Jahre) sind wir befreundet.
Sie hat mir jetzt sehr geholfen als ich die Krebsdiagnose bekam.

Geändert von Sybery (25.09.2010 um 15:55 Uhr)
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  #12  
Alt 25.09.2010, 23:18
Benutzerbild von stefuli1976
stefuli1976 stefuli1976 ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

hallo monkeponke,

ich finde es schlimm wenn sich ehemals "beste freunde" abwenden, ob jetzt in krankheit oder anderen lebenslagen....man sieht immer in der not wer wahre freunde sind und wer nicht...ich habe ein freundin die kenn ich seit inzwischen 13 jahren...wir hatten unsere hochs und tiefs und sogar schon einige zeit gar keinen kontakt...doch inzwischen sind wir füreinander da...sie war die ersten beiden male bei meiner chemo dabei, hat mit mir währenddessen geredet als wenn nix wäre, und das rechne ich ihr hoch an!! ich habe auch im weitläufigeren bekanntenkreis solche und solche erfahrungen gemacht....z.b. hat sich eine alte schulfreundin bei mir wieder gemeldet nach längerer zeit, ich habe ihr erzählt was mit mir ist, und sie hat ein grosses problem damit umzugehen...ich kann es ja auch verstehen...ich muss es akzeptieren und da ich sie lange nicht gesehen oder mit ihr kontakt hatte fällt es mir da auch nicht schwer diesen kontakt nicht zu halten...aber ich fände es schlimm wenn es bei anderen so wäre....

ich kann euch alle verstehen und nachvollziehen wie man sich fühlt wenn sich freunde von einem abwenden, schliesslich hat man keine ansteckende krankheit, oder kann vor allem etwas dafür, nicht nur dass man schon genug leiden muss durch chemo, nebenwirkungen und allein damit klarzukommen die diagnose selber zu verdauen, nein man wird auch noch von denjenigen hängengelassen die man grad jetzt am meisten bräuchte...aber dazu fällt mir nur ein wie auch schon einige vorschreiberinnen bemerkten...es gibt andere die es wert sind neu kennenzulernen...denn die einen hängenlassen haben uns alle net verdient! So

ich wünsche euch / uns allen die freunde die wir verdienen und die uns verdienen...denn ich für mich habe mir zum motto gemacht, wenn nix zurückkommt isses au nix...ich geb gerne und helfe wenn man mich braucht...aber ich lass mich (nett ausgedrückt) nicht veräppeln....

euch alle

steffi
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  #13  
Alt 26.09.2010, 08:59
Beab Beab ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Ich kann das nicht nachvollziehen. Könnt Ihr das nachvollziehen, dass manche Menschen mit Krebs nicht umgehen können?

Ich kann verstehen wenn man nicht als Altenpfleger arbeiten kann. Vor denen ich meinen Hut ziehe. Oder, dass man z.B. nicht als Arzt arbeiten kann, weil man kein Blut sehen kann usw.
Aber wo ist das Problem weiterhin mit einer Freundin befreundet zu sein die Krebs hat?

Oft benehmen die sich ja so, als hätte der Kranke etwas unverschämtes gemacht. So kommt es rüber.
Man muss doch nicht immer über die Krankheit reden. Das könnte ich noch am ehesten nachvollziehen, wenn jemand die richtigen Worte nicht finden kann. Aber das muss man ja auch nicht. Oft tut es den Kranken sogar gut, wenn mal nicht über die Krankheit geredet wird.

Man kann doch trotzdem weiterhin befreundet bleiben.

Meint Ihr, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mit der Krankheit nicht umgehen können? Oder ist es ihnen einfach nur zu lästig mit einer Kranken befreundet zu sein?
Weil man mit ihr ja weniger unternehmen kann, nicht mehr alle Sorgen bei ihr abladen kann, sie nicht mehr als Babysitterin gebrauchen kann usw.?


Bea
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ein langer Abschied ging zu Ende. Meine Stiefmutter ( 3 Jahre älter als ich und 34 Jahre mit meinem Vater verheiratet) starb am 5. August nach schlimmer Krankheit friedlich in meinen Armen. Chondro Sarkom
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  #14  
Alt 26.09.2010, 10:52
Gledi Gledi ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

Zitat:
Zitat von Beab Beitrag anzeigen
...Aber wo ist das Problem weiterhin mit einer Freundin befreundet zu sein die Krebs hat?

...
Meint Ihr, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mit der Krankheit nicht umgehen können? Oder ist es ihnen einfach nur zu lästig mit einer Kranken befreundet zu sein?
Weil man mit ihr ja weniger unternehmen kann, nicht mehr alle Sorgen bei ihr abladen kann, sie nicht mehr als Babysitterin gebrauchen kann usw.?
In gewisser Weise kann ich es mir schon vorstellen, dass es für einige Menschen schwierig ist. Die Konfrontation mit dem Thema Krebs heisst doch eine Konfrontation mit dem Thema möglicherweise unheilbar krank zu sein, möglicherweise frühzeitig daran zu sterben. Auf jeden Fall ist es eine Konfrontation mit unseren ganz existentiellen Ängsten. Und mit Sicherheit gibt es Menschen, die in einer solchen Situation denken "Gut dass es nicht mich persönlich betrifft", ihr Schneckenhaus zumachen und sich gegenüber einem/einer Erkrankten abschotten. Nicht jedem würde ich dabei mangelndes Mitgefühl vorwerfen (der Freundin, die sich in der Öffentlichkeit ganz offensichtlich abwendet und auch noch ihren Mann weg zieht wahrscheinlich schon). Oft spielen die Ängste der nicht betroffenen Person übler mit als uns bewusst ist. Wir haben alle Ängste vor neuen Situationen (auch krankheitsunabhängig). Was kann/darf der/die Betroffene noch, wie gehe ich mit ihm/ihr richtig um, wie können wir Einschränkungen in einer Freundschaft am besten überwinden... Und auf Angst folgt in den meisten Fällen die Flucht (oder sich verstecken/zurückziehen).

@Sanne7: Ich würde deine Freundin einfach mal auf ein Stück Geburtstagstorte in eine Konditorei einladen und schauen was passiert. Gespräche helfen in einer wirklich tiefen Freundschaft meistens und wenn nicht ist eine Konditorei ein neutraler Ort, den du jederzeit verlassen kanst.

Just my 5 cents,
Gledi,

die ähnliche Erlebnisse wegen einem sehr viel banaleren gesundheitlichen Problem auch schon hatte. Und in diesem Fall hat die Belastungssituation wirklich die echten aus den unechten Freunden gefiltert.
__________________
Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, all die Farben wieder zurück, verbrenn den Schnee. Das Grau muß weg, schenk mir'n bisschen Glück...Rosenstolz-Wann kommt die Sonne?

Geändert von Gledi (26.09.2010 um 10:56 Uhr)
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  #15  
Alt 26.09.2010, 18:41
Benutzerbild von Gismo2308
Gismo2308 Gismo2308 ist offline
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Standard AW: Es tat so weh sie zu sehen ... von alten Freundschaften

hallo meine lieben...

das ist ein richtiger satz:

Es tut so weh nicht mehr dazuzugehören.


schönen sonntagabend allen

lg
gismo
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