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  #1  
Alt 17.07.2017, 11:38
Kathy 1605 Kathy 1605 ist offline
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Standard agressives Lymphom im Hohen Alter

Hallo alle zusammen ,

ich schreibe hier nicht für mich selber ,sondern für meine Mama im stolzen Alter von 87 Jahren -

bei Ihr wurde vor ca 5 Wochen ein großes Blutbild gemacht woraufhin der Hausarzt meine Mama in das KH eingeliefert hat-
Dort wurden etliche Untersuchungen gemacht MRT CT Sono und auch Knochenmarkpunktion--dann folgten noch eine Magen und Darm Spiegelung-

Befund dann vom Arzt : Aggressives B Zellen Lymphom im Magen -
er erzählte sehr viel und sagte auch das die Möglichkeit ganz gut stehen das meine Mutter nicht an diesem Krebs sterben müsste ,da die Aggressive Form gut therapierbar sei- meine Mama schaute ihn an und sagte ich will keine Chemo machen ,was passiert wenn ich keine mehr machen lassen ? Daraufhin war die Antwort des Arztes ,sie verbluten innerhalb weniger Wochen innerlich .
die nächsten Tage wurde sie dann auf die Chemo vorbereitet mit Kortison

Montags sollte die Chemo starten aber meine Mama bekam in der Nacht einen Darmverschluss und hatte eine mehr stündige Not Op-als wir danach auf der Intensiv ankamen sagten die Ärzte zu mir das ich mir keine Hoffnung machen sollte und das es sein kann das sie die Nacht nicht überlebt-

Am nächsten Tag im KH war meine Mama aber noch da auch auf die Aussage der Ärzte das auf Grund der Kortison Gabe die Heilung der Darm Naht (30 cm Dünndarm wurden entfernt ,da sich das Lymphom darum gewickelt hat) eventuell nicht heilen würde ,hat meine Mama gekämpft und bis jetzt ist alles heile----nun hat sie Ihren ersten Zyklus der chemo seit gestern um ---

was mich an der ganzen Sache wahnsinnig stört sind die Aussagen der Ärzte ,die sagen alles und gleichzeitig nichts -meine mama ist so ein stilles mäusschen die nie klagt nie irgendwie mal meckert sie nimmt alles hin-

Sie hat nun seit ein paar tagen ganz geschwollene Füße ,keiner kann mir dort sagen warum und was sie dagegen tun wollen

auch wenn ich mal ein bisschen lauter werde ,irgendwie stehe ich immer dümmer da als vorher -Sie sagen nicht welches Stadium der krebs hat, nicht wie viele Zyklen sie braucht -nicht ob sie Entwässerung Tabletten bekommt ---Ich komme mir so hilflos vor ,ich möchte nicht das meine Mama leidet -

Meine Herren ich heule hier rum dabei kämpft ihr alle selber

aber vielleicht hat jemand einen Tipp für mich wie ich mich verhalten kann was eventuell auf mich zukommt -wie ich mich einbringen könnte ----

liebe grüße und allen einen schönen Tag

kathy
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  #2  
Alt 17.07.2017, 14:59
Phönixa74 Phönixa74 ist offline
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Beiträge: 41
Standard AW: agressives Lymphom im Hohen Alter

Hallo Kathy,

ach je! Mit 87 noch mal so eine Tortur! Das tut mir wirklich leid für Deine Mutter!

Zu den Füßen:
die können natürlich aufgrund der Kortisoneinnahme geschwollen sein. Auf diese hohe Dosis wird Wasser einlagert!
Was hilft: Füße hochlegen wann immer es geht!

Bei dem was Deine Mutter durchgemacht hat, kommen für Wassereinlagerungen aber auch noch andere Gründe in Frage! Schon allein die große Operation, der Aufenthalt auf der Intensivstation ect. Das steckt man in dem Alter sicher nicht mehr so gut weg!
Vielleicht arbeitet ja auch ihr Herz im Moment nicht ausreichend. Auch das kann zu Wassereinlagerungen führen!
Darüber solltet Ihr mit dem Intensivmediziner sprechen.

Ganz allgemein:
Ruf in auf der Station an und bitte um einen Gesprächstermin mit dem behandelnden Arzt!

Überlege Dir vorher mit wem Du sprechen willst: mit dem Onkologen, mit dem Inensivmediziner, mit dem Chirurgen ect.
Wenn mehrere Fachbereiche involviert sind, ist es oft nicht ganz einfach durchzusteigen, wer welche Fragen kompetent beantworten kann, wer für welches Problem zuständig ist und wo man welchen Arzt überhaupt antreffen kann.
Es macht in Euerem Fall sicher Sinn, mit jedem der behandelnden Ärzte zu sprechen!


Für Auskünfte über die Chemotherapie brauchst Du natürlich den Onkologen!

Schreibe Dir alle Deine Fragen auf und nehme am besten noch jemanden zum Gespäch mit!
Deine Mutter wird sicher gar nicht alles aufnehmen und behalten können! Völlig normal!
Das ging mir mit gerade mal 40 Jahren schon so...
Ich habe nicht nur die Fragen, sondern auch die Antworten notiert...
Nach den ersten Gesprächen wusste ich hinterher gar nichts mehr!


Wenn Du nicht weißt, mit wem Du sprechen sollst - wende Dich erstmal an das Pflegepersonal und lasse dir die Namen geben!

Sag dem Krankenhausjungle den Kampf an!

Ich bin sicher, Ihr bekommt ein ausführliches Gespräch!

Alles Gute für Deine tapfere Mutter!
Phönixa

Geändert von Phönixa74 (17.07.2017 um 15:01 Uhr)
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  #3  
Alt 18.07.2017, 10:56
vintage vintage ist offline
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Beiträge: 745
Standard AW: agressives Lymphom im Hohen Alter

hallo kathy,

hast du denn eine schriftliche vollmacht von deiner mutter bekommen?
denn sonst kann es daran liegen, das "sie" dir gegenüber nichts sagen, weil noch keine vorliegt.

und zum anderen kann es daran liegen, dass sie es tatsächlich nicht wissen (können),
wie der körper deiner mutter alles verkraftet bzw. was noch so kommt.

meistens sterben die menschen nicht an "dem krebs",
- insofern hat der arzt recht -
sondern an den "begleiterkrankungen" wie organversagen, schwäche etc.

es gibt einen therapieplan, den deine mama unterschrieben musste.
darin sind die chemogaben festgelegt und die termine.
den kannst du dir zeigen lassen.
mit vollmacht.
außerdem muss es einen diagnosebericht geben. hier genauso.

wasser ist leider oft normal und kann manchmal auch ein zeichen für eine palliative phase sein.

ich hoffe, deine mutter hat noch gute tage und stunden trotz allem!
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (18.07.2017 um 10:58 Uhr)
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  #4  
Alt 23.07.2017, 14:06
Kathy 1605 Kathy 1605 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: agressives Lymphom im Hohen Alter

Hallo meine Lieben ,

vielen Dank für eure Antworten -

ich habe nun auch mal genauere angaben

Diagnose: Großzelliges B-Zell Lymphom
Histologier :Ulzeriertes maliges diffuses großzelliges B-Zell Lymphom

Stadius 2-3

Chemo mit Rituxmimab und Bendamostin

so das sind die neusten dinge

da die Blutwerte wieder doof waren hat sie am letzten Mittwoch wieder zwei Blutübertragungen erhalten -

sie ist jetzt zu hause ,bekommt am 3.8 den Port gelegt und am 8.8 beginnt der zweite Zyklus der Chemo

lg kathy
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  #5  
Alt 23.07.2017, 17:09
lotol lotol ist offline
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Standard AW: agressives Lymphom im Hohen Alter

Hallo Kathy 1605,

wie es aussieht, handelt es sich bei der angedachten Therapie um eine Standard-Therapie.

Eine Übersicht dazu findest Du hier:
https://www.onkopedia.com/de/onkoped...tml/index.html

Ziemlich weit unten ist auch eine Therapiestruktur angegeben, mit der Du einordnen kannst, was üblicherweise unternommen wird.

Im Einzelfall kann das etwas variiert werden, was jedoch relativ unwichtig ist.
Viel wichtiger ist, daß (mehr oder weniger) "Heilung" möglich ist.
Anders ausgedrückt, besteht die Chance, dem Krebs "entrinnen" zu können.

Vorausgesetzt, man hat auch das Glück, daß die Therapie "hinhaut", wie erwartet/erhofft.


Nachdem anzunehmen ist, daß die Ärzte die Therapie nicht machen würden, wenn sie für Deine Mutter nicht zumutbar wäre, stellt sich hauptsächlich die Frage, wie Deine Mutter psychisch und physisch beieinander ist.

Ihre Meinung zur Therapie hat sie wohl verändert, was m.E. auch richtig ist.
Was sagen die Ärzte zur körperlichen Verfassung Deiner Mutter, und wie ist Dein Eindruck dazu?


Ich bin ca. 14 Jahre jünger als Deine Mutter und kann Dir - wie viele andere das auch tun könnten - bestätigen, daß entspr. Therapien "affenstark" sind.
Sie wirken gerade im "bösartigen" Fall unglaublich schnell und effektiv.

Ein "Zuckerlecken" sind sie nicht gerade, aber insgesamt ganz gut "verkraftbar".
Denke, das kann auch so sein, wenn jemand im achten Jahrzehnt ist.

Bestärk bitte Deine Mutter darin, daß sie das Glück haben kann, weiterleben zu können.
Aus meiner Sicht besteht bei Lymphomen durchaus begründete Hoffnung, dieses Glück haben zu können.

Dir/Euch wünsche ich dieses Glück.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #6  
Alt 15.08.2017, 08:45
Kathy 1605 Kathy 1605 ist offline
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Standard AW: agressives Lymphom im Hohen Alter

Hallo meine Lieben ,

Kurzer Bericht ....

am 2.8 wurde der Port gelegt
am 8 fing der zweite Chemo Zyklus an

seit gestern ist sie wieder daheim

aaaber ihr geht es körperlich richtig mies

sie hat abgenommen und ist mittlerweile bei 48kg

sie ist so schwach das sie nicht mehr in der Lage ist sich selber anzuziehen

Ich habe mir einen Pflegedienst mit an Board geholt weil ich schaffe es nicht mehr alleine

Sie rief mich auch heute morgen an und sagte das sie die Chemo nicht mehr weiter machen möchte -Ich kann sie verstehen und ich stehe hinter ihr

aber ganz ehrlich ich weiß mir keinen Rat mehr

ich weiß im moment nicht wie ich ihr gegenüber treten soll ,ich will ihr helfen ,ich will ihr die Schmerzen nehmen die Angst einfach alles

ich komme mir so hilflos vor -

werde gleich mal mit dem Arzt telefonieren mal sehen was er mir dann sagt

liebe grüße kathy
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  #7  
Alt 15.08.2017, 10:21
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: agressives Lymphom im Hohen Alter

ICH halte das für eine gute Entscheidung, würde das unterstützen! Chemotherapie ist VIEL zu WIDERLICH um sie im Alter Deiner Mutter noch ertragen zu müssen. Wenn ich mir vorstelle sowas zu machen und dann 5 Jahre später an was anderem zu sterben, kommen mir die Tränen. Und ich kenne Deine Mutter nicht mal, kann mir "nur" vorstellen, was sie mit ihr machen...)


Was kann man tun?

Nun, wenn's meine Mutter wäre ich täte folgendes:

1 ) Ich unterstützte die Entscheidung gegen die Chemo aktiv und sagte das auch. "Du musst da nie wieder hin Mama, okay? Wir machen es nicht mehr, versprochen."...

2) Ich legte DANN den Fokus auf aufpäppeln. Damit sie noch etwas FREUDE hat. (NICHT "stark für die nächste Runde" Bei DEM Gedanken... ).
Es gibt doch diese hochkalorischen Drinks?
Vielleicht kannst Du mal für sie kochen? (Mein Magen nimmt mir die Chemo immer noch übel. Und Du darfst lachen, aber am besten vertrage ich alles, was "Mit Liebe gekocht" ist. Also vielleicht mag sie es dann?)

3) Gegen Schmerzen gibt es ja durchaus Mittel. Palliativmedizinischer Pflegedienst? Hospiz? Oder "reicht" es, fürs erste, wenn der Arzt die entsprechenden Mittel verschreibt?

4) Gibt's was, was sie gern mag? (Ihren Garten, ihre Parkbank...) Ich versuchte DAS zum Ziel zu erklären. "Fit genug um im Garten zu sitzen"... Denn was ist Leben sonst? Wenn nicht im Garten in der Sonne zu sitzen?
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