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  #1  
Alt 12.07.2013, 12:55
doitright doitright ist offline
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Standard Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Freunde der Sonne

Ich bin 27 Jahre alt und eigentlich kerngesund.
Vor circa einem Monat habe ich eine merkwürdige kleine Erhöhung am rechten Hoden festgestellt. Diese lies ich am 18. Juni 2013 beim Hausarzt untersuchen. Da ich im Kindesalter (mit 7) Hodenhochstand hatte, welcher operativ bereinigt wurde, meinte mein Hausarzt es könnte ein Vernarbung davon sein, ich solle mir keine all zu grosse Sorgen machen aber die Erhöhung trotzdem trotzdem genauer untersuchen lassen. Tags-darauf, am 19. Juni 2013 wurde ein bösartiger Hodentumor durch die Urologin diagnostiziert.

Dass war natürlich ein ziemlicher Schock, trotzdem konnte ich ziemlich gefasst darauf reagieren. Die Urologin hat mich gefragt, ob ich einmal Kinder möchte. Ich habe mit ja geantwortet, worauf sie mir eine Samenspende ans Herz gelegt hat. Dies insbesondere weil die nicht mit Krebs befallene Hode beim Hodenhochstand betroffen war. Es wurden sofort drei Termine mit dem Andrologischen Labor für die Samenspende vereinbart. Die Samenspende erfolgt in der darauf folgenden Woche an den Tagen Montag, Mittwoch und Freitag. Und ich sage euch, der Raum ist wie man ihn sich vorstellt

Nun lagen auch die Blutwerte vor (die ich bis heute noch nicht wirklich verstehe):

LDH 157 U/l (<247), AFP 3.8 lU/ml (<7.5), beta-HCG 5.8 IU/I (<2.7)

Am 01. Juli 2013 wurde ich früh morgens Operiert. Es verlief alles schmerzfrei und ohne Komplikationen. Am 02. Juli 2013 folgt ein CT und bereits am Abend erfuhr ich dass alles OK ist und keine Ableger gefunden wurden:

Thorax: Keine metastasenverdächtigen intrapulmonalen Rundhere. Unauffällige thoracale Lymphkontenstationen.
Abdomen: Anzahlmässig vermehrt erkennbare, jedoch grössenmässig im Normbereich liegenden Lymphknoten inguinal rechts DD reaktiv postoperativ. Weichteilemphysem sowie postoperative Veränderungen inguinal rechts.
Skelett: Regelrechte Darstellung der ossären Strukturen. Kein Hinweis uaf Metastasen.

Ja ne, alles klar

Bereits am 03. Juli 2013 konnte ich das Krankenhaus verlassen.

Am 10. Juli 2013 folgte ein Gespräch mit einer der mit operierenden Ärztinnen. Sie teilte mir mit, dass sich der Tumor aus verschiedenen Tumorarten zusammensetzt. Und dass sich der erhöhte Blutwert, bei der Messung am 05. Juli, bereits etwas nach unten bewegt, jedoch noch nicht im Normbereich liege. Zudem zeigte sie mir zwei Möglichkeiten für die weitere Behandlung auf.

1. Chemotherapie mit zwei Zyklen und anschliessend regelmässige Nachkontrollen.
2. Regelmässige Nachkontrollen.

Falls ich mich für die zweite Variante entscheide liege das Risiko für einen erneuten Befall bei circa 20 Prozent, mit Variante 1 könne das Risiko auf unter 5 Prozent gesenkt werden.

Heute ist nun das Gespräch mit dem für die Chemotherapie zuständigen Arzt.

(Die Geschichte ist natürlich etwas gekürzt, aber bei Gelegenheit kann ich sicherlich noch mehr Details preisgeben)


Im Moment stellt sich für mich die Frage was ich nun machen soll. Zurzeit tendiere ich zur Chemotherapie, aber ich bin mir alles andere als sicher. Weshalb ich auch froh bin um jede Meinung.
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  #2  
Alt 12.07.2013, 12:59
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Herzlich willkommen!

Ich kann Dir nur empfehlen, eine Zweitmeinung von einem auf Hodenkrebs spezialiserten Zentrum einzuholen.

Schau dazu einfach in diesen Thread hier.
__________________

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  #3  
Alt 12.07.2013, 13:22
doitright doitright ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Ich bin Schweizer.
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  #4  
Alt 12.07.2013, 13:33
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Na und? Die Zweitmeinung ist kostenfrei .
Ansonsten sollte es doch auch in der Schweiz Turmorzentren geben.
__________________

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  #5  
Alt 12.07.2013, 13:36
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Oh das tut mir leid

Sorry, war nur Spaß.
Du hast die Möglichkeit alle Befunde etc. per Email einzusenden und bekommst extrem schnell bescheid.
Musst also nicht persönlich vor Ort sein.

viele Grüße und Sorry für den Witz

Stefan
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  #6  
Alt 19.07.2013, 09:33
Arminius Arminius ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Hallo doitright,

also ich hatte so ziemlich die gleiche Ausgangssituation. Ich musste mich auch entscheiden zwischen Chemo oder Wait and See bei 20% Chance, dass doch noch irgendwo Metas auftreten. Dennoch hatte ich mich persönlich, im Gegensatz zu vielen anderen Postern hier, für Wait and See entschieden. Natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden und damit leben. Rein rational gesehen finde ich allerdings die W&S Methode in diesem Fall für vernünftiger. Auch wenn die 2-3Zyklen PEB in den meisten Fällen doch recht gut verträglich sind, hätte man nun bei dieser 20% Chance 8 von 10 Leuten übertherapiert, wenn man bei allen diese ich nenne es mal prophylaktische Chemo durchziehen würde. Das "Gute" an Hodenkrebs ist ja, dass die Heilungsaussichten in jedem Stadium weit höher liegen als bei den meisten anderen Krebssorten. Sollte man bei den regelmäßigen Nachkontrollen dann doch mal eine Metastase finden, kann man immernoch und ohne Nachteile gegenüber der prophylaktischen Variante eine Chemo machen. Aber wie gesagt, einigen ist es das Wert das Risiko einer überflüssigen Chemo einzugehen, da sie so Nachts ruhiger schlafen und ihr Leben mental unbeschwerter genießen können.

Grüße
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  #7  
Alt 19.07.2013, 10:28
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Hi Arminius,

grundsätzlich hast du natürlich recht. Allerdings, und das sollte man immer in die Entscheidung miteinfließen lassen, ist eine Singleshot Carboplatin wesentlich verträglicher und nicht so belastend wie 2-3 Zyklen PEB. Auch sind die Langzeitfolgen ganz andere.

Viele Grüße
Stefan
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  #8  
Alt 19.07.2013, 10:39
Arminius Arminius ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

so wie mir das erklärt wurde, wollte man 2 Zyklen PEB machen zur Sicherheit, wenn ich mich für eine Chemo entschieden hätte. Wenn bei Wait and See nun doch etwas sprießen sollte, müsste ich 3 Zyklen machen. Von Singleshot Carboplatin weiß ich nichts.
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  #9  
Alt 19.07.2013, 10:50
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Öhm.... ich las hier nirgendwo etwas von der Turmorart. Carboplatin gibt´s nur beim Seminom.
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  #10  
Alt 19.07.2013, 11:09
Arminius Arminius ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Er schrieb "verschiedene Tumorarten" - und das wird meist wie Nicht-Seminom behandelt. Zumindest sagte mir das meine Onkologin. Ich hatte ein Seminom jedoch mit Dottersack was dann insgesamt wie Nicht-Seminom zählt wenn es um die Therapie geht.
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  #11  
Alt 19.07.2013, 11:14
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Okay, das habe ich dann irgendwie überlesen. Es stimmt: verschiedene Zelltypen stellen ein Nicht-Seminom dar. Aber in beiden Fällen scheidet aus meiner Sicht ein Carboplatin-Singleshot aus.
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  #12  
Alt 19.07.2013, 11:15
Pitchcontroller Pitchcontroller ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Hi,

mal kurz zur Richtigstellung
Hab ich vielleicht nicht drauf geachte.
Ja, natürlich Seminom = Carboplatin // Nicht Seminom = PEB
bin hier von mir ausgegangen, ich hatte ein Seminom.

Viele Grüße
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  #13  
Alt 19.07.2013, 14:11
Martin86 Martin86 ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Ich hatte ja zuerst W&S (zumindest für 2 Monate ;-) ) und dann 3 Zyklen PEB weil es doch gestreut hatte, aus meiner Erfahrung soweit würde ich es nochmal genau so machen. Wenn W&S fehlschlägt, dann Chemo.

Wann bekommst du das nächste Mal deine Tumormarker bestimmt? Aus meiner Sicht wäre das der nächste notwendige Schritt um sich für eine Behandlung zu entscheiden.
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  #14  
Alt 17.09.2013, 16:45
doitright doitright ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Zitat:
Zitat von Martin86 Beitrag anzeigen
Ich hatte ja zuerst W&S (zumindest für 2 Monate ;-) ) und dann 3 Zyklen PEB weil es doch gestreut hatte, aus meiner Erfahrung soweit würde ich es nochmal genau so machen. Wenn W&S fehlschlägt, dann Chemo.

Wann bekommst du das nächste Mal deine Tumormarker bestimmt? Aus meiner Sicht wäre das der nächste notwendige Schritt um sich für eine Behandlung zu entscheiden.
Habe mich für Wait-and-see entschieden und bereue die Entscheidung nicht. Mein beta HCG Wert war noch ein paar Wochen knapp über dem Normwert, ist dann aber Anfangs August in den Normbereich <2.7 zurückgekehrt.

So viel zum guten Teil

Letzte Woche hatte ich die erste reguläre Nachuntersuchung mit Bestimmung der Tumormarker, kurzer Untersuchung und Lungen CT. Lugen CT war super, sprich Nichts vorhanden. Jedoch war der beta HCG wieder auf 3.1 angestiegen. Ich ging davon aus, dass der einfach ein wenig schwankt. Mit dem Onkologen habe ich deshalb vereinbart, dass ich nach einem Monat einfach noch einmal das Blut untersuchen lasse.

Am vergangenen Sonntag habe ich dann beim Abtasten des verbleibenden Hoden wieder etwas festgestellt, dass mir bekannt vor kam. Heute dann die Untersuchung mit Ultraschall -> Anderer Hoden, selbe Diagnose …

Dieses Mal ist der Tumor aber noch kleiner, ca. 6-8 mm. Es wird daher in der Operation von nächster Woche versucht nur einen Teil des Hodens zu entfernen. Im besten Fall gelingt das und ich muss keine der nur begrenzte Mengen an Testosteron spritzen.

Die Ärzte haben mir gesagt, dass Sex aber noch genau gleich geht (einfach ohne Spermien) aber irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen und wäre daher froh wenn mir das jemand bestätigen könnte.

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  #15  
Alt 17.09.2013, 22:11
Rak Rak ist offline
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Standard AW: Bösartiger Hodentumor - nun Chemo? (27j.)

Mach die beiden Zyklen Chemo. Ist nichts, was nicht zu überstehn wäre. Ich habe mich binnen einen halben Jahres wieder erholt und bis auf ein minimal schwächeres Gehör und das sogenannte Raynaud Syndrom keine Folgeschäden.
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