Kleinzelliges Bronchial CA

[schokomaus]

Hallo,

ich habe durch Zufall dieses Forum gefunden...

Bei meinem Vater wurde am Freitag letzte Woche Lungenkrebs (Kleinzelliges CA) im linken Lungenflügel festgestellt. Er hat bereits Metastasen in der Leber, der linken Nebenniere, den Lymphknoten und auch der rechte Lungenflügel ist schon betroffen.

In all den Beiträgen finde ich mich mit dem wieder, was mir gerade so alles durch den Kopf geht.

Ich hatte nie eine super innige Beziehung zu ihm, dachte manchmal sogar, er sei mir egal. Aber jetzt! Jetzt ist alles auf den Kopf gestellt, ich wünsche mir so sehr, dass wir die verbleibende Zeit miteinander noch nutzen können. Und doch habe ich auch Zweifel, ob man überhaupt noch irgendetwas zusammen genießen kann. Das einzig Gute an dieser Situation ist, dass ich für mich die Erkenntnis gewonnen habe, dass ich ihn liebe, von ganzem Herzen...

Ich frage mich immer wieder, wie lange uns wohl noch bleibt und doch traue ich mich nicht wirklich konkret zu fragen... Der Arzt meinte bloß auf meine Frage, wieviel Zeit uns denn die Chemo (welche morgen beginnt) ungefähr bringen wird "vermutlich kein Jahr".

Wenn ich mir die Beiträge hier durchlese scheint das Mittel so bei einem halben- dreiviertel Jahr zu liegen.

Das fühlt sich alles so unecht an...

Liebe Grüße in deie Nacht.
N.

[blondieanna100]

Hallo!

Es tut mehr sehr leid das auch Dein Vater und eure Familie von dieser Krankheit betroffen sind.

Ich kann gut nachvollziehen wie Du Dich jetzt fühlst, ich mache das selbe durch, mein Vater bekam im September 2009 die Diagnose. Kleinzeller, ohne Metastasen, begerenzter Tumor. Ansich gute Voraussetzungen...

Den Verlauf der Krankheit kann Dir keiner voraussagen weder die Ärzte noch wir hier, jeder Verlauf ist eben ganz individuell.

Der Anlass ist traurig aber es ist schön, dass Du Deinem Vater beistehen willst und Liebe fühlst. Er wird diese Liebe brauchen und sich immer freuen wenn Du da bist.

Es kommt eine sehr harte Zeit auf euch zu, ich schicke Dir ein dickes Kraftpaket und wünsche euch alles gute!

Anna

[Bremensie]

Hallo Schokomaus,
wieviel gemeinsame Zeit dir mit deinem Vater bleibt kann dir keiner sagen. Es ist schön dass du die Liebe zu deinem Paps wiederentdeckt hast. Sei für deinen Paps da so gut du es kannst. Überfordere dich aber nicht dabei. Manchmal reicht es wenn du nur bei ihm bist und seine Hand hälst. An guten Tagen ist eventuell Zeit für ein Gespräch zwischen euch.
Ich schicke dir und deinem Paps für die Zeit die ihr nun zu bewältigen habt ganz viel Kraft.
LG Erika

[schokomaus]

Danke für eure Antworten.

Ich bin wirklich froh dieses Forum gefunden zu haben, irgendwie fühle ich mich dadurch nicht mehr so allein. Meine Familie hat zwar insgesamt ein gutes Verhältnis zueinander (ich vor allem zu meiner Mutter und älteren Schwester), aber es gibt eben vieles, was mir so durch den Kopf geht, womit ich momentan nicht auch noch meine Mutte belasten möchte.

Heute hat er ja seine erste Chemositzung bekommen und ich bin gespannt, wie es ihm damit ergehen wird. Nachher fahre ich zu ihm in die Klinik, wie jeden Tag.

Was Bremensie schreibt mache ich oft, zur Zeit redet er nicht so viel, schaut eigentlich nur meine Mama an oder starrt aus dem Fenster. So als ob er zwar begreifen würde, dass er Abschied von ihr wird nehmen müssen aber noch nicht so ganz, das er das auch von uns (seinen Kindern) muss. Ich sitze dann einfach auf seinem Bett und streichle seine Beine...

blondieanna100 wie geht es deinem Vater? Bekommt er auch Chemo oder konnte man ihn sogar zusätzlich noch operieren?


Ich bin in Gedanken oft hier bei euch.
Grüße
Nadja

[blondieanna100]

Liebe Nadja!

Ja diese Forum hier ist Gold wert und hat mir in den letzten Wochen auch oft geholfen. Man merkt doch, dass man nicht alleine ist mit seinen Sorgen.

Danke der Nachfrage wegen meine Vater. Leider kann ich nichts gutes berichten, es geht meinem Vater sehr schelcht. Chemo und Strahlentherapie wird aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes nicht weitergeführt.... Mein Vater ist derzeit noch im Kkhs und wird schmerzmittelmäßig eingestellt.

Leider ist der Tumor meines Vaters Chemoresistent..Die Ärtze können Therapiemäßig nichts mehr für ihn tun, nur noch palliativ.

Ich war nun wieder in dem Zwiespalt ob ich das hier rein schreibe. Bitte lass Dich davon nicht runterziehen, der Verlauf ist bei jedem Menschen anders aber Lügen kann ich ja auch nicht...

Drücke Dich mal ganz dolle und wünsche euch viel Kraft!

Liebe Grüße

Anna

[angeliiika]

Liebe Anna,
ich drücke dich ganz fest!!!

Liebe Grüsse Angelika

[schokomaus]

Hallo,
oje das tut mir leid, Anna. Irgendwie schein diese Krebsart wirklich immer wieder einem Rückschläge zu verpassen, wenn man gerade mal wieder gehofft hat... Ich drücke euch aber ganz fest die Daumen. Immer weiter auf gute Tage hoffen.

Solche Nachrichten sind nicht schön, aber sie teilen hilft wirklich, hätte ich vorher nicht gedacht muss ich gestehen.

Mein Vater war huete richtig gut drauf, hat mit den Schwestern Witze gemacht und das, obwohl er heute Nacht wegen akuter Atemnot und zu geringer Sauerstoffsättigung auf die Intensivstation gekommen ist und zum ersten Mal Chemo bekommt.

Hat hier irgendwer Erfahrungen mit den Chemopräparaten Cisplatin und Etoposit? Das bekommt mein Vater. Cisplatin soll ja die unerwünschte Nebenwirkung haben, dass es mitunter bis zur völligen Taubheit führen oder zumindest zu schlechterem Hören führen kann. Und mein Vater hört eh nicht mehr gut (zumindest nicht das was er hören soll )

Und wie ist das eigentlich mit dem Immunsystem, muss man wirklich ständig mit Mundschutz rumlaufen um ihn zu schützen? Höre da mitunter echte Horrorgeschichten.

Macht es alle gut, bis morgen
Nadja

[blondieanna100]

Hallo Nadja!

Mein Vater hat die Chemo gut vertragen. Aber naja Du weisst ja jeder Mensch ist anders. Positiv denken :-)

Danke für Deine lieben Worte, ja bei und ist es so, dass man es kaum fassen kann. Mein Vater hat im September die Diagnose bekommen, er hatte keine Metastasen und der Tumor war begrenzt. Alles gute Voraussetzungen und nun hat leider keine Chemo Angeschlagen, der Tumor hat gestreut und zwar innerhalb kürzester Zeit.
Papa hat nun eine Metastase auf der Leber und einen weitern Tumor im Bauchraum.
Es ist alles so unfassbar und man denkt man träumt schlecht und wird irgendwann wieder wach.
Ich bin sehr froh udn dankbar, dass es meinem Vater bis Ende des Jahres gut ging, wie gesagt er hat die Chemo sehr gut vertragen, ok es gab Tage da war er ein bisschen schlapp aber ansonsten war alles gut, er hat gut gegessen, Weihanchten haben wir alle zusammen Rotwein getrunken und schön gegessen.....

Nun hat mein Vater seit 4 Wochen kaum was gegessen nur noch Astronautennahrung...Naja die Therapie wird nicht weitergeführt, er kommt wohl ende der Woche nach Hause, wir haben alles arrangiert, Krankenbett, Pflegedienst usw.....
Die Ärze haben uns gesagt, dass wir und langsam von ihm verabschieden müssen
Ich bin so traurig hilflos-und habe Angst was noch alles auf und und meinen geliebeten Papa zukommt..
Ich wünsche nur das er nicht so laneg leiden muss. Zu hoffen das er noch möglichst lange lebt wäre purer Egoismus.
Wir werden die verbleibende Zeit so schön und angenehm wie möglich für ihn gestalten.

Ich bin auch froh das ich euch hier habe , das hilft mir sehr

Liebe Grüße

Anna

[Erika E]

[I]Liebe Anna ,

ich wünsche Euch Kraft in dieser schweren Zeit .

Alles Liebe Erika

[blondieanna100]

Danke euch Allen...

Mein Vater wird am Freitag aus dem KKhs entlassen. Wir haben allles arrangiert und vorbereitet, Krankenbett Pflegedienst usw...

Irgendwie ist es beruhuigend das Papa nun in seine gewohnte Umgebung kommt.

Ich habe Angst und bin traurig

[schokomaus]

Hallo ihr Lieben,

so nun finde ich auch Mal wieder die Zeit zu Schreiben...

Ich arbeite seit letzter Woche wieder und die Ablenkung tut mir gut.
Mein Vater darf leider noch nicht nach Hause, da er nach der Chemo eine Infektion bekommen hat. Naja vielleicht Anfang nächster Woche.
Am Wochenende war er total gut drauf und seit gestern ist er leider wieder in einem Tief. Spricht vom Sterben und das er nicht glaubt die WM noch zu erleben (er ist größer Fußballfan).
Die Zeit des großen Weinens ist bei mir momentan vorbei, ich bin einfach nur leer und zwischendurch fühlt sich alles so normal an teilweise, dass ich beinahe vergesse, dass mein Vater todkrank ist...

Das geht aber vermutlich allen betroffenen Angehörigen zwischendurch so, oder?!

Fühlt euch ganz lieb umarmt
Nadja

[schokomaus]

Liebe Anna,

ich wünsche dir und deiner ganzen Familie alle erdenkliche Kraft! Schön, dass ihr ihn wieder zu Hause habt.

Drücker Nadja

[blondieanna100]

Hallo Ihr Lieben!

Mein geliebter Papa wurde gestern Abend eggen 23 Uhr von seinem Leiden erlöst.

Ich bin froh und dankbar , dass meine Mutter, mein Bruder und ich meinem Papa in den letzten schweren Stunden so nahe sein konnten und das er in der Geborgenheit seiner Familie und seine Hauses sterben konnte.

Traurige Grüße

Anna

[Monika Rasch]

Liebe Anna,
Es tut mir so leid.
Manchmal ist es besser, wenn der Weg nicht zu lange dauert.
Als Angehöriger hält man es kaum aus.
Ihm geht es jetzt besser dort, wo er nicht mehr mit Angst um Luft kämpfen muss.


1997 ist mein Lebensgefährte 7 Wochen nach Diagnosestellung "Kleinzeller, Komplettbefall beider Lungenseiten und metastasiert in Knochen und Gehirn" im Alter von 42 Jahren gestorben.
Und ich war froh, als es vorbei war.
Unendlich traurig zwar, und dennoch froh.

[schokomaus]

Hallo ihr Lieben,

ich war länger nicht mehr hier und ich bin es heute nur um euch allen zu sagen, dass mein Vater heute morgen um 6.45Uhr erlöst wurde von seinem Kampf um Luft.

Euch allen hier danke ich für das was ihr mir gegeben habt und wünsche euch alle Kraft dieser Welt!

Nadja