Chemotherapie und Erkältung bitte um Rat!!!

[Lundup]

Hallo,
habe meine erste Chemotherapie hinter mir und hab nun Schnupfen und ganz, ganz leichte Halsschmerzen bekommen. Am Hals hab ich auf einer Seite angeschwollene Lymphdrüsen und mein Zahmfleisch ist an dieser Seite auch total entzündet. Man hatte mir gesagt, dass ich aufpassen muss, wenn ich mich erkälte, da oft sofort Antibiotika gegeben werden muss. Ich bin jetzt total verunsichert. Normalerweise würde ich so was wie jetzt registrieren und gut wärs. Muss ich jetzt irgendwas tun, beachten??? Bin halt echt ein Chemoanfänger, will nichts falsch machen, aber auch nicht überreagieren oder mich zum Hypochonder entwickeln. Scheißsituation. Irgenwie ist tatsächlich alles anders seit ich weiß, dass ich diesen Krebs habe!
Bin euch sehr dankbar, wenn ihr mir ein paar Ratschläge geben könnt.
Danke,
Manuela

[jenjen68]

Hallo Manuela

Ich hatte während meiner Chemo auch eine schwere Erkältung mit Halsschmerzen und erhöhter Temperatur. Der Arzt meinte ich solle nur Antibiotika nehmen ab 38° Fieber, sonst einfach abwarten. Hatte mir dann welches verschrieben für den Notfall.

Gute Besserung!

Gruß
Jennifer

[Micha65]

Liebe Manuela,

die erste Chemo hast du hinter dir, meinen Glückwunsch.
Es ist die erste Chemo, das erste Mal Schnupfen und Halsweh während der Chemo, das erste Mal die Diagnose Krebs. Das ist Neuland für dich, da ist man unsicher. Du kannst also nicht zum Hypochonder werden!
Hast du eine Telefonnummer von deinem Arzt/Krankenhaus bei dem du deine Chemo erhalten hast? Ruf dort an, die Ärzte können dir nur raten, wenn du ihnen von deiner Unsicherheit/deinen Problemen berichtest (und du fühlst dich danach sicherer und beruhigt).

Gute Besserung und alles Liebe
wünscht dir
Micha65

[Lundup]

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich vor Weihnachten erfahren hatte, dass mein Tumor zu der ganz agressiven Variante gehört, hatte ich beschlossen erst einmal eine Weihnachtsauszeit vom Krebs zu nehmen. Ist ziemlich schief gegangen. Habe die Feiertage mit heftigsten Zahnschmerzen bei irgendwelchen Notärzten verbracht. Ein Zahn unter einer Krone war total vereitert. Tja, am 1. Feiertag wurde der dann gezogen, am nächsten hatte ich meine Haare büschelweise in der Hand (hab ich dann gleich abrasiert), meine Augenbrauen fangen auch schon an auszugehen und ich hatte das Gefühl mich aufzulösen. Erst der Zahn, dann die Haare, in meinem Kopf Gedanken wie "Was kommt als nächstes? Bleibt was von mir übrig?" Mir ist echt die Puste ausgegangen.
Soviele Tabletten wie in denTagen seit ich die Diagnose Brustkrebs habe, hab ich die ganzen letzten Jahre nicht geschluckt!!! Soviel geheult wie in diesen Tagen, hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Ich kenn mich zum Teil überhaupt nicht mehr. Fühl mich zum Teil so verdammt hilflos und ausgeliefert. Und irgendwie ist mir in diesen letzten Tagen auch noch mein Humor abhanden gekommen. Der hat mir eigentlich immer geholfen. Muss dringend auf die Suche nach ihm gehen! Irgendwie ist wirklich alles anders. Und irgendwie gefällt mir das überhaupt nicht!!! Puh, wie gerne hätte ich in den letzten Tagen eine Zigarette geraucht. Aber auch das tut Frau ja auch nicht mehr!!!
Oh, oh, heftig, heftig! Jetzt hab ich Angst, dass die zweite Chemo am 2.1.08 nicht sattfinden kann, weil ich zum eine Antibiotika nehmen muss, zum anderen die Wunde vom gezogenen Zahn noch eitert, die Fäden dann auch noch nicht gezogen sind, die Blutwerte bis jetzt noch nicht in Ordnung sind. Bitte drückt mir die Daumen, dass der Termin zur zweiten Chemo klappt. Dann erfahre ich auch wie sie noch zusätzlich behandeln, wegen der HER 2 Rezeptoren.
Ich lese so oft still in diesem Forum. Und ich bin noch meilenweit weg von der Stärke und der inneren Haltung die viele von euch haben und die mich immer wieder sehr berrührt und die ich sehr bewundere. Da steh ich noch ganz, ganz am Anfang, aber ich werde es auch lernen! Der Weg ist das Ziel, und umdrehen funktioniert bei dieser Geschichte ja nicht. Da muss Frau "einfach" durch. Es ist gut, dass es euch gibt und ich hier schreiben kann. Das hilft!!!
Ganz liebe Grüße,
Manuela

[Michi33]

Meine liebe kleine Manuela,

mensch du machst aber auch Sachen. Wollte eigentlich nur kurz mein Postfach checken und da hab ich Dein Thread gelesen. Berührt mich tief weil ich es so gut verstehen kann. Hatte auch über Weihnachten so ne Depri Phase. Lass uns umarmen und heulen. Also weißt Du bei Dir kam jetzt halt alles auf einmal... Mach die Augen zu und lass diese Zeit vorüberziehen, es kommen wieder bessere!!!


Ich hoffe so für Dich dass Du deine Chemo am 2.1. bekommen kannst. Atme tief durch, das mit dem Humor ist wohl im Moment einfach bisschen zuviel verlang, also darüber könnte ich auch nicht mehr lachen. Wie gesagt ich knabbere auch sehr an meinem haarlosem Haupt. Aber es wird besser werden. Es muss so sein.

Ich bin in Gedanken bei Dir und tröste dich. Vielleicht findest du bald zu Deiner alten Kampfstimmung zurück ... und dann geht es weiter. Du wirst sehen, wir Frauen sind starke Geschöpfe das kannst du hier ja jeden Tag lesen.

Liebe Manuela halt uns auf dem Laufenden wie es Dir geht ja?

Und lass Dich knuddeln.

Michi

[Mary-Lou]

Ach Manuela,
kann mich noch zu gut an letztes Jahr erinnern - als ich zwischen den Jahren in den Seilen hing während den laufenden Chemos. - Lass Dich drücken . Glaub mir, es kommen auch bessere Zeiten . . .

Ja, das Gefühl des Auflösens, des nicht mehr Sich-Selber sein, das kenne ich auch, kennen wir wohl alle. Man steht in dieser Zeit total neben sich. Glaub mir, da bist Du nicht die Einzige der es so geht. - Ich hatte Tage, da genügte ein falsches Wort (das eigentlich gar nie so gedacht war) und ich hatte eine stundenlange Heularie. Zu viel stürmt auf einen ein und es geschehen halt "Sachen" im Körper, die man nicht beeinflussen kann. - Heul, wenn Dir danach ist - lass es einfach geschehen - . Die Sonne geht bestimmt am nächsten Tag wieder für Dich auf.

Manuela, ich wünsche Dir, dass Du dem Getier kalt lächelnd die kalte Schulter zeigen kannst - und für das Neue Jahr alles Gute, vor allen Dingen, das - das wir alle am Dringendsten benötigen - Gesundheit.

Lieben Gruß

[t1964]

Liebe Manuela,

bin so froh zu lesen wie es Dir geht......wenigstens bin ich nicht die einzige die sich hier so verdammt besch..... fuehlt. Ja, Du hast Recht, alle erscheinen hier so unglaublich stark. Ein Forum von Powerfrauen!! Ja...und ich haette auch so Lust eine zu rauchen.....hatte ich drei Monate vor der Diagnose aufgegeben...
Es ist alles so unfair Manuela....aber so ist das Leben....so verdammt unfair.
Weisst Du was mir in den letzten Tagen unglaublich gut geholfen hat...einfach mal in den Wald gehen und richtig schreien. Seine Wut und seine Verzweiflung rausschreien!! Und manchmal dreh ich auch einfach nur ein schoenes Lied ganz laut auf und entweder ich singe laut mit....oder ich heule einfach. Alles rauslassen hilft mir im Moment. Vielleicht auch Dir? Theresa

[Birgit64]

Ach herrje Manuela,

da ging's Dir in den letzten Tagen mit den Zahnschmerzen wohl wie mir. Da ich aber nicht in Deutschland lebe konnte und hier keine Feiertage waren konnte ich wenigstens zum Zahnarzt meines Vertrauens gehen. Das hat die Sache zwar erleichtert aber wirklich toll war's auch nicht .

Bei Dir waren die Zahnschmerzen aber wohl dann nur noch das Tüpfelchen auf dem 'i'. Da ist es doch klar, dass Du jetzt erst einmal in den Seilen hängst. Aber das gibt sich wieder und da Du erst ganz am Anfang stehst, bist Du im Moment dem (emotionalen) Abgrund ohnehin öfter näher als Dir lieb ist.
Ich bin ganz sicher, dass auch Du bald Deinen ganz eigenen speziellen Weg findest mit der Erkrankung umzugehen.
Was die 2. Chemo angeht, da mußte einfach abwarten, was die Blutwerte ergeben. Die Antibiotika-Gabe ist sicher nicht das große Problem, denn einige hier bekommen auch prophylaktisch Antibiotika. Viel wichtiger sind die Blutwerte (Leukozyten etc.), die durch die Entzündung evtl. beeinträchtigt werden. Wäre zwar blöd, wenn die Chemo deswegen verschoben werden müßte, aber das Ende ist das auch nicht. Aber bis zum 2. sind noch 5 Tage, da kann noch viel passieren (hoffentlich nur Gutes). Also Kopf hoch!

Liebe Grüße (auch zahnschmerzgeplagt)

[Katrin A.]

Liebe Manuela,

ich kann dich auch sehr gut verstehen.Mir ging es 2006 ähnlich.....
Und das mit den Zähnen,gemein.Da kann keiner mehr lachen!!!
Gerade das mit dem Humor kenne ich.Du wirst ihn sicher wiederfinden.
Der ist nicht weg,der ruht sich nur aus.Dein Körper braucht gerade viel Kraft,und dabei ist nichtmehr viel über,zum lachen.......
Ich kann auch nur sagen,laß deine Gefühle zu,auch wenn du sie nicht willst und nicht von dir kennst.
Meiner Meinung nach wird man eine "Powerfrau" durch den Kampf.
Das braucht Zeit,die innere Einstellung,die einen damit leben läßt.

Ich drücke dir auch die Daumen.das sie Chemo stattfinden kann.

Alles Liebe weiterhin,Katrin

[Lilli 40]

Hallo Manuela,
das ist auch alles ein bischen zuviel denke ich. Da darfst Du durchhängen. Lass es zu, es kann ja jetzt nur noch besser werden. Auch ich war immer mal an einem Punkt, wo ich dachte, noch mehr kann ich nicht aushalten (schon vor der Erkrankung). Heute blicke ich 1 Jahr zurück und denke, "was man so alles aushalten kann". Wenn die Haare ausgehen ist das ansich schon schwierig, aber dazu noch Zahnverlust, würde ich auch denken ich löse mich auf. Thema Humor : der kann einem bei all dem Sche... wirklich mal abhanden kommen. Kathrins Ansicht "der ruht sich nur aus " ist super. Hier findest Du immer jemanden der schreibt, hilft, oder versucht aufzubauen. Es gibt auch einen Thread: was uns guttut. wenn ich ihn finde schupse ich Dir den noch mal hoch. Damit konnte ich mit super helfen in der dunklen Zeit als ich dachte meine Kräfte sind am Ende. Es gibt auch dort Tips von Frauen, wie man mit Glatze usw. zurecht kommen kann. Ist alles sehr schwierig, dauert gefühlt eine Ewigkeit, aber irgendwann wirst Du auf einmal sagen, es geht besser. Bis dahin große Kraftpackete, Antizahnwehwellen natürlich auch für Birgit64 und gutes gelingen der Chemotherapie
Lilli, die eigentlich Eva heißt

[Moonlady]

Hallo liebe Manuela,

wie sehr haben mich Deine Zeilen an meine "Anfangszeit" im Januar 2005 (und Folgemonate natürlich) erinnert. Eine Zeit, in der ich mich auch oft gefragt haben: "und was wird mir noch alles weggenommen?" - denn es war ja zunächst mein Beruf weg (trotz einiger Versuche ging das Arbeiten während der Chemo nicht), dann fehlte ja ein Teil meiner Brust, die Haare, die Augenbrauen, die Wimpern gingen aus, ich war plötzlich nicht mehr GESUND!

Das war eine schlimme Zeit, in der auch meine Gefühle Achterbahn gefahren sind, in der ich nicht wusste, wo oben und unten ist - es ging mir genauso, wie Du es beschreibst.

Ich war damals keineswegs "stark" ... und das ging/geht wohl den meisten Mädels hier so. Da ist es gut, schwach sein zu dürfen und eine Schulter (oder auch gleich mehrere) zum Anlehnen zu haben.

Aber irgendwann (nachdem der erste Schock etwas verdaut war - und das dauerte schon eine ganze Weile) habe ich erkannt, dass mir nach all den Verlusten auch ungeheuer viel geschenkt wurde. Kleinigkeiten nur. Ich hörte ganz bewusst den Gesang der Vögel draußen, ich nahm bewusst war, wenn mir jemand ein Lächeln schenkte, ich fühlte bewusst die Wärme der Sonne auf meiner Haut oder den Wind, der über meine Glatze strich, genoss es, plötzlich mal "Zeit zu haben". Und in diesen Augenblicken fühlte ich "das Leben", fühlte ich mich unendlich reich - trotz allem.

Vielleicht hilft es Dir ja auch, wenn Du versuchst, an jedem Tag etwas zu finden, was schön ist - und seien es nur die oben erwähnten "Kleinigkeiten" -, denn diese Freude am Schönen gibt ein warmes Gefühl und macht das Dunkle ein klitzekleines bisschen heller.

Ich bin gaaaaanz sicher, dass Du Deinen Weg finden wirst im Umgang mit dieser Krankheit, die uns am Anfang alle mit größtem Schrecken erfüllt und uns mit einem ungeahnten Gefühlschaos konfrontiert. Aber wie Du so schön schreibst: umkehren geht nicht, man muss das Abenteuer einfach wagen - und erstaunlicherweise geht der Weg doch auch tatsächlich weiter

Habe Geduld mit Dir, die Geduld, Dich auf die neue Situation einzustellen ... und du weißt ja: wenn Dir das Schreiben hier im Forum hilft, dann tu's. Wir können nachvollziehen, von welchen Gefühlen Du redest - und vielleicht können wir Dir ja auch ein bisschen helfen beim Gefühlesortieren.

Ganz liebe Grüße


Barbara

[Lundup]

Hallo,
es tut gut all das zu lesen was ihr mir geantwortet habt!!! Danke !!!
Da fühl ich mich wirklich nicht mehr sooo schlecht. Denn es gibt da schon so einige Anteile in mir die meinen ich müßte das alles gelassener, besser hinnehmen oder anders damit umgehen. Und wenn ich lese was ihr mir antwortet, da wird mir klar, dass es ein Prozeß ist und ich noch ganz am Anfang stehe. Spüre zeitenweise ja noch dieses Entsetzen das sich in mir ausgebreitet hat als mir der Arzt gesagt hatte was los ist. Und irgendwie ist dieses Entsetzen in mir stecken geblieben. Vielleicht geht es ja Stück für Stück mit den Tränen aus mir raus, oder verändert sich.
Ich habe jede Antwort jetzt oft gelesen und jede von euch Frauen hat mich auf ihre Art verstanden und weiß aus ihrer Geschichte heraus wovon ich rede. Es ist sooo gut zu spüren, dass da jemand weiß, erfahren hat und somit
wirklich versteht wovon ich spreche. Das ist wie ein kleines bischen Heilung. Klingt jetzt vielleicht blöd, aber für mich fühlt es sich so an. Meine Familie und meine Freunde sind echt für mich da und sehr, sehr bemüht. Das ist wichtig, kostbar und dafür ich bin unendlich dankbar. Aber ihr Mitgefühl, ihr Verstehen ist einfach anders.
Ich werde jetzt versuchen die Tage bis zum 2.1. zu genießen!
Ihr seht ich bin dabei aus meinem Loch zu klettern. Und jetzt weiß ich auch wieder, dass ich meinen Humor wieder finden werde. Und ich glaube jetzt auch wieder, genau wie ihr, dass ich auch meinen Weg finden werd. Ich muss noch ein bisserl suchen und probieren, aber das ist okay. Eine starke Kämpferin werd ich glaub ich nicht, vielleicht manchmal. Aber ich hab so eine Ahnung, dass es für mich drum geht anzunehmen was ist. So ähnlich wie im Tai Chi, die Kraft die der Gegener dir im Angriff entgegensetzt, annehmen und zurückgeben...! Tja Frauen im Reden, bzw. Schreiben bin ich schon ganz gut .
Laßt euch umarmen und danke und ich hoffe Birgit 64, dass dein Zahn sich beruhigt hat,
Manuela

[Patricia1966]

Hallo Manuela,

ich hab zwar keine Zahnschmerzen aber mir haben sie letzte Woche zum DRITTEN mal meine Chemo verschoben wegen schlechter Blutwerte --- beim ersten mal hatte ich einen Infekt der zwar nicht schlimm für mich war aber die Werte waren schlecht -- ich bekam ein Antib. und ich dachte mir es wird die Woche drauf gut sein -- von wegen -- mir gings wieder prima aber Werte stiegen --- ich musste daraufhin ein Röntgenbild machen lassen worauf sich unklare Schatten zeigten -- Rat zu einem CT -- Ct zeigte NIX - was ja sehr gut war - auch keine Metas in Lunge und Bauch aber die Werte waren immer noch schlecht -- letzte Woche sind sie immer noch hoch und jetzt hoffe ich im vierten Anlauf meine 3. Chemo am 2.1 zu bekommen
hat irgendwer schon ähnliches erlebt? mir geht es gut aber niemand weiß warum die Werte so hoch sind

tja ich hoffe für dich und alle anderen dass das nächste Jahr besser wird und wir alle wieder gesund werden und den schweren Weg verlassen und wieder vorwärts schauen können

Alles liebe

Patricia