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  #1  
Alt 13.08.2007, 16:13
meinedrei meinedrei ist offline
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Registriert seit: 13.08.2007
Beiträge: 16
Standard Chemo abgebrochen, nun Schmerztherapie

Hallo zusammen, bin seit einiger Zeit Mitleserin und habe nun heute selbst eine Frage.

Vorab: leider wohnt mein Vater, der erkrankt ist, sehr weit weg von uns und ich habe immer nur telefonischen Kontakt zu meinen Geschwistern, daher klingt alles recht laienhaft. Wenn man nicht direkt dabei ist, kann man sich auch nicht viel merken und am Telefon nach den genauen Bezeichnungen zu fragen, vergesse ich miest in der Aufregung. Ich bin sicher, Ihr werdet mich trotzdem verstehen...

Mein Vater (59) hat Mund-Kiefer-und Gesichtskrebs. Er hat zwei Operationen hinter sich, Bestrahlungen - lapidar gesagt fehlt ihm das halbe Gesicht, Kiefer usw. Er hat eine Magensonde, kann nicht mehr sprechen usw.

Er hätte nun die 2. Chemo, aber die wurde abgebrochen, denn unter der Chemo hat der Krebs weiter gewuchert, innerhalb von Tagen wuchsen Geschwüre in der Wange, der Oberlippe.
Er hat ein sehr großes Loch in der Wange, unsäglich viele Komplikationen gab es (Entzündungen, Infektionen usw.) sein Allgemeinzustand ist sehr schlecht.

Nun sagte mir meine Schwester gestern, dass die Chemo nun endgültig eingestellt wurde, denn bei der letzten Aufnahme wurde eine neue Wucherung in der Wange fest gestellt.

Er bekam bisher 3 Mal die Woche Morphin. Nun ist er seit heute im KH, es soll eine Schmerztherapie eingeleitet werden. Etwas anderes wird nicht gemacht.

Ich getrau mich nicht so richtig, zu fragen - heißt das, dass nichts mehr zu machen ist? Keine Chemo, nichts mehr - das heisst doch dann, dass der Krebs nicht zu bremsen war und er nun sterben wird? Ich kann gar nichts so richtig damit anfangen und ich frage mich - WORAN wird er im Endeffekt sterben? Die Organe sind doch ok, bin so hilflos und habe Angst -

Bei der letzten Untersuchung kam wohl raus, dass innerhalb von 4 Wochen eine 4x9 cm große Krebszellenanhäufung entstanden ist. So aggressiv!
Bitte entschuldigt meine laienhafte Sprache, ich kann es nur so vom Hörensagen ausdrücken, denn seine Lebensgefährtin (Eltern sind geschieden), kann kaum darüber reden und so stehen wir Kinder im Regen.

Sie sagte, dass er fast nur noch schläft und kaum noch wach ist, meistens döst. Es ist so schwer einzuschätzen, denn er kann seit Wochen nicht mehr sprechen und sein Lebensmut schwindet dahin.

Danke im voraus

meinedrei
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  #2  
Alt 13.08.2007, 20:34
DieSabsy DieSabsy ist offline
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Registriert seit: 13.08.2007
Beiträge: 1
Standard AW: Chemo abgebrochen, nun Schmerztherapie

Hallo meinedrei.

Das was Du erzählst, kommt mir sehr bekannt vor. Meine Mom leidet jetzt seit 6 Jahren an dieser Krankheit.
Es wurde alles versucht, op, Bestrahlung, chemo und nicht´s hat geholfen.

So schwer es mir jetzt auch fällt Dir dieses zu sagen: es ist so die Ärzte können nichts mehr für Deinen Vater tun.
Die Schmerztherapie ist der letzte Weg. Um Deinen Vater bis zum Ende ein so angenehmes Leben wie möglich ist, zu geben.

Mußte meine mom letzte Woche selber ins Palliativ Zentum einweisen lassen, weiß daher was du durchmachst.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, das alles durchzustehen.

Gruß DieSabsy

Geändert von DieSabsy (13.08.2007 um 20:37 Uhr)
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  #3  
Alt 13.08.2007, 20:57
meinedrei meinedrei ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.08.2007
Beiträge: 16
Standard AW: Chemo abgebrochen, nun Schmerztherapie

Danke für Deine Antwort. Es ist wirklich eine schlimme Situation, zumal ich das alles nur aus der Ferne mitbekommen kann.
Bei meinem Vater hat es vor knapp einem Jahr angefangen, als er wegen eines eitrigen Zahnes zum Zahnarzt ging.
Anfang September 2006 hatte er die erste OP, ohne Bestrahlung oder Chemo, das kam hinterher. Im Januar diesen Jahres sah alles ganz gut aus, aber dann wurde wieder was entdeckt und sie machten eine zweite OP. Ich hatte das Gefühl, dass der Krebs um so schneller wucherte, je mehr operiert und bestrahlt wurde. Na ja, das kommt einem natürlich nur so vor, aber das Warten auf Nachrichten, das war so zermürbend für uns alle.
Und dann hieß es immer "wieder was gefunden". Die Hoffnung, dass er geheilt wird, hatten wir nur kurz am Anfang, dann hofften wir, dass sich der Krebs einkapselt und nun hoffen wir, dass er nicht zu sehr leiden muss.

Wie lange wird es ihm wohl so schlecht gehen? Er hat letztens signalisiert, dass er nicht mehr weiter machen will, wir haben so Angst, dass er lange vor sich hinsiechen wird, wir haben einfach keine Vorstellung, was auf ihn und uns zukommt.
Ich hoffe, mir nimmt diese Zeilen niemand übel, da es ja hier viele Leute mit der Krankheit gibt, aber diese Ahnungslosigkeit ist erschreckend für Angehörige.

Wir klammerten uns wirklich an jeden Strohhalm und es gab so viele Leute im Katharinenhospital, die wieder gesund wurden. Dass es uns nun trifft, das war schon ein Schock.
Irgendwie sind es ja immer die anderen, gell.

Ich wünsche Dir und auch Deiner Mutter alles Gute - was soll man denn da sagen, oder. Wenn ich meinem Vater geschrieben habe, dann hab ich z.B. immer geschrieben "lass Dich nicht unterkriegen" oder sowas, es ist so schwer, das alles zu fassen.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft und nochmal Danke für Deine Zeilen.
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