Sie fehlt mir jetzt schon...

[MumiT]

Erst hieß es bei meiner Ma Lungenkrebs, dann Brustkrebs und heute kam die Nachricht Adenokarzinom der Lunge...
Die Lebenserwartung beträgt nur noch Wochen. Die wollen nicht mehr in Monaten sprechen. Sie hätte zwar noch Chance noch 6 Monate zu leben, aber da glaubt der Arzt nicht dran. Er meinte, wenn sich ihr Zustand in den nächsten Tagen verschlechtert wird sie noch nur einige Tage oder Wochen haben. Wir können von "Glück" reden, wenn sie das We überlebt.

Er hat ihr die Option gegeben, dass die noch eine leichte Chemo versuchen können, die wird jedoch mehr Nebenwirkungen haben als das sie nutzt. Sie soll es sich jetzt überlegen. Auf der einen Seite will ich dass sie noch Lebt, sie ist noch so jung. Auf der anderen Seite will und kann ich sie nicht mehr leiden sehen. Es geht ihr soweit gut was Schmerzen angeht. Sie kann nur nicht liegen da sie dann keine Luft bekommt und dann starke Schmerzen im Bein hat. Daher ist sie nachts immer sehr verwirrt und durcheinander.

Ich bin einfach mit meiner Kraft am Ende, ich weiß nicht weiter...
Ich möchte für sie stark sein und sie so gut es geht unterstützen! Doch ich habe Angst, dass meine Kraft dafür nicht reicht. Ich liebe sie so. Es gibt noch so viel, was wir machen wollten. Ich bin gerade umgezogen und sie konnte sich noch nicht mal meine Wohnung angucken... Sie wollte so gerne ein Enkelkind, diesen Wunsch hab ich ihr auch nie erfüllen können. Ich weiß auch nicht, irgendwie weiß ich zur Zeit gar nicht, was ich denken soll.

Mein Mann ist mir auch keine große Hilfe! Von ihm durfte ich mir heute erstmal anhören, ob ich nicht mal wieder arbeiten gehen will, ich könnte ja auch abends zu meiner Ma fahren. Ich weiß einfach nicht, wie es weiter gehen soll. Sie fehlt mir so!

[Blume68]

Liebe MumiT,

ich nehm dich einfach erstmal nur ganz fest in den Arm. Sei gewiss, du wirst hier Trost und Zuspruch finden, das wird dir bestimmt etwas helfen. Es ist eine schwere Zeit, und ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür!
Hab keine Angst, daß sie nicht reichen könnte. Sie wird. Du schaffst das!

Alles Liebe
Blume

[Angela07]

Liebe MumiT,

fühle Dich umarmt und gedrückt. Das mit Deiner Mutter ist schrecklich und das ganze zu verkraften ist super schwer. Die Schnelligkeit mit der es bei dieser Krankheit zur Sache geht macht jedem Angst. Es ist auch für mich immer noch unfassbar wie schnell es gehen kann.

Es ist auch super schwer abzuwägen, ob man noch eine Therapie probieren soll oder nicht. Ich denke es ist nicht vertretbar den Patienten mehr zu quälen als nötig, noch dazu wenn der erstrebte Nutzen sehr gering sein wird. Aber bewußt sagen wir machen nichts mehr, wir versuchen lieber die Zeit so zu nutzen die wir noch haben ist super schwer.

Ich kann Dich sehr gut verstehen. Hast du noch Geschwister oder Verwandte, die Dich unterstützen können?
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft für die kommende Zeit!

Liebe Grüße Angela07

[MumiT]

Ja, ich habe noch eine Schwester, die will sich jedoch am liebsten gar nicht damit auseinander setzten. Ich habe auch noch einige Tanten/Onkel, doch bei denen ist es immer so, dass die sich nur für einen interessieren, wenn es was neues oder "sehenswertes" gibt. Es ist von denen vielleicht nicht so gemeint und denen geht es allen bestimmt auch ziemlich schlecht zumal ne Tante von mir im Oktober an Lungenkrebs nach zwei Jahren Kampf gestorben ist. Es ist jedoch echt schwer und vor allem echt hart wenn man vom Arzt gesagt bekommt "ich würde nichts mehr machen". Wir müssen jetzt quasi jeden Tag damit rechen, dass sie stirbt. Er meinte, er hofft, dass sie gut über das We kommt. Da bin ich mir ansich zwar sicher, aber die Situation kann sich auch ganz schnell ändern. Ich bin noch krank geschrieben, damit ich mich um meine Ma kümmern kann. Mein Mann findet das jedoch nicht gut. Er denkt nur ans Geld und sonst an nichts. Dabei kann ich das wirklich nicht verstehen. Arbeiten kann ich noch mein ganzes Leben. Ich will einfach die verbleibenen Zeit mit ihr so gut nutzen wie es geht und wenn ich noch drei oder vier Wochen zuhause bleiben muss. Ich helfe lieber ihr den ganzen Tag über als das ich auf Arbeit sitze und ein schlechtes Gewissen habe weil ich weiß, dass sie alleine da sitzt und nicht zurecht kommt. Ich habe jetzt bei der Krankenkasse einen Rollstuhl beantragt. Werde dieses We mit ihr einfach mal spazieren gehen und so. Das sie einfach mal raus kommt, was anderes sieht, an etwas anderes denkt. Immerhin war sie vor 6 Wochen noch total fit und konnte noch alles selbstständig erledigen. Heute kann sie noch nicht mal alleine ein Brot schmieren oder alleine zur Toilette gehen. Zu sehen wie es ihr von Tag zu Tag schlechter geht ist das schlimmste überhaupt. Sie möchte immer so viel machen, doch sie kann es einfach nicht mehr...

Wie kann ich ihr helfen, was kann ich noch für sie tun??

[östel]

Liebe MumiT, es tut mir sehr leid für Dich und deine Ma.leider ist es schlimm und ich will da gar nichts schön reden. Aber Du machst doch genau das Richtige, Du bist für sie da, Du kümmerst Dich und sie spürt das, glaub mir. Ich wünsche Dir, dass Du und Dein Dein Mann wieder zueinander findet. Und Deiner ma und Dir wünsche ich noch viele schöne Momente und viel Kraft. Liebe Grüsse Regina

[MumiT]

Gestern abend ist meine Ma verstorben.
Sie war die Nacht von vorgestern zu gestern schon sehr unruhig und wir haben sie auch mit Medis nicht zur Ruhe bekommen. Gestern morgen hatte ich schon so ein komisches Gefühl, habe dann direkt meine Schwester angerufen. Wir haben dann auch den Arzt verständigt, als sie da war. Er meinte, er will ihr spätestens zum Abend eine Infusion geben, wodurch sie ruhiger wird und auch die Schmerzen letzendlich verschwinden. Eine halbe Stunde später kam er dann wieder und hat die Infusion gelegt. Er meinte, sie will von sich aus nicht ins Bett da sie weiß, dass sie dann stirbt. Er meinte auch, dass es wohl die letzte Ruhe sein wird bei ihr doch irgendwie war es mir egal. Ich wollte einfach nur, dass es ihr besser geht. Gegen fünf hab ich schon gedacht, dass sie nicht mehr lange "durch hält", irgendwie hatte ich so ein Gefühl und ihre Atmung sah auch danach aus. Der Arzt kam dann auch nochmal und sagte das selbe. Ich habe dann direkt meine Schwester wieder angerufen und auch meinen Mann. Um 19:08 Uhr ist sie dann verstorben. Irgendwie war ich echt froh. Klingt vielleicht total blöd, aber ist irgendwie so. Jetzt geht es ihr gut und das ist das, was ich wollte. Ich wollte nicht, dass sie sich so quälen muss, ich wollte, dass das ein Ende hat... Sie wollte ruhig im Schlaf sterben und genau das war auch der Fall. Trotzdem ist es echt schwer und ich weiß noch nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Ich denke das gibt die Zeit. Ich muss das jetzt erstmal richtig realisieren und verarbeiten... Ich hatte noch so viel, was ich ihr sagen wollte, so viel, was wir zusammen noch machen wollten doch dafür fehlte uns einfach die Zeit. Seit der Diagnose vor fünf Wochen haben wir jeden Tag so gut es geht genutzt und das ist das wichtigste für mich! Ich liebe sie so sehr...

[susanne42]

Liebe MumiT,
mein herzliches Beileid und viel Kraft für die nächste Zeit

alles liebe
Susanne