Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #211  
Alt 19.07.2010, 18:47
Mila1988 Mila1988 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.07.2010
Beiträge: 6
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein Vater ist vor zwei Wochen aufgrund eines Gallenwegskarzinom mit Lebermetastasen verstorben.

Er war im April ins Krankenhaus gegangen wegen schmerzen im Bauch. Die Ärtzte meinten es sei nur sein Leistenbruch, guckten nicht weiter und operierten ihn.

Ende Mai hatte er wieder schmerzen und ist wieder ins Krankenhaus, weil meine mutter ihn gezwungen hatte. Seine Leberwerte waren schlecht. Er blieb und nach ein paar Tagen wussten wir die Diagnose.

Er konnte grade eine Chemo machen, mehr hatte er nicht geschafft.

Am vom 30Juni auf den 1 Juli fiel er nachts im schlaf dann ins Koma, weil seine nieren versagt haben. Zusätzlich kam es zu einer starken verschlechterung der Leber. Selbst die Ärzte waren schockiert, dass es so schnell ging. Keiner hat damit gerechnet, weil er ansich noch sehr fit war. Spazieren gehen konnte, normal essen konnte. Für seine Umstände war er sehr fit...

Am 3. Juli ist er dann verstorben. Meine Schwester und ich waren diese zweit Tage durchgehend bei ihm und haben ihn bis zum schluss nicht alleingelassen.

Er war mein ein und alles. ICh war immer ein Papa Kind. Er war mein Beschützer und er war einfach immer für mich da. In meinen 22 Jahren mit ihm, haben wir uns nicht einmal gestritten, nicht einmal.

Jetzt ist er weg und ich werde andauernd gefragt wie es mir gehen soll. Wie sollte es mir schon gehen. Es nervt mich. Ich weis, dass andere es nur nett meinen, aber ich kann es nciht mehr hören.

Obwohl ich dabei war, kann ich nicht glauben, dass er nicht mehr da sein soll. Ich kann und will es auch nciht. Es kann doch nicht sein, dass er nicht mehr da ist. Das ich mich nicht mehr auf sein Bierbauch legen kann und mit ihm Fußball gucke.

Ich fühle mich im moment so leer. Habe auf nichts lust. Möchte mich einfach nur in mein Zimmer verkriechen.

Dazu kommt, dass ich seit dem Tod mit starken Panikattacken zu kämpfen habe. Ich kriege oft keine luft und ringe nach luft. Mein Herzschlag ist nie unter 90 und ich kann nicht einschlafen, denn dann sehe ich sofort das Bild vor mir, als mein papa zum letzten mal geatmet hat, als sein herschlag aufgehört hat zu schlagen. Ich habe das Gefühl, ich würde jeden Moment umkippen

Ich könnte einfach nur schreien. Vor anderen lache ich, aber innerlich bin ich zerfetzt.

Ich weis nicht, wie ich damit umgehen soll. Er hat das Leben so geliebt und geschätzt. Er hatte nach der Diagnose immer gesagt, er tue alles, er macht alles, denn er will noch leben. Er will noch nicht sterben und will für sich aber vor allem für uns kämpfen. Und jetzt ist er nicht mehr da.

EIgentlich bin ich ein sehr positiver und lebensfroher mensch, aber jetzt sehe ich nur noch alles schwarz vor mir....

Ich versuche es weiter zu machen. Fleißig an der Uni zu sein, denn er hat geschufftet um mir das zu ermöglichen und wenn ich es nicht tun würde, dann würde ich sein leben mit den füßen treten. Aber es fällt mir schwer weiter zu machen...

Wie kann das Leben den weiter gehen nach allem dem, nach so einem verlust
Mit Zitat antworten
  #212  
Alt 21.07.2010, 17:38
Benutzerbild von Kathy1977
Kathy1977 Kathy1977 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 20.07.2010
Ort: Chemnitz
Beiträge: 9
Unglücklich Du bist fort für immer - im Herzen wirst du immer bleiben!

Hallo @ all

Auch ich möchte gern über den Menschen erzählen der mir mein ganzes Leben lang am wichtigsten war

Mein Vater - Daddy - Paps - Kalle

Er war nicht perfekt aber er war das Beste was es für mich gab.

Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs

Am 17.6.2010 wärst du 56 Jahre alt geworden - leider hast du uns am 14.5.2010 verlassen für immer.
Es tut so unendlich weh und ich werde dich nie vergessen.
Für mich/uns warst du ein super Opa und Papa der immer da war wenn ich Kummer hatte usw

Ich war damals 6 Jahre alt (1983)als du dich hast von Mama scheiden lassen , ich hing an dir mehr als an Mama - sie war nie da wenn ich sie brauchte - du schon , ich konnte immer zu dir kommen.
1993 zog ich dann von Chemnitz nach Bayern , heiratete und bekam 4 Kinder , dann eine Fehlgeburt im April 2009 - du warst für mich da wie all die anderen Jahre auch sprachst mir Mut zu
Von anderen erfuhr ich das du dich immer mehr zurück gezogen hast .
Anfang Oktober erfuhr ich das ich unser 5.Kind erwartete - du warst am 23.10 2010 im KH wegen einer Leisten OP
Auf den Fotos schaust du schon krank aus und ich hab dir immer wieder gesagt das irgendwas nicht ok ist aber du verneintest immer , warst zu stolz zum Arzt zu gehen.

Am 6.3.2010 kam ich von einer Geburtstagsfeier zurück und hatte eine Nachricht von Oma auf dem AB
Du wärest im KH und dir ginge es nicht gut - ich war schockiert

Verdacht : Bauchspeicheldrüsenkrebs

Nun folgten viele Untersuchungen u.a. Biopsie usw

Leider hat sich der Verdacht bestätigt und für mich brach eine Welt zusammen nachdem ich erfuhr das du nicht mehr lange zu leben hattest , die Ärzte gaben höchstens ein halbes Jahr.
Eine OP war nicht mehr möglich da ein Tumor zu ungünstig lag und man sonst lebenswichtige Organe beschädigt hätte.

Anfang April sahen wir uns wieder - du hattest bereits einen Stunt über den die Chemo lief - ich war bereits im 8 Monat .
Du hast dich so gefreut auf deinen 5.Enkel und wolltest ihn noch begrüßen.

Ich hatte aber schon das Gefühl bei meinem Besuch in Chemnitz zu Ostern das du nicht mehr die Kraft haben wirst und ich sollte leider Recht behalten.

Die Chemo wurde nach 4 wöchiger Behandlung abgebrochen weil deine Blutwerte einfach nicht besser wurden.
Sie gaben dich auf aber du dich nicht - ich machte dir MUt und das du an dein Enkelchen denken sollst.
Dann schaffst du es auf jeden Fall.

Es kam der 13.5.2010 - Vatertag

Abends gegen 19 Uhr rief ich dich an und du konntest kaum noch reden , du hattest starke Atemnot und starke Schmerzen sagtest mir das du noch heute ins KH gehst
Ich hatte ein sehr mieses Gefühl

KOnnte überhaupt nicht schlafen und weinte mich immer wieder kurz in den Schlaf

Morgends um 8 kam der Anruf der Klinik

Er hat es nicht geschafft , um 1.15 Uhr am 14.5.2010 hat mich mein Papa für immer verlassen

Es ist unfassbar immer noch für mich und ich kann es einfach nicht wahrhaben das er nicht mehr bei uns ist.

2 Wochen später am 29.5.2010 kam Kelvin Matthew zur Welt und für mich brach emotional eine Welt zusammen
Diesen kleinen Engel im Arm zu halten dieses Gefühl zu haben das er bei mir sein durfte mein Papa dafür gegangen ist ist unbeschreiblich

Ich danke Papa für dieses Geschenk ich werde diesen Engel sehr behüten und beschützen .

Ich vermiss dich so schrecklich Papa - die täglichen Telefonate fehlen mir so sehr seit 9 Wochen , ich weiß nicht weiter - du warst immer da für mich nun habe ich niemanden mehr denn meine M.... is nie für mich dagewesen auch jetzt nicht nach deinem Tod

Es tut so verdammt weh Papa

Ich werd dich nie vergessen
__________________
Liebe Grüße von

17.6.1954 - 14.05.2010 - Für immer verloren - aber nie vergessen und zutiefst im Herzen wirst du sein - MY DADDY
Ich danke dir von Herzen für die schöne Zeit die wir zusammen verbringen durften .
33 liebevolle Jahre lang warst du immer für mich da - nun wirst du für immer einen Platz in meinem Herzen haben

Geändert von Kathy1977 (21.07.2010 um 17:41 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #213  
Alt 31.07.2010, 20:02
gottfried gottfried ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2010
Beiträge: 9
Standard Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Plötzlich, eigentlich aus dem Nichts kommt die Erkenntnis, das mein Vater von heute auf morgen im Gesicht gelb wird, ins Krankenhaus eingeliefert wird und die Diagnose Gallenblasenkrebs nichts Gutes verheisst.
Den Informationen aus dem Internet auch nur teilweise vertrauend wusste ich nach vier Tagen doch, das aufgrund der Aussage des Oberarztes keine Hoffnung mehr bestünde!
Ich fasse es nicht! Der Mann schaut trotz seiner 81 Jahren noch kerngesund und kräftig aus und soll in kürze tot sein?
Schlaflose Nächte, Verzweiflung, Fragen, Hoffnung und Resignation bestimmten ab dem 24.6.2010 meinen Alltag. Ich muß mir Urlaub nehmen, weil ich mich nicht mehr auf meinen Job konzentrieren kann. Dann der Versuch, den verstopften Gallengang mit einem Stent zu öffnen, zweimaliger Versuch, zwecklos, Aussengang mit Schlauch und Auffangsack-super, geglückt, zu früh gefreut, Blutverlust. Und dann ging es Schlag auf Schlag. In der dritten Woche, Intensivstation und nach zwei Tagen die Aussage, es ist hoffnungslos! Echt, wieso, der Mann schaut doch so aus wie immer!?
Leider nicht im Inneren seines Körpers! Metastasen bestimmen hier den weiteren Verlauf! Nach vier Tagen, am 8.7.2010 das AUS! Ich, wir, fassen es nicht! Aber es ist Realistät, bis heute bei mir teilweise nicht angekommen! Ich hör noch seine Stimme am Telefon "Hallo Gottfried", mit einem leisen, fragenden Unterton. Warum eigentlich?
Tja, das wars, die Zeit heilt alle Wunden heisst es. Hoffentlich.
Momentan nicht und meine Frau und ich reden täglich darüber, obwohl schon kurz vor dem sechzigsten Lebensjahr, empfinden wir den Verlust unseres Vaters noch immer als besonders schmerzhaft und betrüblich.
Gestern, sein Geburtstag, er wäre 81 geworden. Wir haben in unserem Wohnzimmer eine kleine Gedenkecke eingerichtet, mit Fotos, Beileidsschreiben und einem neuen Rosen-Blumenstock, den mochte er ja so gerne. Auch das Geburtstagsbillet vorm Vorjahr hab ich noch in meinem Computer entdeckt und nochmals zur Erinnerung ausgedruckt. Der Schlusssatz "und möge Deine Kerze noch lange leuchten" hat sich leider nicht bewahrheitet. Leider!
Unsere Regionalzeitung hat in ihrer neuen Rubrik für die Verstorbenen meinen Artikel veröffentlicht. Daraufhin haben viele meine Internetseite, die ich für meinen Vater eingerichtet habe besucht. www.gottfriedkraft.com
Mit Zitat antworten
  #214  
Alt 08.08.2010, 15:24
Jutta09 Jutta09 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 16.07.2010
Beiträge: 2
Unglücklich AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo,
habe all Eure Beiträge gelesen und mit Euch getrauert

Mein Mann ist am 10.07.10 in meinen Armen eingeschlafen, er hatte Lungenkrebs. Er bekam die Diagnose am 08.3.10 und hat gekämpft.
Er bekam Chemo und Bestrahlungen aber leider hat alles nichts mehr
genützt. Der Tumor hatte die Arterien angefressen und man konnte ihn nicht nicht mehr operieren, weil er zu schwach war. Ich wollte bis zum Schluß nicht
wahrhaben, daß er es nicht schafft und sterben muß.
Mein Dicker, mit dem ich 34 Jahre meines Lebens geteilt habe, ist nicht mehr da
Ich lebe im Moment von einem Tag auf den anderen, immer das Gefühl, er müßte jeden Moment vor mir stehen und "Hallo Zecke" sagen

Aber das ist niemand
Wenn ich weinen muß, kommt unser Hund Sina und versucht mich abzulenken
indem ich mit ihr spielen soll.
Mit Zitat antworten
  #215  
Alt 08.08.2010, 21:12
MandyM90 MandyM90 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2010
Ort: Im Osten
Beiträge: 10
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo alle zusammen,
ich habe gerade einige Gedanken gelesen und bin gerührt.
Ea zeigt größte Stärke das ihr so offen mit euren Gedanken umgehen könnte. Mein absoluten Respekt dafür.
Ich wünsche euch allen Kraft das Leid zu überstehen und das ihr irgendwann mit dem Kummer leben könnt.
Ich habe meine liebe Omi vor vielen Jahren verloren sie hatte Brustkrebs, ich war noch viel zu jung um diese Wundervolle Frau aus meinem Leben zu lassen und Frage mich oft was für einen Rat hätte sie mir, in manchen Situationen gegeben.
Wie wäre sie mit meiner Krankheit umgegangen, was hätte sie gesagt wenn ich wieder mal gesagt habe:" Ich gebe AUF!"?

Ich kann euch nur mein größtes Beleid wünschen und sagen ich hätte damals nicht so darüber sprechen können!
__________________
Es gibt nicht Wir, nicht Dich, sondern nur MICH!

totale REMISSION laut meiner Ärztin 05.08.2010
Mit Zitat antworten
  #216  
Alt 01.11.2010, 20:34
Pitti 42 Pitti 42 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 01.11.2010
Beiträge: 1
Böse AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Liebe Jutta, auch ich danke für die Möglichkeit, sich hier mitteilen zu dürfen!
Ich habe ein (meiner Meinung nach) ein ganz eigenes Anliegen, was mir seit einiger Zeit, immer und immer wieder, so schwer auf der Seele liegt. Es geht um meine Tante die im Juli im Alter von…, das wisst ihr „Alten“, ….aber für mich ganz plötzlich verstarb.
Es fällt mir so unsagbar schwer zu schreiben, aber selbst kann ich mir nicht helfen…, es tut so unbeschreiblich weh!
Wenn ein geliebter Mensch verstirbt ist es schon sehr schwer solch einen Verlust zu ertragen, geschweige denn zu verstehen, innerhalb der Familie, wenn ein besonderes Verhältnis bestand umso mehr, aber dass ein die Familie dann Vorteile nutzt, intrigiert und nahe Angehörige weil es denen schon lange nicht gepasst hat, auszugrenzen und zu ignorieren, macht meinen Schmerz unerträglich. Ja, Sie nahmen mir die Möglichkeit der Trauer! In mir ist eine unbeschreibliche Wut und außer meinem Mann ist niemand da…, weil es um Geld geht oder was, was mir nicht in meinen Kopf geht, weil es so unverständlich ist und (für mich) vollkommen sinnlos.
Meine Tante war ein Mensch mit Ecken und Kanten, wie jeder. Sie konnte aufgrund ihrer mehrfachen Kebserkrankungen auch einen manchmal in den Wahnsinn bringen, auch sie spielte mal die Starke und teilte sich in schwachen Zeiten nicht mit, sie zog sich zurück, bekam Depressionen und alles was das, was man nicht hören wollte, weil man unsicher war Mut zu machen. Was soll ich sagen, man hatte es nicht, musste nicht leiden, wusste nicht um den Ernst der Lage…..das sagt man einem auch nicht, seitens der Ärzte, auch die wissen nicht wann es „vorbei“ ist …bei mir weiß ich es nicht, weil die Familie intrigierte.
Wie gehe ICH damit um?????????
Ich vermisse meine Tante, konnte noch immer nicht wirklich Abschied nehmen….
Was mache ICH seitens meiner Familie? Ich brach sämtlichen Kontakt (außer zu meiner Mutter) ab.
Ich hätte ihr so gerne noch so viel gesagt, stattdessen durfte ich nicht….
In mir ist nur Wut, Enttäuschung und eine Leere…

Pitti42,
Mit Zitat antworten
  #217  
Alt 15.11.2010, 19:33
gocha73 gocha73 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Vor zwanzig Tagen ist mein Vater gestorben, zwei Tage vor seinem 62. Geburtstag. Zwei Monate nach der schrecklichen Diagnose BSDK! Er hat eine sehr gute palliative Versorgung gehabt, mußte die letzten Tage nicht mehr viel leiden, in den letzen Stunden waren wir alle (meine Schwester, Mutter und seine jetzige Frau) bei ihm, konnten uns von ihm verabschieden. Er ist einfach friedlich eingeschlafen, leider viel zu früh!
Heute mußten wir seine Wohnung räumen, einfach schrecklich, es bleibt so wenig von einem geliebten Menschen übrig.
Vater wollte noch nicht sterben, hat noch soviel vor gehabt, in fünf Monaten kommt sein erstes Enkelkind auf diese Welt, er hat sich schon so sehr darauf gefreut, im Keller steht der Kinderwaggen, den er schon heimlich besorgt hatte...
Mit Zitat antworten
  #218  
Alt 22.11.2010, 21:41
Benutzerbild von katjacobhc
katjacobhc katjacobhc ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2008
Ort: Lutherstadt Wittenberg
Beiträge: 3
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein lieber Marcus,

heute vor einer Woche war unser letzter gemeinsamer Tag, hätte ich es gewusst hätte ich mich anders verhalten...

Ich konnte nicht die ganze Zeit bei Dir sein, weil mich unsere zwei bezaubernden Kinder auch brauchen.

Am Dienstag hast Du Dich entschieden zu gehen als ich beim Kinderarzt war, Dein bester Freund hat mich noch versucht anzurufen, warum auch immer hat mein Handy keinen Anruf angezeigt. Steffen hat Deine Schwester erreicht und uns gebeten so schnell wie möglich nach hause zu kommen.

Wir haben uns so sehr beeilt aber wir sind zu spät gekommen, ich hatte Dir versprochen bis zu Schluss bei Dir zu sein, aber es hatte wohl nicht sollen sein.

Es beruhigt mich, dass zwei von Dir geliebte Menschen bei Dir waren als Du gehen musstest.

Jetzt sitzt ich hier mit den Zwillingen die am Samstag einen Monat alt werden und vermisse Dich unendlich, ich bin dankbar, dass der Krebs uns wenigstens die Zeit gegeben hat, dass du Deine Kinder kennenlernen und im Arm halten durftest.

Die Frage nach einem "Warum" stelle ich mir erst gar nicht, ich bin dankbar für 4 wundervolle Jahre mit Dir, davon ein Jahr und 3 Monate als Ehepaar und eine viel zu kurze Zeit als stolze Eltern.

Wir haben uns bis zum Schluss noch unsere Wünsche erfüllt.

Ich liebe Dich

Deine Katja
Mit Zitat antworten
  #219  
Alt 23.11.2010, 23:36
Emily-ava Emily-ava ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 23.11.2010
Beiträge: 1
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich habe das böse Gefühl, dass die Krankheit Krebs Überhand auf die Menschheit nimmt...an jeder Ecke hörst du wer nun schon wieder verstorben ist ..Todesursache der verdammte Krebs.Selber als Hinterbliebene achtet man auf jeden Kopfschmerz-ist mir schwindelig..?Warum... weil ich jetzt auch unheilbar Krank bin?Befindet sich nun auch in meinem Kopf so ein mieses etwas-und die Diagnose lautet -unheilbar Krank-ich muss sterben?Es fängt langsam an das ich Angst um meine Tochter habe,sie ist Gesund..aber das Leben ist so grausam und unberechenbar..warum gibt es keine Garantie für die einfache Gesundheit?Ein Mensch raucht und trinkt nicht,lebt gesund...und 3Jahre später gestorben an einer grauenvollen Krankheit..immer die Angst im Nacken was kann ich nur tun um weiter zu leben?Wie erlebe ich den Tod..habe ich Schmerzen am Ende..ich habe Angst vor dem Einäschern,obwohl ich dann Tod bin und doch nichts mehr merke...gibt es ein Leben nach dem Tod?Ich weiss nicht ob mein Vater über diese Dinge nachgedacht hat..mir hat es jedenfalls mein Herz gebrochen, den starken selbstbewussten Mann anzuschaun..wie er mit einem Urinbeutel neben sich ,auf dem Sofa saß..jedes Weihnachtsfest hat er geliebt,war aufgeregt wie ein kleines Kind..hat den Tannenbaum perfekt geschmückt,und ein zauberhaftes Essen zubereitet.Ein schicker Anzug war Pflicht am Heiligabend.Das letzte Weihnachtsfest saß er mit Schlafanzug und Morgenmantel auf dem Sofa.Der Tisch war wie für ein kleines Kind nah an ihn rangerückt-und die Familie versuchte den Abend so normal wie möglich zu gestalten...aber dann fing er an zu weinen-und ich sah die Angst in seinen Augen..2Monate später starb mein lieber Vater dann an einem Gehirntumor.Ich wünschte mir so sehr heilende Hände zu haben-die ich auf seinen Kopf hätte legen können um ihn zu retten..3Jahre kämpfte er und wurde 2mal operiert.Nicht einmal habe ich ihn im Krankenhaus besucht-nur meine Brüder waren stark,und konnten es..ich konnte ihn nicht so sehen-mein ganzes Leben habe ich ihn nicht einmal weinen sehen..als er dann Tod im Krankenhaus lag saß ich an seinem Bett und streichelte sein Gesicht und wollte zu ihm sagen-steh auf..steh doch endlich auf!So denke ich jeden Tag an ihn und heute hat er Geburtstag.Nie besuche ich sein Grab weil ich denke irgendwann muss er doch wiederkommen.Es kann doch nicht sein das ich ihn niemals wiedersehe-mein ganzes Leben nicht!!!!!2Geburtstage habe ich nun ohne ihn verbracht..irgendwann muss es doch vorbei sein,und ich höre seine Stimme wieder..So versuche ich stark zu sein-für meine Tochter..man sieht das Leben nun mit anderen Augen ..so viele sind schon gestorben die ich liebte und kannte..was ist wichtig im Leben?Geld-Ruhm-Erfolg?Die neusten Klamotten und Schuhe zu tragen?Nein..lieber spüre ich den Wind durch meine Haare gleiten..Wellen anzuschauen wenn sie das Ufer erreichen..die Natur spüren...und hoffen das wir alle Gesund bleiben..ich wünsche mir das wir wieder geboren werden-aber spätestens am Ende meiner Tage sehe ich euch- Detlef und Tanja Laatsch wieder...
Mit Zitat antworten
  #220  
Alt 29.11.2010, 09:20
Benutzerbild von katjacobhc
katjacobhc katjacobhc ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2008
Ort: Lutherstadt Wittenberg
Beiträge: 3
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ende einer Suche

Jemanden zu verlieren,
den man geliebt,
ist wie ein Schwert, das ins Herz sticht.

Jemanden sterben zu sehen,
den man begleitet,
ist wie das Verwelken einer Rose.

Jemanden nicht loszulassen,
den man beweint für lange Zeit,
ist wie ein Anfang ohne Ende.

Jemandem nachzutrauern,
den Worte nicht wiederbringen können,
ist wie ein Weg ohne Ziel.

Jemanden in Erinnerung zu behalten,
so wie er früher war,
ist wie das Ende einer Suche.

(Liane Angelico)


Marcus, Du wirst immer ein Teil von uns sein, denn weiter als der Himmel ist die Liebe.

Katja, Emma und Emil
Mit Zitat antworten
  #221  
Alt 11.12.2010, 02:51
Surimana Surimana ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2010
Beiträge: 1
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Niemand hat gedacht, gefühlt und gehandelt so wie Du,
und niemand hat gelächelt, so wie Du es getan hast.
Dein Gesicht hat niemand sonst auf dieser Welt, und
solche Augen hattest alleine Du.
Für immer wird mir Dein einzigartiger Optimismus in
Erinnerung bleiben, mit dem Du mir und vielen, vielen
anderen Menschen wieder Mut zum Leben und weiter
kämpfen gemacht hast. Immer ein offenes Ohr und ein
ganz großes Herz für jeden, der in Deine Nähe kam.
Die Welt wäre eine andere, wären alle Menschen so
für einander da, wie Du es getan hast.
So lange ich auf dieser Welt bin, wirst Du ganz, ganz
tief in meinem Herzen weiterleben.
Auf Wiedersehen, Papa...- ich hab Dich so lieb und ich vermisse Dich so sehr, so sehr, so sehr...
Mit Zitat antworten
  #222  
Alt 26.12.2010, 20:54
sandra0112 sandra0112 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 06.12.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Liebe Mutti,
ich hoffe Du hast Dich in den letzten 2 Wochen in Deiner neuen Welt eingerichtet.... Wir haben uns noch lange nicht an ein Leben ohne Dich gewöhnt... wie könnten wir.... Heiligabend waren wir alle bei Deiner Schwester. Es war fröhlich mit einem tränenden Auge. Keiner hat sich so richtig getraut über Dich zu sprechen. Aus Angst, dass gleich wieder irgendwer weint ?? Wenn wir lachen, weinen wir trotzdem.... Ich hab es nicht so recht verstanden. Haben dann aber noch zuhause sehr lange gesessen und über Dich und mit Dir gesprochen..... Es ist immernoch schwer in Dein Zuhause zu kommen, alles sieht so aus, als würdest Du gleich aus der Küche kommen. Für Deinen Lebensfreund ist es sicher noch schwerer, schließlich kommt er jeden Tag in dieses Zuhause....
Wir vermissen Dich jeden Tag....
Deine Sanni
Mit Zitat antworten
  #223  
Alt 04.01.2011, 10:22
tina48 tina48 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.09.2010
Ort: ESSLINGEN
Beiträge: 12
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Liebe Mutti!!
Seit 25 Tagen weilst Du nicht mehr unter uns.es ist so unsagbar schwer nicht mehr zum hörer zu greifen und dir einfach von meinem tag zu erzählen oder zu fragen "sag mal,wie kochtest du das nochmal???"als ich nach der beerdigung,in meinem zimmer wohnte.vermiste ich am morgen dein geschimpfe auf die katzen,dein liebes wecken ....dein strickzeug lag noch im korb und die wohnung war wieder liebevoll weinachtlich geschmückt.eigentlich hättest du jeden moment zur tür reinkommen müssen...ich weiß ,das ich viel zu wenig bei dir war,aber ich wohne doch so weit weg..andrea hat im kleinsten kreis geheiratet..du warst in gedanken bei ihr.sie hatte wunderschönen sonnenschein ..glaub das warst du...
Ich vermisse Dich so sehr!!!
Hab Dich lieb!
Ganz tief in meinem Herzen lebst Du weiter!
Deine Große

Geändert von tina48 (04.01.2011 um 11:00 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #224  
Alt 28.01.2011, 21:02
tindaya85 tindaya85 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.01.2011
Beiträge: 2
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Bei mir ist es jetzt schon fast 4 Jahre her das mein Freund an einem eigentlich nur bei Kindern auftretenden Knochenkrebs gestorben ist, aber ich habe eine Weile gebraucht, um zuzugeben, dass mein Leben immer noch nicht wieder richtig läuft.
Sein Krebs wurde mit 21 Jahren beim Bund erkannt. Er hatte einen Faust großen Tumor am Knochen und bevor er erkannt wurde hatte er bereits in die Lunge gestreut. Dies war m Jahr 2002.
Wir lernten uns 2004 bei seinem "2. Geburtstag" kennen. Die Ärzte hatten gesagt, er sei Krebsfrei.
Es war Liebe auf den ersten Blick, sowoh für ihn, als auch für mich. Unsere Beziehung fing gut an, bis er sich im April 2005 aufeinmal von mir trennte ohne mir einen Grund zu nennen. Nach einigen Tagen an denen ich immer wieder nachgefragt hatte rückte er endlich mit der Sprache raus und sagte mir das der Krebs wieder ausgebrochen war und er mich damit nicht belasten wollte. Meine Liebe zu ihm war stärker als die Angst vor dem, was noch kommen würde und so kamen wir wieder zusammen.
Die Zeit mit ihm war trotz aller Rückschläge, Ängste und der Ungewissheit was die Zukunft betraf, die schönste Zeit meines Lebens.
Wir sind Aufgrund von OP's quer durch's Land gefahren, da sich kein Krankenhaus in unsrer Nähe mehr getraut hatte ihn zu operieren und er hat trotz all dem die Hofnung nie aufgegeben. Er liebte das Leben und hatte soviele Träume. Für mich war es das Schönste, dass ich ihm seinen Traum,einmal nach Disney zu fliegen, ein halbes Jahr vor seinem Tod noch erfüllen konnte. Wir kämpften gemeinsam bis im Januar 2007 die letzte OP abgebrochen werden musste, da der Tumor anfing zu bluten. Nach diesem Vorfall sagten uns die Ärzte, dass sie nichts mehr für ih tun können. Und ab diesem Zeitpunkt ging alles für mich sehr schnell. Sie stellten ihn auf Schmerzmittel ein , damit er nach Hause kommen konnte. Im Februar nahm ich in meinem jugendlichen Leichtsinn (ich war 21) die Patientenverfügung an. In der Nacht vom 1.3. auf den 2.3. rief ich die Feuerwehr, da er seine komplette linke Seite nicht mehr spürte. Nach einer langen Nacht im Krankenhaus und einer Not OP war klar, dass der Krebs ins Gehirn gestreut hatte und ein blutender Tumor einen Schlaganfall ausgelöst hatte. Am 2.3. abends kam dann der Arzt zu mir und sagte : " Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir ihn sterben lassen." Bis zu diesem Satz war mir nie die Bedeutung und die Tragweite einer Patientenverfügung in den Sinn gekommen und ich hatte auch nicht gedacht, dass ich ihn dieses Mal nicht wieder mit nach Hause nehmen würde.
Er verstarb am 3.3.2007 im Alter von 25 Jahren. Er ist dank starker Medis schmerzfrei und ruhig eingeschlafen.
Ich schreibe das alles , weil ich es so beeindruckend fand, dass er trotz dieser Umstände nie den Lebensmut verloren hat und der tollste Freund war, den man sich wünschen konnte.

Ich liebe ihn bis heute und vermisse ihn wie eh und je.
Mit Zitat antworten
  #225  
Alt 01.03.2011, 12:11
callas callas ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2010
Beiträge: 11
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo ihr Lieben, auch ich habe am 11.12.2010 meinen geliebten Sohn Michael nach 14 Monaten schwerster Krankheit (Glioblastom4) hergeben müssen. Er hat den Kampf gegen diese schlimme Krankheit verloren. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht um ihn weine. Ich vermisse dich so sehr, und nichts kann meinen Schmerz lindern. Ich wäre so gern bei dir.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:31 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55