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  #1  
Alt 31.08.2007, 23:54
evi.heyl evi.heyl ist offline
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Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 7
Standard so viele offene Fragen

Hallo zusammen,
ich bin seit einer Woche ganz intensiv hier am lesen und habe nun einige Fragen und sooo viele Ängste dass ich gerne einen Beitrag schreiben möchte.

Bei meiner Schwiegermutter (64) wurde bei einer Routineuntersuchung ein 3cm großer Tumor auf der linken Niere entdeckt und sie wurde am Donnerstag (eine Woche nach dem Entdeckung des Tumors) operiert. Es musste nur ein Teil der Niere entfernt werden, aber der Tumor war wie prophezeit bösartig.
Leider konnten wir bis heute nicht mit dem operierenden Arzt sprechen und wissen nur dass der Tumor??? eingeschickt wurde und wenn das Ergebniss in 4 bis 5 Tagen da ist die weitere Behandlung beschlossen wird.

Kann mir jemand sagen was das für eine Untersuchung ist?

Ist es ein gutes Zeichen wenn die Niere nicht entfernt werden musste? Heißt das das der Tumor noch nicht gestreut hat?

als ich heute bei meiner Schwiegermutter war hatte sie leichtes Fieber 38,5G
Muss ich mir deswegen Gedanken machen?
Wie lange muss meine Schwiegermutter im Krankenhaus bleiben und ist dannach eine Reha notwendig?

so viele Fragen und wir fühlen uns so alleine gelassen. Ich kann diese Klinik wirklich nicht empfehlen....

Vielen Dank für Eure Antworten
Evi
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  #2  
Alt 01.09.2007, 12:44
schappanei schappanei ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo, liebe Evi,

ich kann mich gut in deine Lage versetzen. Auch meine Schwiegermutter ist an einem Nierenzellkarzinom erkrankt (Febr. 2007). Leider hat der Tumor hingegen den ersten Äußerungen der Klinik (alles noch mal gutgegangen, ist auch ohne jeden weiteren Behandlungsvorschlag entlassen worden) ganz massiv gestreut - also Metastasen gebildet, so dass meine Schwiegermutter jetzt ein absoluter Pflegefall (querschnittsgelähmt nach zwei Metastasen-OP an der Wirbelsäule und noch viele weitere Knochenmetastasen) ist. Lasst euch in jedem Fall die Arztbriefe geben und natürlich auch die Histologie, die aussagt um was für einen Krebs es sich handelt. Leider kann man bei Nierenziell-Karzinom keine Chemotherapie und Strahlentherapie machen, da das Karzinom nicht darauf reagiert. Wichtig ist, dass deine Schweigermutter ganz intensiv durchgecheckt wird (Knochen, Schädel), damit man rechtzeitig auch kleinere Metastasen findet - das Nierenzellkarzinom neigt dazu, schnell kleinste Metastasen zu bilden.
Ich wünsche euch für eure Zukunft alles erdenklich Gute. Ich jedenfalls stelle mich auf häusliche Pflege ein, um meiner Schwiegermutter die noch verbleibende Zeit zu Hause zu pflegen.

Liebe Grüße

Schappanei
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  #3  
Alt 01.09.2007, 21:16
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo Evi,
mit 3 cm war der Tumor "schön klein", wie ich zu sagen pflege.
Meiner war vor 7 Jahren 8 - 10 cm groß, das bedeutete, er hatte mindestens das 20fache Volumen gegenüber Eurem. Damals war ich auch 64.
Wenn die Niere erhalten werden kann, ist as ein Vorteil, weil der Rest ja weiterhin seine Aufgabe erfüllt.
Mein Niere-Tumor-Komplex wurde damals zusammen mit Nebenniere und Milz entfernt. Dadurch habe ich aber keine Nachteile, denn die rechte Niere schafft ihre Aufgabe auch prima alleine.

Ob der Tumor bösartig war, wird sich endgültig erst durch die Gewebeuntersuchung herausstellen. Dazu wird der Tumor in ein Histologisches Labor (auch Pathologie genannt) geschickt. Kleinere Krankenhäuser besitzen so etwas nicht immer, größere haben das Labor im Hause.

Die Wahrscheinlichkeit, daß der Tumor schon "gestreut", also Metastasen gebildet hat, ist bei diesem Tumor nicht sehr groß, aber ausgeschlossen ist es nicht. Der operierende Arzt sieht das bei der Operation jedenfalls nicht, denn Metastasen sind ja ganz wo anders im Körper.
Um das aber zu ergründen, sind noch einige Untersuchungen nötig. Man spricht von "bildgebenden" Verfahren, also Abbidungen des Körperinneren.
1. Lungen-CT,
2. Knochen-Szintigramm,
3. Schädel-MRT.
Da gebe ich Schappenei recht.
Aber nicht jeder Arzt weiß das, nicht jeder Arzt glaubt das.
Falls Euer Arzt diese Untersuchungen nicht machen (lassen) will, geht mit allen Unterlagen zu einem anderen oder in ein großes Krankenhaus.

Fieber sollte eigentlich nicht sein. Da muß man im Krankenhaus unbedingt nachsehen, woher das kommt. Ist die Op.-Wunde in Ordnung? Verheilt sie gut?
Der Krankenhausaufenthalt ist meistens 8 - 10 Tage, wenn alles normal verläuft.
Eine Reha (AHB, Anschlußheilbehandlung) muß nicht sein, sie darf aber sein. Sie soll den Patienten schneller wieder "auf die Beine" bringen.

Wenn Ihr das Ergebnis des Hist. Labors habt, kann damit allein überhaupt nichts über eine eventuelle weitere Therapie gesagt werden.
Prophylaktische Chemo- oder Strahlentheraoie sind Unfug, weil sie beim Nierenzellkarzinom praktisch unwirsam sind.
Erst wenn Metastasen gefunden wurden, kann man sich über das weitere Vorgehen Gedanken machen. Metastasen des NZK wachsen in der Regel eher langsam.
Ein Tumor, der weg ist, bildet keine Metastasen mehr.
Wenn aber trotzdem noch nach Jahren Metastasen gefunden werden sollten, dann hat er die schon vor der Operation produziert.

Lebenslange Kontrollen sind nötig, anfangs etwa vierteljährlich, später halbjährlich und schließlich jährlich. Das ist üblich.
Das wichtigste dabei ist das Stamm-CT (Lunge und Bauch).

Liebe Grüße und alles Gute
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #4  
Alt 02.09.2007, 11:10
evi.heyl evi.heyl ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo Schappenei, hallo Rudolf.

vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Meine Schwiegermutter hatte gestern Wasser zwischen Lunge und Zwergfell und bekam einen Schnitt an der Seite und eine Trainage. Die Schwester sagte das wäre eine Nebenwirkung der OP und nichts besonderes.
Ein Arzt war nicht da mit dem wir reden konnten....
Mal sehen wie es ihr heute geht.

Liebe Grüße
Evi
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  #5  
Alt 04.09.2007, 13:20
Edi64 Edi64 ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo Schnappenei,

ich kann mich den Ausführungen von Rudolf nur anschließen. Hatte einen 4 cm großen Tumor links, es wurde nierenerhaltend operiert. Ob eine NAchbehandlung notwendig ist, kann man erst sagen, wenn der hist. Befund da ist. Sind Lymphknoten befallen? Wie sind die Schnittränder beschaffen?
Nachkontrollen sind sehr wichtig.
Bin "erst" 42, habe 3 Kinder und arbeite Teilzeit. Konnte nach 6 Wochen wieder arbeiten, nach 10 Wochen ging ich zur Reha. Hat sehr gut getan, allerdings hatte ich noch weitere Diagnosen weswegen ich zur Reha bin.
Weiß zwar nicht wo ihr wohnt. Kann die Stauffenburgklinik in 77770 Durbach allerdings weiterempfehlen. Haben eine Homepage im Internet. Gebe nur Durbach ein und du findest sie schon. Wenn deine Mutter alleine lebt ist eine AHB schon ratsam, denn du kannst dich die ersten paar Wochen noch nicht so recht bewegen.
Alles dann alles Gute und lass uns mal wissen, wie es weiter geht?

LG
Edi
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  #6  
Alt 06.09.2007, 00:13
evi.heyl evi.heyl ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo Edi,
auch Dir vielen Dank für Deine Antwort.
Es gibt noch immer nichts neues bei meiner Schwiegermutter. Ist das normal dass die his. Befunde nach 6 Tagen immernoch nicht da sind?
heute hat sich meine Schwiegermutter auf eigenen Wunsch den Schmerzkatheter entfernen lassen weil sie Angst hat es würde sich etwas entzündet....
Ansonsten sind immernoch alle Schläuche drin, auch die Trainage,die am Samstag gesetzt wurde...
Sobald ich etwas neues weiß melde ich mich wieder.

Liebe Grüße
Evi
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  #7  
Alt 06.09.2007, 16:32
Benutzerbild von Marita P.
Marita P. Marita P. ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Liebe Evi,

ich habe schon auf mehrere histol. Ergebnisse warten müssen, einmal waren es 10 Tage. Also man muss da immer Geduld haben.
Bei Deiner Schwiegermutter ist es sicher positiv, dass die Niere nicht ganz entfernt wurde. Vielleicht hat ja wirklich noch nichts gestreut.
Aber trotzdem muss sie auf der Hut sein und alle Untersuchungen (Ct alle
3 Monate) regelmäßig machen.
Sie soll die Krankheit als einen Partner annehmen, dann verkraftet man alles besser. Bei mir sind es nun schon 9 Jahre.

Ich wünsche deiner Schwiegermutter noch gute Besserung, und auf der Reha
die gewünschte Erholung.

Liebe Grüße
Marita
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  #8  
Alt 06.09.2007, 16:48
evi.heyl evi.heyl ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo ihr Lieben,
der hist. Befund ist da und der Arzt sagte heute morgen zu meiner Schwiegermutter dass diese Krebsart eigentlich nur in den Eierstöcken vorkäme. Was hat das zu bedeuten?
Morgen stehen gyn. Untersuchunfen an.
Ich halte Euch auf dem Laufenden
liebe Grüße und Danke für Eure Antworten
Evi
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  #9  
Alt 10.01.2008, 15:06
evi.heyl evi.heyl ist offline
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Hallo Ihr Lieben,
nach langer Zeit möchte ich mich mal wieder melden.
Meine Schwiegermutter erholt sich nach ihrer OP sehr sehr langsam. Sie hat immer noch keinen Appetit und hat erst letzte Woche die Morphium Tabletten abgesetzt, die sie seit ihrer OP im August nahm weil sie sonst die Schmerzen nicht aushielt,sagt sie.
Im Oktober wurde ihr die Gallenblase entfernt, weil sie voll mit Steinen war und total entzündet.
Auf unser Drängen hin wird nun in drei-monatigem Abstand ein CT gemacht und sie hat auch regelmäßig Urologen Termine zur Nachsorge. Außerdem wurde sie von ihrer Frauenärztin durchgecheckt, weil ja uch mal die Rede davon war dass es ein Eierstockkarzinom wäre. Alles ist bis jetzt ohne Befund .

Einen endgültigen hist. Befund hat sie nie bekommen, des Gewebe verschwand irgentwie auf wundersame weise.
Das Krankenhaus das meine Schwiegermutter operierte weigert sich ihr Auskunft zu geben und zeigt sich auch ihrer Frauenärztin und ihrem Urologen gegenüber sehr unkooperativ und weigert sich z.b. die Adresse herauszugeben wo der Tumor zur Untersuchung hingeschickt wurde.

Erschwerend hinzu kommt, dass meine Schwiegermutter sowieso ein sehr leidender Mensch ist, nun kommt bei ihr noch die Angst dazu dass der Krebs wieder kommen könnte.

Wie war das bei Euch, hat diese Erholungsphase bei Euch auch solange gedauert?
Mein Mann und ich machen uns wirklich Sorgen um sie, möchte sie aber nicht unnötig beunruhigen.

Vielen Dank fürs Lesen

Liebe Grüße
Evi
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  #10  
Alt 11.01.2008, 12:21
flora flora ist offline
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Standard AW: so viele offene Fragen

Hallo Evi !
Ich habe ungefähr ein Jahr gebraucht,bis ich wieder richtig auf den Beinen war, andere sind nach 4 Wochen schon wieder recht fit.
Geh mal davon aus, daß für die Betroffenen ALLES anders ist,von dem Zeitpunkt der Erkrankung.Und natürlich nicht besser...
Da kommt die wirkliche körperliche Schwäche und das psychische Verarbeiten dieser zusammen - und das kann einem schon alle Kraft rauben...
Mein Ratschlag ist, versuche ihr Lebensfreude und Lebensmut zu vermitteln - immer wieder schöne Erlebnisse (auch ganz kleine ),die ihr zeigen ,daß es noch was gibt, für das man sich anstrengen kann,mit dem Gesundwerden...
Ich weiß,daß man als Angehöriger oft danebensteht und nicht weiß,was tun...(ging meinem Mann gelegentlich auch so)
Zeigt Ihr immer wieder,daß es für sie noch Schönes gibt im Leben - dann lohnt es sich vielleicht,zu kämpfen..
Wenn sie schlechten Appetit hat, dann vielleicht mal paar super-tolle Kanapees nur für sie oder eine Kaffeeklatschrunde mit Freunden oder Nachbarn organisieren...
Vielleicht konnte ich bißl helfen
Gruß Flora
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