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  #1  
Alt 09.07.2007, 00:34
Thomas M1972 Thomas M1972 ist offline
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Standard Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Hallo Zusammen.
Ich bin neu hier und weiss nicht ob mein Beitrag hier passt bzw ob es die richtige Sparte ist. Ich stell mich erst mal vor. Ich heisse Thomas, bin 34 Jahre alt und leide seit fast 3 Jahren an einem Riesenzelltumor im linken Unterarm. Als das Ding im Feb 2005 gefunden wurde hatte es bereits die grösse eines Golfballes und mir die ersten 15cm Konchenmasse der unteren Speiche durchgefressen. Ich hatte seit Okt. 2004 Beschwerden und merkte eine komische veränderung in mir. im Laufe der darauffolgenden Monaten war ich bei insgesamt 5 Ärzten und jeder hat was Anderes gesagt. Angefangen von der Sehnenscheiden-Enzündung bis zur Nervenentzündung war Alles dabei. Salben, Spritzen, Tabletten usw folgten.Auch geröngt wurde der Arm. Ich hab ganz normal weiter gearbeitet und den Arm halt immer etwas geschont mit Bandagen usw. Ich habe mit meinem Vater einen Familienbetrieb und konnte halt mal nen Tag aussetzen wenn die Schmerzen zu stark wurden. Nachts hielt ich es kaum noch aus. Eines Nachts bin ich vor Schmerzen aufgewacht weil meine Hand nur noch am Handgelenk baumelte. Ich rief meinen Bruder an der mich sofort ins Krankenhaus fuhr. Diagnose Handgelenk gebrochen. Gips ran und am nächsten Tag zur Klinik Tübingen in die Handchirurgie. Da wurde dann das Ausmaß der Sache bekannt. Der Tumor hatte mir den kompletten Handgelenk-Vorsatz inkl. Beugemuskel am unteren Gelenk zerfressen. Nachts lag ich ungeschickt aufm Arm und dann brach das Gelenk voll durch. In der ersten OP wurde dann radikal Alles entfernt. Lt. Arzt wurde insgesamt etwa 0,2 ltr. einer braunen breiartigen Masse entfernt. Mein Unterarm Knochen war so durchweicht das man problemlos mit dem Finger, Ihn hätte durchdrücken können. Wie ein nasser, alter verfaulter Baumstamm......
Es folgten drei weitere OP`s in denen ich Knochen ausm Beckenbereich verpflanzt bekam. Ich muss dazu sagen ,dass mir die Diagnose gestellt wurde, dass es ein seltener, aggresiver Tumor sei, der jederzeit wieder wachsen könnte. Im Januar 2006 war Alles soweit gut verlaufen. Ich bekam den Gips weg und fing etwa im März 06 wieder an mit arbeiten(so ein bisschen halt was geht). Im Juni 06 dann die Schreckensmeldung bei der Kerspin-Untersuchung: Neuer Tumor gewachsen. Diesmal hatte er mir nicht nur den Knochen sondern auch den oberen Beugemuskel zerfressen. Also wieder ne OP.........Seitdem hatte ich Ruhe und ich begann im Herbst 06 wieder mit arbeiten, ganz normal halt. Ich muss dazu sagen das ich wirklich absolut konsequent meine Untersuchungen, Medikamente, Bestrahlung usw. durchgezogen habe. Jetzt, letzte Woche war ich in Tübingen zur Kontrolle und es sind zwei !!! neue Tumore im Handgelenk/Unterarm gewachsen. Durchmesser jeweils 3cm !!! In drei Wochen gehts los. Es wird der komplette Unterarmknochen bis etwa zur Mitte rausgemacht und ein Stück Knochen ausm Wadenkonchen eingesetzt. Die Prozedur erfordert etwa 3-5 OP`s und zieht sich etwa 1 Jahr. Dabei wird das Handgelenk versteift so das ich nur noch die Finger bewegen kann. Die alternative wäre die Amputation des gesamtem Unterarms. Das einzig positive an der Sache ist, das es wohl (nur/noch) lokal vorkommt, wobei man die Entwicklung nicht voraus ehen kann. Es handelt sich lt. Aussage von Tübingen um eine sehr seltene Art der Tumorerkrankung. Sollte es weitermachen im Körper und "wandern" haben Sie mir eine Lebenserwartung von max 5 Jahren prognostiziert. Errechnet anhand der Geschwindigkeit des Wachstums. innerhalb von drei Monaten nur wächst diese Tumorart von null auf unglaubliche 3-4cm Druchmesser und frisst alles was Ihm in den Weg kommt. Es zersetzt Knochen und Weichteile.

Ich habe so grosse Angst obwohl ich, ohne anzugeben, eine echte Kämpfernatur bin. Die letzten drei Jahre habe ich eigentlich souverän gemeistert und hatte auch keine psychischen Probleme mit der Krankheit. Doch das was mich jetzt erwartet bringt mich seit Tagen um den Verstand. Ich spüre eine riesige Hilflosigkeit weil meine ganzen Pläne, was das geschäft usw angeht, alle den Bach runter gehen. Mein Vater wollte nächstes Jahr in Rente gehen, er ist immerhin 67 und arbeitet bis zu 14 Std am Tag inkl. Samstag, nur für mich. Weil ich das Geschäft übernehmen sollte und auch wollte. Schliesslich ist es unser Lebenswerk. Es tut mir so sehr weh wie er sich für mich abrackert und ich nichts dazu bei tragen kann.

Ich hab das Gefühl als würde ich daran zerbrechen. Ich habe schon sehr viele, extreme Situationen durchgemacht und nie ans aufgeben gedacht. Im Gegenteil, Immer voll drauf war mein Motto. Doch jetzt??? Wie gehts weiter??? Dazu kommt noch das ich Linkshänder bin, das macht die Sache doppelt schwer.

Hat Jemand auch so was erlebt bzw durchgemacht mit der gleichen oder ähnlichen Erkrankung? Ich bin für jedes Wort dankbar. Weil ich echt nicht mehr weiter weiss.

Ich hoffe ich hab Euch nicht genervt mit meinem "Roman". Aber mir tut es gut darüber zu schreiben. Viele Freunde haben sich abgewandt weil Sie mit der Situation nicht klarkommen. Auch meine langjährige Freundin hat mich verlassen vor nem Jahr. Obwohl Sie schwor das Sie zu mir hält. Ich wollte nächsten Jahr anfangen zu bauen und wir wollten ne Familie gründen. Alles zerplatzt wie ne Seifenblase.

Wie gesagt, ich freue mich über jedes Statement von Euch......
Vielleicht kann mir Jemand weiterhelfen bzw Ratschläge auch in psychologischer Hinsicht geben.

Vielen Dank schonmal.......
Liebe Grüsse Thomas
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  #2  
Alt 09.07.2007, 00:44
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

hallo Thomas

zuerst einmal Hut ab vor dem was du bereits geschafft hast. Leider kann ich dir keinen Tip ioder empfehlungen für deine Erkrankung geben aber ich möchte dir einfach zeigen das hier immer jemand zu finden ist der dir zuhört/liest.

Wenn du der Meinung bist es allein nicht zu schaffen solltestz du keine Hemmungen haben um psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Vieles kann man mit einem Aussenstehenden besser besprechen und man lernt auch besser mit seinem Alltag klar zu kommen.
Du solltest dir aber jemand suchen der sich mit Krebserkrankungen uskennt. Es gibt spezielle Onkopsychologen. Frage einfach in deiner Klinik oder bei deiner Krankenkasse nach.

Das dich deine Freundin und deine Freunde im Stich gelassen haben tut besonders weh. Ich kenne es. Als mein Mann erkrankte passierte bei uns das gleiche. Nur auf solche Leute kann ich gut verzichten und mein Mann dachte damals genauso.

Gib nicht auf und hoile dir die Hilfe die du brauchst.

silverlady

( ich habe so schnell geantwortet weil mein Sohn auch Thomas heißt)
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  #3  
Alt 09.07.2007, 09:13
Ucki Ucki ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Hallo Thomas,

ich habe Deinen Beitrag gelesen und denke, Du bist auf jeden Fall richtig hier. Was Du schon durchgemacht hast, ist heftig, und ich wünsche Dir alles, alles Gute für die nächsten Jahre. Mein Krebs wurde auch erst nach mehreren Arztbesuchen, auch erst nach Tabletten, Salben, etc. aufgrund eines MRTs erkannt. Es war ein Chondrosarkom im Oberschenkel, jetzt habe ich eine implanterte Prothese im Bein. Der Knochen war damals schon ziemlich zerfressen. Psychologische Ratschläge kann ich Dir nicht geben, da ich Dich nicht kenne, ich kann nur aus meiner Sicht schildern, wie es bei mir war. Als meine Diagnose fest stand, klingelte das Telefon ohne Unterlass, ich bin aber nicht immer dran gegangen, denn dieses ständige Wiederholen meiner Krankengeschichte war nicht förderlich für meine Psyche. Da ist halt jeder anders, manche können ständig darüber reden. Das kann ich heute auch, aber damals halt nicht. Viele haben mir das übel genommen. Aber das muss einem egal sein. Hier geht es nur noch um Dich und nicht um andere. Wenn Deine Freundin dem nicht stand halten konnte, ist es besser, den Weg ohne sie zu gehen, denn sie wäre sonst sicherlich noch eine zusätzliche Belastung für Dich gewesen. Die Menschen ändern sich aufgrund einer Krebsdiagnose, auch der Krebskranke selbst. Auch, dass Dein Vater soviel arbeiten muss, belastet Dich sicher auch, aber Du hast es Dir ja nicht ausgesucht! Versuche Dich von diesen Schuldgefühlen andern gegenüber zu lösen, konzerntriere Dich auf Dich. Was Dich sicher mürbe macht, ist die 5-Jahres-Prognose, wenn er wieder wächst, dann.... Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, wenn man mir ein zeitliches Limit gesetzt hätte, so etwas muss schlimm sein. Man hat im Leben so viele Ziele, hatte ich auch, aber das Überleben steht im Vordergrund. Alles andere wird sich finden. Viele Glück

Ulrike
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  #4  
Alt 09.07.2007, 11:28
Thomas M1972 Thomas M1972 ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Guten Morgen zusammen.
Erstmal vielen lieben Dank für Euren Zuspruch und Eure Beiträge. Ihr glaubt garnicht wie gut das tut.

@ Silverlady
Deine Ratschläge sind sicherlich gut gemeint. Aber ich hatte bereits vor einem bei allen Krankenhaus -Aufenthalten, psychologische Betreuung. Die hat mir leider nix gebracht. Im Gegenteil, das Gerede von diesem "Menschen" hat mich nur sauer gemacht, weil Er nicht auf mich eingegangen ist. Egal was ich Ihm sagte und Ihm meine Problematik erklärte, fing er immer mit dem gleichen Mist an. "das Glas ist halb voll und nicht halb leer" usw. Das Faß zum überlaufen brachte er mit dem Spruch! ich zitiere: " Wir hatten hier eine Frau der auch der Arm amputiert wurde. Die kann aber ganz normal Ihren Haushalt weiterführen und hat ein normales Leben". Da konnt ich mich nicht mehr halten und hab Ihn des Zimmers verwiesen. Ich habe Existenzängste, dass meine Firma den Bach runter geht und der redet davon das ich weiterhin meine Geschirrspülmaschine einräumen kann.......
Jeder weiss doch das man im Prinzip kein Geld mehr hat bei so einer langen Krankheit. Ich bekam zwar von der Kasse 18 Monate lang Geld, und das ist ja auch toll. Doch danach bekam ich Rente und sollte Harz 4 beantragen. Doch dazu kam es nicht weil ich mich komplett offenbaren musste/sollte. Ich leb seither vom gesparten Geld und das sind fast 20.000.-- Euro !!! bis heute. Schliesslich hat man Verpflichtungen und Geldanlagen die man ohne Weiteres nicht einfach kündigen kann. Gott sei Dank hab ich keine Schulden auch das Geschäft steht mehr als sauber da und läuft bestens. Das sind die Ängste die ich hab. Obwohl meine Familie zu tausend Prozent hinter mir steht und ich mir keine Sorgen machen muss in finanzieller Hinsicht macht sich immer mehr diese Angst breit.

Hier hab ich noch ein Problem.
Seit etwa einem Jahr leide ich unter einen brennenden, etwa alle 3 Wochen für 3 Tage wiederkehrenden Hautauschlag im Gesicht um dem Mund herum und zwischen den Augen und manchmal auch unter dem Auge. Der Hautarzt mischt mir immer ne Salbe ab die stark nach Diesel riecht. Sie hilft auch und innerhalb 3 Tagen ist der Ausschlag weg. Er meinte das Dies stressbedingt wäre wegen der ganzen Sache. Oder kann es sich um eine Nebenwirkung auf Medikamente handeln? Seit 2 Jahren hab ich tierische Probleme mit dem Magen. Warscheinlich durch die Einnahme der Tabletten. Ich brauche jeden morgen eine Ranitic 300, sonst steht mir die Magensäure im Mund. Als Schmerzmittel nehme ich Dolormin extra(hilft sehr gut) und Voltaren(starke Dosis). Kann mein Hautauschlag davon kommen, als Nebenwirkung der Arznei und auch das Magenproblem. Wäre nett wenn Jemand hierzu was wüsste.

Nochmal an Alle. Vielen Dank für Eure Zeit hier zu posten. Das hilft mir echt mehr als jeder Psychologe. Es ist nämlich auch die Einsamkeit die man als Kranker erfährt und die einen noch zusätzlich belastet.

Liebe Grüsse Thomas

Geändert von gitti2002 (16.10.2014 um 21:57 Uhr)
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  #5  
Alt 10.07.2007, 14:19
Simme25 Simme25 ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Hallo Thomas,

was du da schreibst, kommt mir alles sehr bekannt vor. Bei mir wurde 2003 auch ein Riesenzelltumor in der Wirbelsäule festgestellt. Der wurde dann in 2 Operationen komplett entfernt und Knochen aus dem Beckenspan wieder als Wirbelersatz eingesetzt.
Im Jahr 2004 wieder Rezidiv an der selben Stelle mit Lungenmetastasen. Diesmal so gross, dass er die Hauptschlagader umwachsen hat. Komplette Entfernung ist unmöglich. Die Ärzte konnten nur den Teil entfernen, der auf das Rückenmark drückte und Lähmungen in den Beinen verursachte. Hatte anschliessend Bestrahlungen und Chemotherapien, welche keine Wirkung zeigten.
Leb jetzt seit 3 Jahren mit dem Ding, und mir geht es den Umständen entsprechend ganz gut.
Kann dir leider auch keine Tipps geben, was man machen kann. Die Ärzte sind bei mir auch ratlos und niemand weiß, was passiert, wenn es wieder anfängt zu wachsen.
Tja, irgendwann lernt man damit zu leben und auch mit der Angst richtig umzugehen. Jeder muss selbst für sich rausfinden, was das Beste für einen ist.

Das mit deiner Freundin tut mir echt leid! Mein Freund hat sich auch von mir getrennt. Ihm wurde das auch alles zuviel.
Kann dich echt total gut verstehen, wie du dich gerade fühlst.
Vorstellungen vom Leben, die man als junger Mensch hat, werden komplett durcheinander gebracht und man muss sein leben jetzt völligst neu organisieren, mit dem Gedanken im Hinterkopf, eine tickende Zeitbombe in seinem Körper zu haben. Und das ist das Schreckliche an dieser Erkrankung.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, das die Lungenuntersuchung positiv für dich ausfällt!

Wenn du noch Fragen hast, stehe ich dir gerne zu Verfügung.

Ganz lieben Gruß

Simone
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  #6  
Alt 10.07.2007, 17:44
Thomas M1972 Thomas M1972 ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Hallo Simone

Erstmal Danke für Deinen Zuspruch. Dein Krankheitsbild ist dem meinem ja absolut ähnlich, was die Op`s usw angehen. Ich habe neute morgen mit meinem Arzt in Tübingen telefoniert um Ihm mitzuteilen was mit Herr Prof Dürr gemailt hat(Schildrüsen Sache untersuchen). Es wird auf jedenfall gemacht und die sind für jeden Tipp dankbar meinte Er. Auch wegen dem Lungen CT hab ich Ihn angesprochen. Es wurde 2005 bereits gemacht sogar 2 mal und da war bis jetzt alles ok. Heute hab ich auch Post erhalten und mein Einlieferungstermin ist der 01.08.2007. Da gehts dann los......

Was meine Ex Freundin angeht, kann ich nur sagen das ich froh bin Sie los zu haben. Ich konnte mich nie auf Sie verlassen, und schon garnicht wärend meiner Krankheit. Sie ist ein sehr egoistischer Mensch(auch immer gewesen) die einem gerne das sagt was man hören will, aber ganz anders denkt.

Sie hat mit mir nicht Schluss gemacht, ich hab das wohl ausversehen falsch gepostet, ich hab mich getrennt, weil Sie mich, 2 Tage bevor ich letztes Jahr operiert wurde, mit nem Arbeitskollegen betrogen hat. Ich dachte zu anfang das Dieses Thema hier nicht hingehört, aber was solls. Wenn erzählen dann Alles oder?!

Ich dachte auch erst es liegt an mir und der Kranheit, aber Sie meinte nur:
"Nö es war ne günstige Gelegenheit, ich im Krankenhaus, Sie mit nem Kollegen auf Geschäftsreise".
Ich fand es ja auch nur per Zufall heraus, weil Ihre Hotelabrechnung offen rum lag. Sie dachte an Alles nur nicht an das Wort "DOPPELZIMMER" auf der Rechnung. Da wurde ich misstrauisch und den Rest kannst Dir ja denken oder.....

War sehr hart für mich, aber diese Wut auf Sie machte die Trennung nur leichter.

Ich wünsche Dir auch viel viel Glück und vorallem Gesundheit. Ich hoffe für Dich das Alles gut verläuft. Falls Du reden willst, kannst mich gerne direkt anmailen, ich denke das wir über vieles reden könnten.

Liebe Grüsse Thomas
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  #7  
Alt 11.07.2007, 09:07
Ucki Ucki ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Lieber Thomas,

ich wünsche Dir für den 1. August alles Gute, drücke die Daumen. Wenn ich es richtig interpretiert habe, musst Du ein Jahr lang mehrmals operiert werden. Das wird lang. Meine OP ist jetzt am 28.07. vier Jahre her, letztes Jahr hatte ich eine Lungenmetastase. Ich hoffe, es kommt keine neue hinzu. Ich muss regelmäßige Thorax-Kontrollen machen. Als ich die Metastase hatte, hatte ich das erste Mal Angst, bei meiner Knochenkrebs-Diagnose ging es eigentlich. Ans Sterben habe ich da nicht gedacht. Ich bin auch sehr schnell wieder arbeiten gegangen, das war auch eine Art Therapie. Konnte zwar kaum laufen, nach der OP konnte ich ohne Krücken keinen mm vorwärts kommen. Ich bin aber vorher bis zur OP und auch hinterher, sobald ich wieder halbwegs mit meinen Krücken laufen konnte wieder arbeiten gegangen, Nachbarn und Freunde haben mich gefahren. Allerdings habe ich auch immer nur stundenweise gearbeitet, auf Honorarbasis in einer Log.-Praxis. Da war natürlich auch ein Verdienstausfall da, aber da ich bei meinem Mann familienversichert war, stellte sich das Problem der Krankenversicherung nicht. Ich konnte nach Ausbruch, ober besser gesagt, nach Diagnose und folgender Arbeitszeitreduzierung sofort wieder in die Familienversicherung zurück. Mein Mann gehört noch zu den Leuten mit Job, was heutzutage ja auch nicht alltäglich ist. Also hatten wir wenigstens keine so großen finanziellen Einbußen. Auch nach der OP habe ich erst eine Reha gemacht, als ich mein Bein voll belasten durfte, vorher habe ich nur Krankengymnastik gemacht. Die Reha habe ich ambulant gemacht, konnte dann auch wieder tageweise arbeiten, d. h. morgens Reha, nachmitttags Praxis. Zu Hause ist so ziemlich in Sachen Haushalt nichts gelaufen, meine Familie hat da viel geholfen. Ich hatte viel Verständnis, sie wussten alle, wie wichtig mit die Arbeit ist. Schlimm ist, wenn man Zeit hat nachzudenken, das habe ich immer versucht zu vermeiden. Man fühlt sich total allein auf der Welt. Pschologische Betreuung brauchte ich nicht, ich hatte das Glück, mich selber an den Haaren aus dem Schlamassel ziehen zu können. Aber ich habe oft gehört, dass diese "theoretischen Hilfen" nicht immer gut ankommen. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe was für Dich? Vorausgesetzt, Du bist dort auch mit Patienten zusammen, die Dir Mut geben können. Was Deinen Vater angeht, kann er sich nicht eine Hilfe besorgen? Ich weiß nicht, in welcher Branche Du tätig bist. Aber es gibt auch gezielt gute Leiharbeiter, oder auch qualifizierte, ältere Arbeitssuchende, die vielleicht gern für 1-2 Jahre, evtl. auch Teilzeit arbeiten würden. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, zu welchem Bereich Deine Firma zählt. Dann hättest Du eine Sorge weniger und nicht mehr diese Existenzangst, dass die Firma den Bach heruntergeht. Zu meinen Erfahrungen in Bezug auf dumme Bemerkungen unserer Mitmenschen, zum Sport und meiner Art der Tumorprothese komme ich später noch mal,

viele Grüße

Ulrike
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  #8  
Alt 12.07.2007, 14:37
Thomas M1972 Thomas M1972 ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Hallo Zusammen.
Erst mal vielen herzlichen Dank für Eure Tipps, Empfehlungen und Ratschläge.
Wie bereits schrieb ist der 01.08. Stichtag. Mittlerweile habe ich mich mit der neuen Situation abgefunden und kann auch ganz gut damit umgehen. Die letzte Woche war komisch und hart weil ich tagelang keine Auge zumachte und ich mich nicht konzentrieren konnte. Seit gestern habe ich sehr starke Schmerzen im Arm, das selbst die Medis nicht mehr helfen. Vielleicht liegts an den Wetterumschwüngen oder haben die Tumore irgendwas angefressen gestern. Ich kann nur noch mit der rechten Hand tippen, weil selbst das Finger bewegen sau-weh tut. Ich möchte jetzt nur noch das Alles hinter mich bringen. Über das Geschäft mach ich mir jetzt keine Sorgen mehr, da Alles geregelt ist. Es ist halt die Angst vor der Zukunft. Man hat sich etwas aufgebaut und viele Einbusungen gehabt deswegen. Da hängt schon das Herzblut dran. Wenn es dann plötzlich heisst das es nicht mehr geht und man sich evtl. umorientieren muss sind das, so denke ich, berechtigte Existenz-Ängste. Aber man soll ja nicht den Teufel an die Wand malen . Wo ein Wille ist ist auch ein Weg. Irgendwie werde ich den Mist überstehen. Und so oder so, es geht immer weiter.

Sobald ich neue Infos usw habe bin ich wieder hier.
Ihr dürft (und sollt) trotzdem weiterschreiben, ich freu mich über jedes Wort von Euch.

Viele liebe grüsse , Euer Thomas
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  #9  
Alt 12.07.2007, 23:59
Ucki Ucki ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Hallo Thomas,

jetzt hörst Du Dich schon etwas besser an. Die Tage bis zur ersten OP werden sicherlich wie im Schneckentempo vergehen. Meine OP wurde damals 4 Wochen verschoben, weil meine Prothese nicht rechtzeitig fertiggeworden ist, so sagte man. Ich bekam morgens einen Anruf, dass ich nicht in die Klinik brauche, als dann der neue Termin kam, da waren 4 Wochen auf einmal wie 4 Jahre. Mir waren auch Sachen, die vorher total wichtig waren oder ich sehr gern gemacht habe, völlig unwichtig. Ich wollte nur, dass es endlich los geht. Bis Du zu Hause oder in der Klinik? Kannst Du zwischendurch was machen oder bis Du komplett ausgeschaltet. Aber wenn Du Schmerzen hast, brauchst Du nicht zu schreiben. Gönne Dir lieber Ruhe.

Ulrike
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  #10  
Alt 13.07.2007, 10:56
Thomas M1972 Thomas M1972 ist offline
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Standard AW: Riesenzell-Tumor im Knochen. ....weiss nicht mehr weiter....

Guten Morgen Ucki
Momentan bin ich zuhause und warte auf die Einlieferung. Schmerzen hab ich millterweile rund um die Uhr. Nachts ist es besonders schlimm. Dann setzt ich mich im Bad ans Waschbecken, Eiswürfel rein und den Arm kühlen. Das hilft fast noch besser als die Arznei. Schmerztabletten wirken so gut wie gar nicht mehr. Die Hand fühlt sich pelzig an, wie eingeschlafen, und ich kann auch kaum noch die Finger bewegen. Geschweige denn das Handgelenk. Seit Tagen kleistere ich mir so ein Schmerzgel drauf(fängt mit V-an), das hilft auch ab und zu aber sorgte nach ein paar Tagen für einen wunderschönen Hautausschlag. Sieht aus als ob ich Pocken hätte........

Wie gesagt, ich freue mich schon auf den 01.08. wenns losgeht.
Ist irgendwie ne Erleichterung. Ich hoffe nur das wir nicht so ne Affenhitze bekommen. War letztes Jahr der Fall. Ich im KH(wärend der WM) und draussen hats 35 Grad. - Toll wenn Alles klebt und man im Bett liegen muss.....

Liebe Grüsse Thomas
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  #11  
Alt 13.07.2007, 11:48
Ellen 04 Ellen 04 ist offline
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Hallo Thomas !

Wünsche dir alles Glück der Welt ... war bisher nur stiller Leser !
Finde es übrigens Klasse, dass sich ein Arzt hier die Zeit nimmt sich mit guten Ratschlägen einzubringen.
Alles Gute, bleib stark und lass dich nicht unterkriegen !

LG Ellen
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  #12  
Alt 13.07.2007, 11:53
Ucki Ucki ist offline
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Hallo Thomas,

ich habe mir damals auch Voltarenumschläge am Knie gemacht, als noch jeder dachte, meine Schmerzen kommen von der Kniescheibe, feuchtes Tuch drüber und es ging etwas besser. Ich habe oft Schmerzen im Oberarm vom Stützen, da helfen schon mal Quarkumschläge, dick drauf, nasses, kaltes Tuch drüber und eine Stunde drum lassen. Danach bröckelt der trockene Quark nur so ab. Nach kurzer Zeit wieder. Ich hatte den Kühlschrank voller Quarkpackungen.

Bis bald

Ulrike
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  #13  
Alt 13.07.2007, 15:53
Ucki Ucki ist offline
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Hallo Thomas,

ich stimme Britta da völlig zu, quäle Dich nicht so, wenn Du starke Schmerzen hast, es sind noch fast 3 Wochen bis zum 01.08. Gerade wenn die Schmerzen nachts so schlimm sind, ich bin auch nachts immer rumgelaufen, hatte aber nie soooo starke Schmerzen, es war halt "nur" ein hässliches und unangenehmes, quälendes Gefühl. Ich war total unruhig und bin immer in ein anderes Zimmer ausgewichen, um meinen Mann nicht zu stören. Aber wenn Du so starke Schmerzen hast, da kann man doch was machen!! Die zermürben einen sonst. Im Krankenhaus hatte ich eine Schmerzpumpe, die konnte ich selber regulieren, danach Tabletten, hin und wieder Tramal, wirkte aber alles gut.

Gruß, Ulrike
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  #14  
Alt 13.07.2007, 19:54
Thomas M1972 Thomas M1972 ist offline
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Hallo Zusammen.
Vielen Dank für Eure Glückwünsche.
Schmerzmittel alla Ibuprofen helfen nicht.
Das Problem ist das die beiden Tumore den unteren Speichenknochen fast komplett zerfressen haben, und nur noch streichholzdünne vereinzelte Äste aufm Röntgenbild zu sehen sind. Jede Bewegung ist da absolut Schmerzhaft.
Dazu kommt noch das Sie mir bei vorherigen OP`s Muskel unten und oben am Arm entfernt/amputiert haben, da die auch zerfressen waren. Man sieht wunderschön die Sehnen und wenn ich ne Faust mache zieht sich ein 10cm langes Loch durch den Arm das man zwischen Elle und Speiche fast durchgreifen könnte. Ich trag ne Orthese die ich mir extra hab anfertigen lassen aus Kunstoff, genau angepasst zum zuschnallen. Mit "Luftlöchern"(grad im Sommer sehr angenehm). Die trage ich Tag und Nacht. Man kann damit auch duschen und schwimmen. Sie geht von den Fingern bis hoch zum Ellenbogen und ist wie ne perfekt sitzende Schale. Auch sehr leicht. Hat ne Menge gekostet ist aber besser als jeder Gips oder Bandagen.
Ich habe neulich ein altes Hausmittel ausprobiert. Zwiebel in Scheiben schneiden und die aufn Arm gelegt und bandagiert. War echt klasse weil schon nach 10 Minuten sich eine Linderung einstellte. Hilft besonders bei Muskelschmerzen usw.....Hat etwa für 5 Std angehalten. Da der Zwiebelsaft gut ist gegen Enzündungen usw....
Probierts mal aus wenn Ihr nen Tennisarm oder ne Sehnenscheide-Enzündung habt. Hilft echt!!!

Nur nicht rausgehen, Ihr macht euch mit dem Geruch keine Freunde.....


Liebe Grüsse Thomas
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  #15  
Alt 13.07.2007, 20:02
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Dass Zwiebeln gegen vieles helfen, mussste ich, bei meinen Kindern habe ich sie immer zerhackt aufs Ohr gelegt, wenn sie Ohrenschmerzen hatten oder bei Husten die Fußsohlen damit eingerieben oder als Saft getrunken, aber dass dieses alte Hausmittel so effektiv ist, hätte ich nicht gedacht. Wenn ich das nächste Mal meinen Arm überlastet habe, probiere ich es aus.

Halt die Ohren steif!!

Ulrike
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