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  #1  
Alt 23.09.2006, 06:55
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo, liebe Forumsmitglieder!
Habe durch das Forum in med1 den Weg hierher gefunden.
Bin "nur" Angehörige, d.h. Lebensgefährtin eines Darmkrebspatienten. Allerdings selbst auch Betroffene, da ich wegen Krebs am Gebärmutterhals vor 8 Wochen eine Totaloperation hatte.

Aber hier geht es um meinen Lebensgefährten. Er wurde am Sonntag früh per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht mit starken Bauchschmerzen und Erbrechen. Dort stellte man per Kontrastmittelröntgen eine Darmstenose fest.
Mittags kam er auf Station, wo ihm zur Entlastung eine Magensonde gelegt wurde. Trotz Sonde erbrach er am Nachmittag dann bereits seinen eigenen Kot, was sich die folgende Nacht über fortsetzte. Die Schmerzinfusion griff so gut wie garnicht mehr. Es tat mir in der Seele weh, ihn so leiden zu sehen.
Montag mittag wurde er dann endlich operiert und nach 5 1/2 Stunden OP wurde ich von einer der Operateure zuhause angerufen und über den Verlauf der OP informiert. Es handelte sich um einen massiven Darmverschluß, bedingt durch einen bösartigen Tumor im absteigenden Schenkel des Dickdarms.
Sie haben makroskopisch gesundes Gewebe mit herausgenommen, auch Lymphe. Die Leber war - auf den ersten Blick - nicht metastasiert.
Mein Lebensgefährte hat ein - zunächst vorübergehendes (3 Monate) Stoma bekommen, um, wie man mir erklärte, die Wundstelle zu entlasten, da man Dünn- und Dickdarm miteinander verbunden hat.
Der postoperative Verlauf ist bislang gut, bis auf eine Lungenentzündung, bedingt durch die Flachatmung vor und auch nach der Operation. Aber er trainiert mit einem Atemtrainer und inhaliert stündlich.
Mein Lebensgefährte ist 48 Jahre jung und ich bin 46 Jahre. Wir haben uns vor erst 5 1/2 Jahren gefunden und nun innerhalb weniger Wochen 2 Krebsdiagnosen zu verkraften, wobei mir meine eigene Gesundheit momentan absolut egal ist, denn er ist um ein Vielfaches schlimmer dran!
Wir warten derzeit auf die histologischen Befunde, wobei er viel stärker ist als ich und sich optimistisch gibt, was ich bewundernswert finde!
Ich poste hier, um Leute zu finden, die vielleicht ähnliches erfahren und erlebt haben, d.h. den gleichen Ausgangspunkt bei ihrer Diagnose hatten.

Vielen Dank im Voraus für Eure Rückmeldungen!

Silvia
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  #2  
Alt 23.09.2006, 09:41
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Liebe Silvia,

als ich deinen Beitrag las, hatte ich das Gefühl, ich lese, was ich noch vor mir gehabt hätte, wenn ich nicht doch noch rechtzeitig den Weg zum Gastroenterologen gefunden hätte. Ich hatte ein Rektumkarzinom und außer dem ab und zu auftretenden Blut im Stuhl ( auf das ich aber nicht soviel gab, weil ich schon immer mit Hämorrhoiden zu tun hatte und auch schon ein paar Analthrombosen hatte) war Verstopfung das einzige, was plötzlich nicht mehr stimmte. Das zog sich einige Monate hin und am Schluss war es schon sehr schlimm, es dauerte manchmal Tage, bis der Darm sich entleerte. Natürlich kam mir das spanisch vor, da ich vorher nie unter Verstopfung gelitten hatte. Aber ich wurde dann "getröstet", - "das ist bei vielen Frauen so, wenn die Wechseljahre kommen",(ach ja, mein Name ist etwas irreführend, aber ich bin eine Frau) oder "Ich habe das auch, nehme nur noch Abführmittel" etc ... Das hat mich ja kurzfristig beruhigt, aber ich spürte dann schon, dass in mir etwas nicht stimmte. Und als dann die nächste Analthrombose kam, nahm ich meinen Mut zusammen und ging zum Gastroenterologen, in der Hoffnung, dass er meine Befürchtungen zerstreut und ich beruhigt nach Hause gehen kann. Dem war aber nicht so, Analthrombose ja,aber seiner Meinung nach "war da noch etwas" und er gab nicht auf. Um halb acht war ich in der Praxis , um halb zwei ging ich wieder ,- mit der Diagnose Darmkrebs. Ich hatte aber gar keine Zeit, das gleich richtig zu verinnerlichen, habe mich gleich auf den Weg in die Klinik gemacht und mit dem Chefarzt über die Op gesprochen und einen Termin vereinbart , und erst als ich nachhause kam, brach alles aus mir heraus. Die Zeit bis zur Op verbrachte ich wie ein Roboter. Ich funktionierte einfach, aber alles um mich herum lief wie in einem dicken Nebel ab. Nach der OP schloss sich bei mir eine kombinierte Radiochemotherapie an und dann ein Jahr später konnte mein Stoma zurückverlegt werden.
Meine Geschichte liest sich nicht so schlimm wie eure, bei deinem Lebensgefährten war es halt schon einen Schritt weiter, aber genauso hätte es mir auch gehen können. Aber es lohnt sich, positiv in die Zukunft zu blicken, liebe Silvia. Es ist doch schon beruhigend, wenn auf den ersten Blick die Leber in Ordnung ist. Alles kommt jetzt auf den Befund an, erst dann kann man weiter planen. Ich hätte damals die Chemo nicht unbedingt gebraucht, war sozusagen ein Grenzfall, aber da ich einen p3 Tumor hatte, war es für mich keine Frage, ich wollte nichts unversucht lassen, um den Krebs zu besiegen. Das alles ist jetzt über vier Jahre her und allmählich verstärkt sich bei mir die Hoffnung, dass ich es geschafft habe. Im November will mein Onkologe nocheinmal eine CT machen, da habe ich natürlich schon ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke. Aber dieses mulmige Gefühl begleitet uns alle, wenn wir unsere Untersuchungen vor uns haben.

Jetzt wünsche ich deinem Lebensgefährten alles Gute, hoffentlich überwindet er seine Lungenentzündung bald ( ich musste auch so einen Atemtrainer benutzen) und es geht schnell wieder aufwärts. Auch an dich alle guten Wünsche, gönne dir auch ein paar Ruhephasen, die brauchst du doch nach deiner Op, gerade auch, weil deine Kraft jetzt für zwei reichen muss.

Liebe Grüße
Bobby Lee
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  #3  
Alt 23.09.2006, 10:02
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Liebe Bobby Lee,

vielen Dank für Deine lieben und tröstenden Worte! Ich nehme Deine guten Wünsche gleich mit ins Krankenhaus.

Wenn wir Näheres wissen, werde ich wohl hier noch mal posten. Es tut einfach gut, mit Menschen zu sprechen, die in gleicher oder ähnlicher Situation sind.

Ich muss dazu erwähnen, dass ich selbst einen seit 1996 diagnostizierten Morbus Crohn im terminalen Ileum habe, mit dem ich jedoch bislang weitgehendst gut klarkomme. Somit habe ich zumindest schon einige Kenntnisse über den gastroenterologischen Bereich und verschiedendste Untersuchungen wie Enteroclysma etc.

Ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt sondern mich bemüht Aufklärung zu erhalten. Das werde ich auch jetzt bei der Erkrankung meines Lebensgefährten einfordern. So habe ich ihn z.B. auch schon "bearbeitet", das Thema "familiäre Disponibilität" anzusprechen, da zwei Geschwister des Vaters bereits an Darmkrebs erkrankt waren.

Ich möchte, dass man ihn vorsichtshalber auf HPNCC untersucht.

Aber erst mal einen Schritt vor den anderen setzen. Jetzt steht erst mal die Genesung im Vordergrund.

Jedenfalls danke ich Dir nochmals herzlich für Deine schnelle und freundliche Antwort und wünsche auch Dir alles Gute für Deine Gesundheit!

Silvia
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  #4  
Alt 24.09.2006, 08:40
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo,

zunächst einmal muss ich einen Tippfehler beichten. Habe statt "HNPCC" HPNCC geschrieben. Entschuldigung!

Falls jemand meine bisherigen Postings gelesen hat, so möchte ich vermelden, dass es meinem Lebensgefährten von Tag zu Tag besser geht und er nun - bis auf den ZVK - keine Schläuche mehr hat und auch die morphiumhaltigen Schmerztabletten radikal abgesetzt wurden. Die erhält er nur noch bei Bedarf, aber gestern - während meines ganztägigen Besuchs - hat er nichts gebraucht.
Wasserlassen klappt gut von alleine und der künstliche Darmausgang arbeitet auch gut.
Die Stomatherapeutin war bereits da und hat uns die 1. Lektion über Stomaversorgung gegeben. Sie wird uns nach dem Krankenhaus-Aufenthalt auch zuhause besuchen.
Was die AHB betrifft, so schwanken wir momentan zwischen der Nahetalklinik in Bad Kreuznach und der Vitalisklinik in Bad Hersfeld, sollen uns aber bald entscheiden, damit alles vom KKH aus in die Wege geleitet werden kann. Ich werde meinen Lebensgefährten für die erste Woche begleiten. Das ist sein grosser Wunsch und meiner auch!
Das Ergebnis der histologischen Befunde haben wir immer noch nicht - gutes oder schlechtes Zeichen? Vielleicht am Montag. Jedenfalls ist DAS noch das Damoklesschwert über unseren Köpfen und die Warterei macht mich manchmal, wenn ich allein abends zuhause bin, verrückt. Mein Lebenspartner als Betroffener ist optimistisch und einfach nur bewundernswert!!!

Bitte entschuldigt, wenn meine Postings im Verhältnis zu den vielen dramatischen Berichten hier im Forum so banal klingen. Ich habe hier nun schon so vieles gelesen, was mich traurig gemacht hat, und vieles, was mir Mut gemacht hat. Ich bewundere alle, die so offen über ihre Krankheit reden und alles, was ihnen das Schicksal zukommen lässt, aufnehmen und sich nicht unterkriegen lassen. Ich würde mich freuen, wenn mich der/die eine oder andere von Euch, die Ihr schon viel mehr Erfahrungen habt, auf unserem weiteren Weg ein Stückchen begleitet.

Euch allen liebe Grüsse und die besten Genesungswünsche!

Silvia
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  #5  
Alt 24.09.2006, 12:13
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Guten Morgen, liebe Silvia,

es ist zwar fast schon Mittag, bin heute aber extrem spät aus dem Bett gekommen.
Es freut mich sehr, dass es deinem Lebensgefährten schon viel besser geht. Bei seinem Optimismus geht es jetzt sicher ganz schnell aufwärts. Um die Auswertung der Histologie würde ich mir jetzt noch keine Sorgen machen. Ich habe damals Gott sei Dank garnicht daran gedacht, aber es dauerte sehr lange (ca 2 Wochen?, ich habe damals etwas das Zeitgefühl verloren ), bis der Professor mir die Ergebnisse mitteilte. Er sagte damals, bei einer äußerst genauen Untersuchung bräuchte man solange. Bei mir gab es ja damals noch mehr zu untersuchen, hatte ja noch einen Tumor am Eierstock (gutartig) und ein Myom. Dass die Stomaversorgung so gesichert ist, ist ja auch eine große Hilfe. An unserer Klinik gab es zwei Therapeutinnen, die zweimal in der Woche vorbeikamen und das Pflegepersonal auf der Chirurgischen war auch auf diesem Gebiet geschult. Als ich die Klinik verlies, hatte ich meine Anfangslektionen schon hinter mir und später kam dann eine andere Therapeutin zu mir nach Hause. Auf diesem Gebiet hatte ich nur wenig Probleme, so ein-zweimal brauchte ich Hilfe , bin dann halt schnell in die Klinik gefahren.
Liebe Silvia, deine Berichte sind nicht banal , dafür ist das Forum da, dass man Menschen findet, die einem helfen können. Ich schreibe ja auch noch hier, obwohl die Krankheit bei mir schon so lange zurückliegt. Aber ich denke, dass meine Erfahrungen vielleicht auch jemanden Mut machen können. Als ich damals krank war, wusste ich nichts von der Existenz des KK, und als ich ihn fand, war ich lange eine stille Mitleserin. Einmal fragte ein Darmkrebsbetroffener, wo denn eigentlich all die wären, die wieder gesund geworden sind, bzw.gute Nachsorgeergebnisse hätten, sie könnten doch den anderen Mut machen. Damals dachte ich, dass er eigentlich Recht hat und nun schreibe ich hier, - wenn ich einen Beitrag zu einem Problem leisten kann, aber auch so, weil ich hier sehr liebe Menschen kennengelernt habe.
Jetzt wünsche ich deinem Lebensgefährten weiterhin gute Besserung und dir auch weniger sorgenvolle Tage. Noch einen schönen Sonntag und eine gute Woche.

Liebe Grüße
Bobby
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  #6  
Alt 24.09.2006, 21:04
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Guten Abend!

Ich habe mich sehr über die beiden neuen Antworten gefreut! Vielen Dank Euch beiden!

Heute nachmittag wurde der ZVK entfernt und mein Lebensgefährte war sehr froh darüber, wieder ein Stück mehr in den "Normalzustand" zu gelangen.
Da das Wetter so schön war, sind wir über 2 Stunden draussen vor dem Krankenhaus gewesen und haben für zwischendurch einen Rollstuhl mitgenommen, damit er sich ausruhen konnte.
Danach war er erst einmal völlig groggy und hat geschlafen, während ich an seinem Bett gesessen und mein Buch gelesen habe.

Essen darf er nun schon wieder feste Nahrung, sprich heute mittag etwas Schweinefleisch und Kartoffelbrei und Brot am Abend.

Was ihn ein wenig wundert, ist die Tatsache, dass trotz des Stomas auch rektal etwas Stuhl abgeht. Er sagt, er weiss nie, wo was rauskommt, wenn er verdaut. Und das stört ihn noch ein wenig. Die behandelnde Ärztin meinte, solange kein Blut käme, wäre das auch ok.

Er erinnerte sich heute, dass während der Visite gesagt wurde, ihm seien 30 cm Dickdarm entfernt worden.

Heute soll er nochmal per Ultraschall untersucht werden, ich weiss aber nicht warum und was sie genau nachschauen wollen.

Bis ich ging, war die Ärztin allerdings noch in einer OP.

Ich merke, dass ich momentan jedes Mal, wenn er eine Untersuchung haben soll, nervös werde und denke, irgendetwas würde nicht stimmen.

Morgen muss ich leider wieder arbeiten und kann erst abends zu ihm. Leider arbeite ich in Köln und fahre täglich mit dem ICE 1 1/4 Std. So kann ich erst gegen 18 Uhr bei ihm sein und nur 2 Stunden bleiben.

Das wird für uns beide eine grosse Umstellung sein! Aber momentan hat er einen sehr netten Bettnachbarn, was mich etwas tröstet!

Euch, die Ihr mich heute vielleicht noch lest, eine gute Nacht!

Silvia
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  #7  
Alt 25.09.2006, 12:04
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo liebe Vivi,
erstmal eine feste Umarmung und ganz viel Kraft für dich und deinen Mann.
Ich bin Betroffene 48, hatte auch im Sep.2003 einen Darmverschluß,ich hatte solche Schmerzen...dachte ich werde bewußtlos...(und das 2 Monate ,Schmerz ansteigen )ich bin von Arzt zu Arzt gerannt....alle waren ratlos
Ich bin dann zum Arzt ,und habe darauf bestanden mich in KH einzuweisen....er hat es gemacht.
Zwei Tage am Tropf.....ich hatte keine Schmerzen mehr....was für ein herliches Gefühl.Bei den Untersuchungen hat man dann gesehen,dass was am Darm war...also OP.
Eine Woche später die Diagnose....Darmkrebs pT4,von 29 LK waren 15 befallen...28 cm Darm entfernt.....und dann nahm der Arzt meine Hand und sagte mir ,dass sie noch was in meiner Leber gefunden haben
Metastasen
Im Okt.also 6 Wochen später Leber-op,70 % raus,2 Metastasen gefunden.
Mein Gott war ich am Boden
Das ist jetzt 3 Jahre her....
Liebe Vivi,ich schreibe dieses nicht um dich zu schocken,sondern dir und deinem Mann Mut zu machen...es ist ein so schwerer Weg...mit viel Tränen,Hoffen ,Kämpfen, und Verzweiflung....aber man schafft alles.
Schaut nach vorne,haltet zusammen...gemeinsam seit ihr stark.
Und wir werden dir (euch) dabei helfen.
Alles erdenglich Liebe wünscht dir und deinem Mann
Birgit
Wir sitzen hier alle in einem Boot.
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  #8  
Alt 25.09.2006, 12:56
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo, Ihr Lieben, die Ihr mir schon geschrieben habt, und alle anderen, die mich hier lesen!

Sitze zur Zeit in meinem Büro in Köln, weit weg von zuhause, an meinem ersten Arbeitstag nach dem Tag "X".
Habe heute morgen mit Manfred (meinem Lebensgefährten) im Krankenhaus telefoniert und er hat mir mitgeteilt, dass ihm gestern abend spät wieder eine Infusionsnadel gelegt worden ist und er Kalium zugeführt bekam.
Ausserdem hat ihn die Ärztin noch geschallt und ihm mitgeteilt, dass Flüssigkeit im Dünndarm wäre, die man leider nicht punktieren könne, sie jedoch medikamentös behandeln wolle.
Heute muss oder musste (weiss noch nicht, ob bereits geschehen) er zur CT.
Weiss nicht, was das jetzt alles nun wieder zu bedeuten. CT - ist mir klar nach der OP! Aber der Kaliummangel und die Flüssigkeit im Dünndarm verursachen bei mir wieder ein flaues Gefühl, weil ich keine Ahnung davon habe!
Leider ist Manfred ein "stiller Leider", hab ich ja schon geschrieben, und hakt selbst auch nicht bei den Ärzten nach. Alles muss ich machen und so habe ich heute vormittag auch schon mehrfach versucht, einen der behandelnden Ärzte an die Strippe zu bekommen - leider vergebens.
Manfred sagte heute morgen, als ich ihn aufforderte, auch mal selbst nachzuhaken, die Ärztin mache immer einen gehetzten Eindruck und sei kurz angebunden. Egal, hab ich ihm gesagt, frag trotzdem. Du hast als Patient jedes Recht zu fragen, wenn Dir etwas unklar ist!
Ich selbst habe mit meinem MC schon so viele Ärzte-Patiente-Seminare besucht und mich immer bemüht, auf dem Laufenden zu bleiben - ohne hysterisch zu werden.
Aber ich stehe auf dem Standpunkt: Nur wer den Feind kennt, kann ihn auch bekämpfen!
Ich fürchte nur, dass Manfred so bleibt, wie er ist: still, zurückhaltend, nur nicht unangenehm auffallen.
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  #9  
Alt 25.09.2006, 12:57
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

P.S.:
Lieben Dank Lolle und Birgit für die netten Zeilen! Und danke, dass Ihr uns unterstützt mit Infos und lieben Worten!!!
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  #10  
Alt 25.09.2006, 21:51
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Guten Abend!
Jetzt geht's mir wieder besser. Ich war bei Manfred im Krankenhaus und konnte mich persönlich davon überzeugen, dass er soweit wohlauf ist!

AmTag hatte ich mir doch ziemliche Sorgen gemacht wegen der neuen Komplikationen.

Er hat nun wieder eine Infusionsnadel liegen, weil ihm gestern abend noch Kalium per Infusion zugeführt wurde, und eine neue Drainage im linken Bauchteil, die ihm heute während des CT und nach einer Punktion gelegt wurde, damit die Flüssigkeitsansammlung aus seinem Bauchraum abgehen kann.

Ausserdem wurde im Bauchraum ein Abszess erkannt und bei einem weiteren "Gebilde" ging der Radiologe von einem beginnenden Abszess aus.

Ich wollte unbedingt mit einem Arzt sprechen, wurde aber jedesmal telefonisch vertröstet, er sei noch unterwegs auf Visite und ich solle in einer Stunde noch mal versuchen etc.

Nach dem 6. Mal habe ich dann aufgegeben und meine Schwester angerufen, die mal - vor ihrem Sozialarbeiterstudium - Arbeitsmedizinische Assistentin gelernt hatte und etwas Ahnung von Laborgeschichten und Sekretbildung etc. hat.

Sie hat mich beruhigt und mir gesagt, dass die Flüssigkeitsansammlung wie auch die Abszesse nichts mit der eigentlichen Erkrankung zu tun haben sondern zwar unangenehme aber dennoch nicht so seltene Komplikationen bei solchen grossen Bauch-OP's seien und dass möglicherweise durch die OP Keime in den Bauchraum gelangt seien.

Ich denke auch, dass sie das wohl bald in den Griff bekommen. Fieber hat Manfred gottseidank keins und auch die Atmung klappt nun schon besser.

Ich hoffe, ich nerve Euch nicht mit meinen momentan täglichen Berichten!

Euch allen, Kranken und Gesunden, wünsche ich eine gute und erholsame Nacht!

Silvia

Silvia
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  #11  
Alt 26.09.2006, 15:16
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Hallo !

Wir haben das Ergebnis! KEINE Beteiligung der Lymphe, KEINE Metastasen, KEINE Bestrahlung und KEINE Chemo!

Hurraaaa !!!

Hab's von Manfred am Telefon erfahren und wir haben beide geweint !

Bin noch im Büro und fahre nachher ins Krankenhaus und kann garnicht abwarten, ihn (vorsichtig wegen seiner Drainage) zu drücken!

Ich will es aber schwarz auf weiss sehen und hoffe, dass die Ärzte uns den histologischen Befund zur Kenntnis geben.

Er hat, neben dem Gewebswasser, welches jetzt durch die Drainage abläuft, zwar noch eine weitere Stelle mit Wasser im Unterbauch. Das sei aber nicht so viel, dass man momentan etwas daran tun müsse. Es wird halt beobachtet, von wegen, ob er Fieber bekommt. Bislang hat er aber keines!
Und die Atmung klappt auch wieder vieeel besser !

Liebe Grüsse

Silvia
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  #12  
Alt 26.09.2006, 15:53
bobbylee bobbylee ist offline
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Hallo, liebe Silvia,

... ich freue mich mit dir/euch über diese wunderbare Mitteilung. Was für ein schöner Tag für euch. Da könnte man die ganze Welt umarmen . Nun ist ja ein Riesendruck von euch genommen und das wirkt sich sicher positiv auf den Heilungsprozess aus. Weiterhin gute Besserung und alle guten Wünsche für euch zwei....

Liebe Grüße
Bobby Lee
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  #13  
Alt 26.09.2006, 16:06
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Hallo liebe Vivi,
man was für eine Hammer - Nachricht,die habt ihr auch verdient.
Erst du...und dann dein Mann.......nun ist der Spuck vorbei!!!
auf das Leben....freue mich, und umarme euch!!!
TOLLE NACHRICHT!!!!!!
Weiterhin alles Liebe und viel Gesundheit
deine Birgit
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  #14  
Alt 26.09.2006, 16:09
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Liebe Silvia,

das ist ja eine super tolle Neuigkeit - ich freue mich sehr für Euch !!!

Den Befund und den OP-Bericht würde ich mir in Kopie geben lassen, Ihr habt einen Anspruch darauf, Du brauchst nicht nur zu "hoffen", daß die Ärzte so gnädig sind, Euch Einsicht zu geben, Dein Mann kann den Bericht verlangen.

Ganz liebe Grüße und ich drücke Euch mal ganz fest !

Jelly
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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  #15  
Alt 26.09.2006, 21:48
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Hallo, Ihr Lieben!

Vielen Dank für Eure heutigen Rückmeldungen und die virtuellen Umarmungen, die auch ich Euch gerne hiermit zukommen lassen möchte:

Zwischenzeitlich konnte ich mich persönlich von Manfred's Fortschritten überzeugen und ich bin zwar hundskaputt aber mega-happy!
Es ist nicht zu glauben, welche Wunder die heutige gute Nachricht bei ihm bewirkt hat.

Sein Aussehen von heute steht in keinem Verhältnis zu seinem Aussehen gestern abend! Die Augen strahlen wieder, die Wangen haben eine gesunde Farbe und man sieht ihm die 1,84 m wieder an!

Heute haben wir uns beide im Nachhinein unsere gegenseitigen Sorgen "gestanden", was uns gut getan hat. Es war wichtig, darüber zu sprechen, um nun wieder von Punkt Null anfangen zu können.
Ich habe mir große Sorgen um ihn gemacht und er sich große Sorgen um mich.
Er meinte, wir wären schon ein dolles Team, bekommen beide Krebs kurz hintereinander und bei beiden geht die Sache gut aus!

Mit einem Arzt konnte ich heute abend wieder nicht sprechen, aber die Ärzte pack ich mir noch in den nächsten Tagen beim Kragen, natürlich auch, um mich bei ihnen für die tolle medizinische Versorgung zu bedanken! Die Spätdienst-Schwestern mussten schon meine Spontan-Umarmung über sich ergehen lassen!

Manfred's Zimmernachbar wird morgen operiert - Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Auch noch ein junger Mann! Ihm habe ich heute abend auch einen Glückskäfer mitgebracht, so wie ich es bei Manfred letzte Woche gemacht habe. Und der hat ja auch seine guten Dienste geleistet!

A propos Käfer, vergangene Nacht hatte ich einen seltsamen Traum, den ich heute auch Manfred erzählt habe:
Ich sah Manfred nackt vor mir liegen - Kopf zur linken und Füße zur rechten Seite. Sein Bauch zeigte keine Narben. Über seinen Bauch krabbelte, vom Schambein bis zur rechten Schulter hinauf, ein Skarabäus (ich hatte mal einen als Brosche), der dann von Manfred's rechter Schulter weiter auf meine rechte Hand und den Arm hinauf krabbelte. Ich hatte keine Angst sondern verspürte eine tiefe innere Ruhe! Das Bild habe ich den ganzen Tag vor meinem inneren Auge gehabt und den Traum auch gleich heute morgen meiner Kollegin erzählt!

Als Manfred mir dann später am Telefon die gute Nachricht übermittelte, habe ich danach gleich mal im Internet nachgeschaut, ob es was zum Begriff "Skarabäus" bei der Traumdeutung gibt. Und da fand ich, dass dieser Käfer im alten Ägypten ein Schutzsymbol vor dem Bösen war und für die Auferstehung stand, und dass der Träumende darauf achten solle, wen oder was er schützen wolle. Seltsam!

Ich bin gewiss kein Esoteriker oder dergleichen, aber dieser Traum ist mir nachgegangen und selbst Manfred fand ihn seltsam!

Nun, soweit erst mal wieder. Ihr Armen, müßt immer soviel Text von mir verkraften!

Wenn das mit dem Skarabäus stimmt, dann schicke ich Euch auch mal in Gedanken welche vorbei, auf dass sie Euch beschützen!

Seid alle lieb gegrüßt! Ich melde mich wieder, wenn es Neuigkeiten gibt!

Danke für's Lesen und Antworten!

Silvia
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