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  #46  
Alt 31.12.2009, 08:37
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Salute Salute ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Zitat:
Zitat von Silleke Beitrag anzeigen
,dass Leute mit anderen Tumoren doch mit großer Selbstverständlichkeit in ihr normales Leben zurückkehren.
Nur die Brustkrebsfrauen,die hadern auffällig oft herum und leiden . In allem Ernst, ist das die AHT ?
Hallo Silleke!

Als leuchtendes Vorbild fällt mir da relativ aktuell Sylvie van der Vaart ein!
Trotz Chemo saß sie, ohne zu Jammern, mit Perücke in der Jury von Deutschland sucht den Superstar!
Okay, ist nicht besonders anspruchsvoll, bzw. kräfteraubend dieser Job!
Bei ihr war der Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium.
Dennoch sollte es in der Behandlung zu anderen BK-Patientinnen keinen Unterschied gegeben haben.

Was bitteschön ist AHT?

Liebe Grüsse
Salute
__________________
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  #47  
Alt 31.12.2009, 09:38
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Karin B. Karin B. ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Zitat:
Sind nun tatsächlich die Folgen der Therapien bei Brustkrebs viel schlimmer ? Die Chemoherapien können der Grund nicht sein,die sind bei Brustkrebs nicht härter. Ist es also die AHT, die so kaputt macht ? In aller Vorsicht angemerkt passt dazu, dass ihr auch so seltsam unglücklich wirkt auf mich, unglücklicher als andere Krebspatienten, irgendwie verbittert.
hallo Silleke,
ich habe auch lange überlegt und heute weiß ich, auf was ich meinen körperlichen Zustand schieben kann. Wohlgemerkt, ich rede hier nur für mich.
2003 bin ich an BK erkrankt.(Carzinom in situ und 1,5 cm invasiver Anteil) Es folgten 2 OP`s, Chemo, Bestrahlung. Da die 2te OP eine supcutane Mastektomie mit Silikoneinlage war und ich mit diesem Dingends trotzdem bestrahlt wurde, folgte eine böse Kapselfibrose (auch die Achsel zog sich in Richtung Brust / Silikon auch geplatzt) Es folgte eine Rekunstruktion aus Bauchfett (Diep-flap)
Bis zu diesem Zeitpunkt der OP Diep-flap nahm ich noch Arimidex ein und bekam Zoladex Spritzen.
Ab dem Diep-flap fielen die Zoladex Spritzen weg. Und danach änderte sich schon einiges. Es kam wieder mehr Lebenfreude auf und der Tag lies sich leichter bewältigen. Ich muss dazu sagen, dass ich gleich nach der ersten Therapie also Chemo und Bestrahlung wieder arbeiten ging (ich kontrolliere Spielplätze auf Sicherheit, d.h. ich habe/hatte einen schweren körperlichen Job, da ich klettern, viel laufen mußte)
Mit Unterbrechungen wg OP`S wie Netzeinlagen am Bauch hab ich immer gearbeitet.
Ab ca 2007 mußte ich Arimidex absetzen, weil meine Eierstöcke wieder ihre Funktion aufnahmen, ich wurde umgestellt auf Tamoxifen, doch auch dieses mußte ich absetzen, da ständige Gebärmutterschleimhautwucherungen. Meine Ärzte damals meinten, auch nach 4 Jahren AHT hätte ich nun einen ausreichenden Schutz.
Und was geschah ab da? Ich nahm plötzlich ohne Diät die Kilos, die ich ab 2003 durch die Therapie zugenommen hatte, wieder ab. Meine Haut wurde wieder fester, meine Haare gingen mir plötzlich nimmer aus, Falten im Gesicht strafften sich wieder, meine Engerie und Tatendrang steigerten sich. Meine Lebensfreude kam zurück! Und vorallem meine Merkfähigkeit, die mit der AHT Therapie sehr gelitten hatte besserte sich wieder.
All die körperlichen uns seelischen Probleme, die sich mit der AHT Therapie einstellen gingen wieder weg. Ich fühlte mich in dieser Zeit wie in der zeit vor meiner BK Erkrankung.
Meine Nachsorgen waren bis dato immer ok. Die letze im Dez 07 auch alle super.
Bis dann im April 08 Metas in der Leber, Lunge und Wirbelsäule festgestellt wurden.
Was dann folgte an Therapie war wirklich kräftezehrend und doch hatte ich einen Optimismus, der selbst meinem Mann erstaunte.
Bis ich ab Jan 09 von Chemo auf Femara umgestellt wurde, nachdem die Metas mit Chemo nicht aufzuhalten waren.
Femara zwingt meine Metas wirklich in den Boden und ich bin heilefroh, dass es diese Medikamente gibt.
Und doch merke ich, all die Dinge, die ich auch schon unter Arimidex hatte, sind nun wieder da und z.T. auch noch heftiger.
Doch ich arangiere mich, da ich ich weiß, wofür ich dieses Medikament nehme. Und für mich gibt es keine Frage, soll ich Femara nehmen oder absetzen, denn für mich heißt dieses Medikament im Moment Leben oder Tod.
Zusätzlich kommt bei mir noch hinzu, dass ich durch die Metas, die sich in der geasamten Wirbelsäule befinden, erhebliche Schmerzen habe.
Wenn ich aber zurückdenke an die Zeit wo ich nur adjuvant AHT machte, da stellte sich diese Frage sehr oft und ich weiß von vielen anderen BK Mädels, die nach überstandener Therapie dann diese Probleme unter der AHT haben und sich das dann fragen, absetzen oder weiternehmen?
Wenn du mal Zeit hast, schau mal nach, es gibt etliche Threads die auf die Probleme mit AHT hinweisen.
Und es sind nicht nur die körperlichen Probleme, auch die Probleme, die mit dem Partner entsehen können. Denn je nachdem, wie stark die Nebenwirkungen ausfallen durch die AHT kommen Probleme, die vielleicht vorher nie ein Thema waren (Sex)
Und diese Nebenwirkungen halten an, solange du diese AHT Therapie machst, in der Regel 5 Jahre und das ist eine verdammt lange Zeit! Kein Wunder, dass in solch einer Zeit auch sowas wie Verbitterung auftritt.
Ich habe mal meinen Doc zur AHT und dessen Folgen befragt und er meinte, ich solle mir es so vorstellen, ich als knapp 50jährige solle mich im Körper einer 90jährigen vorstellen, dann kann ich erahnen, was in meinem Körper vorgeht. Und um mich daran zu gewöhnen, habe ich keine 40 Jahre Zeit, sondern das kommt sehr schnell auf dich zu. Zu einer Zeit, wenn du noch am Verarbeiten der Therapie wie Chemo bist und viele schieben es dann logischerweise ihre Beschwerden auf dieses Therapie. Klar, woher sollen sie auch wissen, was mit ihnen geschieht.
Einer 90 jährigen kann man eben auch nimmer alle Arbeiten zumuten, kommt immer darauf an, was gearbeitet wird. Und von einer 90 jährigen wird aber auch nicht erwartet, dass sie so fit und agil wie eine 40 oder 50 jährige ist.

Ich weiß von einigen Männern, die nach Prostatakrebs auch eine AHT Therapie machen und einige haben die gleichen Beschwerden wie die BK Mädels.

Oje, nun ist es doch so lange geworden, sorry, wollte das aber nicht nur in einem Satz sagen

Mein Nachtrag dazu noch: Mein Problem, als zur Entscheidung stand EU Rente oder arbeiten, dass ich einfach diesen Zustand der Rente nicht gleich annehmen konnte, da ich ja bis dato der Metas immer gearbeitet hatte und mich dann auf der Abschiebebank gefühlt habe.
Nun da ich die EU Rente bis Dez. 2010 habe, werde ich ruhiger wieder etwas lockerer und kann mich nach dem stressigen Jahr 2009, das es mit Behördenkram nur so in sich hatte, wieder etwas erholen.
Natürlich hoffe ich, dass ich wieder eines Tages arbeiten kann, ob es in meinem geliebten Beruf sein wird, bezweifle ich was dann auch wieder Probleme bereiten wird, denn wo soll ich hin mit über 50 und krebskrank? Neuen Arbeitgeber kann ich vergessen und ob es innerbetrieblich etwas für mich gibt???????????????????
Aber darüber mache ich mir Gedanken wenn es soweit ist.
Was ich weiß, mir wird diese "geschenkte" Jahr guttun und ich werde es genießen und ich würde es mir für alle wünschen, die merken, ihnen würde die EU Rente helfen, dass sie diese auch genehmigt bekommen.
euch allen ein gutes und schmerzfreies 2010
alles Liebe
Karin

Geändert von Karin B. (31.12.2009 um 10:12 Uhr)
  #48  
Alt 31.12.2009, 14:32
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Hallo Silleke,

ich kann mich den Vorschreiberinnen anschließen: die AHT ist sicher einer der Hauptgründe, mein Arzt hat mir auch gesagt, dass ich jetzt den Körper einen 80jährigen hätte und die Beschwerden von jetzt auf gleich kommen und der Körper sich eben nicht langsam über Jahre daran gewöhnen kann. Heute sind viele Brustkrebspatientinnen noch jung, umso härter ist das dann. Dazu auch das Thema Sex. Mit 70 ist das für eine Frau und auch ihren Partner vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn nichts mehr läuft, aber mein Mann war bei meiner Erstdiagnose 42 und ist völlig genervt gewesen........Hier im Forum sind hauptsächlich BK-Patientinnen, eben weil das bei Frauen die häufigste Krebsart ist und auch die, wo man eigentlich nie sicher sein, ob es wieder kommt, leider gibt es doch sehr viele Rezidive oder Metas...und das sitzt einem doch oft im Nacken. Es gibt sicher schlimmere Krebsarten, aber bei vielen ist man nicht so von Rückschlägen bedroht..... Die Therapie ist bei BK schon besonders heftig, jedenfalls ist es oft nicht mit einer OP getan, und meistens folgen auch verschiedene Chemos, von denen einige schon heftige Nebenwirkungen und Spätfolgen haben. Ich habe viele Jahre in Arztpraxen gearbeitet und kenne dadurch viele Krebsarten, es fällt schon auf das gerade bei BK und EK die Frauen mehr "leiden". Viele haben aber auch noch kleinere Kinder und müssen eben Familie Haushalt und Beruf schaffen. Das geht dann einige Zeit gut, aber oft ist die Realität dann anders. Dazu kommt dann auch die Veränderung der Weiblichkeit "alles ist nach außen sichtbar", dazu kommen häufig auch die Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit. Ich kenne Menschen, die andere Krebsarten hatten und wieder "fit" und beschwerdefrei sind und vor allem nicht noch jahrelang Tabletten nehmen müssen, die den Körper schwächen und auch das Hirn.....

Salute,
zum Thema Sylvie v.d.Vaart wurde hier vor einiger Zeit schon mal geschrieben und ich bin immer noch der Meinung, dass Geld und Beziehungen auch den Krebs etwas leichter machen können: ein Haarimplantat sieht sicher besser aus als eine Perücke, meine Ärzte wären jederzeit für mich da, nach der OP könnte ich mal eben in der Karibik ausspannen und Kraft tanken, zusätzliche Therapien wären nicht unbezahlbar, mein Kind kann ich von Fachleuten betreuen lassen, wenn ich zu müde bin.....andererseits finde ich es auch knallhart, in so einer Situation in der Öffentlichkeit zu stehen und gut aussehen zu müssen, weil überall die Kameras lauern.

Aber das ist alles nur meine persönliche Meinung, und sicher nicht die einzige Erklärung, warum Brustkrebs irgendwie (jedenfalls über längere Zeit gesehen) scheinbar härter ist und das Leben einschneidender verändert....

Liebe Grüße

Petra
  #49  
Alt 01.01.2010, 08:51
Silleke Silleke ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Guten Morgen,
Danke für eure Antworten.

Salute , AHT ist die anithormonelle Therapie, also das mal schnell in die Wechseljahre befördert werden. Und klar, auch die allermeisten Brustkrebsfrauen denken nicht daran, wegen eines Tumors ihre Lebensplanung über den Haufen zu werfen.Sieht man hier oft, und freut mich immer.

Karin, du schilderst das so gut, ja, man hat wohl hart zu leiden unter der AHT teilweise .Ich habe die Threads schon mitverfolgt.Das Problem sind die psychischen Folgen ? Körperlich leidet man sicher unter anderen Krankheiten nicht weniger. Mit mir wollte noch nie einer tauschen.... aber Tatsache ist, ich kann anders mit der Situation umgehen .Wobei du das ja auch machst, du kommst bei mir nun gar nicht verbittert an . Ich verstehe gut,dass die Berentung für dich ein ganz schwerer Weg war. Aber ja, manchmal muss man Veränderungen akzeptieren, wenn der Körper es braucht. Gut,dass du nun damit klar kommst. Ich bin ja schon lang berentet, und das wichtigste scheint mir heute, dann weiter ein aktives Leben zu führen, sich Aufgaben zu suchen. Andernfalls droht wirklich Vereinsamung und Verbitterung.

Petra, zur AHT stimme ich dir unbedingt zu, was mich aber stört, ist die Annahme,dass andere Krebsarten leichter zu bewältigen wären. Brustkrebs steht sehr im Mittelpunkt der Öffentlichkeit, und so übersieht man vieles.Es wäre geschmacklos,wenn ich nun allgemeine Vergleiche anstellen würde, aber mein eigenes Beispiel ist mir schon bewusst . Brustkrebs ist für mein Empfinden überhaupt nichts, was äußerlich sehr sichtbar wäre,alllein meine vielen Narben durch ständige Leberfleckentfenungen sind lästiger, Abgesehen von meinem Rolli..... Schwer belastende OP-Folgen und Schmerzen mag es geben im Einzelfall, aber bei welcher Krankheit gibt es die nicht ? Ich kann mir wilderes vorstellen als eine Ablationarbe. Haushalt, Kinder und genervte Ehemänner hat man . Oder man hat sie nicht, was dann auch den Alltag nicht leichter macht, aber das gilt für jede Krankheit. Und ganz objektiv sind die Aussichten, Rezidive oder Metas zu bekommne, auch nicht höher. Wenn mein Melanom metastasiert, dann war es das vermutlich ,Chemos helfen nicht, und das geht meist rasend schnell.
ALso genau dies Brustkrebs auf einen Sockel stellen und anders bewerten als anderen Krebs, das irritiert mich.
Die AHT aber löst sicherlich psychische Probleme aus. Ich frage mich immer häufiger, ob die Therapieausichten einen solchen Verlust an Lebensqualität rechtfertigen. Jedenfalls solange keine Metas vorliegen. Dazu wäre ich nicht bereit,ich habe damals den Ausweg gewählt, operativ radikaler vorzugehen. Ohne zumindest gute Laune könnte ich schlicht mein Leben nicht stemmen.

liebe Grüße
Silleke
  #50  
Alt 01.01.2010, 13:46
Altmann Altmann ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Aber Hallo,
jetzt sind wir wieder total vom Thema abgewichen.
Gruß Altmann
  #51  
Alt 01.01.2010, 18:13
Silleke Silleke ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Hallo ALtmann,
Nö, find ich nicht. Wenn hier ausschließlich Brustkrebsfrauen klagen und sich durch Gutachter ungerecht behandelt fühlen, ist das schon auffällig. So viel Brustkrebs es gibt, es gibt echt jede Menge andere Leute, die eben auch zu Gutachters müssen. ALso müsste es doch im Sinne dieser Brustkrebsfrauen sein, nachzudenken, woran es liegt. Wenn die AHT tatsächlich so katastrophale Folgen hat,dass sie die Erwerbsfähigkeit gefährdet, dann nutzt es den Betroffenen sehr wohl etwas, das zum Thema zu machen. Und zwar sowohl vor Therapiebeginn für sie selber,denn womöglich würde manche Frau ein so hohes Risiko nicht akzeptieren. Als auch bei Ärzten, man könnte ja z. B. vermuten, dass schlicht viele Gutachter nicht wissen, wie schwere Behinderungen eine AHT auslöst. Ich bin mitten im Problem.

liebe Grüße
Silleke

Geändert von Silleke (01.01.2010 um 18:27 Uhr)
  #52  
Alt 01.01.2010, 19:51
Tornila Tornila ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Einmal kurz OT:

Ich muss immer wieder über Sillekes Beiträge lächeln, sorry.
Hauptsache immer und immer wieder eine gegenteilige Meinung vertreten, als 1000 andere Frauen.
Das ist sowas von auffällig.
Da ist doch eh jede Diskussion zwecklos.
Eigentlich lese ich ja nur immer mit, aber so langsam kommt der Zeitpunkt einmal zu sagen:
Spart Euch eure Kraft für wichtigere Dinge, Ihr habt davon (Kraft) eh schon so wenig.

Frohes neues Jahr !!!

LG Vanessa
  #53  
Alt 01.01.2010, 20:34
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Hallo Silleke,

ich will das Thema jetzt auch gar nicht weiter ausbreiten, wollte nur was klarstellen, was vielleicht falsch rüber gekommen ist: natürlich wollte ich nicht ausdrücken, dass BK schlimmer ist, als andere Krebserkrankungen. Ich kenne nur durch die Praxis verschiedenste Fälle und da ist es halt so, dass ich oft Rückmeldungen bekomme, dass man außer bei BK nach den Therapien besser wieder zur Normalität übergehen kann. Und das mit der "Sichtbarkeit" weiß ich aus eigener Erfahrung (meine Tochter geht mit mir nicht mehr schwimmen, weil die fehlende Brust beim Duschen nun mal auffällt, mein Mann wird jeden Tag, wenn ich mich an- oder ausziehe, daran erinnert). Ich hatte letztes Jahr eine große Darm-OP, aber die ist nicht mehr präsent, weil von außen ja nicht sichtbar. Bei meiner AHB im Sommer wurden mir solche Erfahrungen von vielen Frauen bestätigt, da war zum Beispiel eine mit Blasen-,Nieren- und Brustkrebs und sagte, dass der Brustkrebs sie mit Abstand am meisten belastete, eben weil sie immer daran erinnert wird. Und ich hab auch sehr oft gehört, dass die belastung größer ist, je jünger man bei der Diagnose war.
Bei der AHB habe ich auch gehört, dass es Bestrebungen gibt, bei BK die Heilungsbewährung beim Schwerbehindertenausweis (5 Jahre) hinaufzusetzen, eben weil es die Krebsart wäre, bei der das Rückfallrisiko über längere Zeit am höchsten wäre......

Jetzt hab ich doch wieder so viel geschrieben, wollte eigentlich nur noch mal betonen, dass jede Krebsart einfach "beschissen" ist......

Liebe Grüße

Petra

Die AHT abzubrechen, hab ich auch schon überlegt, aber es ist mir nach Rezidiv doch einfach zu riskant.........

Geändert von PetraK (01.01.2010 um 20:36 Uhr)
  #54  
Alt 02.01.2010, 01:02
I.J. I.J. ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Zitat:
Zitat von Silleke Beitrag anzeigen
Wenn hier ausschließlich Brustkrebsfrauen klagen und sich durch Gutachter ungerecht behandelt fühlen, ist das schon auffällig.
Hallo Silleke, ich kenne inzwischen auch viele andere Patienten, mit anderen Erkrankungen, die sich von Gutachtern ungerecht behandelt fühlen oder sogar beleidigt fühlen.
Aber, und das ist vielleicht der Unterschied, sie äußern sich nicht (mehr) verbal darüber. Sie leiden still, werden depressiv und sind verstummt. Vielleicht sind die BK-Frauen einfach etwas kommunikativer, kämpferischer und kleiden ihre Bedürfnisse und Empfindungen weiterhin in Worte? Oder vielleicht ist das gehäufte Auftreten von BK-Frauen in diesem thread auch einfach nur ein Zufall.

Deien Überlegungen finde ich aber grundsätzlich interessant. Interessant genug für einen eigenen thread.


LG
I.J.
  #55  
Alt 02.01.2010, 08:03
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Hallo,

also ich finde es schon merkwürdig, wie hier über einzelne User hergezogen wird. Es ist schon ein Unterschied, ob man anderer Meinung ist oder abfällig die Person niedermacht, das wäre dann ja genau das Niveau, welches hier den Gutachtern unterstellt wird.

Ich finde, wenn hier schon kämpferische Worte laut werden, dann doch bitte richtig. Wenn also ein Gutachter Alkoholismus unterstellt, dann kann doch nur die Antwort sein "Wie kommen Sie darauf ? Bitte lassen Sie derartige Behauptungen oder legen Sie Beweise vor". Oder schriftlich Widerspruch einlegen mit den gleichen Worten.

Hier im Forum wäre dann der Platz, sich über damit gemachte Erfahrungen auszutauschen und zu lernen, effektiver zu argumentieren und natürlich Kraftpakete für solche Situationen zu bekommen. Mein Vorschlag oben ist ja nur ein Versuch....

Heulen ist natürlich bequemer, dann nennt den Thread aber um in "Heulen und Beschimpfen"

Gruß,
Michael
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  #56  
Alt 02.01.2010, 11:28
Silleke Silleke ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Liebe Tornila-Vanessa.
Es ist immer wieder seltsam, wie Leute, die vorher nie eine Frage gestellt haben, nie ein eigenes Problem mit dem Krebs hatten, plötzlich auftauchen im Forum. Dein erster Beitrag war das also. Das muss man nicht ernst nehmen. Sag ich mal so, obwohl ich überzeugt bin,ich kenne dich unter anderen Nick. Aber du willst hier neu sein, bitteschön.
Wärst du öfter hier, so wüsstest du ,dass ich keineswegs und immer gegen alles bin. Ich vertrete lediglich die Ansicht, dass es nicht sinnvoll und nützlich ist, kranken Menschen auch noch Angst vor Gutachtern einzujagen.
Und ich frage mich, wieso eine bestimmte Teilnehmerin , die selber erstens unbefristet berentet ist und sich zweitens aufgrund ihres höheren Alters keine Sorgen mehr machen muss um die finanzielle Zukunft, so vehement und auschließlich Berentungen fordert in allen Lebenslagen. Ohne Rücksicht auf Alter, auf Lebensperspektiven , auf finanzielle Abgründe, auf psychische Folgen.

liebe Grüße
Silleke
  #57  
Alt 02.01.2010, 12:13
Silleke Silleke ist offline
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Standard AW: Gutachter... Steigerung der verbalen Angriffe bei Widerspruchsverfahren?

Liebe Petra,
Ich wünsche dir wirklich,dass es klappt mit der Berentung. Aber grade deshalb hoffe ich, du kannst ohne Groll und ohne Vorbehalte hingehen. Norma hatte ja durchaus recht,dass es immer "zwischenmenschliche Ausstrahlungen "gibt bei solchen Gutachterterminen, wechselseitig. Um so wichtiger, dass du mit einer realistischen und offenen Haltung auf deinen nächsten Gutachter zugehen kannst. Der Aufbau von Voruteilen ist der Hauptgrund, wieso ich Normas Verhalten hier hoch problematisch finde. In deinem Fall wird es wohl einige gute Argumente für eine Zeitrente geben, aber ebenso bist du jemand, der gotseidank nicht sicher sein kann, dass die Rente kommt. Wenn du selber sicher bist, dir würde die Rente jetzt helfen,dann hoffe ich mit dir, dass sie durchgeht.
Trotzdem ist eins auch wichtig,zu sehen, und da scheint mir hier oft, die Erwartungen an eine Berentung sind zu hoch. Irgendwelche Lebensprobleme und Krankheitsnöte sind damit nicht gelöst. Vieles, was dich bedrückt, würde sich natürlich nicht ändern. Rente ist nur Geld, das kann sehr wichtig sein,wenn die Existenz gefährdet ist, klar. Und dann tritt meist so ein gewisser Mitleidsfaktor auf bei Arbeitskollegen, Familie, und Freunden . Das tut schonmal gut zwischendurch, hält aber nicht an, ( ist auch gut so, finde ich ) Aber die Angst vor Rezidiven oder dem Sterben,familiäre Probleme, Schmerzen, Erschöpfung, Probleme mit Sichbarkeit, das alles bleibt. ( Was genauso gilt für den Behinderungsgrad, der ändert daran auch nichts. Nebenbei,ich habe auch gehört, man will auf acht Jahre, aber allgemein, alles andere wäre nicht haltbar. Melanome z. B. metastasieren oft erst nach vielen Jahren,schon die normale Nachsorge geht da deshalb zehn Jahre !) .

Daher wünsche ich dir nicht nur einen gnädigen Gutachter,sondern auch die Kraft, etwas für dich zu tun. Ja, auch ich würde nach Rezidiv nicht die AHT abbrechen können . Aber so schwer es ist, manches ist schon zu verändern. Eigene Angst kann weniger werden , Mit Kindern kann man meist, und manchmal sogar mit Ehemännern was verbessern. Schön finden kannst du dich auch ohne Brust.( Dir schreibt grad ein ehemals attraktives Wesen,das innerhalb kurzer Zeit zum grauhaarigen, brustlosen, vernarbten übergewichtigen rollenden Monster wurde, und früher meinte, hässlich zu sein. Irgendwann hatte ich satt, mich hässlich zu finden, ich bin nur anders schön !) Und wenn du es nicht schaffst, lass die Brust wieder aufbauen.

liebe Grüße
Silleke
  #58  
Alt 02.01.2010, 14:03
Altmann Altmann ist offline
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Hallo zusammen,
also noch mals zum Thema.
Es geht um die verbalen Angriffe der Gutachter, welche scheinbar schon
immer bestanden hatten und jetzt noch um die Steigerung derselbigen.
Und diese sind vorhanden, ganz genau aus dem Grund, weil die Gut-
achter dazu angehalten sind. Die DRV hat nämlich kein Geld und muß
sparen, damit das System nicht zusammenbricht.
Da kann es schon sein, daß mal öfter unberechtigt ungerecht begutachtet
wird, oder? Ich tu mir den Stress nicht mehr an und wenn ich zur Tafel
gehen muß.
Gruß Altmann
  #59  
Alt 02.01.2010, 14:23
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micha54 micha54 ist offline
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Hallo Altmann,

sehr komische Einstellung. Ich frage mich, wie Du Dir das leisten kannst...
Abgesehen glaube ich Dir das nicht. Sowas sagt, wer sich interessant machen will.

Aber nochmal: so ein Posting hilft niemandem was. Es manifestiert Feindbilder ohne sie zu verändern.

Gruß,
Michael
__________________
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  #60  
Alt 02.01.2010, 14:59
Silleke Silleke ist offline
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Hallo Altmann,
Jedenfalls schützt Rente bestimmt nicht vor Armut, gerade arme Rentner müssen zur Tafel. Im Gegenteil, auf eine niedrige Rente darf man auch noch volle GEZ und volle Zuzahlungen leisten. Da bleibt weniger übrig als mit der Sozialhilfe. Auch son Punkt, den man gut durchrechnen sollte, ehe man sich auf das Abentuer EU-Rente einlässt.

LG Silleke
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