fehlendes enzym für tamoxifen/ gnrh analoga?

[angi65]

Hallo Renate,

man wird dir vermutlich etwas verschreiben, um die Funktion der Eierstöcke zu blockieren. Damit habe ich mich aber nie beschäftigt.
Was da vergleichsweise am angenehmsten ist (monatliche oder dreimonatliche Spritze etc. )und welches Präparat, können dir sicher die anderen beantworten.

Zu Tamoxifen gibt es mE vor den Wechseljahren keine Alternative.
Es ist sicher deshalb in Verruf geraten, da die (jungen) Frauen durch GHRH Analoga + Tam unversehens in die Wechseljahre kamen - mit nicht immer angenehmen Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen etc.
Ich vermute aber, dass die meisten Symptome - auch unabhängig vom Tam!- dem Östrogenmangel durch Ausschaltung der Eierstöcke zuzuschreiben sind.
Das ist für dich kein Trost, ich weiß, aber vielleicht hilft es dir, der Tamoxifeneinnahme etwas positiver gegenüberzustehen.
(Die Alternative für postmenopausale Frauen, die Aromatasehemmer, sind noch weniger lustig. Denn sie verhindern vollständig die Östrogenbildung und führen so zu einem kompletten Östrogenentzug...)

Aber sicher kannst du durch begleitende Maßnahmen, deine Lebensqualität verbessern. Besonders Sport ist zu empfehlen. Die präventive Wirkung ist - laut Studien - wirklich verblüffend. (Das schreibt ein bekehrter Sportmuffel.) :

http://www.welt.de/wissenschaft/kreb...gen-Krebs.html

Hab keine Angst, die meisten Begleiterscheinungen wirst du in den Griff bekommen. Hier tummeln sich lauter Leidensgenossen , die dir Tipps geben werden....

Liebe Grüße
angi

[renate1964]

Hallo Angi,

vielen Dank nochmals.

Wenn die Wechseljahre mit Tamoxifen früher beginnen, ist mir das ziemlich "wurscht". Ein paar Jahre früher oder später stören mich da herzlich wenig, denn ich bin schließlich schon 44. Zusätzlich bekomme ich noch dieses GnRH-Analoga.
Da ich familiär vorbelastet bin (meine tapfere Mama und eine Großkusine) hat man mir auch -für später - noch eine genetische Abklärung empfohlen. Warum machen die das nicht gleich. Dann könnten die mir ggfs. die Eierstöcke doch gleich rausnehmen und ich könnte mir dieses GnRH-Analoga sparen. Aber wahrscheinlich ist das wieder zu naiv gedacht.
Aber ich bin schon sehr froh zu wissen, daß es keine Alternative zu TAM gibt, dann muß ich mir da wenigstens keinen Kopf mehr machen.
Und wenn Sport gut ist, dann ist das für mich eine supergute Nachricht. Denn ich liebe Sport

Ganz lieben Dank Angi und liebe Grüße

Renate

[friebe]

Hallo zusammen,

gerade hab ich mal wieder ein Rezept für Tamoxifen eingelöst. Da es diesmal von einer anderen Firma ist, hab ich den Beipackzettel überflogen. Diesen Satz möchte ich Euch auf keinen Fall vorenthalten: "Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Tamoxifen... zu stark oder zu schwach ist." - Noch Fragen??

Liebe Grüße - Klara

[bergmädel]

Zitat von renate1964

Hallo Sandra,

auch von mir einen herzlichen Dank für das Zitat. Ich bin prämenopausal und soll demnächst mit TAM anfangen. Ist das Thema "Verstoffwechseln" für mich dann ohne Bedeutung??? Kann mir das jemand beantworten? Ich bin gerade erst dabei, mich mit dem ganzen Thema auseinander zu setzen und bin jetzt schon total konfus .

Vielen Dank und herzliche Grüße

Renate

Liebe Renate,

Du heisst wie meine Mama, das ist schön .

Ich bin nicht mehr wirklich auf dem Laufenden, was die Antihormontherapien betrifft, aber ich habe zwei Dinge im Hinterkopf:

1. Bei prämenopausalen Frauen ist Tamoxifen immer noch die erste Wahl vor einem Aromatasehemmer, weil

2. nicht klar ist (?), ob mittlerweile überhaupt schon die Zulassung für einen Aromatasehemmer prämenopausal erfolgt ist.

Ich hatte vor ungefähr viereinhalb Jahren von den zunächst guten Studieergebnissen für dir Aromatasehemmer gegenüber Tamoxifen gehört und mich gezielt auf die Suche nach einem Arzt gemacht, der sie mir trotz prämenopausal verschrieb. Ich fand auch einen. Aber selbst der meinte, dass die Vorteile der A.-Hemmer gegenüber Tamoxifen noch nicht wirklich festgestellt wären. Das ist, wie gesagt, über vier Jahre her.

Die Verstoffwechselung von Tamoxifen ist unabhängig von prä/menopausal.
Wenn die Studienergebnisse stimmen, die ich gefunden habe, sind ca. 9 Prozent aller Frauen von der Nicht-Verstoffwechselung betroffen, und nur ein privat finanzierter Test kann darüber Auskunft geben.

LG Sandra

[Rosmarin]

Ich habe von Onkologin und Frauenärztin gesagt bekommen, daß durch neuere Studien belegt sei, daß die Überlebensrate/Prognose von Frauen jenseits der WJ bei Aromatasehemmern höher sei als bei Tamoxifen. Es werde eben nicht so gerne gegeben wegen des Budgets.

Ich werde mir aus diesem Grund(und einem weiteren anderen) die Eierstöcke demnächst entfernen lassen.(bin 43)

Mir scheint diese Lösung für mich richtig, ob sie es ist, wer weiß???

Sind Aromatasehemmer noch *schlimmer* als Tamoxifen und Zoladex?

Wer kennt beides??

(ist heir bestimmt schon geschrieben worden,a ber ich finds nicht)

LG, Anne

[Maphalda]

Naja... besser... die Rezidivrate ist um etwa 3% günstiger. Aber die Mortalitätsrate auf 5 Jahre bezogen ist die gleiche.

Ich hab mir die Eierstöcke rausnehmen lassen und werde trotzdem bei Tamoxifen bleiben. Da weiß ich wenigstens, was ich hab *g*

Hab auch noch die passende Quelle dazu gefunden:

"Die Studie 12 der Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) an 1.803 Patientinnen hatte zwei Fragestellungen. Einmal sollte sie klären, ob bei prämenopausalen Patientinnen mit hormonsensitivem Mammakarzinom im Stadium I oder II (mit weniger als 10 axillären Lymphknoten) der Aromatase-Inhibitor Anastrozol die Therapieergebnisse gegenüber dem Therapiestandard Tamoxifen verbessert. Dies war nicht der Fall."

Gesamter Text (bei dem es allerdings schwerpunktmäßig um Bisphosphonate geht):

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=35415

[Rosmarin]

Danke Maphalda.

ie Infos die ich habe, sind nicht eindeutig. Hier

http://www.mammakarzinom-info.de/aromatasehemmer.html

Warum sind Aromatasehemmer dem Antiöstrogen Tamoxifen überlegen?

In großen weltweiten Untersuchungen wurde die Überlegenheit der Aromatasehemmer in der adjuvanten Therapie bewiesen [2]. Dabei zeigte sich, dass in der Gruppe der Frauen, die einen Aromatasehemmer erhielten, seltener Brustkrebs-Rückfälle auftraten als bei den Frauen, die Tamoxifen einnahmen. Zudem war der Aromatasehemmer im Vergleich zu Tamoxifen wesentlich besser verträglich [3]. Durch die Entwicklung der Aromatasehemmer befindet sich die Antihormontherapie derzeit in einer Umbruchphase. Das über viele Jahre standardmäßig eingesetzte Tamoxifen wird in den nächsten Jahren zunehmend durch Aromatasehemmer ersetzt werden.
Empfehlung der Experten: Aromatasehemmer

...ist von besserer Verträglichkeit die Rede. Ich bin sowieso leicht depressiv und habe Schiß vor der Depression als NW bei Tam. Antidepressiva habe ich mehrere nicht vertragen, möchte ich auch keine weiteren jetzt probieren.

naja, mal sehen, was in dem neuen Brustzentrum(wo ich hinziehe) so für eione Meinung vorherrscht.

LG, Anne

[angi65]

Hallo Anne,

nur eine kleine Anmerkung zu der von dir zitierten Quelle: Es ist die Firma Astra Zeneca, die Aromatasehemmer (Aridimex) herstellt...

Liebe Grüße
angi

[Maphalda]

...und ich hab mich schon gewundert, wieso das so nach Werbeanzeige klingt...

[renate1964]

Hallo Sandra,

danke für Deine Antwort und einen ganz lieben Gruß an Deine Mama, die den gleichen Namen hat wie ich

LG Renate

[Rosmarin]

Danke,

Aha, jetzt s ehe ich das auch.

hat jemand eigene Erfahrungen mit beiden zu bieten?

Ich habe Bedenken wegen Depressionen unter Tam. Bin sowiesio sehr anfällig für die.

Ja, vielleicht waren die Ärzte, die Aromatasehemmer empfohlen ja von der Pharmalobby beeinflußt...

LG, Anne

[bergmädel]

Hallo Rosmarin,

ich hab' über zwei Jahre Tamoxifen eingenommen, und bin danahc noch für über drei Monate auf einen Aromatasehemmer gewechselt, bevor ich die AHT nicht mehr weiter geführt habe.

Die NeWis beider Medikamente waren für mich gleich heftig. Aber: Ich hatte in dieser Zeit unter beiden Medis KEINE Depressionen. Ich hatte später mit Depressionen zu tun, als mein Hormonhaushalt schon lange wieder auf Stand war. Die AHT MUSS nicht mit Depressionen einhergehen, genauso, wie ein ausgeglichener Hormonhaushalt nicht unbedingt davor schützt.
Vielleicht macht Dir das ein wenig Mut.

Und von wegen der von der Pharmalobby beeinflussten Ärzte... glaube ich nicht, dass man wegen einer von einer Pharmafirma finanzierten Studie, die hier genannt wurde, generell darauf schliessen kann. Sehr sehr viele Studien werden von Pharmafirmen mindestens teilfinanziert. Wenn man sich als Patient/In für Studienergebnisse interessiert, tut man immer gut daran, zu versuchen, sich ein umfassendes Bild über möglichst viele Ergebnisse unterschiedlicher Studien zu machen.

LG Sandra