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  #1  
Alt 27.07.2007, 20:25
monster1 monster1 ist offline
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Daumen runter Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo zusammen,

ich bin noch ziemlich neu in diesem Forum und es wäre schön wenn irgendjemand mir ein paar Tipps und vieleicht auch ein paar Antworten geben könnte.
Es geht um meine Ma, man stellte im Oktober 2005 ein Plattenephithelkarzinom der Lunge fest ( pt1 N1 M0) sie bekam den linken Lungenlappen entfernt.
Danch ging sie erst mal in Reha, weil es ihr so schlecht ging. Nach der Reha bekam sie noch keine Chemo. Im März bei einer Kontrolluntersuchung stellte man
dann multible Lebermetastasen fest, die eine Größe von 4 cm haben. Ab da bekam sie nun meherer zyklen Chemo( Nevelbin Zofram (ich weiß nicht ob es richtig geschrieben ist)). Sie bekam die Chemo 1xdie Woche, 3Wochen hintereinander dann 1 Woche Pause und wieder 1x die Woche 3 Wochen hintereinander. Im Juli 2007 ging es ihr schlechter und sie wollte eine Chemopause, die sie dann auch für 3 Wochen bekam. Gestern hat sie nun wieder mit der Chemo angefangen und hat starke Bauchkrämpfe.
Hier noch eon paar Werte von gestern: Hb 11,1, Trombozyten 302, Leukozyten 9,3. Sie nimmt Morgens und Abens je 1 Oxygesic 10mg (Morphium) diese helfen aber nicht besonders gut. Nin meine Frage, weiß irgendjemand was es mit den Bauchschmertzen auf sich hat????
Wir glauben nicht das es Wasser ist da der Bauch ganz flach ist. Meine Ma vermutet estwas an der Bauchspeicheldrüse! Kann das sein.



Ich wäre für eine Antwort sehr Dankbar. Habe noch vergessen zu sagen das meine ma seit 10.2005 18 Kg abgenommen hat.

Viele liebe Grüße
monster1
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  #2  
Alt 27.07.2007, 20:39
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo Monster.

meine Mutter hat auch immer wieder solche Bauchkrämpfe. Laut Ärztin kommt es davon, weil die Chemo die Darmschleimhaut so schädigt.

Akut hilft ihr nur eine Injektion mit Buscopan - das ist ein krampflösendes Mittel. Bekommt man auch rezeptfrei in der Apotheke.

LG

Astrid
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  #3  
Alt 27.07.2007, 20:48
monster1 monster1 ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo Astrit,

vielen Dank für deine schnelle Antwort, gehe das Buscopan kaufen.
Ich hatte meiner Ma heute einen Einlauf gemacht, danach hatte sie guten stuhlgang und sie sagt es ginge ihr etwas besser.
nochmals vielen Dank.



LG Monster
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  #4  
Alt 27.07.2007, 22:34
TobiT TobiT ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

ähm ich bin zwar auch neu hier aber ich würd gerne auch ein paar Tips geben...

Das Schmerzmittel Oxygesic ist soweit perfekt gegen die Tumorschmerzen, etc. Nur leider haben Opiate (und dieses ist so eins) die Eigenschaft auf die sog. glatte Muskulatur (Magen Darm Trakt vor allem) kontrahierend zu wirken. Nicht sehr viel aber doch merklich. Leider wird durch diese Kontraktionen kein Stuhlgang ausgelöst. Wie du wahrscheinlich weist machen die Opiate allesamt Verstopfung, die Idee mit dem Einlauf war also super! Gegen diese Krämpfe hilft das o.g. Buscopan ganz gut, Gut wirksam ist aber auch Novalgin/Novaminsulfon!
Hier bitte dann mit dem Arzt absprechen, da es 1. Verschreibungspflichtig ist und 2. in der Leber abgebaut wird. Da diese ja angegriffen is, wird bestimmt eine Dosisminderung erfolgen! Aber es hilft sehr gut gegen Schmerzen, wird im Krankenhaus ständig gegeben!!!
Des weiteren helfen auch die guten alten Hausmittel gegen diese Krämpfe. Kamillentees, Fenchel/Anis/Kümmel - Tee. Allesamt geeignet!!!

Wenn du die Einläufe machst könnte man auch überlegen ob man in die Flüssigkeit nicht Bepanthen/Dexpanthenol gibt! Eines der besten Mittel gegen Haut/Schleimhautentzündungen. Auch hier vielleicht vorher Absprache mit dem Arzt!!

viel Erfolg......
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  #5  
Alt 28.07.2007, 08:22
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

hm, meine Mutter bekommt wirklich richtig viel Novalgin - das hilft ihr bei den Krämpfen überhaupt nichts. Woher hast du die Info TobiT?

LG

Astrid
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  #6  
Alt 28.07.2007, 11:19
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Zitat:
Zitat von Schnucki Beitrag anzeigen
hm, meine Mutter bekommt wirklich richtig viel Novalgin - das hilft ihr bei den Krämpfen überhaupt nichts. Woher hast du die Info TobiT?
LG Astrid
Liebe Astrid - hört sich an als ob TobiT aus dem medizinische wie ich komemn würde.

Absolute gut erklärt - eines fehlt nur noch nebst der Einnahme von Buscopan gegen Krämpfe - ist unbedingt auf weichen Stuhl in Zukunft zu achten, d.h. ein Abführmittel hätte der Doc von anfang an mitverschreiben müssen wenn er Opiate verschreibt.

Der Darm (Dickdarm) ist ein Schlauch der mit Muskeln versetzt ist und sich immer zusammenzieht um den Stuhl in Richtung Endarm zu befördern. Diese Bewegung nennt man Peristaltiik - zudem dient der Dickdarm nicht für die Nährstroffaufnahme sondern zum Eindickten des Stuhlganges, ansonsten hätte man Dauerdurchfall. Perisatltik kann man sich am besten so vorstellen - der Darm als schlabriger Schlauch benötigt ein System, das ihn ermöglicht sich ringförigung (also um den Schlauch herum) zusammen zeiehn zu können, damit der Darminhalt befördern wird. Das wird mit verschiedenen Muskeln gemacht und wirkt wie wenn man den schlabrigen Schlach mit Inhalt mit vielen Händen gehalten wird und zerst die eine Hand sich zusammenzieht und dann die nächste Hand, dann wiederum die nächste bis der Inhalt zum anderen Ende des Schlauchs befordert wurde. So ist immer ein wellartiges Zusammenziehen des Darmes im gange - deshalb wenn es solche Schmerzen gitb sind sie oft krampfartig (weil es die Muskeln zusammenzieht) und wellenartig (ähnlich wie Wehen).

Ist die Muskulatur durch Medis beeinflusst (z.B. Opiate die einerseits ein Zusammenziehen der glatten Muskulatur auslösen kann - also Verkrampfung, aber auch zu einer Herabsetzung der gesamten Peristaltik = Darmbewegung führt), so schmerzt diese Darmbewegung sehr.

Ist dann noch dazu der Darminhalt, weil er nicht mehr richtig fortbewegt werden kann zu stark eingedickt (also verstopft) verstärkt sich der Schmerzen noch einmal. Ist der Darm, resp. die Darmschleichhaut zusätzlich durch eine Chemo zerstört (sprich verletzt - man muss sich das Vorstellen wie wenn die Darmschleichhaut offene "Schürfwunden" hat) dann schmerzt es noch einmal mehr, weil der zu dicke Stuhl die Darmschleimhaut immer wieder reizt bis sogar aufreisst. Zudem entstehen bei der Chemo undieser Reizung auch noch Entzündungstellen am Darm.

Also in solchen Fällen sind mindestens 4 Ursachen warum es zu diesen heftigen Bauchschmerzen kommt und man sollte alle 4 irgend versuchen anzugehen - hier gibt es unterschiedlich wirkende Mittel zur Darminhaltregulierung d.h. mit Abführmittel - die greifen u.a. in den Salz-Wasser Haushalt ein und verhindert so eine zu starke Rückresorption der Flüssigkeit im Dickdarminhalt und Quellmittel die den Stuhl aufquellen lassen und somit die zu starke Eindickung verhindern und viel, viel Trinken (was eh wichtig ist bei einer Chemo, und jetzt im Sommer sowieso). Gleitmittel = Schmiermittel z.B. Parafinöl damit der Darminhalt besser "rutscht" und Darmperistaltikanregenede Mittel. Schmerzmittel, damit man mit weniger Schmerzen oder gar ohne wieder gehen kann hier braucht es nicht Opiate sondern immer Krampflöser z.B. Buscopan, Spasmo Cibalgin etc. (Spasmo = Krampf!).

Einläufe können zwischendurch gemacht werden - sollten aber nicht zur Regel werden, je nach dem reichen kleine "Microklistiere" aus. Bepanthen (Dexpanthenol) im Einlaufwasser wirkt gegen Entzündungen im Darm, also Wundheilfördernd.

Zusätzlich sollte man bei slchen Bauchschmerzen auf stark blähende Nahrungsmittel verzichten, damti man nicht durch Blähungen noch mehr Bauchschmerzen bekommt.

Obwohl Willy seit fast 5 Jahren Opiate nimmt, z.Z. ca. 500-600mg /Tag, plus Neurontin 3,600mg - so hatte er nie Probleme mit der Verstopfung - dies ist aber eine absolute Ausnahme. Es ist eher so, dass man sie leider hat.

Bei deiner Ma muss aber auch berücksichtig werden, dass sie aufgrund der multiplen Lebermetas auch Leberschmerzen haben kann, dies sind sehr starke Schmerzen im Oberbauch ausstrahlend in Richtung Rücken. Sie können durch zu fetthaltige Speisen (was in dieser Situation z.T. auch mit kleineren Fettmengen schon ausgelöst werden kann) verstärkt werden (Schmerzen sind dann oft während und nach den Mahlzeiten stärker).

Deshalb der Rat - unbedingt die Darm-/Leberproblematik umfassend angehen und nicht nur mit Schmerzmittel zu bekämpfen - hier sind v.a. Muskelentspanende Schmerzmittel gemeint.

Deiner Mam wünschen wir mit diesen vielen Hilfsmöglichkeiten endlich keien Bauchschmerzen mehr.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli

P.S. Bin Krankenschwester! ))

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__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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  #7  
Alt 28.07.2007, 11:44
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Liebe Liz,

Zitat:
Liebe Astrid - hört sich an als ob TobiT aus dem medizinische wie ich komemn würde.
Das konnte ich inzwischen einem anderen Posting von TobiT entnehmen.

Ich hab bei Novalgin gerade geschaut: Es wird auch bei Koliken verwendet. Aber: Nebenwirkung: Bauchkrämpfe.

Ich denke mal, dass Dein Ansatz besser ist, die Ursachen der Koliken zu beseitigen - sofern möglich. Gerade, wenn Verstopfung vorliegt und es ihr nach dem Stuhlgang besser geht.

LG

Astrid
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  #8  
Alt 28.07.2007, 12:13
monster1 monster1 ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo Liz und Willy,

ich habe mich total über eure Antwort gefreut, am meisten darüber das es tatsächlich noch Menschen gibt die sich mit dem Problemen fremder beschäftigen.Ich werde mir viele nützliche Dinge aus eurem Schreiben rausholen und anwenden(Ich habe sie mir schon ausgedruckt).Hier nochmal mein allerherzlichsten Dank.
War eben bei meiner Ma , die Bauchschmerzen sind etwas besser geworden.
Sie schläft jetzt viel.
Habe hier noch eine Frage:Ist es normal das ihr Arzt das letzte CT im März gemacht hat und seit dem nur Ultraschall??? Ich vermute mal das die Metas mitlerweile nicht nur in der Leber sind.Bis März hat sie alle 3 Monate ein CT bekommen. Sie hat die nächste Chemo am 2.8. da werde ich versuchen den Arzt zu fassen zu bekommen.


Euch zwei wünsche ich alles alles erdenklich Gute.
LG Monster
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  #9  
Alt 28.07.2007, 12:15
monster1 monster1 ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo Tobi,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Werde einiges gebrauchen können.
Schön das es Menschen wie Euch gibt.

Werde Euch auf dem Laufenden halten.

LG Monster
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  #10  
Alt 28.07.2007, 14:47
TobiT TobiT ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

kein Problem, dafür bin ich ja (auch) da....

1. wie schnucki mitgekriegt hat habe ich eine medizinische Vorbildung, eine nach 2 Jahren abgebrochene KP - Ausbildung und anschließendes MEdizinstudium (komme jetzt ins 3. Semester nur mal so ) Vor der Ausbildung hatte ich noch ein halbes Jahr Praktikum im Krankenhaus....

2. das mit dem Novalgin ist so ne Sache, wenn beim Einnehmen davon wirklich Krämpfe auftreten, die auf jeden Fall darauf zurückzuführen sind, dann sollte man das nicht nehmen. Ansonsten seh ich keine Einschränkungen (außer halt Leberfunktin usw.)

3. Ergänzend zu dem wunderbaren Text (ehrlich) von Liz und Willi noch zwei direkte Vorschläge:

a) Das Mittel Nummer eins gegen die Opiatbedingte Verstopfung ist soweit ich weiß "Movicol". Dasd ist son kleiner Beutel von dem man je nach Ausmanß 1-3 pro Tag in Wasser auflöst und trinkt. Schmeckt leider nicht sehr gut außerdem empfiehlt sich warmes Wasser, das Zeug löst sich nicht soo gut auf...

b) Was Liz und Willi als "Schmieröl" bezeichnet haben ist in der Klinik bekannt als "Bifiteral". Hat nur eine gering abführende Wirkung, muss man daher meist in Kombination nehmen. Es macht den Stuhl aber deutlich weicher UND ganz wichtig reduziert die Ammoniak - bildenden Bakterien im Darm! Da deine Ma Lebereinschränkungen hat (Ammoniak wird dort abgebaut zu Harnstoff *klugscheiß*) würde sie von "Bifi" doppelt profitieren!

Wie immer vorher mit dem Arzt absprechen!!!


PS: Bitte niemals frei verkäufliche Abführmittel nehmen (wie Laxoberal, Dulcolax und wie sch...dinger heißen) die machen erstens noch viel mehr Krämpfe und zweitens verändern die extrem den Elektrolythaushalt!!!
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  #11  
Alt 28.07.2007, 15:00
monster1 monster1 ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo Tobit,

danke für deine Bemühungen.
Habe nochmal nachgeschaut, meine Ma bekommt gegen die Verstopfung
Laxans 10 Tropfen soll sie vor der Einnahme von Morphium nehmen.

LG Monster
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  #12  
Alt 28.07.2007, 15:06
TobiT TobiT ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Für Laxans gilt das gleiche wie für LAxoberal und Dulcolax:

Das Zeug macht selber ziemliche Bauchkrämpfe vorallem wenn der Stuhl hart ist und nicht wirklich bewegt wird --> so wie bei deiner Ma!!!

Ich persönlich würde unbedingt Bifiteral besorgen und den Arzt fragen was er von Movicol hält. Movicol ist zwar auch nicht ganz harmlos aber deutlich wirksamer als das Laxans, etc.
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  #13  
Alt 28.07.2007, 17:28
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo Zusammen

Tobi hat etwas wichtiges gesagt - mit dem Arzt besprechen - ich gehe aber immer davon aus, dass man dies hier nicht immer jedesmal extra betonen muss.

Ich habe bewusst auf Nennung von Präparatename verzichtet, weil ich aus der Schweiz komme und sie in D eh einen anderen Namen haben - ausser Buscopan, Spasmo Cibalgin - sind auch Uralte Medis!!!) )

Movicol resp. ähnlich wirkende Sustanzen werden hier in der Schweiz nicht sehr oft in Kombination mit Opiate genommen, weil opiatbedürftige Pat. meist schwer kranke Pat. sind bei denen ein Entgleisen des Salz-Wasser-Haushaltes (Elektrolyten-Haushaltes) krankheitsbedingt sehr schnell ausgelöst werden kann udn unbedingt verhindert werden sollte. Gerade auf das (nicht-)Entgleisen des Natriumwertes ist zu achten - dies kann bei Movicol passieren Movicol ist ein recht potenzielles Präparat, deren Wirkung udn NW nicht auf die leichte Schulter genommen werden soll und darf. Präparate das zur Darmleerung vor Darmspiegelung in hoher Dopsierung angewendet werden kann.

Bei Opiatebedingte Verstopfung werden hier in der Schweiz in der Tat die ganz einfachen Mittel verwendet wie Parafinöl / Gylcerin und Feigensirup sowie Quellstoffe. Man versucht Elektrolytenbeeinflussende Medis soweit wie nur möglich zu meiden.

Das Problem mit Quellstoffe, aber auch Elektrolyten beeinflussende Substanzen, ist das die Patienten sehr viel trinken müssen, um diese aufzulösen (z.T. nur sehr schwer auflösbar). Viele Krebspat. haben schon Probleme genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, dann noch etwas was magenfüllend wirkt verhindert dann erst recht den Appetit auf Nahrungsmittel = Risiko noch merh abzunehmen. Hier muss immer einen guten Mittelweg zwischen Einnahme von Darm entleerungsfördernde Mittel und dem Risiko dass der Pat. gar nichts mehr essen mag. Aus diesem Grund hat man auch hochkalorische Getränke (Spezial Shakes) mit und ohne Ballaststoffe entwickelt.

Bifiteral ist Lactulose (eine Zuckerart) die nichts mit "Schmier-/ oder Gleitmittel" zu tun hat denn es reguliert v.a. die Darmflora. Es ist unverdaulich und wird im Dickdarm von den Darmbakterien aufgespaltet - reguliert somit auch direkterweise die Menge an Darmbakterien, da sie diese Zuckerart "mögen" vermehren sich die guten Darmbakterien und die Darmflora wird so wieder aufgebaut (oft ein Problem nach Antibiotikaeinnahme). Aufgrund seiner unverdaulichen Wirkung und die damit dann verbundenen Aufspaltung durch die Darmbakterien wird verhindert, dass im Dickdarm zu viel Flüssigkeit rückresobiert wird. Somit bleibt der Stuhl dünner und weicher (= wird nicht so arg eingedickt). Es ist ein sehr bekömmliche Art abzufrühren... aber dauert zwischen 2 und 10 Stunden bis es wirkt!!

Als Gleitmittel zählen Präparate die eine lubrifizierende Wirkung haben, also wie Schmieröl beim Auto ))). Sie sind oft aus speziellen Fetten die vom Körper nichtaufgenommen werden können und somit auch bis zum Dickdarm gelangen können.

Hier eine kurze Zusammenfassung:

Anforderungen an ein modernes Abführmittel

• Wasser bindend soll es sein (= d.h. dem Körper kein Wasser entziehen)
• Stuhl erweichend sein
• Stuhlvolumen erhöhend sein
• Dickdarmtätigkeit anregend sein
• Absetzen des Stuhles erleichtern

Stuhlentleerende Hilfsmittel

• Quellmittel - Kotvolumen erhöhende Füll- und Quellstoffe
Nachteil - bei Darmatonie nicht geeignet (Verlust der Spannung der Darmmuskeln u.a auch bei Zytostatika)

• Gleitmittel (z.B. Paraffinöl oder Glycerin)
Evtl. Nachteil: frühzeitiger Entzug fettlöslicher Vitamine

• Stimulanzien zur Verdauungsanregung
Evtl. Nachteil - krampfartige Bauchschmerzen und Störungen / Entgleisen des Elektrolythaushaltes des Körpers. Für die Daueranwendung nicht geeignet

• Osmotische Laxanzien auf Zuckerbasis (z.B. Lactulose) - setzen unter Mitwirkung von Darmbakterien im Dickdarm organische Säuren frei
Nachteil - die Fermentationsgase verursachen Blähungen. Nicht geeignet bei bestehender Laktoseintoleranz

Wie schon gesagt es müssen alle faktoren berücksichtig werden und eingesetzt werden. Zudem man soll immer mit den milden Präparaten anfangen und stiegern im Wirkunsgpotenzial damit weder Abhängigkeit noch andere Nebenwirkunegn zusätzlich zur Grundkrankheit ausgelöst werden.

Es gibt Opiatebenutzer bei denen reicht es einen starken Kaffee oder Schwarztee zu trinken!!!!

Ich hoffe die Infos helfen!

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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GEMEINSAM SIND WIR STARK - seit 30 Jahren das DOPPELPÄGGLI!
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  #14  
Alt 06.08.2007, 16:31
monster1 monster1 ist offline
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Standard AW: Bauchkrämpfe unerträglich,

Hallo,

habe heute leider einer Traurige Nachricht . Meine Ma ist gestern ins KH gekommen, da Sie am Donnerstag nach der Chemo Bauchkrämpfe bekam und seit Samstag das Essen und Trinken nicht bei sich behilt.Sie übergab sich dunkelbraun.Gestern morgen rief ich den Arzt, der gab ihr eine infusion als ich gestern spät nachmittag ihn nochmals anrief und sagte das keine Besserung in Sicht sei sagte er ich solle dann doch einen Rettungswagen rufen, da es sich um ein Darmverschluß handeln könnte.Bei meiner Ma wurde nun heute Morgen ein CT des Darms gemacht und es wurde ein riesiger Tumor am Darm entdeckt der den Darm verschließt.
Sie wird morgenfrüh operriert.Da sie es sonst nicht überlebt. Leider ist sie noch so schwach das ich nichts positives denken kann. Fahre heute Abend mit meinen Mann noch ins KH, mußte leider jetzt nach Hause wegen meinen Kindern.
Drückt uns die DAUMEN
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  #15  
Alt 06.08.2007, 17:05
TobiT TobiT ist offline
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ich wünsche euch alles alles Gute!!!!
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