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  #1  
Alt 12.02.2013, 17:33
Karin_ Karin_ ist offline
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Standard Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo liebe Leserinnen,
ich möchte von meinen Erfahrungen mit einem Silikonimplantat erzählen und habe viele Fragen an euch. Mit meiner Krebs-Diagnose habe ich großes Glück gehabt („Luminal A“, keine Bestrahlung und Chemo, nur Hormontherapie). Mit anderem Pech.

*Sofortaufbau mit Silikonimplantat*
Ein invasiver Tumor in Kombination mit ausgeprägter DECIS in meiner rechten Brust ließ mir, 46 Jahre, im Dezember 2012 laut Chefarzt/Operateur nur zwei Alternativen: Hautsparende Mastektomie mit Sofortrekonstruktion der Brust per Silikonimplantat – oder alternativ kein Brustaufbau, sondern Ablation, also einfache Brustabnahme mit glatter Naht. (Eine Rekonstruktion der Brust aus Eigengewebe kam für mich zu diesem Zeitpunkt nicht infrage, weil ich nicht noch mehr Baustellen an meinem Körper haben wollte, als unbedingt nötig). Ich und mein Lebenspartner hatten im Grunde nur einen Abend lang Zeit zum Abwägen. Ich tendierte in den ersten Stunden zur „Glatt-Lösung“, da ich Angst davor hatte, das Implantat als Fremdkörper zu empfinden. Letztlich entschied ich mich aber doch für die Implantat-Lösung, die mir für den Fall, dass es Probleme geben würde, ja immer noch die „Glatt-Lösung“ offen ließ. Und die Probleme kamen…
#Meine Fragen: Wie oft wird bei der Primäroperation sofort der Brustaufbau mitgemacht? Kennt Ihr Statistiken? Und gibt es Erhebungen zu einem eventuell erhöhten Komplikationsrisiko bei dieser einstufigen Methode?

*Revisions-OP*
„In seltenen Fällen gibt es eben Komplikationen“ hieß es, nachdem ich nur wenige Stunden nach der ersten OP wieder unter das Messer musste, weil ich Hämatome, also starke innere Blutungen in der Wunde hatte. Die Blutwerte selbst waren normal geblieben, also kein Gerinnungsproblem. Die OP wurde praktisch wiederholt. „Ursache“ oder „Schuld“ wurde danach nicht weiter vertieft. Ich denke aber schon, dass der Operateur in Sachen Blutgefäße/Blutstillung nicht ganz gewissenhaft genug gearbeitet hat. Das liegt doch auf der Hand und ich will auch keine große Welle davon machen. Trotzdem…
#Meine Fragen: Wie oft passiert so etwas? Kennt Ihr Statistiken?

*Ergebnis „Atombusen“*
Ich war mit dem Implantat-Busen gar nicht zufrieden – leider! Ich wusste schon, dass sich keine Symmetrie ergeben wird (außer, wenn ich auch die gesunde Brust gestalten lassen würde, was für mich nicht infrage kam) - aber mit so viel Unstimmigkeit hatte ich nicht gerechnet. Der neue Busen war in Form und Festigkeit das genaue Gegenteil von meinem linken Original-Busen: Dieser ist klein, sehr weich, hängt entsprechend runter und füllt im BH Cup A. Der neue Busen klebte mir als halbrunde Beule direkt auf dem Körper. Er war sehr fest und prall (im unteren Bereich noch durch ein innen eingenähtes, starres Netz gestützt) und etwas zu groß. „Als solches“ mag mancher diese Busenform als ästhetisch empfinden: Es ist eine Idee von Busen, die für ein 16jähriges Mädchen passt, aber nicht für eine 46jährige Frau mit meinem Körperbau. Im BH war die Gesamterscheinung gerade noch akzeptabel, aber nackt war das Bild absurd. Die Brust fühlte sich an wie eine Blase: Fremd. Ich habe versucht, dieses neue Selbstbild zu akzeptieren, aber dazu ist es nicht mehr gekommen.
#Meine Fragen: Weiß jemand, ob es wirklich medizinisch-technisch unmöglich ist, einen kleinen, weichen Hängebusen mit einem Implantat nachzubilden? (Bei mir war ja die Haut noch vorhanden und wäre nutzbar gewesen). Oder ist es nur schwieriger und wird deshalb nicht (oder kaum?) angeboten?

*Wundheilungsstörung und Implantat-Entfernung*
Zwei Tage nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde (dort war ich zehn Tage) mussten wir beim Verbandswechsel feststellen, dass die Vertikalnaht im unteren Bereich ca. drei Zentimeter aufgegangen war (die Gesamt-Naht sieht bei mir wie ein umgedrehtes „T“ aus). Vier Wochen lang hieß es dann immer wieder: „Das ist in wenigen Tagen zugeheilt“. Ich wurde ungeduldig und wollte mich endlich mit dem Busen anfreunden – aber doch nicht mit dieser suppenden Wunde! Dann wurden alle nervös: Punktionen, erfolglose Kortison-Therapie (wegen Verdacht auf allergische Reaktion auf das Implantat) und schließlich stationären Einweisung zur intravenösen Antibiose. Aber die Infektion war schon zu weit fortgeschritten: Noch am selben Tag gab es eine Not-OP mit Entfernung des Implantates. Glücklicherweise hat sich der Verdacht auf MRSA (multiresistente Krankenhauskeime) nicht bestätigt. Woran alles nun ganz genau lag, ist noch nicht klar, eventuell gab es eine Fremdkörperreaktion auf das Netzmaterial.
#Meine Fragen: Wie viele Implantate werden – früher oder später – wieder entfernt? Wie viele wegen Kapselfibrose und wie viele wegen anderer Ursachen (Infektionen, Psyche)? Wer kennt die Zahlen?

*Neuorientierung*
Seit zwei Wochen ist das Implantat raus und ich habe dort seitdem ein „Faltennest“. Die Falten entstehen, weil der Operateur die OP nur als Zwischenlösung konzipiert hat: Er meinte, dass ich mir alle Optionen offen lassen soll, insbesondere das Einsetzen eines neuen Implantates - und dass er deshalb alle vorhandene Haut belassen wird. Auf meine Entgegnung, dass ich fast sicher bin, dass ich kein Implantat mehr einsetzen lassen werde und dass ich eine ästhetisch vertretbare, glatte Lösung ohne Brustaufbau und weitere Operationen präferiere, sagte er nur: „Jetzt die Haut wegnehmen? - Das mache ich nicht.“ Ich habe mich ihm gegenüber nicht durchgesetzt. Es fehlte die Zeit für einen fundierten Entscheidungsprozess. Nun versuche ich mich mit diesem „Faltennest“ zu arrangieren. Mein Lebenspartner auch - er ist sehr liebevoll.
#Meine Fragen: Wie habt Ihr es geschafft, Euch mit ggf. auch sehr unschönen Gegebenheiten auszusöhnen? (Ich weiß wirklich nicht, ob ich Falten in einer ansonsten nicht existierenden Brust akzeptieren kann…)
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  #2  
Alt 12.02.2013, 18:17
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Nati85 Nati85 ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Liebe Karin
Es tut mir leid, dass du dies alles durchmachen musstest!

Wie lange hattest du das Implantat?
War das Implantat unter dem Brustmuskel platziert?

Ich kann dir nicht auf alle deine Fragen antworten, aber ev die eine oder andere Info weitergeben.

Soviel ich weiss ist es meist so, dass zu Begin das Implantat noch sehr fest ist und mit der Zeit (Monaten) das Ganze etwas weicher wird.
Sicher ist es nicht möglich mit einem Implantat eine "natürliche hängende Brust" zu rekonstruieren, die aussieht wie die echte. Aber falls du das Implantat unter dem Brustmuskel hattest, wäre es ev eine Möglichkeit, das ganze über dem Muskel und unter der Haut zu platzieren, damit wird sie etwas weniger straff und hängt eher etwas herunter, da sie nicht vom Muskel an Ort und Stelle gehalten wird.

Was mir spontan in den Sinn kommt, wenn ich deinen Post lese, ist die Beauli-Methode, vielleicht wäre das was für dich? Dabei wird Fett, das abgesaugt wird, in die Brustregion gespritzt und damit in mehreren Sitzungen eine neue Brust aufgebaut, meist mit deutlich natürlicherem Ergebnis als mit Silikon.
Lies mal diesen Thread durch:
http://www.krebs-kompass.de/showthre...ghlight=beauli

Ich wünsche dir alles Gute!
Lg Nati
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  #3  
Alt 12.02.2013, 18:39
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Mary-Lou Mary-Lou ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo Karin,

da ist ja leider einiges schief gelaufen bei Dir.

Du fragst nach Statistiken und Erhebungen . . . Nur, was bringt Dir das, wenn hier irgendwelche Zahlen genannt werden?
Sicherlich wird es irgendwo im weltweiten Netz auch zu allen Deinen Fragen irgendwelche Zahlen geben. Nur, DU bist betroffen und es nützt Dir nichts, wenn soundso viele andere Frauen das gleiche Problem haben (meine Meinung).
Es wird bei diesen Operationen immer mal wieder zu Komplikationen kommen, auch die "Halbgötter in Weiss" sind nur Menschen.

Ich hatte vor sechs Jahren übrigens eine beidseitige skinsparing Mastektomie mit anschließendem Sofortaufbau. Es nützt Dir aber nichts, wenn ich Dir erzähle, dass ich sofort nach Wachwerden im Aufwachraum wieder in den OP geschoben wurde, da massive Blutungen an einer Brust auftraten. Ich bin aber davon überzeugt, dass meine Operateure trotz alledem gewissenhaft gearbeitet haben und ihren Job gut gemacht haben, jedoch eben solche Komplikationen immer mal wieder auftreten können (s.o.)
Zitat:
Wie oft wird bei der Primäroperation sofort der Brustaufbau mitgemacht
Dazu kann ich Dir nur sagen, dass man mir in meinem BZ sagte, dass bei ihnen keine Frau ohne Brust aus der OP aufwachen muss, wenn sie es nicht möchte. Also nehme ich an, dass diese Vorgehensweise schon des Öfteren - zumindest dort - angewandt wird.
Zitat:
Weiß jemand, ob es wirklich medizinisch-technisch unmöglich ist, einen kleinen, weichen Hängebusen mit einem Implantat nachzubilden?
Mir fehlt der direkte Vergleich, da ich beidseitige Silikonträgerin bin. Aber, rein vom Gefühl her, würde ich sagen, dass das eigentlich nicht möglich ist, da Silikon nun eben mal von der "Trageeigenschaft" nicht unbedingt weich ist bzw. eben nicht hängt.

Ich hoffe für Dich, dass Du eine Lösung findest, mit der Du leben kannst. Vielleicht würde es Sinn machen, dass Du Dich einmal nach einem anderen Operateur kundig machst bzw. Dich diesbezüglich nochmals von kompetenter Seite beraten lässt.

Alles Gute für Dich

__________________

****************
„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk
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  #4  
Alt 12.02.2013, 22:08
Siegi Siegi ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo Karin,
ich habe gleich bei der subkutanen Mastektomie auf beiden Seiten Silikonimplantate bekommen. Die zweite Seite wollte ich unbedingt auch aus Sicherheits- und Symmetriegründen. Optimal war's bei mir auch nicht, die Impantate sind verrutscht (oder haben auch nie richtig gesessen?) und wurden nach paar Monaten nochmal ausgetauscht.
Jetzt bin ich 43 und habe einen Busen wie mit 14. Ich wollte damals auch nur wieder die AA-Körbchen, die ich vorher hatte.
Nach deiner Erfahrung würde ich mich an Implantate wohl auch nicht nochmal wagen. Aber lass doch in der Faltenvariante bisschen Zeit ins Land gehen. Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem du doch gerne einen Aufbau mit Eigengewebe möchtest, und dann froh um den verbliebenen Hautmantel bist.
Alles Gute!
Siegi
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  #5  
Alt 13.02.2013, 00:36
Karin_ Karin_ ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo Nati, Mary-Lou und Siegi,

danke sehr für Eure Rückmeldung!

@ Mary-Lou: Zum Thema Zahlen/Statistiken
Ja, Mary-Lou, du hast sicherlich recht - Zahlen sind immer abstrakt. Aber ich dachte mir, dass sie mir und anderen vielleicht doch bei der Orientierung helfen können: Es fühlt sich halt so komisch an, einen Weg zu gehen, der eigentlich Standard sein sollte und dann aber so viele unerwartete Kurven macht... Zahlen könnten mir sagen, dass ich auch auf diesem speziellen Weg nicht alleine bin - und andersrum anderen Frauen die Angst nehmen, die jetzt meinen, dass die Wahrscheinlichkeit gross sei, dass etwas schiefgeht - (was wohl eher falsch ist) ... Ich merke jetzt aber, dass es mir unabhängig von den Zahlen gut tut, von Euch Frauen zu hören, die ähnliches erlebt haben und erleben... Dann ist man schon mal nicht allein damit. Vielen Dank!

@ Nati: Zum Thema Beauli-Methode
Danke Nati, für den Beauli-Tipp. In vielen Beiträgen wird allerdings gesagt, dass diese Behandlung nichts für Mastektomie-Frauen sei, weil Basis-Material(?) vorhanden sein müsse. Falls jemand genau zu dieser Frage etwas weiss, würde ich mich freuen, davon zu hören. Ggf. müsste man den Thread wechseln.

@ Nati: Zum Thema Implantat-Platzierung "drunter oder drüber?"
Mein Implantat war unterhalb des Brustmuskels platziert. Wenn ich doch noch mal ein neues Implantat erwägen sollte, werde ich "drunter oder drüber" eingehend mit dem Operateur diskutieren. "Drunter" scheint eher der Standard zu sein. Ist "drüber" vielleicht wirklich weicher und beweglicher? (Weil du fragtest: Ich hatte das Implantat 6 Wochen.)

@ Siegi: Zum Thema sich Zeit nehmen....
Genau! Das habe ich mir auch vorgenommen. Vielleicht kann ich dieses Faltennest irgendwann als Luxus wahrnehmen... und was draus machen lassen. In einer Woche gehe ich 3 Wochen in die Reha (danach fängt die Arbeit und der Alltag wieder an.) Diese Zeit möchte ich ganz in Ruhe verbringen: empfinden, trauern, imaginieren, hoffen....
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  #6  
Alt 13.02.2013, 00:55
Karin_ Karin_ ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo Siegi,

ich nochmal... lese bei dir "verrutscht" und "ausgetauscht"...
Wie geht es dir mit den viel jüngeren Busen?
Wie arrangiert man sich mit ... Mist (?).

Viele Grüße, Karin
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  #7  
Alt 13.02.2013, 09:14
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Nati85 Nati85 ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Liebe Karin

Nein, es ist effektiv so, dass die Beauli-Methode seit ein paar Jahren auch zur kompletten Rekonstruktion nach Mastektomie und sogar nach Ablatio (wo dann kein Hautmantel mehr vorhanden ist) angewandt wird. Es gibt einige Frauen hier, die sich mitten im Aufbau befinden. Lies mal in den aktuellen Posts in dem Thread, den ich dir reingestellt habe.

Bezüglich Implantan drunter/drüber, das Implantat wird meist unter dem Muskel platziert, da es dadurch weniger gut sichtbar ist und noch von einer Gewebeschicht bedeckt ist. Ich war aber kürzlich bei einem Plastiker, der hat mir sehr viele Bilder gezeigt unter anderem mit Implantat drunter/drüber. Und die Implantate, die über dem Brustmuskel direkt unter der Haut lagen, gaben definitiv ein "hängenderes Ergebnis" als die Implantate drunter. Wobei es va auch drauf ankommt, wie dick die Haut ist, ist nämlich die Haut zu dünn, ist es sicher nicht empfehlenswert, das Implantat direkt unter die Haut zu platzieren, da man sonst die Ränder durchschimmern sieht...
Aber das müsstest du mit einem Plastiker besprechen, welche Methode für dich in Frage käme.

Ich befinde mich zur Zeit auch mitten in so einem Entscheidungsprozess, habe auch festgestellt, dass es die optimale Lösung für mich wohl auch nicht gibt... Aber werde voraussichtlich doch einen Silikonaufbau machen lassen (hatte auf einer Seite eine hautsparende Mastektomie mit Einlage eines Expanders und auf der anderen Seite eine sehr radikale Ablatio).

Ich wünsche dir alles Gute und gute Erholung in der Reha!
Lg Nati
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  #8  
Alt 13.02.2013, 09:43
Siegi Siegi ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo Karin,
eigentlich geht's mir ganz gut mit meinem jugendlichen Busen :-)
Das liegt vielleicht auch daran, dass ich vorher mit meinem Busen nicht zufrieden war. Wie gesagt Körbchengröße AA und dann nach drei Stillkindern auch noch in der Hängevariante ohne viel Inhalt. Da fällt der Abschied natürlich leichter.
Damals wollte ich mir dann auf keinen Fall einen größeren Busen bauen lassen. Jetzt nachträglich bereu ich das ein bisschen. Man wird ja doch nicht unbedingt dünner, wenn man älter wird, und da hätte eine Nummer größer schon besser gepasst. Ich wurde auch nicht von einem richtigen plastischen Chirurgen operiert. Ich denke, diese Schönheitschirurgen erzielen aufgrund ihrer Erfahrung bestimmt noch bessere Ergebnisse und können auch noch besser beraten.
Aber ich will nicht jammern. Mir geht es gut und ich polstere noch etwas mit einem entsprechenden BH auf. Aber sollte nochmal ein Implantatwechsel anstehen, dann werde ich mir ganz genau überlegen, was ich will.
Liebe Grüße,
Siegi
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  #9  
Alt 13.02.2013, 10:05
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Guten Morgen Ladys,

ich klinke mich auch mal ein, wenn auch überwiegend lesen, mir steht das Ganze noch bevor. Noch bin ich in der neoadjuvanten Chemo, im August folgt die OP. Aber ich denke, es ist hilfreich, wenn ich bis zur OP schon weis, was ich will, damit eventuell die OP schon entsprechend angepasst werden kann.

Ich habe einen recht großen, nur mässig hängenden Busen, bin schlank und links steht es auf der Kippe ob BET gemacht werden kann (bei 3 Tumoren eher unwahrscheinlich, aber man hofft) und auf der anderen Seite muss Mikrokalk mit Carzinompotential entfernt, also auch geschnibbelt werden.

Generell tendiere ich trotz toller Ergebnisse die ich bei der DIEP-Methode gesehen habe zu Silikon, weil mich die Riesennarbe quer über den Bauch mit einem zweiten Operationsfeld abschreckt.

ABER ich stelle mir genau die FRagen, die ihr auch ansprecht.

- ist es überhaupt möglich einen echten und einen Silikonbusen so ähnlich zu bekommen, dass es auch über die Jahre gut aussieht? Oder sollte man dann beide Seiten "austauschen"?
- wenn ich beide Seiten machen, verdoppelt sich ja quasi das Risiko auf Probleme. Wenn dann eine Seite einfach nicht klappt... muss ich danach 2 Brüste aus meinem Bauch oder so zaubern, das geht im Leben nicht. Was dann?
- falls ich Bestrahlung brauche, ist dass das Fibroserisiko noch vertretbar? Wobei ich nicht weis, ob Bestrahlung in meinem Fall auch bei Ablatio nötig wäre.
- wie oft muss das Implantant ausgetauscht werden?
- wie erziele ich ein möglichst natürliches Ergebnis? Wobei ich kein Problem mit einem festeren, jugendlichen Busen hätte, wenn es denn symetrisch wäre...

Ich werde also den Thread hier aufmerksam verfolgen und hoffe, dass sich auch viele mit erfolgreichem Silkionaufbau melden, damit man nicht nur die negativen Eindrücke bekommt :-)

lieber gruß,
Kayar
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  #10  
Alt 13.02.2013, 11:13
Benutzerbild von Christiane1609
Christiane1609 Christiane1609 ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo zusammen,

ich hatte in 2009 eine beidseitige Mastektomie mit direktem Silikon-Wiederaufbau (unter dem Brustmuskel). Leider musste ich am nächsten Tag noch einmal in den OP wegen starker Nachblutungen, aber das schiebe ich mal auf das "normale" Risiko, das es hierfür gibt.

Das Ergebnis ist sehr gut geworden, sehr natürlich und die Narbe sieht man kaum.

Leider hatte ich ein halbes Jahr später ein Rezidiv zwischen Haut und Muskel. Ich wurde operiert, allerdings wurde das Implantat dabei nicht herausgenommen. Im Nachgang wurde ich bestrahlt! Ich hatte etwas Sorge, da man das Implantat ja eigentlich nicht bestrahlen soll. Aber es ist gut gegangen. Bis heute habe ich keine Kapselfibrose o.ä. bekommen.

Viele Grüße
Christiane
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  #11  
Alt 14.02.2013, 07:58
Macarena Macarena ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo Karin,

ich hatte nach einer Mastektomie ein Jahr lang ein Expanderimplantat, das vor drei Wochen gegen ein Silikonimplantat getauscht wurde. Dieses ist anatomisch geformt (d.h. etwa tropfenförmig), sehr weich, sieht natürlich aus (leicht hängend) und fühlt sich angenehm an. Google nach "natrelle produktkatalog" und rufe dann die erste gefundene norwegische Seite auf (ist in Englisch), dort findest Du eine Beschreibung aller Modelle. Laut meinem plastischen Chirurgen sind diese Implantate zwar sehr teuer, aber auch sehr gut und müssen angeblich niemals ausgetauscht werden.

Außer auf das Implantat kommt es natürlich auch auf die Operationstechnik an. Damit es natürlich aussieht, muß der Chirurg die Unterbrustfalte schön modellieren, dazu wurde bei mir die Bauchhaut ein Stück raufgezogen und befestigt (laienhaft ausgedrückt). Irgendwie habe ich aus Deiner Schilderung den Eindruck daß Dein Chirurg... sagen wir mal nicht gerade ein Meister seines Faches ist.

An Deiner Stelle würde ich mir einen anderen plastischen Chirurgen in Deiner Nähe suchen, der einen guten Ruf hat, und mit ihm besprechen, was möglich ist. Wenn die Haut noch da ist, sollte da doch was gehen.

LG Macarena
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  #12  
Alt 21.02.2013, 17:25
Lizzy9 Lizzy9 ist offline
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Standard AW: Silikonimplantat, Wundheilungsstörung, Implantat-Entfernung, Orientierung

Hallo Kayar!

Ich hatte eine subkutane Mastektomie mit Silikoneinlage rechts und eine Anpassung links. Es war bei mir ein lobulaeres Karzinom, das oft auch auf der Gegenseite wächst. Wie Du bin ich schlank und hatte eine BH-Größe 75 DD. Nach BET war die rechte Seite deutlich kleiner. Als nachoperiert werden musste, habe ich mich für Silikon entschieden und die gleichzeitige Anpassung links. Dabei wurden alle Zysten, Fibroadenome etc. weggenommen. Das Implantat rechts sitzt über dem Muskel. Beide Brüste sind jetzt gleich groß und rund, BH-Größe jetzt 70 C. Die Silikonbrust ist natürlich fester, das stört mich aber nicht mehr. Ich schlafe auch wieder auf dem Bauch. Die Narben sind nicht besonders schön, allerdings auf beiden Seiten gleich hässlich, hat also nichts mit dem Aufbau zu tun.
So, habe gerade noch mal geschaut, was Du noch so gefragt hast. Das Implantat hält mindestens 10 Jahre, so wurde mir gesagt. Sollte ich bei anstehendem Wechsel keine sonstigen Probleme haben, kann ich dann immer noch einen Aufbau aus Eigengewebe machen lassen. Eine Bestrahlung braucht man bei Mastektomie primär nicht. Kapselfibrosen lassen sich noch mal in Grade einteilen, ein Grad 1 ist, denke ich noch nicht problematisch. Bei mir liegt jetzt nach zweieinhalb Jahren keine Kapselfibrose vor.
Ich bin mit meiner Entscheidung sehr zufrieden.

Ich hoffe , ich habe Dir geholfen.
LG, Lizzy
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Stichworte
ablation, implantat-entfernung, mastektomie, silikonimplantat, wundheilungsstörung


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