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  #1  
Alt 06.08.2012, 22:17
nudl1981 nudl1981 ist offline
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Standard Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

Hallo alle zusammen,

ich lese schon eine weile als Gast die verschiedenen Seiten hier durch in der Hoffnung irgendwie klarheit zu bekommen, aber es scheint jede Krebsgeschichte ist anders....

Wir haben im April erfahren das mein Vater (67Jahre) Krebs hat. Es war mehr ein nebenbei Befund, jedoch mit so etwas rechnet wohl niemand.
Im KH Bericht stand Leberbiopsie maligner großzelliger neuroendokriner Tumor ; osteolytische Herde in der LWS 3 und 4 sowie dorsal des rechten Acetabulums mit V.a. Metastasen; kl. metastasentypen Herdformation in dorsal Unterlappen re.

Übersetzt vom Hausarzt heisst das er hat mehrere Metastasen in der Leber, in der LWS 3 und 4, und im unteren Lungenlappen.. der primär Tumor wurde noch nicht gefunden..

Mein Papa hatte nun die dritte Chemo hintersich und vor der vierten Chemo wird ein CT des Beckenbereiches gemacht.. sollte da keine Besserung eingetreten sein, wird die Chemo abgesetzt?.. was soll das heissen oder bedeuten?..
Wie lange hat mein Papa noch zu leben?.. stelle ich dem Arzt die frage bekomme ich keine antwort darauf bzw nur soviel das es keine zehn Jahre mehr sein werden.. stimmt das oder ist es in Wahrheit viel weniger???
Ich hab die Pflege meines Vater vollständig übernommen, da er nicht mehr laufen kann und ans Bett gebunden ist... wenn ich ihn nicht mit dem lifter raussetze würde er garnicht mehr aus dem Zimmer kommen.. bis jetzt ist er noch guter dinge, aber wie lange wird das anhalten... Meiner Mama gegenüber ist er oft sehr "launisch" und auch sonst ist er ziemlich schnell reizbar......

Ich habe hier schon soviel gelesen und freue mich für jeden der diese Krankheit besiegt und trauere mit jedem der einen geliebten Menschen durch diese Krankheit verloren hat. Ich selbst fühle mich manchmal am ende meiner Kräfte und weiss aber zugleich das es erst der Anfang sein wird

Vielleicht kann mir jemand etwas zu dem Befund sagen..
Ich wünsche euch alles Gute..
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  #2  
Alt 06.08.2012, 23:03
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

Hallo....
erstmal herzlich Willkommen auch wenn es ein trauriger Anlass ist.
Wie lange jemand zu leben hat...das kann zum Glück nie jemand sagen...das hat was weiss ich wer in der Hand.
Nun zu Deinen Fragen...! Wenn man aus medizinischer Sicht keinen Erfolg sieht, bzw die Chemo nicht anschlägt wird man diese absetzten, da die Belastung für den geschwächten Körper zu groß wäre.
Man kann palliativ Chemo ansetzen...was heisst, die Lebensqualität bis zum Tod zu verbessern.
Ob es was bringt? Niemand weiss es.
Dass Dein Paps launisch ist ist klar....er muss auch mal erst im Kopf umsetzen, dass IHR alle leben dürft nur er nicht!
Nimm Dir nicht alle Dinge so zu Herzen...es ist ein Schutz den Krebskranke aufbauen und den sie echt nicht böse meinen....
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  #3  
Alt 06.08.2012, 23:12
nudl1981 nudl1981 ist offline
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Standard AW: Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

Hallo Mel..

danke schön für deine Antwort und ich nehm es mir nicht wirklich zu Herzen wenn er mal "launisch" sein sollte, denn ich, wie soll ich sagen möchte nicht in seiner Haut stecken. Es tut mir auch mehr leid wie meine Eltern miteinander umgehen, denn naja eine (Ehe-)Frau empfindet nochmal anders als ein "Kind" und da sie auch gesundheitlich ziemlich angeschlagen ist, ist die situation im allgemeinen schwer. Gott sei dank hat er bis jetzt noch nen ziemlich guten hunger, vorallem auf Wurst am liebsten ohne Brot da ich hier auch schon oft gelesen habe das die meisten nicht mehr essen wollen oder können..

Naja das man keine antwort auf die Frage wie lange noch genau bekommen kann, kann ich mir schon denken, es ist nur einfach, naja wie soll ich sagen.. die Angst eines morgens ins Zimmer zu kommen und er ist gestorben obwohl man von Jahren gesprochen hat und nicht nur von Wochen Monaten.. das ist eben immer ein gedanke den ich habe..
Er ist sehr dankbar für die Hilfe die ich ihm gebe und für mich als Tochter ganz selbstverständlich den es sind meine Eltern und man hat nur einmal Eltern im Leben, aber genau das macht es auch so schwer an manchen Tagen...
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  #4  
Alt 06.08.2012, 23:39
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

@ Nudl...meine Mama starb ja auch kaum 6 Monate nach meinem Mann....!
Hab keine Angst dass Papa einfach mal schnell tot ist.
Nicht bei Krebs...Ihr könnt Abschied nehmen und das solltet Ihr auch machen.
Es ist als Kind nicht leicht zu negreifen, dass Eltern gehen müssen, weil man bewusst weiss...die nächsten sind wir....in 30 oder 40 Jahren.
Generationenkonflikt mit sich selbst...
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  #5  
Alt 07.08.2012, 15:54
nudl1981 nudl1981 ist offline
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Standard AW: Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

Hallo Mel...

also wenn ich ehrlich sein soll, wäre mir ein Anruf "Papa ist gestorben" lieber als ihm beim dahinsterben zu sehen zu müssen....

Das mag blöd klingen.. aber da ich die Pflege bei ihm übernommen habe und somit die kleinsten verschlechterungen Tag für Tag mitbekomme, ist es finde ich schwiriger abschied zu nehmen.. man hat zwar die Zeit dafür weil er ja noch da ist.. aber es ist nicht einfacher.. ... klar, man möchte egal wie alt die Eltern sind, nicht gehen lassen.. wenn ich aber hier lese das schon ganz kleine Kinder den Kampf nicht geschaft haben oder Kinder einen Elternteil viel früher verloren haben, dann bin ich dankbar für das Alter was mein Papa hat wenn auch 67Jahre kein hohes alter ist..

Oh je das tut mir leid das du zwei geliebte Menschen so schnell hintereinander verloren hast.... wenn man bedenkt wie leichtsinnig manche mit ihrem Leben umgehen und andere wären froh sie hätten noch etwas mehr Zeit ...

liebe grüße
Jasmin
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  #6  
Alt 07.08.2012, 20:36
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

Hallo Jasmin,

sicher ist es nicht leicht zu sehen, wie tgl jemand zu Grunde geht.
Aber wir als Angehörige haben Zeit uns damit abzufinden und auch tgl Abschied zu nehmen..Stück für Stück.
Wenn man dann sehen kann, dass ein Mensch nach der schweren Zeit ruhig einschlafen kann...was heute ja Dank der guten Schmerzmittel auch möglich ist, ist man dankbar, bis zum Ende tapfer gewesen zu sein.
Die erleichterung die man verspürt, dass der Mensch den man so lieb hat, nun endlich seine Ruhe gefunden hat, tut gut.
Hört sich blöd an ist aber so.
Mein Mann sah einfach nur wirklich gut zufrieden aus.
Ein Anblick der mich versöhnte.
Wir haben alle die Chance mit den Menschen den Weg des Abschieds zu gehen...manche Menschen haben es nicht...der Tod kommt buchstäblich wie ein Schlag.
Wir können noch reden...klären und erzählen.
Das haben viele nicht, die ihre Angehörigen Morgens nen guten Tag wünschen und Abends erfahren der ist tödlich verunglückt etc.
Liebe tröstende Grüße
Mel
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  #7  
Alt 07.08.2012, 21:41
nudl1981 nudl1981 ist offline
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Standard AW: Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

Guten Abend Mel

ja da hast du wohl recht.. aber du weisst selbst ja nur zu gut was einen für gedanken und ängste durch den Kopf gehen.....
Heute Abend war der Hausarzt da um den Bericht zu bereden und nun muss eh erst mal abgewartet werden bis zu den nächsten drei Wochen, den da wird dann eine größere Untersuchung gemacht, ob und wie die Chemo angeschlagen hat oder ob sie abgesetzt wird... was dann kommt oder dann ist, daran denke ich jetzt noch nicht, denn bekanntlich stirb die Hoffnung ja als letztes .....

Aber wenn man mal so in gedanken vertieft ist, dann ist es manchmal schon erschreckend zu was die Menschen Heute in der Lage sind im gegensatz zu früher, aber gegen das gibt es immer noch keine 100% Heilung für alle und jeden.. wenn es zu spät erkannt wird dann heisst es, man kann nur noch die schmerzen lindern, aber mehr auch nicht.... traurig...

Wünsch dir einen schönen abend..
Grüßle
Jasmin
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  #8  
Alt 07.08.2012, 22:12
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: Leberbiopsie: maligner großzelliger neuroendokriner Tumor

Liebe Jasmin,

ich kann Dir von meiner Sicht sagen, dass man ganz schnell in so eine Situation reinwächst. Mein Mann wurde krank...(klar er war es schon aber die ersten Symptome waren da..) er ist in die Klinik, nach 3 Wochen das Ergebnis und 3 Wochen später war er verstorben.
Was hab ich in diesen 6 Wochen für ne Kraft entwickelt....heute nicht mehr nachvollziehbar.
Man erkennt sich selbst kaum wieder.
Ok...danach war ich nen Skelett...soviel Kummer nagt am Hüftspeck...aber ich konnte nie sagen ich hab versagt.
Ich hab alles gegeben.
danach die Trauer, parallel meine Mutter die kämpfte wie ein Stier...eine Chemo nach der anderen....und dann auch ganz schnell von heute auf morgen verstarb.
Ich geb aber zu, dass ich dann doch eine lange Zeit brauchte, dass ich mich wieder ins Leben schob.
Es war ne verdammt harte und traurige Zeit ..heute zum Teil auch noch, aber das Leben geht weiter und wird schneller.
Nen Jahr? Was ist ein Jahr?
Die Zeit rennt und oft denk ich....jetzt bin ich schon fast das 5 Jahr alleine unfassbar.
Ich drück die Daumen, dass Ihr nicht so ein Tempo vorlegt....!
Liebe Grüße
Mel
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