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  #1  
Alt 14.11.2011, 12:51
Peppipeppi Peppipeppi ist offline
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Standard Palliativtherapie und Beruf

Hallo,

ich habe ein metastierendes Mamma- Ca und bin seit Januar 2011 in Behandlung. Nach überstandener OP, Bestrahlung, Chemo und anschließender Reha gehe ich jetzt wieder arbeiten. Da ich aber dauerhaft 14- tägig zur Antikörper- und Bisphosponatinfusion muss, um die Metastasen in Schach zu halten, falle ich alle 2 Wochen für 2 Tage im Büro aus.
Ich wollte mal fragen, wie das andere hier machen? Ich arbeite im Moment noch nicht 100%, da ich in der Wiedereingliederung bin, aber irgendwann muss ich mich entscheiden, entweder zu reduzieren oder immer wieder 2 Tage krank zu sein.
Gibt es hier ähnliche Fälle?

Vielen Dank,
Peppipeppi
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  #2  
Alt 14.11.2011, 13:14
Benutzerbild von Hulda
Hulda Hulda ist offline
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Standard AW: Palliativtherapie und Beruf

Hallo Peppipeppi,

ich habe das große Glück, dass ich flexible Arbeitszeit habe. Ich bekomme/bekam alle 4 Wochen Zometa als Infusion. Die Infusion habe ich immer um 15 Uhr bekommen - deshalb konnte ich es einrichten dass ich am Infusionstag immer bis um 12.30 Uhr gearbeitet habe.

Hatte dann leider ziemlich heftige Nebenwirkungen (die ganzen 3 Jahre) und hab mich halt am "Nebenwirkungstag" mit Ibuprofen vollgestopft.

Da lt. den letzten CTs der Zustand stabil ist, mache ich aktuell gerade eine Therapiepause vom Zometa (Femara nehme ich selbstverständlich weiter).

Also ich konnte somit meine Fehlzeiten immer prima mit der gleitenden bzw. flexiblen Arbeitszeit ausgleichen. Meine Kollegen und mein Chef wissen Bescheid - das wurde immer problemlos akzeptiert, wenn ich ein mal im Monat eben schon früher abgezwitschert bin.

Liebe Grüße
Ingrid
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  #3  
Alt 14.11.2011, 15:40
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Palliativtherapie und Beruf

Hallo peppipeppi,

ich bekomme auch Zometa. Zu Anfang habe ich die Infusion immer auf den Freitag nach der Arbeit gelegt. Ich hatte aber glücklicherweise nie Nebenwirkungen, die das Arbeiten verhindert hätten, schon auf jeden Fall nicht 2 Tage
Jetzt gehe ich immer gleich morgens um 8 und danach arbeiten, die paar Stunden kann ich durch die Gleitzeit reinarbeiten. Schön ist es nicht, aber ich kann es ja auch nicht ändern.
Hast du denn so schlimme Nebenwirkungen? Beim Zometa ist es ganz wichtig, dass die Infusion ganz langsam läuft und du danach viel trinkst, da das Zeug über die Nieren wieder ausgeschieden wird. Ich gehe danach auch immer ein ganzes Stück zu Fuß, weil ich das Gefühl habe, die Bewegung verhindert die NWs.
Mal davon abgesehen hast Du einen Schwerbehinderten- Ausweis, sodass Dein Arbeitgeber dir auch keinen Strick draus drehen kann, wenn du dich am Infusionstag arbeitsunfähig meldest. Mein Arzt hätte das auch unterstützt, wenn es nötig gewesen wäre.
Und könntest du die Antikörper nicht am selben Tag bekommen wie das Zometa? Dann würdest du doch nur alle 4 Wochen ausfallen....

Liebe Grüße

Calypso
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  #4  
Alt 15.11.2011, 07:29
Peppipeppi Peppipeppi ist offline
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Standard AW: Palliativtherapie und Beruf

Hallo,

danke für die Infos.

Das Zometa alleine macht mir auch kaum Beschwerden.
Es sind die Antikörper (Herceptin) in Kombination mit Kortison und Antihistaminen, die mich nach der Infusion todmüde machen.
Die Infusion laufen sehr langsam. Danach bekomme ich noch ein paar Fläschen Vitamine, sodass da schon 4- 5 Stunden weg sind.
Danach schlafe ich dann und nachts geistere ich dann mit meiner roten Kortisonbirne rum, habe Herzrasen etc. Das ist wohl normal beim Herceptin. Am nächsten Tag bin ich dann entsprechend erschlagen.

Parallel kann ich die Infusionen nicht machen, da Herceptin alle 3 Wochen dran ist und Zometa alle 4 Wochen. Da kommt ja dann gar kein richtigen Rhythmus rein, deshalb haben wir die Dosierung 14- tägig gewählt. Das ist meinem Arbeitgeber lieber.

Bekommt ihr das Zometa auch wegen Knochenmetas? Die plagen mich nämlich auch ganz schön. Da brauche ich auch ziemlich viel Zeit, um meine Wirbelsäule stabil zu halten mit Gymnastik bzw. die Muskeln zu stärken, um die kaputten Wirbel zu entlasten.
In der Reha wurde mir gleich empfohlen, Rente zu beantragen. Das will ich aber nicht. Abgesehen vom finanziellen Aspekt, fühle ich mich nicht so schlecht, als dass ich nicht mehr arbeiten könnte.

Bei meinen ersten Kontrolluntersuchungen war mein Zustand auch stabil. Vielleicht könnte ich langfristig auch mal längere Pausen bekommen.
Aber ich denke, das ist noch zu früh.

Grüße,
Peppipeppi
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  #5  
Alt 15.11.2011, 13:00
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Palliativtherapie und Beruf

Hallo Peppipeppi,
ich bekomme das Zometa auch wegen der Knochenmetas. Eigentlich solltest du keine Schmerzen haben, wurden die Metas denn schon bestrahlt? Ich hatte vor der Behandlung sehr starke Schmerzen, jetzt merke ich garnichts mehr.
n den Reha- Einrichtungen sind sie sehr schnell damit, Rente zu empfehlen, war bei mir auch so. Aber ich bekomme fast nix, habe zu wenig eingezahlt. Deshalb versuche ich das noch möglichst lange rauszuschieben, und wenn, werde ich es erstmal mit der Teilrente versuchen.
Wenn du vom Zometa fast nichts merkst, hast du ja die AU schon mal "nur" alle drei Wochen, und wenn du die Herceptin- Infusion auf den Freitag legst, ist es auch nur ein Tag. Ich denke, dagegen kann kein Arbeitgeber etwas haben. Hast Du denn mit ihm und den Kollegen schon mal darüber gesprochen? Mein Chef hätte nichts dagegen gehabt, immer noch besser, als wenn ich ganz aufhören würde, so sieht er das.
Dass man so viel Zeit für die krankheit braucht, ärgert mich auch oft. Die Kollegen haben Feierabend, ich muss zur Lymphdrainage, Infusion, diverse Nachsorgetermine (summiert sich ja auch mit Onkologen, Gynäkologen, Radiologen etc.). Die eine Woche Urlaub, die ich mehr als andere habe, wiegt das nicht auf Aber mir macht die Arbeit ja auch Spaß, mich den ganzen Tag "pflegen" wäre auf die Dauer nichts für mich, Teilzeit fände ich halt schön ... aber .... das liebe Geld - ich bin Alleinerziehend (Vater zahlt keinen müden Cent) und ich mag auch nicht dauernd sparen, mein Leben ist doch zu kurz, da mag ich es wenigstens genießen.
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  #6  
Alt 15.11.2011, 16:29
Peppipeppi Peppipeppi ist offline
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Standard AW: Palliativtherapie und Beruf

Hallo Calypso,

meine Knochenmetas wurden bestrahlt. Die Schmerzen wurden zwar besser, aber die Ärzte meinten, ganz werden sich die eingebrochenen Wirbelplatten nicht regenerieren, deshalb die Schmerzen.
Ab nächstes Jahr will ich die Infusionstermine auf Freitag legen. Mein Hausarzt rät mir allerdings davon ab, wieder 100% zu arbeiten. Er meint, ich solle lieber mehr auf meine Lebensqualität achten.
Die Lebermetas sind wohl ernster als die Knochenmetas. Ich solle einen Progress nicht herausfordern, meint er.
Naja, hat er ja nicht unrecht, deshalb will ich auch den Tag Auszeit nach der Therapie.

Hat übrigens schon jemand von euch Erfahrung mit Teilerwerbsminderungsrente?
Hat man da überhaupt eine Chance? Ich lese da immer von Gutachtern, Ablehnung, Widerspruch etc. Da habe ich gar keine Lust darauf, aber wer hat das schon?

Liebe Grüße,
Peppipeppi
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  #7  
Alt 15.11.2011, 20:46
Nov06 Nov06 ist offline
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Hallo Peppipeppi,

durch deine Metastasierung würdest du die Teilerwerbsunfähigkeitsrente schon bekommen.
Allerdings hat sie einen Haken, der monatliche Bruttoverdienst, den du haben darfst, damit sie ausgezahlt wird und nicht nur formal anerkannt wird, der ist sehr niedrig. Ich weiß jetzt die genaue Summe nicht, aber so um 1.000,- €.
Selbst wenn du halbtags in einem mittleren Job arbeitest, dürfte dein Einkommen zu hoch sein...

l.G.
Kirsten
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  #8  
Alt 16.11.2011, 13:40
Calypso Calypso ist offline
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Soweit ich weiß, ist die Höhe des Zuverdienstes bei Erwerbsminderung individuell vom vorherigen Verdienst abhängig.
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  #9  
Alt 16.11.2011, 15:24
Peppipeppi Peppipeppi ist offline
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Hallo,

es ist tatsächlich so wie Calypso geschrieben hat. Der Hinzuverdienst richtet sich nach dem vorhergehenden Einkommen. Da ich gut verdient habe, wäre diese Grenze bei mir recht hoch. Zumindest hat mir das die Dame vom sozialen Dienst in der Reha so errechnet. Wenn man dann doch diese Grenze überschreitet, bekommt man eben die Rente um diesen Betrag gekürzt.

Grüße,
Peppipeppi
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  #10  
Alt 16.11.2011, 16:06
Calypso Calypso ist offline
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Hallo Peppipeppi,

ich glaub, das stimmt nicht ganz. Wenn man die Höchstgrenze überschreitet (kann mit Weihnachtsgeld oder so schnell mal passieren), wird möglicherweise auch die ganze Rente gestrichen und man ist der/die Gelackmeierte.

Calypso
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  #11  
Alt 16.11.2011, 21:23
daisy2010 daisy2010 ist offline
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Peppini, Du musst klären (und im Gesetz nachschauen zur Sicherheit), ob es sich um eine Freigrenze oder einen Freibetrag handelt. Bei einer Freigrenze würde die Rente bei Überschreiten komplett wegfallen, bei einem Freibetrag nicht. Frag da lieber einmal zu viel als zu wenig nach und lass es Dir schriftlich geben.
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  #12  
Alt 17.11.2011, 14:31
Peppipeppi Peppipeppi ist offline
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Hallo Daisy und Calypso, danke für die Tipps.

Ich werde nochmal genauer nachfragen. Ich habe auch gehört, dass ich darauf achten muss, falls ich mit meinem Verdienst wieder unter die Beitragsbemessungsgrenze für die Sozialversicherungen rutsche. Dann muss ich mich wieder gesetzlich krankenversichern u.s.w.
Alles nicht so einfach.

Grüße,
Peppipeppi
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