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Alt 16.06.2016, 14:42
Tha3leb Tha3leb ist offline
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Registriert seit: 16.06.2016
Beiträge: 3
Frage Erfahrungen zur TIN Behandlung?

Hallo Miteinander,
ich bin eher zufällig auf dieses Forum gestoßen und habe die letzten zwei Tage ein wenig quer gelesen und möchte nun die Möglichkeit nutzen, ein wenig von eurer Expertise zu profitieren und meine Geschichte zu teilen. So wie ich das sehe ist „mein Fall“ scheinbar ein etwas rarer:

Ich bin 28 Jahre alt, Deutscher und wohnhaft in Wien (möchte das nur erwähnen, weil mir das Forum auf den ersten Blick sehr deutschland-spezifisch erscheint). Vor einigen Wochen hatte ich beim Boxen (reines Hobby) einen Schlag in die Kronjuwelen kassiert und deshalb beim Duschen nach dem Training besagte Kameraden etwas genauer abgetastet. Auf der rechten Seite war eine minimale Unebenheit zu spüren; diese war auch leicht schmerzhaft. Seltsam erschien mir das Ganze zu dem Zeitpunkt bereits, weil ich den Schlag eher auf die linke Seite bekommen hatte. Nichtsdestotrotz. Zwei Tage gewartet um zu sehen, ob etwas abschwillt – war leider nicht der Fall. Also einen Termin beim Urologen ausgemacht, Ultraschalluntersuchung bekommen und ins Krankenhaus überwiesen worden. Am nächsten Tag wurde ich dann auch dort genauer untersucht. Das Ganze gestaltete sich aufgrund des Schlages als etwas komplizierter, da man zu diesem Zeitpunkt ein reines Hämatom nicht ganz hatte ausschließen können. Fazit: „Wir würden Sie gerne gleich hier behalten und uns das operativ ansehen. Wenn etwas ist, entfernen wir es gleich, wenn nicht belassen wir es wie es ist“. Ich bleibe also im Krankenhaus und habe am nächsten Tag die OP, wache von dieser auf und finde keinen Leistenschnitt und denke mir: Glück gehabt. Aber ein wenig zu früh gefreut. Der Oberarzt erklärt mir, dass man eine Wucherung entfernt habe und diese extrem klein gewesen sei. Die Entfernung war jedoch sehr einfach (Wucherung rund und einfach herauszulösen) und in toto – das Ganze befinde sich nun in der Histologie. Eine Woche später bekomme ich die Ergebnisse und leider Gottes ist es dann doch ein embryonales Karzinom (pT1).

Und jetzt wird es "spannend", weil ich dazu eben kaum Informationen finde. Man hat mir also den rechten Hoden nicht abgenommen, weil man nicht wusste, ob der Tumor boshaft ist und es sich um den Kleinsten handelte, den man in der Urologie dort jemals gefunden hat (7mm; und es ist die größte urologische Station Wiens, weshalb ich davon ausgehe, dass es auch die größte Österreichs ist). Der linke Hoden war unauffällig, CT von Abdomen und Thorax ebenfalls. Man geht aufgrund der „Größe“ davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer bereits eingetroffenen Streuung gegen 0% tendiert. Wäre der Tumor größer gewesen, säße ich hier ohne rechtes Ei – ganz klar. Laut Oberarzt ist mein Fall aber so selten, dass es nun folgende Option gibt. Das derzeitige Problem ist „lediglich“ die unfreundliche intratubuläre Keimzellneoplasie (TIN). Die Ärzte dort haben sich untereinander (auch über mehrere Krankenhäuser) abgesprochen und raten mir zu einer Bestrahlung dieser, denn die Standard-Therapie für eine TIN ist die besagte Bestrahlung. Eine Chemo fällt laut deren Einschätzung raus. Die Alternative ist natürlich der klassische Weg und man entfernt den ehemals befallenen Hoden; anschließende Kontrollen etc. – auch klar. Mein Problem: In Deutschland wird diese „risikoadaptive Therapie“ so gut wie gar nicht durchgeführt (habe mit zwei deutschen Urologen gesprochen; aber die meinen, dass man im KH natürlich mehr am Puls der Zeit sei, da man als reiner Urologe ja immer in KH überweise). In Österreich hat man angeblich gute Erfahrungen damit gemacht (angeblich gibt es auch Metastudien – diese versuche ich noch zu bekommen). Long story short: Ich habe jetzt noch ca. 1-2 Wochen um mich zu entscheiden, was ich denn machen möchte. Bestrahlung oder ab damit. Kennt sich hier jemand mit einem derartigen Fall aus? Ich kann gerne auch noch weitere Details zur Verfügung stellen.

Ich wäre auch für jede Einschätzung dankbar.

Dazu kommt: Wenn ich mich bestrahlen liese, würde der linke Hoden abgeschirmt werden. Der rechte wird aufgrund der Bestrahlung unfruchtbar, soweit ich das verstehe. Warum genau rät man mir dann dennoch zu einer Kryokonservierung? Das hat mich auch ein wenig verwirrt.

Danke euch allen schon mal!
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