Biopsie des kontralateralen Hodens

[Julian]

Guten Abend,

beschäftige mich gerade mit der Frage, ob ich nachträglich nach der PEB-Chemo eine Biospie des kontralateralen Hodens machen lassen soll oder nicht. Ich habe mich vor der einseitigen Hodenentfernung auf den Rat des Chirugen verlassen und darauf verzichtet... Was sind sinnvolle Gegenargumente? Würde eine positive TIN nicht auch durch eine Chemotherapie vernichtet werden? Bin ich durch mein Alter (19) besonders gefährdet für einen zweiten befallenen Hoden? Danke für Antworten! Wünsche allen ein frohes neues Jahr!

Hallo Julian,
eine Biopsie würde bei Dir momentan wenig Sinn machen, denn wenn eine TIN vorläge, könnte man sowieso erst in einem halben Jahr den Hoden bestrahlen, da man bei der Bestrahlung direkt nach der Chemo zu starke Schäden an den Leydigzellen in Kauf nehmen würde.
Eine der selten erwähnten "guten Nebenwirkungen" der Chemo ist aber in der Tat, dass das Risiko für eine Krebsentstehung im Resthoden deutlich reduziert ist (eine TIN wird in 70 % der Fälle durch die Chemo beseitigt, siehe auch http://www.cancer.gov/cancertopics/p...thprofessional )
Nach meiner Einschätzung dürfte das Risiko für einen zweiten Hodenkrebs nach einer Chemotherapie und normal entwickeltem Resthoden unter 1 Prozent liegen, ob dabei das Alter eine wesentliche Rolle spielt, weiß ich aber nicht.
Viel Glück!

[Julian]

Danke für die Antwort, hat mir sehr geholfen! Ich denke mal, dass ich somit auf die Biopsie verzichten werde...
Wünsche Dir auch viel Glück in 2005!

[Achim]

Hallo Julian,

ich kann nicht verstehen weshalb die Biopsie nicht direkt beim ersten Eingriff gemacht wurde. Es kostet wenig an extra Aufwand, bringt aber einen Grad mehr an Information. Es bleibt natürlich immer die Frage wie man die Information auswertet, aber das ist immerhin besser als nichts zu wissen.
Ja, es gibt Statistiken oder Erfahrenswerte auf die man zurückgreifen kann, aber du kannst sie jetzt nicht mit deiner eignen Situation vergleichen. Bei mir wurde die Biopsie gleich gemacht und es ist zu mindest ein Befund da. Die Biopsie selber tut nichts an dem Risiko einer weiteren Erkrankung.

Wünsche dir jedenfalls alels Gute und einen "guten Rutsch" ins neue Jahr.

Gruß

Achim

Achim,

auch bei mir wurde die Biospie direkt bei der OP des ersten Hoden durchgeführt. Es stimmt aber nicht, dass dieser Eingriff völlig ohne Folgen ist. Durch die Biospie erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung am biospierten Hoden geringfügig. Zusätzlich hat man natürlich noch die ganz normalen OP Risiken.

Thomas

Hallo Thomas,
woher hast du die Info mit dem erhöhten Krebsrisiko durch die Biopsie? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine Studie ergeben hat, aber vielleicht hast du ja einen interessanten Link.
Viele Grüße,
Marc