Wieviele Krebsdiagnosen kann ein Einzelner vertragen?

[Peterbilt 359]

Hallo, auch hier möchte ich mich gern mal vorstellen.

Ich komme aus Düsseldorf, bin 45 Jahre jung und höre auf den schönen Namen Dirk.

Man hat mir diese Woche nach einer Kontrolluntersuchung eröffnet, das ich auf der rechten Seite meiner Lunge den Krebs sitzen habe. Diese Nachricht kam zwar nicht ganz so überraschend wie man glauben mag (ich bin Nichtraucher) denn ich habe erst im Dezember 2014 meinen Magen entfernt bekommen, weil dort 2 Krebsgeschwüre gleich am Ausgang saßen. Mein Dickdarm hat sich entschieden diese Mistdinger auch auszubrüten. Was für mich bedeutete, das dieser eigentlich Anfang dieser Woche entfernt werden sollte.

Nur durch die neue Diagnose und der Tatsache, das im Dickdarm die Geschichte noch nicht ganz zum Krebs ausgeartet ist, muss jetzt erst einmal Die Lunge in Angriff genommen werden. Was da jetzt auf mich zukommt, kann ich natürlich noch nicht sagen und ich hoffe, hier einiges über das Thema zu erfahren.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Pfingstfest und freue mich auf viele weitere Pfingstfeste mit euch.

[jensu]

Hallo Dirk,

was eine Krebsdiagnose bedeutet, wissen sicher alle hier in diesem Forum. Anders ist das sicher mit mehreren derartigen Befunden. Es tut mir leid, dass es Dich gleich mehrfach getroffen hat. Da Du (leider) schon Erfahrungen diesbezüglich sammeln konntest, hoffe ich Dir wenigstens etwas bei Deiner neuen Diagnose und den sich anschließenden Therapien helfen zu können. Hast Du denn schon weitere Ergebnisse zu Art und Klassifizierung des Tumors?

Erstmal alles Gute!

LG Jensu

[marple]

Hallo Dirk,

na das ist ja mal ein schöner Mist! Jede einzelne Diagnose reißt einem schon den Boden unter den Füßen weg! Ich hatte ähnliche Erfahrungen, jedoch "nur" mit synchronen Bronchialkarzinomen.
Da ich auch aus Ddorf komme, rate ich Dir unbedingt, dass Du Dir eine mindestens eine zweite Meinung für den weiteren Therapieweg einholst, bevor Du zur Tat schreitest.
Meine erste Op habe ich in Ddorf bekommen, die zweite nach reiflicher Überlegung und 2.+3. Meinung in der Ruhrlandklink, die anerkanntes Krebszentrum und der Uniklinik Essen angeschlossen ist. Dort könnte ggf. auch die weitere ( Nach-)Behandlung geplant und koordiniert werden. Ich persönlich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ansonsten, auf viele weitere Pfingstfeste!
LG marple

[Peterbilt 359]

Erst einmal Danke für eure Antworten.

Dann erst einmal zu dir jensu. Ich habe bisher nur die Diagnose Lungenkrebs bekommen und warte zur Zeit noch auf einen Termin für weitere Untersuchungen etc. Ich kann leider noch nichts genaues sagen.

Hallo Kai Hamburg. Ich habe mich da auch schon informiert und bei mir wurde es als FAMILIÄRE ADENOMATÖSE POLYPOSIS (FAP) bezeichnet. Infos findest du auch unter: www.darmkrebs.de/erblicher-darmkrebs-fap

Und dir marple gebe ich völlig Recht, das eine zweite Meinung grade bei solchen gesundheitlichen Problemen schon fast als zwingend anzusehen ist. Ich war wegen der Magenresektion in Bochum und wollte die Darm-OP ebenfalls dort machen lassen, weil ich sehr zufrieden mit dem Pflegepersonal und den Ärzten war. Nur der Mist mit der Lunge hat mir da erst einmal einen Strich durch die Rechung gemacht. Diese wird dann höchstwahrscheinlich in Wuppertal gemacht werden, da ich im Anschluss die Darm-OP auch dort machen lasse, weil meine Ärztin dorthin wechseln wird und ich so alles an einem Ort habe.

In Düsseldorf habe ich leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht, als ich kurz nach der OP eine Infektion im Bauchraum hatte und man mir nicht die Behandlung und Pflege zukommen ließ, die mein gesundheitlicher Zustand forderte.

[marple]

Hallo Dirk,

sicher ist es wichtig, dass man in einer solchen Situation die Klinik findet, die für den Befund die richtige ist und zu der man das meiste Vertrauen hat. Du scheinst Dir diesbezüglich schon recht sicher zu sein.
Das Warten auf die weitere Diagnostik und die Bewertung der Befunde kann einen ganz schön mürbe machen. Ich wünsche Dir dahin gehend alsbald Klarheit und eine zeitlich absehbare Planung des weiteren Vorgehens. Ich wünsche Dir Alles Gute für die anstehenden Behandlungen!
Liebe Grüße
marple

[Peterbilt 359]

So, Montag ist es soweit. Ich soll ins KKH und dann wird dort besprochen, was ich genau habe und wie der Behandlungsplan aussieht.

Ich bin mal gespannt, was dabei heraus kommt. Aber es wird durchgezogen, so oder so!

[Peterbilt 359]

Heute hab ich Bescheid bekommen, wie es nun weiter gehen soll.

Die gute Nchricht ist, das der Tumor noch abgegrenz ist und laut Arzt völlig "einfach" zu entfernen sei. Die weniger gute ist, das er genau am Herzbeutel liegt und bei der OP nachgeschaut werden muss, inwieweit diese ok oder betroffen ist.

Wäre doch auch langweilig, wenn es nur ne einfache OP wäre

Und der Tumor ist auch nicht wie mir bisher gesagt wurde ca. 4cm sondern schon 6 cm groß, was ich nicht grade für klein erachte.

[Peterbilt 359]

Ich kann aber inzwischen berichten, das ich die OP sehr gut überstanden habe.

Bei mir handelte es sich um ein "nicht kleinzelliges Karzinom" im rechten Mittellappen. Dieses wurde auch komplett entfernt. Wobei ich sagen muss, das ich noch viel Glück hatte, denn das Karzinom lag genau an dem Herzbeutel und man befürchtete einen Befall oder Angriff dessen. Das bestätigte sich allerdings nicht, was die OP etwas verkürzte und leichter machte. Nur die Lungenvehne war an einem kurzen Stück wohl angegriffen, so das sie etwas gekürzt werden musste.

Ansonsten ist alles super verlaufen und ich bin letzte Woche nach 11 Tagen aus dem KKH entlassen worden.

Aufgrund des Magenkrebse, der Geschichte mit der Lunge und das mit dem Darm bekomme ich allerdings doch noch eine Chemo aus rein prophylaktischen Gründen wie man mir sagte. Auch, weil der Tumor ca 6-7 cm groß gewesen sein soll.

Schmerzen hab ich soweit nicht wirklich viel, was aber auch daran liegt, das ich noch ordentlich was an Pillen schlucken soll. Nur die gebrochene Rippe und ein verspannter Rückenmuskel machen mir etwas zu schaffen. Was am geilsten ist, ist die Tatsache, das ich schon am Tag der Entlassung alle 3 Etagen zu Hause in einem Stück geschafft habe, ohne oben wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft zu schnappen.

Ich denke, das ich den Rest jetzt auch noch in den Griff bekomme, denn Aufgeben war und ist für mich zu keiner Zeit eine Option.

[luzy79]

Wie geht es dir mittlerweile?
Hast du auch chemo bekommen?