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  #1  
Alt 06.10.2008, 14:35
Silly111 Silly111 ist offline
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Registriert seit: 06.10.2008
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Standard Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Hallo, Ihr Lieben.

Bin mit dem Thema Magenkrebs erst seit Ende September konfrontiert.

Bei meinem Vater wurden am 02.10. nach Billoth II 4/5 des Magens entfernt. Wir haben noch keine Ergebnisse der Gewebsproben, aber die Ärzte sind sich sicher, dass es bösartig ist. Metastasen wurden keine festgestellt.

Am 04.10. ging es meinem Papa erstaunlich gut, am 05.10. sah er gar nicht gut aus, war schwach und atmete so schwer.
Lt. Ärztin sollte das jedoch völlig normal sein, auch dass er Fieber hat.
Dass mein Papa vor der OP eine Lungenentzündung hatte, ist bei der Verlegung untergegangen und ich bat darum, dass diese weiter behandelt werden müsse.

Heute kam ein Anruf von der Klinik, dass die Nahtstelle der neuen Verbindung nicht hält und man erneut operieren müsse. Meine Mama muss nun hinfahren und ihr Einverständnis geben.
Was passiert nun mit meinem Papa?
Meine Mama erzählte etwas von einer großen Bauchspülung.
Die Wundflüssigkeit hatte sich bei meinem Papa bedenklich verändert und das CT ergab, dass der Nahrungsbrei nicht abfließen kann.
Wird er zusätzlich eine Bauchfellentzündung bekommen? Er bekam gleich nach der OP Kosmonautennahrung über die Sonde und auch noch Nahrung über den Venenport.

Hat jemand so etwas auch erlebt?
Es fällt immer so schwer, eine Entscheidung zu treffen, ob und wie es weitergehen soll.

Ich war der Meinung, zu wissen, was ich tun muss. Für mich gab es nur zwei Zustände. Wenn keine Aussicht auf Heilung besteht, nicht mehr operieren und den Papa nicht unnötig leiden lassen oder heilbar mit Aussicht auf ein lebenswertes Leben.
Plötzlich gibt es so viel dazwischen......

Mein Papa ist 66 Jahre alt, leicht dement und war einige Tage vor der OP wegen Dehydrierung, Lungenentzündung und Passagehindernis (vollständiger Verschluß des Magenausgangs) in einem denkbar schlechten Zustand, hat sich dann jedoch so gut erholt, dass wir voller Zuversicht und guter Hoffnung in die OP eingewilligt haben.

LG Silly
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  #2  
Alt 06.10.2008, 16:47
Silly111 Silly111 ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Gerade kam ein Anruf aus der Klinik, dass mein Papa während der OP einen Herzinfarkt erlitten hat und sein Zustand noch bedrohlicher geworden ist, als er ohnehin schon war. Er hat auch Erbrochenes verschluckt. Nun wurde er in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt ....
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  #3  
Alt 06.10.2008, 20:25
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Hallo, es tut mir sehr leid. Ich kann dir nachfühlen wie es dir geht - aber leider kann ich dir auch keinen Rat geben, ich kenn mich da nicht so aus. Meinem Papa geht es auch nicht gut. Er hat ein Rezidiv eines Siegelringkarzinoms Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute
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  #4  
Alt 06.10.2008, 21:15
Silly111 Silly111 ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Vielen Dank für Deinen Zuspruch.

Ich wünsche Dir auch viel Kraft und Deinem Papa alles Gute. .

Wenn Du möchtest, schreib ruhig, wie es Deinem Papa geht....

Es wurde nun festgestellt, dass meiner auch noch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte und sich fibrosierendes Gewebe im Bauchraum befand, was nun weggespült wurde.

Nun hat man seiner Patientenverfügung entsprochen, wonach er keine Schmerzen und keine Atemnot erleiden möchte.
Es reicht jedoch nicht aus, um die intensivmedizinischen Maßnahmen zu beenden. Also heißt es nun abwarten, bis er von allein einschläft. Armer Vati....

Ich finde die Ungewissheit sehr zermürbend. Bei jedem Anruf zucke ich innerlich zusammen und bekomme weiche Knie, jede neue Hiobsbotschaft erschreckt mich so, als ob man mir sagen würde, nun ist es zu Ende.....
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  #5  
Alt 07.10.2008, 09:56
Silly111 Silly111 ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Mein Papa ist noch gestern Nacht an Herz-Kreislaufversagen gestorben.
Sicher blieb ihm viel Leid erspart.

Ich bin unendlich traurig.

Silly.
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  #6  
Alt 07.10.2008, 10:28
Benutzerbild von elli1962
elli1962 elli1962 ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Liebe Silly,

ein stiller Gruß von mir, und viel Kraft für die nächste Zeit.

Elli
__________________
Meine Mama

+15.06.2008

Dich zu verlier'n war schwer,
Dich zu vermissen noch viel mehr
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  #7  
Alt 07.10.2008, 11:23
suse52 suse52 ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Liebe silly,
so schnell...Es tut mir Leid. Ich wünsche euch viel Kraft.
suse
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  #8  
Alt 07.10.2008, 12:30
beffi beffi ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Liebe Silly,
es tut mir so leid ... Als ich vorhin ins Forum ging war ich echt geschockt, daß es so schnell ging... Langes Leiden blieb ihm Gott sei Dank erspart ...Ich umarme Dich und fühl mit Dir
Ganz viel Kraft und ganz viele gute Wünsche schick ich Dir

beffi
PS: Hoffentlich muss mein Papa auch nicht mehr so lange leiden. Es ist so furchtbar zuschauen zu müssen!
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  #9  
Alt 07.10.2008, 17:13
Silly111 Silly111 ist offline
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Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Ich danke Euch für Euer Mitgefühl.

Hatte ich doch so große Angst vor dem Tag, an dem ich die Nachricht über den Tod meines Vaters bekommen würde.

Und nun ist der Tag gekommen. Ich dachte, dass ich das nicht verkraften könnte, rund um die Uhr weinen müsste und nun bin ich erstaunt, dass ich mich nach dem Weinen fassen und über meinen Vater sprechen kann. Mir gehen viele Bilder durch den Kopf, wie es war als er gesund war und auch als er so schwach und krank war.

Ich denke, dass er nun loslassen konnte. Kurz vor seiner Erkrankung hatte ich ihm von unseren Heiratsplänen erzählt. Gerne hätte ich ihn dabei gehabt....
Im Sommer war er noch bei uns zu Besuch - wir wohnen 400 Kilometer weit entfernt, sind erst im Frühjahr so weit von den Eltern weggezogen.
Jetzt weiß er, dass es mir gut geht....und seinem Enkelkind auch.....

Wie es ohne ihn sein wird, kann ich mir gar nicht vorstellen. Er wird eine große Lücke in meinem Leben hinterlassen.

@ beffi

Dir, beffi wünsche ich von Herzen, dass Dein Papa auch nicht mehr so lange leiden muss. Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit. Ich weiß, was Du durchmachst und wie Du Dich fühlst.

Ich bin froh, dass ich meine Mutti und auch den Arzt beauftragt habe, meinem Vater auszurichten, dass er sterben darf, dass er nicht warten soll, bis wir wieder da sind und uns verabschieden können, dass er nicht weiter leiden soll, dass er in meinem Herzen weiter leben wird und ich ihn sehr lieb habe.

Sei nochmals herzlich umarmt. Alles Gute für Dich, beffi.

Silly.
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  #10  
Alt 07.10.2008, 19:10
beffi beffi ist offline
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Beiträge: 43
Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Liebe Silly,
es ist so schwierig in Worte zu fassen, was man fühlt. Aber Du hast mir aus Deinen Berichten und Antworten wirklich aus der Seele gesprochen. Deshalb war ich heute Mittag auch so konfus, als ich gelesen haben, daß Dein Papa so schnell verstorben ist. Es traf mich wirklich und tut mir unendlich leid... Dieses gemeinsame Schicksal verbindet in diesem Forum wildfremde Menschen und lässt sie irgendwie zu Freunden werden. Man hat zwar Freunde, aber ich finde, es ist etwas anderes sich mit jemanden auszutauschen, der gerade das gleiche durchmachen muss, d.h. jeden Tag ein bisschen mehr Abschied zu nehmen von einem geliebten Menschen. Ich freue mich für Dich, daß Du bald heiraten wirst und wünsch Dir viel Glück. Durch das Kind (bist Du schwanger? das sagt mir mein Gefühl / oder wie alt ist es? Junge / Mädchen?) hast Du auch Ablenkung von der Trauer. Ich spreche aus Erfahrung. Ich bin froh, daß ich meine zwei Kinder habe, die mich jeden Tag ablenken und aufheitern, wenn ich wieder am Boden zerstört von meinem Vater nach Hause komme.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute
beffi
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  #11  
Alt 08.10.2008, 08:34
Silly111 Silly111 ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Hallo beffi,

ups, wenn man das so liest, könnte man das glauben. ...

Opis Enkelkind ist schon größer und wird morgen 11 Jahre alt.
Der Kleine ist Autist. Zwar fand er es schade, dass der Opi nun nicht mehr ist. Aber eine richtige Vorstellung, wie das zukünftig sein wird, hat er nicht. Er ist gleich wieder zur Tagesordnung übergegangen. Dass ich traurig bin, kann er nicht erkennen.

Mein Papa war bis zum Fortschreiten der Demenz der liebste, geduldigste und verständnisvollste Opi, den man sich vorstellen konnte.
Er hat uns geholfen, wo er kann.

Mein Sohn hält mich auf Trab und lenkt mich ab. Ich bin im Moment auch sehr dankbar für die Ablenkung.

Gerade mache ich die Erfahrung, dass es besser gewesen wäre, viele Details der Bestattung schon vorher zu besprechen. Leider konnte ich meine Eltern nie davon überzeugen.

Ich kann es nur jedem ans Herz legen, erkundigt Euch schon zu Lebzeiten über Preis und Leistung, was möglich ist, was sinnvoll ist, was gefällt, was nicht. Darüber sofort in den ersten drei Tagen der Trauer zu entscheiden, ist unheimlich schwer. Der Tod ist ein Geschäft....Das erleben wir gerade und das macht mich sehr wütend.

Silly.
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  #12  
Alt 14.10.2008, 21:34
Stephanie69 Stephanie69 ist offline
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Registriert seit: 29.06.2008
Beiträge: 23
Standard AW: Es gibt Komplikation - Anastomoseninsuffizienz - Was passiert jetzt?

Mein herzliches Beileid,
ich weiß auch wie es ist, Abschied zu nehmen, von einer geliebten Person (sprich meiner Mama). Sie ist fast vier Monate nicht mehr bei uns und sie fehlt. Nicht nur bei meinem Vater, sondern auch bei den Töchtern. Komischerweise fehlt sie den Enkeln nicht so sehr. Vielleicht können sie das auch nicht so ausdrücken. Sie sind ja noch recht jung. Obwohl meine Tochter ja nun auch 14 Jahre wird.
Gruß Stephanie
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