Kann man gegen Heißhunger (Kortison) ankämpfen?

[silli 42]

Hallo Ihr Lieben

Könnt Ihr mir sagen, ob man gegen die Heißhunger-Attacken bei der Einahme von Kortison ankämpfen kann oder ist das Sinnlos?

Hab eh schon soviel zugenommen und das müßte nun nicht wirklich auch noch sein


Liebe Grüße

Sil

[Tante Emma]

Huhu Sil!

Warte erst mal ab, wie Du die Chemo verträgst.
Ich zum Beispiel habe in dieser Zeit (Jan.-Juli 2006) über 10 kg abgenommen, obwohl mir nie schlecht war und ich auch immer gut gegessen hab.
Als ich dann nur noch knappe 56 kg bei 1,80 m Körpergröße wog, war ich nur noch schlapp und wacklig auf den Beinen.
Es hat eine Zeit gedauert, bis sich alles wieder eingependelt hat.
Heute wiege ich wieder um die 65 kg und finde das völlig okay.

Warte mal ab, in welche Richtung sich Dein Gewicht entwickeln wird.
Und vielleicht bist Du dann womöglich froh, daß Du momentan ein paar Reserven hast, auf die Dein Körper zurückgreifen kann?

Was Du allerdings NICHT tun solltest: eine Diät machen unter Chemo.
Der Körper wird in dieser Zeit zum Hochleistungssportler und benötigt Energie.

Liebe Grüße und alles Gute für Freitag,
Tante Emma.

[Zitronengras]

Hm, also, ich hab auch mehr gegessen als sonst, aber eigentlich hauptsächlich aus Langeweile. So richtig Heißhunger hatte ich nicht, aber ich hab schpn gemerkt, dass ich an den Tagen mit Cortison mehr Hunger hatte. Allerdings bekommt man das Cortison ja nur am Chemotag und 2 Tage danach, insofern ist es wahrscheinlich nicht schlimm, seinem Heißhunger an diesen Tagen nachzugehen und dann wieder auf "normal" zu gehen.

Du darfst auch leichten Sport während der Chemo machen, aber nur, wenn Du Dich danach fühlst und die Blutwerte ok sind. Frag mal Deinen Arzt. Ich habs nicht geschafft, was in Richtung SPort zu machen, war aber auch immer schon ein Sporthasser. Habe jedoch schon oft gehört, dass die NW weniger werden, wenn man sich ausreichend bewegt. Kann ja auch ein Spaziergang sein.

[Äpfelchen]

Ich kämpfe auch immer mit den Fress-Flashs durch Kortison. Seit gestern muss ich das wieder nehmen für 5 Tage, und ich kreise schon den ganzen Tag um den Kühlschrank
muß dazu sagen, dass ich eh schon keine Feder bin aber ich habe mir auch geschworen, im Leben nie wieder eine Diät zu machen - was nicht heißt, dass ich wüst durcheinander esse - es gibt (für mich) größere Probleme als bissi Übergewicht.

Liebe Grüße
Beate

[Feliz]

oooooohhhhhjaaaaa das kenne ich gestartet bin ich mit 50 kilo ,

mittlerweile .. nach chemo und aht bin ich bei 58 gelandet ..

ich muß dringend daran arbeiten ... berufsreiter mit übergewicht .. das

geht gar nicht

[Laurienchen]

Hallo.....

habe durch Kortison auch Heisshunger.....kaufe einfach Sachen die nicht so viel Kalorien haben....mache mir viel Salat. Habe aber auch schon zugenommen. Solange aber meine Sachen noch passen mache ich mir keine Sorgen . Habe eben von meiner Mutter ein Buch geschenkt bekommen (Krebszellen mögen keine Himbeeren ) Sind gute Ideen drin zur richtigen Ernährung.

Liebe Grüsse

Claudia

[Tante Emma]

Huhu zusammen!

Ja, oft geht das "Drama" erst mit der AHT los...
Aber auch hier ists bei jedem anders: meine Schwester hat unter AHT 15 kg zugelegt, ohne ihr Essverhalten zu verändern (und sie ernährt sich heute wie damals auch sehr gesund!).
Als die 5 Jahre rum waren und die Medis abgesetzt wurden, verschwanden die Kilos ebenso ohne Ernährungsumstellung.
Ich habe unter AHT komischerweise keine solchen Probleme. Zum Glück, da meine Wechseljahre seit meiner zweiten Erkrankung 2007 irreversibel sind.

Ich dachte ja eigentlich, daß meine Schwester und ich das ganz ähnlich wegstecken, weil wir uns auch sehr ähnlich sehen und sogar unser Befund damals fast identisch war. Auch hatten wir beide keine Probleme mit der Chemo. Erst unter AHT zeigten sich dann große Unterschiede.

Da ich seit meiner Unterleibs-OP immer wieder mit Lymphstau in den Beinen und einem ständigen kleinen Bäuchlein leben muß, habe ich einfach meine Garderobe umgestellt: ich trage am liebsten weite, flatterige Oberteile und weite Baumwollhosen. Und wenn ich viel Sport machen kann und meine Beine dann auch immer "am besten" (= nur gaaanz wenig Lymphprobs) aussehen, dann hol ich auch wieder einen Minirock oder Hotpants aus dem Schrank. Kann man ja trotzdem ´ne Tunika zu tragen...
Wie Äpfelchen schon sagte: unsere Figur sollte nicht unser allererstes Problem sein.
Wenns dann ausartet (und hier meine ich wirklich 20 kg und mehr), kann ich den Frust verstehen. Aber ich muß sagen, daß ich mich ganz gut arrangieren kann mit meinen "Problemzonen".
Ich wünsch Euch allen, daß Ihr Euer Wohlfühlgewicht erreicht und halten könnt - auch, wenn das nicht Eurem persönlichen Ideal entsprechen sollte.

Liebe Grüße,
Tante Emma.

[Brise]

Hallo "Tante Emma",
toll, dann kann ich ja noch hoffen ...
Mir ergeht es wie deiner Schwester - während der Chemozeit ca. 6 kg zugenommen und mit der AHT (2 Jahre Tamoxifen und jetzt im 2. Jahr Femara) habe ich insgesamt 13 kg zugelegt!! Nix passt mehr!!!
Na denn, dann kann es ja gewichtsmäßig in knapp 2 Jahren für mich evtl. wieder besser aussehen .
Schöne Grüße, Gabi

[Eli01]

Liebe Silli,
ich habe während meiner Chemo (6xTAC) 10kg abgenommen, da sich meine Mundschleimhaut so verändert hat, dass ich eigentlich nichts in den Mund nehmen konnte. Cortison habe ich natürlich auch bekommen, aber an Heißhunger kann ich mich nicht erinnern. Den Gewichtsverlust fand ich nicht so klasse, da ich eh kein Übergewicht hatte und so ziemlich schwach geworden bin.
Ich kann also wenig dazu sagen, ich frage mich aber, ob frau nicht ihre Kraft für andere Kämpfe während der Chemo braucht als gegen die Pfunde? Die Ernährung kann man nachher doch auch wieder umstellen...
Alles Gute für dich und Kopf hoch für deine Chemo!
Eli

[Ilse Racek]

Liebe Sil

wie viele andere Betroffene hatte ich trotz schmerzender Mundschleimhaut HeißhungerAttacken und habe diese - durch viele wohlmeinenden Ratschläge beflügelt - mit verschiedenen Suppen, Reis- und Grießbrei etc. "bekämpft"

Natürlich haben mir in der akuten Zeit auch die verschiedensten Obstkonserven gut gekühlt geholfen und so war ich irgendwann dann auch um Einiges runder

Mir sagte mal eine Onkologin: Wer zum mollig sein veranlagt ist, wird während der Therapie eindeutig dicker; anderere hingegen nehmen ab oder halten ihr Gewicht....
Es ist also sicher nicht das "Verdienst" Einzelner, w i e das zu stemmen ist

Zum Abschluss möchte ich mich an dieser Stelle noch BeateÄpfelchens Einstellung anschließen:
Ich mache nie mehr eine Diät und schätze, dass wir Betroffenen andere Probleme haben als ein wenig Übergewicht


Alles Gute und ganz liebe Grüße