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  #1  
Alt 28.04.2004, 20:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard 3J.nach Therapie nun NHL-Rezidiv - wie lange noch?

Hallo Ihr alle,
vor 4 J. wurde bei meinem Mann NHL niedr.maligne Zentroplastisch-zentrozytisch follikulär CD20 Stadium IV mit einer 6x CHOP-Chemo,dann Hochdosischemo/Ganzkörperbestrahlung/autologeStammzellenreimplantation
für genau 3 Jahre (bis heute topfit und hat auch wieder rund um die Uhr gearbeitet, da der Job Freude macht und man alles tun soll, was postitiv für einen selbst ist) vertrieben!
Nach so einer "Roßkur" hatten wir echte Heilungshoffnung .... und nun das Rezidiv, welches vorerst - da keine Begleitsymptome - durch WATCH and WAIT beäugt wird, um so eine erneute Chemo, etc. hinauszuzögern.

Wer hat von Euch Erfahrungen gleichen Zelltyps, gleicher Therapie und ebenfalls Rezidiv?

Vor allen Dingen würde mich die ab jetzt mögliche Überlebensdauer inkl. einer evtl. erneut anstehenden FCM-Chemo+Rituximab interessieren.
Wer kann mir/uns kompetente Infos zur Überlebensdauer geben?

Liebe Grüße
Eure Maria
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  #2  
Alt 29.04.2004, 16:48
CAro*
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard 3J.nach Therapie nun NHL-Rezidiv - wie lange noch?

Hallo MAria,

Führend sind meist indolente Lymphome, extranodale Manifestationen sind
selten (<20%). In 80% der Fälle liegt bei Diagnose ein fortgeschrittenes
Krankheitsstadium (III, IV) vor, ca. 20% der Patienten berichten initial über BSymptome.
Die Follikulären Lymphome sind sehr strahlensensibel und sprechen meist gut
auf Chemotherapie an. Häufig wird auch im ersten und zweiten Rezidiv noch
ein gutes Ansprechen beobachtet. Das mediane Überleben liegt bei sieben
Jahren. Eine Besonderheit ist der mögliche Übergang in ein sekundär
hochmalignes Lymphom, der in 40-70% der Fälle im Verlauf der Erkrankung
beobachtet wird.

Der für die aggressiven Lymphome entwickelte International Prognostic Index
(IPI) ist auch bei den Keimzentrumslymphomen aussagefähig. Dementsprechend
gelten ein Stadium III/ IV, eine erhöhte Serum-LDH, Alter > 60 Jahre,
mehr als eine extranodale Manifestation und ein reduzierter Allgemeinzustand
(WHO < 2) als prognostisch ungünstig.

Monoklonale Antikörper: Der Stellenwert monoklonaler Antikörper gegen
B-Zell-Antigene (z.B. Anti-CD 20 Rituximab) wird derzeit in prospektiv randomisierten
Studien geprüft (s.u.).Auch wenn einige vielversprechende Ergebnisse
vorliegen, kann ein genereller Einsatz außerhalb von Studien noch nicht empfohlen
werden.
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1 Vorausetzungen: Befall von maximal fünf Regionen, die zueinander in Kontinuität stehen.
Alle Lymphome haben einen Durchmesser von kleiner 5cm.
Interferon-alpha: Eine Erhaltungstherapie mit Interferon kann außerhalb von
Studien fakultativ in Abwägung der Nebenwirkungen durchgeführt werden.
Interferon führte in einigen Studien zu einer signifikanten Verlängerung des rezidivfreien
Überlebens, jedoch nicht des Gesamtüberlebens.
Hochdosistherapie/ KMT:
Bei Patienten unter 60 Jahren wird der Einsatz der Hochdosischemotherapie
mit peripherer Stammzelltransplantation im Rahmen einer multizentrischen
Studie (s.u.) geprüft. Im Hinblick auf eine kurative Therapieoption kommt für
junge Patienten grundsätzlich auch eine allogene Knochenmarkstransplantation
(s. Therapiestudie Prof. Holler, Uni Regensburg) in Frage.
Strahlentherapie:
Wegen der guten Strahlensensibilität der Keimzentrumslymphome können lokal
belastende Manifestationen auch palliativ bestrahlt werden. In der Regel
erfolgt hierbei eine involved field Bestrahlung mit ca. 30 Gy.
5.3. Therapie im Rezidiv
Bei Rezidiven muß die Möglichkeit einer Transformation in ein diffus großzelliges
(sekundär centroblastisches) NHL bedacht werden, so daß die Diagnose
histologisch überprüft werden sollte. (Sekundär centroblastische
Lymphome werden wie diffus großzellige Lymphome behandelt – allerdings
ohne kurativen Anspruch unter konventioneller Chemotherapie.)
Bei lokalisierten Rezidiven kann unter palliativer Zielsetzung bestrahlt werden.
Bei generalisierter Erkrankung kommt die Chemotherapie zum Einsatz, sofern
Therapiebedarf besteht; diesbezüglich gelten die gleichen Kriterien wie bei
der Primärerkrankung. Bei einem krankheitsfreien Intervall von über 6 Monaten
kann grundsätzlich eine gleichartige oder ähnliche Therapie wie im
Anfang durchgeführt werden. Bei Resistenz oder kurzem therapiefreien Intervall
(< 6 Monate) empfiehlt sich ein Wechsel auf ein anderes Protokoll,wobei
in der Regel mit höherer Intensität behandelt werden muß oder Substanzen
mit differentem Wirkmechanismus wie z.B. Fludarabin (s. Studie Prof. Bross, Uni
Regensburg) oder Rituximab eingesetzt werden.
Bei Patienten unter 60 Jahren muß rechtzeitig die Möglichkeit einer Hochdosistherapie
mit Stammzelltransplantation oder einer allogenen KMT (s.
Therapiestudie Prof. Holler, Uni Regensburg) bedacht werden und der Patient
in einem entsprechendem Zentrum vorgestellt werden.
Rezidiv – Therapie mit Anti CD 20-Antikörpern
Therapie rezidivierter centroblastisch-centrozytischer, centrocytischer und
lymphoplasmozytoider Non-Hodgkin-Lymphome mit FCM Chemotherapie alleine
oder in Kombination mit dem monoklonalen anti CD 20 Antikörper
Rituximab gefolgt von einer anti-CD 20 Erhaltungstherapie oder Beobachtung
39

STUDIENZENTRALE
Deutsche niedrig maligne Non-Hodgkin-Lymphom Studien Gruppe
Prof.Dr.W. Hiddemann, Dr.M. Unterhalt. Klinikum Großhadern Med. Klinik III
Marchioninistraße 15, 81377 München
Tel.: 089-699583-10/ 11/ 0
Fax.: 089-699583-12
Sequentielle autologe-allogene Transplantation
Patienten bis 65 Jahre, HLA-kompatibler Spender vorhanden
Studienleitung: Prof. Holler, Abt. für Hämatologie/ Internistische Onkologie,
Universität Regensburg. Franz-Josef-Strauß-Allee 11; 934042 Regensburg.
Tel.: 0941-944-5570/ -5542; Fax: 0941-944-5543

So, das war alles, was ich auf die schnelle finden konnte.

LG,CAro
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