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  #16  
Alt 21.05.2008, 23:43
romy-1 romy-1 ist offline
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Beiträge: 39
Standard AW: adiós, mamá

Liebe Irene
Mein aufrichtiges Beileid wünsch ich dir.auch meine allerliebste Ma ist am 8.1. 2008 verstorben.Sie hatte ein Gallenkarzinom.Eineinhalb jahr ein so hoffnunsvoller Kampf mit dem Schalentier,sie hat bis zur letzten Minute geglaubt sie würde wieder gesund,aber sie hat uns verlassen.Ich kenn das,ich sag dir ich würde sofort wieder das gleich tun und mit ihr wieder ins Krankenhaus zur Chemo, zum Arzt, einkaufen einfach die hundert Dinge tun, dass es besser wird.Obwohl auch mich das sehr belastet hat,habe ich es gerne gemacht,denn ich habe ja nur eine Mutter,,und die ist jetzt einfach nicht mehr da.Man fällt in ein grosses Loch und jetzt wo ich nicht mehr zu ihr fahren kann,bleibt mir viel Zeit und mit den muss ich noch umgehen können.meine Freundinnen sagen immer,wenn es dir nicht so gut geht komme auf einen Kaffee, aber ich will das nicht, den da kommen wieder die Erinnerungen...Bei uns zu Hause wird gar nix mehr geredet über die Oma, ich glaube meine Buben haben Angst, das ich wieder weine und da ist dann nichts mehr anzufangen mit mir.Aber es ist halt so,du wirst jeden Tag an sie erinnert.War mit meiner Ma oft fort,wandern Ausflüge und natürlich ihre Lieblingswege in ihrer Ortschaft.Im Haus wohnt jetzt mein Bruder und da gehe sehr ungern hinein,denn wen ich die Tür aufmache,glaube ich steht sie da,,sie hatte im Wohnzimmer ihr Lieblingsplatzerl,sogar am Sofa lag noch ihr Deckchen,da sahs sie und strickte uns Socken und häckelte ihre Tischdecken.Sogar im November hat sie noch ein Paar gestrickt.Sie hat gemeint,sie hat keine Kraft in den Fingern und daher braucht sie sicher länger.Unberührt und noch nicht fertig liegen sie im Schrank..Wie sie bei mir war, sogar während ihrer Chemo half sie mir bei der Arbeit,es fallen mir so viele Dinge ein...Die vielen Dankeschön wo ich mich al die vielen Jahren bei ihr bedankte,da könnte sie schon ein Hochhaus gebaut haben,,Ich habe bei ihren Begräbnis zu meinen Buben gesagt,die vielen Bussis und Umarmungen die ihr in euren Kinderjahren von ihr bekommen habt,habt ihr eurer Oma heute mit Tränen zurückgegeben..
Jetzt wo sie nima da ist,weiss ich erst wie sie mir abgeht und ich glaube wir beide wollen sicher unsere Mütter noch einmal umarmen aber das können wir leider jetzt nicht mehr, sondern es hinterlässt einen riesigen Schmerz..das tut so weh
Liebe Grüsse und ich schick dir noch eine grosses Kraftpaket für die kommende Zeit.
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  #17  
Alt 22.05.2008, 14:03
sonnescheint sonnescheint ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: adiós, mamá

danke romy,

ja, ich glaube mir wird es teilweise auch so gehen.
ich fahre gerne in ihr haus, weil ihre energie dort noch überall ist, in jedem möbelstück, in jedem teppich, einfach alles, was dort ist, hat sie so dorthin getan. sie hat sogar noch tiefgefrorenes essen im tiefkühlschrank. das tau ich dann auf und dann ess ich es. ... meine mutter "nährt" mich sogar über ihren tod hinaus......

seit dem begräbnis hab ich kleinigkeiten dort verändert, manche bilder von der wand genommen, damit mein unterbewusstsein mitkriegt, dass sie eben nicht mehr da ist. ihr haus soll ja kein mausoleum werden.

aber es ist ein eigenartiges gefühl. manchmal kann ich mich nicht entscheiden, ob ich die sachen (vorerst noch) so belassen soll, wie sie sind oder doch etwas verändern. so verändere ich im moment halt nur kleinigkeiten ....

ich hatte vor, jetzt soviel zeit wie möglich mit ihren guten freundinnen und freunden zu verbringen. aber ich rufe niemanden an. ich würde ja eh nur weinen. vielleicht geht es ein bisschen später. jetzt muss ich mal mein leben wieder auf die reihe kriegen, die letzten monate und insbesondere wochen war ich ja ausschließlich für sie da. und das hat mir sehr gut getan .
aber jetzt muss ich mich wieder um mein leben kümmern....

und meine mutter will ja, dass ich glücklich bin und ein schönes leben habe. also muss ich was dafür tun :-) dass wir uns nur hängen lassen und vor trauer vergehen wäre sicher nicht in ihrem sinne.

danke für das kraftpaket, ich schick dir und deiner familie auch eines. die trauer, die ja eine form der liebe ist, wird die bänder zu unseren lieben, die uns vorausgegangen sind, so richtig stark machen.

alles liebe

irene
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  #18  
Alt 22.05.2008, 20:48
Benutzerbild von Desi
Desi Desi ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 3.662
Standard AW: adiós, mamá

Hallo liebe Irene!
Ich finde es immer sehr schön wie du über deine Mum schreibst. Ich hatte auch ein sehr enges Verhältnis zu meinem Dad. Familie ist mir sehr sehr wichtig.
In den zwei Jahren seiner Erkrankung, bin ich durch die Hölle gegangen. Ich hätte alles dafür getan, wenn ich ihm die Krankheit hätte abnehmen können. Er hatte noch so viel vor. Als er starb, war ich einerseits froh das er nicht mehr leiden muss, anderseits ist mit ihm ein Teil von mir mit gestorben.
Aber du hast recht, unsere lieben hätten nicht gewollt das wir nur noch traurig sind. Auch wenn es manchmal ganz schön hart ist. Versuche mein Leben weiter zu leben. Ich weiss das mein Dad immer auf uns aufpasst. Er hat einen riesen Platz in meinem Herzen, und ist somit immer bei mir.
Deine Mum wird auch immer bei dir sein.

PS: Das Lied ist sehr schön. Habe es mir mal angehört.
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #19  
Alt 27.05.2008, 00:41
sonnescheint sonnescheint ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: adiós, mamá

liebe desi,

schön, dass dir das lied gefällt. ich hab es mir tagelang wie ein mantra "reingezogen"....

ich mache die interessante erfahrung, dass ich jetzt oft die energie meiner mutter IN mir spüre. dann fühle ich mich freudig, kräftig, optimistisch und stark (so, wie meine mam eben war....)

und dann kann ich es einfach schlichtweg nicht glauben, dass sie nicht mehr da ist. ich stell mir vor, sie ist in spanien, auf heimatbesuch. war sie ja öfter, also ist das nichts neues.
nur, dass sie eben nicht mehr anruft. und ich sie auch nicht anrufen kann. aber das verdränge ich jetzt mal.

ich hab mich auch schon mit freundinnen von ihr getroffen. das gibt mir das gefühl, stärker mit ihr verbunden zu sein. dann ist es so, als wäre sie nur kurz in einem anderen zimmer..... ich hab ja ihre freundinnen OHNE sie noch fast nie getroffen.
bzw. die freundinnen, die sie auch durch die krankheit mitbegleitet haben und mit denen wir gemeinsam am krankenbett zusammengesessen sind. durch sie fühle ich eben ein stärkeres band zu meiner mutter.
so sind wir weiterhin alle miteinander verbunden.....

ich will wohl noch nicht richtig loslassen. aber das macht mir nichts, es tut mir gut, mich noch so stark mit ihr verbunden zu fühlen. die zeitspanne, in der ich nicht mehr mit ihr sprechen oder ihre warme ausstrahlung spüren kann, wird immer länger und dann werde ich vielleicht mit der zeit nicht mehr unbewusst darauf warten.
jetzt tu ich es aber noch und das ist auch in ordnung....

alles liebe

irene
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