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Alt 08.11.2007, 14:02
Prinz Hennes Prinz Hennes ist offline
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Registriert seit: 21.07.2006
Beiträge: 6
Standard Ich lebe noch!!!

Hallo zusammen,

letztes Jahr im März wurde auch bei mir ein nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metastasierung aufs Rippenfell diagnostiziert. Hatte so gegen April 2006 meinen ersten Beitrag in diesem Forum geleistet. Ich fasse noch einmal kurz zusammen für die, die sich nicht mehr daran erinnern können oder es nicht gelesen haben:

Die Diagnose habe ich eben schon einmal erwähnt. Nach dem mir diese von den Ärzten am 10.03.2006 mitgeteilt wurde, bot man mir eine Chemotherapie an. Diese lehnte ich jedoch ab. "Warum quälen, wenn sowieso nichts mehr zu machen ist, so mein Gedanke." Laut Statistik wurde mir eine Lebenserwartung von ca. 3-10 Monaten prophezeit. Ich akzeptierte dies und habe nach 16 Tagen das Krankenhaus verlassen.
Meine Frau konnte diese Einstellung anfangs nur schwer verstehen. Wir führten viele Gespräche und versuchten das Beste daraus zu machen. Im Oktober jedoch bekam ich Schulterschmerzen (links). Mein Onkologe, der diesen Weg mit mir geht, veranlasste sofort eine Kernspin. Das Ergebnis war niederschmetternd. Die Metastasierung hatte sich bis zur Wirbelsäule ausgebreitet, drückte auf den Nerv, der letztendlich die Schmerzen in der Schultergegend auslöste. Abermals bot mir der Professor die Chemotherapie an. Ich verneinte wieder... Er gab mir zu verstehen, dass das so nicht mehr lange funktionieren wird. Ich verneinte dennoch. Da er merkte, dass ich niemals für eine Chemotherapie bereit sein werde, bot er mir eine Studienbegleitete Therapie an. Dieses Mittel verursacht nicht die üblichen Beschwerden wie Haarausfall oder Übelkeit (dies war mir besonders wichtig aufgrund der Lebensqualität). Das versprach er mir...Voraussetzung für diesen Versuch war jedoch, dass es sich um Adenokarzinom handeln muss. Da ich ein Adeno habe, erfüllte ich dieses Kriterium.
Eine Woche später ging es los. Es war Ende Oktober 2006 und wir starteten die Studie. Seit dem hat sich viel verändert. Mir ging es von Tag zu Tag wieder besser. Alle Tumore haben sich verkapselt und bildeten sich teilweise zurück. Schulterschmerzen hatte ich schon im November 2006 nicht mehr. Meine Atmung wurde immer besser. Vergesse sogar des öfteren, dass ich eigentlich sehr krank bin. Gehe seit Februar 07 wieder Arbeiten und bereise mit meiner lieben Frau die Welt. Die mittlerweile wieder lachen kann...
Wir wissen aber auch, dass dies kein Dauerzustand sein wird und irgendwann die Therapie vielleicht nicht mehr so wirkt. Das weiß eben keiner aufgrund der fehlenden Erfahrung. Jedoch sind wir dankbar über jeden Tag, den wir gemeinsam verbringen können und hoffen das es noch einige sein können. Die Psyche spielt jedoch ebenfalls eine große Rolle, die mir hilft die Situation so zu akzeptieren wie sie nun mal ist. Entweder Kopf in den Sand oder Kopf hoch und weiter gehts.

P.S. Das Mittel heißt AVASTIN und ist schon länger in der Darmkrebstherapie bekannt, welches ich auch heute noch alle drei Wochen bei meinem Professor bekomme ( dem ich übrigens sehr vertraue und zutiefst dankbar bin ). Nebenwirkung gibt es bei mir kaum.

Ich wünsche mir und hoffe, dass ich einigen Mut gemacht habe, weiter an sich zu glauben. Bin sehr froh, diesen Weg gegangen zu sein und nicht den Weg, den alle von mir erwartet haben.

Lieben Gruß

Prinz Hennes
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