Blutwerte bei Lymphom???!!!

[cevira]

Hallo ihr Lieben!
Nun mal meine Geschichte...mein Bruder erfuhr letztes Jahr um diese Zeit das er das Hodgkin Lymphom hat. Er hatte einen sehr großen Lymphknoten am Hals und Metastasen im Brustraum. Da der Lymphknoten direkt neben der Halsschlagader war konnte nicht operiert werden. Er bekam also Chemo und Bestrahlung und ist nun angeblich vorerst geheilt...war natürlich eine harte Zeit, er ist erst 27.
Nun habe ich seit ein paar Monaten auf der anderen Seite des Halses einen Lymphknoten, der nicht mehr weggeht. Er war vorerst gar nicht schmerzhaft aber nun schmerzt er gelegentlich, z.B nach Alkoholkonsum oder so.
Ich war beim Arzt und da mein Bruder damals beim selben Arzt war, sagte er es sei besser ich würde auf Krebs untersucht werden.
3Tage mußte ich warten bis zu einem Termin fürs Blut abnehmen, dann wieder zwei Tage bis zum Ergebnis. Und dann sagte der Arzt nur: "es sind keine Entzündungswerte im Blut, Leber ist auch okay und Eisenmangel haben sie auch nicht...ich überweise sie zu einem Hämatologen, der soll sich das mal anschauen." Nun sitze ich wieder auf heißen Kohlen und habe erst am 30.03. einen Termin beim Hämatologen bekommen, der natürlich dann auch erst mal mit mir besprechen wird, was untersucht wird und so weiter und dann bekomme ich wohl auch erst Termine dafür.
Drum jetzt meine Frage: hätte er es im Blutbild feststellen müssen/können? Warum werde ich zum Hämatologen überwiesen? Warum wird es nicht einfach geröngt oder so?
Mache mich ein wenig verrückt, da eben mein Bruder den Krebs hatte...Ich bin erst 25 und alleinerziehend, mache mir totale Sorgen!

[struwwelpeter]

Hallo cevira,

erst einmal eine herzliche Begrüßung meinerseits für Dich hier im Forum!!!
Erst einmal schön, das Dein Bruder in Remission ist ! Sicherlich geht er regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen, die Zwischenzeiten sollte er damit nutzen, einfach nur zu Leben - mit allem was das Leben ihm bietet. Sicher ist er sehr jung - aber es sind soviele die so jung sind und mit einem ähnlichem Problem fertig werden müßen und es auch schaffen.

Soweit mir bekannt ist, ist der Hodgkin keine Erbkrankheit!
Aber Deine Ängste und Sorgen kann ich sehr gut nachvollziehen, so sicher auch Dein Arzt. Und da die Blutuntersuchungen ohne Ergebnis waren ( das muß auch nicht sein ) ist die Überweisung zu einem Hämatologen sicherlich das Beste, was er für Dich tun konnte.
Lymphknoten lassen sich nicht beim Röntgen feststellen - sie sind nicht sichtbar! Da müßen dann andere Untersuchungen wie CT erfolgen, erst dann sind sie klar zu erkennen. Sollten diese Lymphknoten verdächtig sein, werden sicher noch weitere Untersuchungen - evtl. auch eine Biopsie erfolgen.
Du solltest diesbezüglich berühigt sein, das Du diesen Weg direkt gehen kannst. Andere, viele andere haben da einen wesentlich längeren Weg bis zur Diagnose hinter sich.
Nun, die Untersuchungen dauern teilweise ewig lang bis zum Ergebnis, Termine bekommt man auch nicht immer von jetzt auf gleich, dafür gibt es einfach zu viele Patienten. Die Geduld dafür zu haben ist sehr schwer, das kann gerade ich sehr gut nachvollziehen, aber Du wirst diese aufbringen müssen.
Ich halte Dir in jedem Fall ganz fest die Daumen, das es nichts - kein Lymphom ist und wünsche Dir viel Energie, Kraft und Geduld, bis alles geklärt ist.

et struwwelchen


Ich wünsche Dir weiterhin einen schönen Sonntag*

[Noddie]

Hallo cevira,
leider kann man nicht immer von Blutwerten ausgegehen.
Ich hatte noch nie so gute Blutwerte und trotzdem den blöden Hodgkin.
Hämatologe ist schon richtig weil der mehr Ahnung als ein Hausarzt hat, ist ja sein Spezial Gebiet.
Übrigends gibt es beim Hodgkin keine Metasthasen sondern es sind mehrere Lymphknoten befallen ,es gibt keinen Muttertumor wie bei anderen Krebserkrankungen.
Mach Dir nicht so große Sorgen, ganz viele Kraftknuddler
Ulli

[reni06]

Hallo Cevira,auch von mir ein herzliches willkommen!Das keine Entzündungswerte im Blut nachweisbar sind,heißt der LK ist nicht aufgrund einer Entzündung geschwollen(aber sie können bis zu 6Wochen geschwollen bleiben,auch nach Entz.-glaube ich).Bei mir wird das LDH untersucht im Blut,denn eine Erhöhund dieses Wertes kann evtl.auf ein Lymphom hindeuten(aber viele andere Faktoren können auch zu einer Erhöhung führen).Seit der SZT lasse ich auch den IL-2-rezeptor -Wert bestimmen,ist angeblich auch ein Parameter für Lymphome,aber das weiß ich erst seit ich stationär behandelt wurde,da er dort immer kontrolliert wird.Ansonsten bin ich auch der Meinung das MH nicht vererbbar ist,hatte mich da auch noch mal erkundigt,als ich schwanger war.Ich drücke dir ganz fest die Daumen,das alles gut geht und nat.für deinen Bruder auch nur das Beste
toi,toi,toi reni

[cevira]

Hallo!
Vielen lieben Dank für die netten Antworten!
Ja bei meinem Bruder sind die LKs größenregredient, aber nachdem ich seinen letzten Befund auseinander klabüsert hab, also vom Ärzte Deutsch ins normale übersetzt, vermute ich fast, dass die Ärzte nicht immer Klartext reden, denn er ging davon aus, bzw hatte verstanden das die LKs weg seien und im Befund steht, sie sind grenzwertig und deshalb bedarf es keiner weiteren Behandlung.
Er war heut wieder bei der Nachuntersuchung, ich hoffe es geht gut aus.
Ja dieses Warten ist wirklich das schlimme daran. Wobei ich jetzt schon jammere und einige von euch sicher schon schlimmeres durchgemacht haben, aber so ist es nun mal, ein jeder meint immer seine eigene Situation wäre so schlimm.
Ich danke euch und halte euch auf dem Laufenden! Euch allen einen schönen Nachmittag und alles Gute!

[Kerstin & Co]

Hallo Cevira!

Erst nochmal zu deinem Bruder: Die größenregredienten LK sind schon i.O. so, die meisten von uns mit Hodgkin haben ja riesige "Lymphknotenbulks" im Brustraum. Diese werden übrigens grundsätzlich nicht herausoperiert, wie bei anderen Tumorarten, egal wie gut sie liegen, beim Hodgkin ist Chemo und/oder Bestrahlung die Therapie der Wahl. Und bei so großen Ausgangslymphomen (sind oft 10 cm oder mehr) ist es klar, dass die nach Therapieende nicht ganz verschwunden bleiben. Da kann gut 4 - 5 cm Restgewebe bleiben, das der Körper aber im Laufe der Jahre dann abbaut. Man spricht von Narbengewebe, das aber nicht mehr aktiv ist.
Insofern klingt das schon alles ganz normal, bei deinem Bruder. Grenzwertig sind sie bei sehr vielen von uns geblieben, und gleich zur Abschlussuntersuchung ist es oft schwer festzustellen, ob der LK jetzt wirklich nur noch Narbengewebe ist oder doch noch aktiv, aber größenregredient ist ja prima - kann quasi gar nicht mehr aktiv sein, sonst würde er wohl langsam wachsen....
Aber du hast recht, die Ärzte lassen sich oft alles aus der Nase ziehen, und formulieren ihre Antworten so bedeckt, dass man 10mal nachfragen muss...

Mein Entzündungswert (CRP) war vor Diagnose 70,2 (nomral ist -0,5), deshalb vlt. die Testung durch deinen HA. Aber letzendlich ist das einzig Richtige der Onkologe/ Hämatologe bzw. die weitere Abklärung, denn ein HA kann nun mal keinen Hodgkin feststellen, zumindest nicht eindeutig!

Ich wünsch dir alles Gute und hoffe die Nachsorge deines Bruders läuft weiter so toll!

LG
Kerstin