Wie organisiert man ganz schnell pflegerische Hilfe?

[elisümasara]

Es geht um eine 72-jährige Frau, die Mutter einer Freundin von mir. Seit ein paar Tagen hat sie die Diagnose Glioblastom, OP wegen Nähe zum Sprachzentrum nicht drin. Eine Bestrahlung und Chemo sind geplant, bis dahin ist sie wieder zu Hause. Das Problem ist, dass der Ehemann mit der Situation nicht zurechtkommt. Er ist halt auch nicht mehr jung und hält es wohl kaum aus, dass sie so krank ist. Eigentlich bräuchte er selbst jetzt Hilfe: Anleitung, Unterstützung und Entlastung - und zwar ganz schnell. Habt ihr eine Idee, wie das schnell geht?
Danke!
Eli

[Fahrradklingel]

Liebe Eli,

wir hatten gute Erfahrungen mit der örtlichen Diakonie-Station gemacht. Die waren am nächsten Tag zur Stelle, waren sehr sehr hilfsbereit und liebevoll. Was es auch noch gäbe, wenn es auch um haushälterische Aufgaben geht, ist die Nachbarschaftshilfe. Die ist evtl. günstiger, was so Dinge wie Besorgungen, Haushalt, Einkauf angeht, falls Deine Bekannten das auch benötigen würden.
Manche Fach- oder Unikliniken bieten auch Nachsorgemöglichkeiten an, oft unter dem Stichwort "Brückenpflege". Das kann sehr sinnvoll sein, weil damit auch ein guter Informationsaustausch zwischen Klinik, spezialisierten und normalen Pflegediensten gewährleistet ist. Das gibt es dann aber meist nur in dem Landkreis, in dem die Klinik untergebracht ist, oder in einem 20/30-Kilometer-Umkreis. Falls ihr auf dem Land wohnt, kommt das wohl leider nicht in Frage.

In Sachen Sprachzentrum: Mein Vater (damals 69) hatte ein Glioblastom im Sprachzentrum, und konnte operiert worden, indem das Gewebe mit der 5-ala-Technik (siehe hier zB http://www.hirntumor.de/forum/index....ic,1112.0.html ) angefärbt wurde, sodass man besser zwischen hirneigenem Gewebe und Tumorgewebe unterscheiden konnte. Ging damals wunderbar.

Alles Gute wünscht euch

Franziska

[matula]

I.d.R. bereitet das Krankenhaus auch den Anschluss vor, d.h. kümmert sich um einen Platz im Pflegeheim, oder vermittelt einen Pflegedienst, der auch am ersten Tag auf der Matte steht - zudem bestellt das Krankenhaus die medizinischen Geräte/Mittel, die sofort erforderlich sind, oft schon vorab.
Meine Mutter hatte das Haus schon mit Bett/Rollstuhl/Toilettenstuhl ect. vollstehen, als über eine Entlassung meines Vaters noch gar nicht gesprochen wurde - ohne dass Sie selbst etwas davon bestellt hat.
Sie hatte lediglich direkt zu Beginn gesagt, dass er auf jeden Fall nach Hause und in kein Heim kommen wird.

Allerdings weiß ich nicht ob man sich auf den vom KH vermittelten Pflegedienst verlassen sollte....die Qualität bei Pflegediensten ist sehr breit gestreut. Ein guter Umgangston ist keine Slebstverständlichkeit.
Frag bei Freunden Bekannten nach, ob Sie einen Pflegedienst in der Nähe empfehlen können - dann kannst man die direkt anrufen

Frag auf jeden Fall im Krankenhaus gezielt nach, wie die Entlassung nach Hause vorbereitet wird. Wenn die Mutter der Freundin nach der OP einigermaßen fit ist, wäre auch eine Reha im Anschluss denkbar...kommt auf den individuellen Zustand an.

Wenn die Tipps von Franziska und das alles nichts bringt, kann man bei den Krankenkassen auch bestimmt nachfragen...

[elisümasara]

Hallo ihr Lieben,
die Brückenschwester war der Hit! Sie wusste gleich, wo die Probleme liegen und wie man es hinkriegen kann.
Danke euch allen für eure Hilfe!
Eli