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  #811  
Alt 02.07.2013, 07:46
rivellablue rivellablue ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo fraunachbarin

danke für deine Tipps.
Natürlich versuchen wir, alles was noch bleibt zu geniessen,
und alles zu tun, was sie sich wünscht.

Die Ärzte versuchen auch die Medikamente so zu dosieren, dass
sie möglichst wenig Schmerzen hat, aber trotzdem nicht nur schläft.

We'll see what happens...
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  #812  
Alt 11.08.2013, 11:45
jasmina_32 jasmina_32 ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo an alle!

Bin neu hier - also zufällig darauf gestoßen. Meine Mama ist gerade vor ein paar Wochen gestorben - genauer gesagt am 27.05.13. Ich bin gerade mal 32 also auch nicht viel älter und es fühlt sich genau so an als ob es jeden Tag geschieht. Kein Tag vergeht an dem man nicht weint. Ich habe einfach keine Kraft mehr. Ihre Sachen sind noch in der Wohnung und es gibt mir jedes mal aufs Neue einen Stich ins Herz. Mir bleibt die Luft zum Atmen weg. Meine Brust schnürt sich zu und ich habe das Gefühl ich müsst jeden Moment genau so sterben. Ich habe einen kleinen Sohn (8) und das Gefühl, dass ich mich gar nicht mehr so richtig um ihn kümmern kann. Man versucht stark zu sein für das eigene Kind, aber man schafft es einfach nicht. Noch dazu hat er meinen Zusammenbruch miterlebt als ich verständigt wurde. Ich habe meine Mama beerdigt und war dabei aber ich versteh es immer noch nicht. Es fühlt sich wie ein böser Traum an. Sie ist einen Tag vor meinen Geburtstag ins Spital gekommen und 10 Tage danach ist Sie gestorben. Man fragt sich ständig wieso? Wieso gerade wir/sie. Wieso nicht wer anderer. Aber dafür gibt es keine logische Erklärung. Sie hätte heute 11.08 ihren 60 Geburtstag gefeiert. Wieso durfte Sie das einfach nicht erleben. Wieso. Jeder sagt mir ich soll einfach weiter machen und normal weiter leben, aber nach so etwas gibt es kein normales Leben mehr. Es verändert sich einfach alles - und niemand versteht wies einem geht, wenn man so jung seine Mama verliert. Mein Verstand sagt mir sie muss jetzt nicht mehr leiden - es ist vorbei und sie hat nach so einer schweren Krankheit (Lungenkrebs) Ruhe verdient, sie hat so lange gekämpft und mir immer wieder versichert, dass es ihr gut geht und sie keine Schmerzen hat/hatte - aber mein Herz sagt mir was anderes. Mein Herz ist in 1000 Teile gebrochen und ich hätte Sie noch länger haben wollen. Wieso, wieso wieso. ?????
...und wie soll man das einem 8jährigen erklären, dass die Mama jeden Tag weint und die Omi jetzt im Himmel ist - an einem besseren Ort - wenn man es selbst nicht mal versteht. Ich habe das Gefühl ich versage total als Mama und er hätte eine bessere Mama verdient. Wenn nicht mal ich ihm das erklären kann, dann wer den sonst.
Ich habe auch einen ganz lieben Mann, einen wunderbaren und vor allem gescheiten Sohn, liebe Schwiegereltern.
Aber der Schmerz sitzt einfach zu tief um jemanden in seine Nähe lassen zu können.

Vielleicht hat da jemand schon mehr Erfahrung als ich und kann mir weiter helfen, wie man damit abschließen kann. Mir fällt im Moment einfach keine plausible Lösung ein.

LG jasmina
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  #813  
Alt 11.08.2013, 11:54
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Jasmina,

meine Mama ist auch an Lungenkrebs gestorben 8 Tage nach ihrem 58 Geburtstag am 23.3.13.
Ich selber bin 27 Jahre und meine Mama fehlt mir jeden Tag.
Der Schmerz wird nie weniger werden man lernt damit irgendwie zu leben und damit umzugehen.
Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an meine Mama denke und in letzter Zeit weine ich fast täglich.
Sie war einfach alles für mich, sie war mein Leben. Das Leben was ich jetzt ohne sie leben muss.
Ganz viel Kraft für dich und deine Familie

Liebe Grüße
Mandy
__________________
Mama du bleibst für immer in meinem Herzen.
Du warst das Beste in meinem Leben.
Ich liebe Dich

Gekämpft, gehofft und doch verloren
15.03.1955 - 23.03.2013]
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  #814  
Alt 12.08.2013, 00:36
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Zitat:
Zitat von jasmina_32 Beitrag anzeigen
...Man fragt sich ständig wieso? Wieso gerade wir/sie. Wieso nicht wer anderer. Aber dafür gibt es keine logische Erklärung...
Hallo Jasmina,

eine ganz normale Frage und eine ganz normale Reaktion aus Trauer, Angst und Wut. Jeder stellt sich diese Frage. Allerdings schreibst du: 'Wieso nicht wer anderer.' Ich denke, das willst du nicht wirklich. Niemand will das wirklich. Es wäre die falsche Lösung. Es gibt Dinge im Leben, die bedürfen keiner logischen Lösung bzw. für uns Menschen gibt es keine logische Erklärung für das, was uns passiert. So weh das auch tut, verständlicherweise.

Was meinst du mit: ...damit abschließen...? Mit der Trauer um einen geliebten Menschen? Mit dem Verlust, den du selber erlitten hast? Wieder Nähe zulassen zu können? Deinem Sohn eine 'gute' Mutter sein zu können, die alles erklären kann?

Du steckst in der vielleicht tiefsten Krise deines Lebens. Um da wieder raus zu finden gibt es keine Patentlösung. Den Weg zu deiner Lösung musst du selber finden. Andere können dir dabei lediglich zur Seite stehen und du ihnen, doch gehen musst du ihn selber. Beispiele dazu kannst du hier viele finden.

Du bist vor Entsetzen gelähmt, der Tod deiner Mutter hat dich paralysiert. Ich verstehe das, ging mir auch so, als meine Frau starb. Schau dich in dir selber um, nur dort findest du deine Antworten und auch deine Möglichkeiten, aus diesem Loch wieder nach oben zu krabbeln. Dabei auch erkennen, welche Fragen lösbar sind und welche nicht. Die unlösbaren kannst du getrost zur Seite schieben. Deine Leiter nach oben können Freunde sein, sind dein Mann, dein Sohn. Nicht, weil sie dich 'brauchen', sondern weil du sie und sie dich lieben. Auch hier kannst du Hilfe finden.

Ich kann dir nur eins sagen: mit der Trauer abschließen, endgültig, das geht nicht. Soll es auch nicht. Denn sie wird sich verändern. Ganz langsam, Schritt für Schritt, bis sie irgendwann zu einem vertrauten Begleiter wird, der die Erinnerung wach hält. Manchmal schmerzlich, oft auch schön, doch immer liebevoll. Wann das ist, kannst nur du selber herausfinden.


Alles Liebe für dich und deine Familie,

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

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  #815  
Alt 12.08.2013, 15:14
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Jasmina,

mein Beileid.

Auch ich habe meine Mama verloren. Sie hatte wie deine Mama Lungenkrebs. Ich verstehe deine Trauer meine Mama ist am 31 Mai im alter von nur 49 Jahren ganz plötzlich verstorben. Ihr ging es den Umständen entsprechend recht gut. Meine Schwester 19 und ich 26 sind beide so tief traurig. Wir dachten das es mit der Zeit besser wird aber derzeit haben wir genau das Umgekehrte Gefühl.
Wie Du sagtest die Mama fehlt überall. Wir vermissen sie so sehr.
Ich denke es wird noch lange dauern bis wir damit zu Leben lernen.

Ich wünsche Dir und deiner Familie für diese Zeit viel Kraft und Ausdauer.

Traurige Grüße
Sonnenblume
__________________
Mami jeden Tag vermissen wir dich.
In meinen Erinnerungen lebst du weiter ich liebe dich!
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  #816  
Alt 12.08.2013, 19:05
makoto makoto ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Mädels


Habe mich soeben gerade wegen dieses threads angemeldet.

Mir geht es ähnlich wie euch.
Meine Mam ist vor über einem Jahr an Darmkrebs (mit Metastasen in Lunge & Leber) gestorben, mit nur 52.
Ich selbst bin vor kurzem 26 geworden.

Ich vermisse sie wahnsinnig. Sie war der Mittelpunkt unserer Familie, hat uns zusammengehalten und war unser Sonnenschein und Ratgeber.

Sie war uns sehr nahe und wir hatten eine wunderbare Zeit mit ihr.

Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen..

Es tut noch heute weh, sie fehlt mir sehr..

Lg makoto
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  #817  
Alt 13.08.2013, 08:32
Sindy001 Sindy001 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Lihr Lieben!

Auch ich habe meine Mama heuer am 21.02.2013 an Lungenkrebs verloren! Sie war erst 51 Jahre, mein Bruder 32 und ich 27. Es ist für mich noch immer unbegreiflich dass sie einfach nie mehr zurück kommen wird!

Wir haben über 1 Jahr gekämpft, alles gemacht was die Ärzte für richtig hielten, und am Ende verliert man dann doch den ungleichen Kampf gegen diese grausame Krankheit! Es ist einfach so schwer zu begreifen dass ein Mensch den man liebt, auf solche Art und Weise von uns gehen muss!

Bald ist sie ein halbes Jahr nicht mehr bei uns. Es hört sich so lang an, aber es kommt mir vor als hätte ich sie gestern das letzte mal am Telefon gehört......
Das Leben um einem herum geht einfach so weiter. So als wäre nichts passiert! Und selber will man einfach die Welt anhalten, eine Runde aussetzen im "Hamsterrad" des Lebens! Sich einfach hinsetzten und am liebsten sitzenbleiben! Doch das geht nicht!
Auf der anderen Seite ist es, denke ich auch gut, wenn man wieder seinen Alltag lebt! Wieder das gewohnte Leben aufnimmt! Aber es ist doch nicht mehr das selbe! Wird es auch nie mehr werden! Den eine ganz wichtige Person fehlt! Jeden Tag, jede Nacht, jede neue Erfahrung die man macht, einfach immer!

Die ersten Wochen und Monate habe ich ganz gut hinbekommen denke ich! Aber jetzt gerade wird es wieder schlimmer! Die Traurigkeit überfällt mich wieder öfters als sonst. Weiß auch nicht woran das liegt. Es stehen momentan keine "heißen Daten" wie Geburtstage, oder anderes an.

Man geht immer wieder die schlimmen Wochen durch. Man durchlebt immer und immer wieder das unendliche Leid das man ertragen, bzw. mitansehen musste. Und so richtig verstehen tut einen eigentlich niemand, außer Menschen die das selbe erlebt haben! Wie eben hier im Forum!

Klar, die Freunde und Verwandten verstehen das ganze natürlich schon! Aber für die meisten geht nach der Beerdigung das normale Leben weiter. Nur eben für einen selbst nicht. Die meisten reden dann auch ganz bewusst nicht mehr über die verstorbene Person. Vielleicht weil sie nicht wissen damit umzugehen, oder wollen keine Wunden aufreißen... keine Ahnung!
Aber ich für meinen Teil würde gerne über meine Mama reden. Nur ist das Thema Tod leider noch immer so ein Thema über dass die Menschen nicht gerne sprechen!

Wie geht es euch damit? Wollt ihr über eure Mütter reden?

Mit traurigen Grüßen,
Sindy!
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  #818  
Alt 13.08.2013, 13:07
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Sonnenblume 87 Sonnenblume 87 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Sindy,

mit geht es wie Dir. Ich würde gerne öfters über meine Mama reden. Aber immer wenn ich das tue, bemerke ich wie es die anderen bedrückt. Die Stimmung verändert sich schlagartig und die Menschen werden traurig.

Mir treibt es natürlich auch Tränen in die Augen aber nur weil ich sie so schrecklich vermisse. Alles an Mama vermiss ich.
Meine Schwester geht ganz anders mit dem Schmerz um sie will ganz seltend über Mama sprechen, dabei denke ich ist sie die einzige die mich auch vollkommen versteht. Ich bin immer glücklich wenn wir uns über Mama mal unterhalten.

Ich finde es schön sich hier auszutauschen, das ist unglaublich erleichternd das man nicht allein mit diesem Schmerz und der Trauer ist. Wir alle haben einen geliebten Menschen verloren und leider geht das leben ohne diese Person weiter. Zu Beginn konnte ich das nicht begreifen.
__________________
Mami jeden Tag vermissen wir dich.
In meinen Erinnerungen lebst du weiter ich liebe dich!
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  #819  
Alt 14.08.2013, 20:04
Sense Sense ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Sandra,

ich kann dich gut verstehen.Ich selber bin 20 Jahre alt und habe auch gerade meine Mutter verloren. Alles erscheint einem leer und totalsinnlos.Ich habe einen lieben stiefvater, und 3 kleine halbgeschwister. Ich weiss im Moment leider auch nicht was ich überhaupt tun soll. Ich muss zwar nicht jeden Tag weinen, aber ich fühle mich einsam.In dieser grossen Welt war meine Mama immer mein Zufluchtsort.Wenn, wie du schon gesagt hast, keiner mich verstanden hat,dann war sie da.Und wenn ich mich mal selbst nicht verstanden habe, dann war Mama auch da.Und ich vermisse sie so.Ich könnte sie gut gebrauchen um mich in den Arm zu nehmen und mir zu Helfen alles wieder auf die Reihe zu bekommen.

Helfen tut mir im Moment nur ablenkung.Ich mag nicht jeden Tag daran denken das Mama nicht mehr da ist. Ich schlafe schlecht und versuche deshalb mich viel zu bewegen. So das mein Körper am Ende des Tages so müde ist, das ich einfach schlafen muss und mein Kopf gar nicht anfangen kann zu denken...

Ich hoffe dir geht es ein wenig besser, es tut mir sehr Leid, das du deine Mutter verloren hast. Die kühlheit der Aerzte war für mich auch schockierend... ich mag mich daran gar nicht mehr erinnern.

Liebe Grüsse
mandy
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  #820  
Alt 18.08.2013, 20:23
makoto makoto ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

@Sense; Ich weiss genau was du meinst Mir geht es auch so, manchmal wünschte ich mir fast ich könnte mehr weinen, manchmal ist da nur diese leer, welche mich fast wahnsinnig macht...

@me; Ich kann mir nicht vorstellen wie die nächsten, 20, 30 oder mehr Jahre werden ohne meine Mam. Ohne meine Mam? Das geht doch nicht!! Für mich einfach unvorstellbar.....
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  #821  
Alt 26.08.2013, 23:37
Sense Sense ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Ja die leere ist schlimm. Man weiß eigentlich gar nichts mit sich anzufangen und die Tage vergehen nur so...
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  #822  
Alt 10.11.2013, 20:49
ani.schmetterling ani.schmetterling ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo alle zusammen...

Auch ich habe meine Ma vor knapp einem Jahr verloren. Drei Jahre hat sie gegen den Krebs angekämpft. Nach insgesamt zwei großen OPs und Chemos plus Bestrahlung gab es keine Heilungschancen mehr. Die Krankheit hat sich immer mehr im Körper ausgebreitet. Es war nur eine Frage der Zeit. Nach dieser Diagnose ging es nur noch Berg ab, wir hatten noch 3 gemeinsame Monate. Ich verbrachte soviel Zeit wie möglich bei ihr, mit ihr. Und doch war es zu kurz... Sie ist nur 53 Jahre alt geworden.
Ich bin so dankbar, dass wir uns "verabschieden" konnten und doch so wütend und unendlich traurig, dass diese Krankheit mir meinen liebsten Menschen genommen hat.
Selbst heute, nach fast einem Jahr, kann ich es in manchen Momenten immer noch nicht richtig fassen. Es wirft mich immer wieder ein Stück weit zurück. Ich vermisse sie jeden Tag. Wenn ich mir Fotos von ihr anschaue, denke ich immer wieder: diese junge hübsche Frau soll nicht mehr leben????
Sie war so warmherzig, so lieb und hat sooo gekämpft...
Ich bin so stolz auf sie.
Danke Mama, dass du meine Mama warst. (und auch immer sein wirst)

Es ist so schwer, stark zu bleiben. Das Leben weiter zu leben. Auch wenn ich gute, schöne Tage habe, so ist ein Teil meines Herzens immer traurig.
Ihr kennt sicher dieses Gefühl...?
Diesen Zustand, der mittlerweile zum Leben dazu gehört.
Habt ihr Leute mit denen ihr darüber reden könnt, mehr als einmal?
Ich erlebe immer wieder, dass viele das Thema umgehen. Es ist ja jetzt schon einen Weile her usw. ... Aber nein, dass Thema wird immer bleiben. Allein schon das Grab wäre ein Thema... Aber vielleicht liegt es auch daran, dass die meißten Leute sich nicht vorstellen können, dass man darüber reden mag.

Dieses Forum hat mir persönlich schon geholfen, auch wenn ich mich zum ersten Mal äußere, so habe ich schon vor längerer Zeit viel mitgelesen.
Manchmal musste ich abbrechen, ich war schockiert wie ähnlich es vielen Mädels da draußen geht. Ich bin nicht allein. Auch andere kämpfen und müssen weiter machen.

Ich wünsche euch allen da draußen alles Gute.
Auch wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt. So versucht immer wieder aufzustehen, Mut zu fassen. Unsere Mütter hätten es sich gewünscht.

Ani
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  #823  
Alt 13.02.2014, 08:32
Bolliodin Bolliodin ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo an alle,

Ich habe eure Beiträge gelesen und bin etwas erleichtert, dass nicht nur ich so denke und fühle. Meine Mama ist am 17.12.2013 mit nur 52 Jahren an einem Hirntumor (Glioblastom) gestorben. Die wenigen Monate von der Diagnose bis zum Tod waren die Hölle. Hilflos mit ansehen zu müssen wie sie sich verändert, Gedächtnis, Augenlicht, Sprache verliert, sich quält - ohne Hoffnung auf Besserung.
Ich bin jetzt 31, verheiratet, lebe seit 10 Jahren 400km entfernt ... und trotzdem zieht mir die Tatsache, dass meine Mama nicht mehr hier ist, jeden Tag wieder den Boden unter den Füßen weg. Natürlich ist man erwachsen und meistert sein Leben seit Jahren allein ... aber wenn die Mutter nicht mehr da ist, fühlt man sich als Tochter einfach nicht mehr vollständig. Ich vermisse sie so sehr, wir hatten ein sehr gutes Verhältnis, haben jeden Tag telefoniert und sie war nicht nur Mama sondern auch beste Freundin.
Nun ist sie schon fast zwei Monate nicht mehr bei uns und je mehr Zeit vergeht, desto trauriger werde ich. Die Bilder der letzten Monate schießen mir durch den Kopf und machen mich traurig und fassungslos. Auf der anderen Seite bin ich so stolz auf meine Mama und so glücklich und dankbar, dass sie meine Mama ist - das rührt mich auch immer wieder zu tränen.
Während meine Mama krank war haben immer viele Menschen aus meinem Umfeld gefragt wie es ihr geht und so ihre Anteilnahme gezeigt. Nach ihrem Tod traut sich fast keiner mehr zu fragen wie es MIR geht - die Tatsache wird von den meisten ignoriert und man wird gezwungen, einfach wieder zur "Tagesordnung" überzugehen - obwohl das nicht geht, weil mein Kopf voller Gefühle, Gedanken, Erinnerungen und Trauer ist. Ich glaube keiner kann nachvollziehen wie man sich fühlt, der es nicht selbst durchmachen musste. Die Menschen wissen gar nicht wie sie mit einem umgehen sollen und denken, man braucht nur Ablenkung oder sie tun aus Unsicherheit einfach so als wäre gar nichts passiert. Ich habe das Bedürfnis mit jemandem zu sprechen/schreiben, der nachfühlen kann, wie es ist. Würde mich über Rückmeldungen und Tipps freuen. Gibt es eventuell Selbsthilfegruppen o.Ä. die darauf spezialisiert sind? Wie habt ihr diese schwierige Lebensphase überwunden und wer/was hat euch dabei geholfen?

Traurige Grüße aus München, Bolli
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  #824  
Alt 13.02.2014, 11:57
hm maria hm maria ist offline
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Beiträge: 335
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe bolli !

habe hier gerade deinen beitrag gelesen, mein beileid, ich habe meinen papa mit 59 jahre verloren und bin selbst 34 also ich verstehe die gedanken auch so weit. es gibt selbsthilfegruppen, man darf auch auf die krebshilfe da gibt es kostenlose psychologen mit denen man alleine sprechen kann habe ich gemacht als mein vater noch lebte und ich fühlte mich danach viel leichter, weil man seine sorgen besprechen kann und die einem gute tipps geben können mit gewisse situationen umzugehen, ich selbst habe dazu nicht die möglichkeit, wegens arbeit, einfach mal googelen, ich denke man muss da schauen was bei einem passt dem einen tut eine gruppe gut dem anderen hier zu schreiben und andere das direkte gesprech mit einer psychologin, wünsche dir viel kraft fürs verarbeiten, und das du deinen weg findest der bei dir passt,
(ich selber wohne 1000km entfernt von meiner familie)
lg maria
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  #825  
Alt 14.02.2014, 08:04
Sindy001 Sindy001 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Bolli!

Dir geht es hier, wie so vielen von uns. Jedes Wort das du geschrieben hast könnte von mir sein! Ich denke auch dass diesen Schmerz nur Menschen verstehen können, die das selbe durchlebt haben! Das schlimme ist, die Menschen um einem herum wissen einfach nicht wie man nach dem Tod eines geliebten Menschen mit einem Trauernden umgehen soll! Das ist leider die Gesellschaft! Sie versuchen einfach so zu tun, als ob nichts wäre! Das ist leider der falsche Weg. Ich dachte mir oft, wieso will den keiner mit mir über Mama reden?! Ich würde gerne über sie reden! Aber die meisten wissen eben nicht damit umzugehen! Wobei ich froh bin, dass meine engsten Freunde doch immer wieder auf das Thema zu sprechen kommen! Aber das kann eben nur jemand der einem nahe steht!

Meine Mama wurde auch nur 52 Jahre alt. Sie starb nach einem Jahr Kampf an Lungenkrebs! Wir hatten soviel Hoffnung! Dieses Jahr war bestimmt das schwierigste, traurigste, nervenraubendste und schlimmste Jahr für mich! Aber zugleich auch das "schönste", intensivste, und eine wahnsinnig vertraute Zeit mit meiner Mama!
Nächste Woche auf den Tag genau ist der Tag an dem sie für immer ein Engel wurde! ein Jahr ist das nun schon her, und noch immer ist es für mich manchmal nicht Realität! Manchmal liege ich im Bett und denke mir, was, sie soll also nie wieder kommen?! Die Zeit läuft so schnell dahin! Alles um einem herum läuft weiter! Nur selber bleibt man irgendwie mit seiner Trauer immer etwas stehen!

Geholfen hat mir in der Zeit nach ihrem Tod Bücher über Trauerarbeit zu lesen, ich habe diese regelrecht verschlungen! Ich habe eine Art virtuelles Tagebuch geführt, wo ich ihr erzählt habe wie wir den Alltag so meistern und meine Gedanken einfach aufgeschrieben! Ich bin viel spazieren gegangen, und habe dabei intensiv an sie gedacht! Ich habe mich mit meinen besten Freunden getroffen, und habe mir einfach alles von der Seele geredet! Bin froh dass es solche Menschen in meinem Leben gibt! Und ich habe Bilder gesammelt! Eine riesen Box, wo ich einfach alles reingebe, was mich besonders mit ihr verbindet! Und immer wenn mir danach ist, schaue ich da rein und erinnere mich ganz intensiv an sie zurück!

Ich wünsche dir alles Gute für deine weitere Trauerzeit! Es gibt mal bessere, mal schlechtere Tage! Aber das ist total normal und gehört einfach dazu! Die Trauer ist individuell, und jeder durchlebt sie anders. Aber das ist vollkommen ok! Niemand kann uns vorschreiben wie, und wie lange wir zu trauern haben!
Vielleicht hilft es dir auch einfach hier ab und zu zu schreiben oder einfach zu lesen! Wir sitzen alle im selben Boot!

Liebe Grüße,
Sindy!
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