Therapiebeginn bei CLL

[Andrea 44]

Hallo
Bei mir wurde vor ca. 4 Jahren eine CLL diagnostiziert. Seit diesem zeitpunkt sind meine lymphknoten auf über 5 cm angewachsen, meine leukos sind bei 130 000 und meine roten blutblättchen sinken sehr schnell. Jetzt will mein prof. noch nicht mit einer therapie anfangen, da er meint, ich müsse noch mind. 20 kg. abnehmen um einen guten erfolg haben zu können.( Ich bin adipositas, habe auch schon ein magenband). Er meinte nur bei der letzten untersuchung das wir wahrscheinlich im märz noch mit einer therapie beginnen müßten. Bin schon viel müde und könnte fast immer und in jeder lage einschlafen. Habe auch schmerzen in der achselgegend und im rücken. Habe auch nachtschweiß und leichte schwindelanfälle.
Vielleicht kann mir einer von euch etwas mut zusprechen oder erklären warum ich vor der chemo, die sowieso nicht ausbleiben wird, abnehmen muß und ob es gut ist wenn ich mir jetzt noch so kurz vorher das magenband enger machen lasse.
hoffe auf ein paar eintragungen von euch.
Grüße von einer fast verzweifelten
andrea

[Thomas]

Hallo Andrea,

bitte nicht verzweifeln, mit einer Cll können viele damit gut und lange Leben. Meine Cll befindet sich seit 11 Jahren schon im höchsten Stadium und mir geht es immer noch recht gut.
Eine Therapie würde ich so spät wie möglich beginnen, anders wie bei anderen Krebsarten gibt eigentlich kaum ein zu spät, auch neigen viele Ärzte vermehrt dazu wieder eher später zu behandeln. Wenn dann behandelt werden muß gibt es eine Reihe verschiedener Chemo, Antikörper oder Medikamente, so dass dann auch noch lange Jahre möglich sind.
Über Adipositas und Cll habe ich bisher noch nichts gehört, es ist aber so, dass für die etwas stärkeren Chemos ein guter Allgemeinzustand wichtig ist....

Übrigens würde ich mir vor einer Therapieentscheidung möglichst eine Zweitmeinung einholen.

Ich wünsch Dir Kraft und Mut
Thomas

[Waldi]

Hallo Andrea,

die Dosierung der Chemo wird individuell auf den Patienten abgestimmt, wobei in erster Linie seine Oberfläche berücksichtigt wird, indirekt also auch sein Gewicht. Je geringer die Oberfläche/Gewicht ist, desto geringer die Dosis der Chemo. Dafür dürfte es lohnenswert sein, vorher abzuspecken, zumal dann, wenn ein deutliches Übergewicht vorliegt. Wenn Du also nicht die volle Chemokeule bekommen willst, dann musst Du schon dem Rat Deines Arztes Folge leisten.
Bei dem Begriff "rote Blutplättchen" hast Du etwas durcheinander gebracht. Du meintest bestimmt die roten Blutkörperchen. Diese sind für den Sauerstofftransport notwendig. Der Abfall dieser Zellen würde Deine Müdigkeit erklären. Ein Mittel gegen den Abfall der roten Blutkörperchen aber auch von Blutplättchen (Zellen zur Blutgerinnung, sind aber nicht rot!), wäre die Gabe von Kortison. Da dieses körpereigene Hormon aber stark appetitanregend wirkt, dürfte eine Gabe bei Dir kontraproduktiv sein.
Ich drück Dir die Daumen, dass Du die verlangten 20 kg Gewichtsreduzierung schaffen wirst. Nimm am besten professionelle Hilfe in Anspruch, damit Du durch eine mögliche Fehlernährung nicht zusehr geschwächt wirst.

Eine erfolgreiche und problemlose Therapie wünscht Dir

Waldi

[Andrea 44]

Ich Danke euch für eure Interessanten und sehr lieben und hilfreichen Beiträgen. Ihr habt mir sehr mit euren Antworten geholfen.
Habe am 5. 3. Therapiebesprechung mit meinem Prof. Haltet mir die Daumen dass sich meine Werte vielleicht ein wenig gebessert haben und ich noch etwas Zeit zum Abnehemen habe.

Liebe Grüße
Andrea

Hallo Andrea,

wünsche dir ganz viel Kraft und einen mega Willen, das alles durch zu stehen.

Aber du schaffst das!!!!!

Glaube ganz fest an dich!!!!

Lieber Gruß

Tanja